Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 10. Mai 2019
Tohuwabohu
Was für ein Tohuwabohu!
Dieser Satz kam mir immer dann über die Lippen, wenn nach intensivem Spiel unserer Kinder
in der Wohnung ein Chaos herrschte. Die Legosteine mischten sich mit Holzbauklötzen.
Dazwischen lagen noch Kuscheltiere und Puppenkleider. Da muss zuerst wieder Ordnung
geschaffen werden, sonst kann man sich in der Wohnung gar nicht mehr bewegen.
Tohuwabohu. Dieser Ausdruck steht in der Bibel ganz am Anfang in der ersten
Schöpfungserzählung. Er bezeichnet den Zustand der Erde vor dem Schöpfungshandeln Gottes.
Wörtlich übersetzt bedeutet er «wüst und leer». Das beschreibt vielleicht nicht genau den
Zustand eines unordentlichen Kinderzimmers, aber irgendwie passt es doch: inmitten einer
Unordnung finde ich nichts, weiß gar nicht, welche Schätze sich verbergen. Ich habe das
Gefühl, es wäre gar nichts da. Einfach nur Leere.
Im ersten Kapitel der Bibel wird beschrieben, wie Gott Ordnung schafft. Wasser und Land
sind zuerst miteinander vermischt, eine undefinierbare Masse. Indem Gott Wasser und Land
voneinander trennt entstehen Lebensräume für Pflanzen, Tiere und Menschen.
Erst durch das Sortieren und Ordnen – ähnlich der Schöpfungsgeschichte – wird deutlich,
was wohin gehört und welche Aufgabe wer übernimmt. Ein neuer Blick für die Vielfalt und
den Reichtum im eigenen Leben eröffnet sich.
Nach einer Idee aus: Alles hat seine Zeit. St. Benno Verlag, Leipzig.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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