Weg-Wort vom 16. November 2012
Wohin des Wegs?
Wissen Sie jeden Tag, was Sie zu tun haben? Wenn ja, gehören Sie zu den
Glücklichen, die die Sekunden nicht einzeln totschlagen müssen, dass die
Zeit vergeht. Sie gehören zu denen, die Sinn erleben, weil der Tag
ausgefüllt ist; manchmal vielleicht zu sehr. Aber zu wissen, was zu tun ist,
das hilft schon viel, zu wissen wohin zu gehen, das dient. Und doch kommen
immer wieder Zeiten, in denen einem nicht klar ist, wohin der Weg führen
soll, in denen die Zeit im Schneckentempo verstreicht und jeder Schritt mit
Unsicherheit begleitet ist.
Wir gehen einen Weg, sehen wohl Spuren vor uns, aber wissen nicht, wohin er
uns führt. Wie froh sind wir dann um Wegmarken, die andere auch für uns
gesetzt haben und wir lernen denen vertrauen, die vor uns da waren und die
wir nicht gekannt haben, noch kennen. Sie sind den Weg gegangen, haben
Markierungen hinterlassen, vertrauten darauf, dass niemand sie verändert und
wir vertrauen darauf, dass sie uns ans Ziel führen. Sie kennen doch alle die
weiss-rot-weissen Wegmarkierungen, die in den Schweizer Bergen nicht anders
sind wie auf den Golan-Höhen.
Wegmarken: Andere haben sie gesetzt, damit unser Weg nicht ins Leere läuft.
Wegmarken: Andere haben sie gesetzt, damit unser Weg ein sicherer ist.
Wegmarken: Andere haben sie gesetzt, damit unser Weg zum Ziel führt.
So tut es gut auf unsern Wegen, gerade dann, wenn wir nicht mehr genau
wissen, was für einen Weg wir einschlagen müssen, Wegmarken zu finden und
diesen Spuren zu folgen, damit wir nicht in die Irre geraten, uns verirren,
vom Weg abkommen. Wir brauchen sie, diese Wegmarken und darum ist der 23.
Psalm so vielen Generationen von Menschen so vertraut: "Zur Ruhe am Wasser
führt er mich, neues Leben gibt er mir. Er leitet mich auf Pfaden der
Gerechtigkeit um seines Namens willen. Wandere ich auch im finstern Tal,
fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab,
sie trösten mich."
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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