Weg-Wort vom 13. Juli 2012
Bäume pflanzen
Es gibt die Geschichte vom Mann, der Bäume pflanzte. Jean Giono hat sie gut
erfunden, so gut erfunden, dass es Leute gibt, die in der französischen
Gegend zwischen Sisteron und Mirabeau nach den gepflanzten Bäumen des Ezeard
Bouffier suchen.
Auch ich war in Sisteron, habe nicht direkt die Bäume gesucht, sondern mich
einfach von der Natur bezaubern lassen. Wanderungen führten mich durch die
Gegend, an Bachläufen entlang und durch eine hügelige Waldlandschaft.
Zurück zur Geschichte. Sie berichtet von einem Mann, der als Schafhirte in
einer öden Gegend Eichen pflanzt. Am Abend sortiert er die Eicheln. Die
besten legt er ins Wasser, damit sie sich vollsaugen, und am Tag ist er
unterwegs, macht mit einer Metallstange Löcher in die Erde und lässt die
Eicheln in die Löcher fallen. So entsteht ein Wald, der mit der Zeit das
ganze Klima in der Gegend verändert. Der Mann in der Geschichte hat enorme
Geduld und Ausdauer.
Er versucht es auch mit Buchen und Ahorn, muss Rückschläge einstecken und
gibt nicht auf.
Der Schriftsteller und Erfinder der Geschichte sagt: " Mein Ziel war es, die
Liebe zu Bäumen, oder besser, die Liebe zum Pflanzen von Bäumen zu fördern."
Und das ist ihm gelungen. Die Geschichte wurde in viele Sprachen übersetzt.
In dem Gebiet, das er beschreibt, wird der Naturschutz gross geschrieben.
Nicht direkte Auswirkungen dieser Geschichte und doch ein Schritt in
dieselbe Richtung ist die Idee, bei der Taufe eines Kindes oder zu einem
speziellen Fest einen Baum zu pflanzen.
"Und hätte ich nur noch einen Tag zu leben, ich würde einen Baum pflanzen."
Pflanzen ist lebensbejahend. Ein Ja zur Zukunft, zu gesundem, lebendigem,
frohem Leben.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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