Weg-Wort vom 5. März 2012
Mit den Augen der Liebe sehen
"Der sieht die Welt mit einer rosa Brille!" So heisst es manchmal, wenn jemand
verliebt ist. Nicht selten schwingt auch etwas Neid in dieser Aussage mit. Aber es ist
schon so: Liebe sieht die Welt mit anderen Augen. Es fällt ihr leicht zu verzeihen und zu
verstehen.
Der Apostel Paulus schreibt im 13. Kapitel des ersten Briefes an die Gemeinde in Korinth:
"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Die grösste unter ihnen aber
ist die Liebe." (1. Kor 13,13)
Wo unsere Welt menschlich ist, hat sie es der Liebe zu verdanken, der gutgläubigen,
verständnisvollen, hoffnungsfrohen Liebe. Im Grunde wissen wir das. Kaum ein Lied, das
nicht die Liebe besingt, kaum ein Mensch, der ihr nicht wenigstens einmal im Leben
verfallen gewesen wäre.
Aber regieren lassen wir uns in der Regel nicht von ihr. Wie viel zwanghaften Glauben gibt
es, wie viel rücksichtslose Hoffnung, eben weil diese Liebe fehlt?
Liebe "eifert nicht, erträgt alles, glaubt alles" heisst es im selben Kapitel.
Es gibt Menschen, die meinen, vor den möglichen bösen Folgen von so viel Naivität warnen
zu müssen. Ich finde, derlei Warnungen sind unbegründet. Wir gefährden uns ganz sicher
nicht durch zu viel Liebe!
Es kann wirklich nützen, die Welt einmal mit anderen, nämlich den Augen der Liebe zu
sehen. Nur auf das aufgepasst: "Liebe verträgt alles und verträgt sich mit allem,
ausser dem eigenen Stolz." (Elazar Benyoetz)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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