Weg-Wort vom 30. März
Damit die Hoffnung zurückkehrt
Ich war entsetzt über so viel Ungerechtigkeit. Entsetzt über das Ausmass
der Armut. Über den Mangel an allem und das Elend der Waisenkinder. Das war
im Jahr 1990 in Rumänien.
Mein erster Kontakt mit der Ungerechtigkeit hätte auch in einem
kolumbianischen Dorf stattfinden können oder in einer äthiopischen Siedlung.
Was in einer solchen Situation in dir abläuft, ist in jedem Fall das
Gleiche. Du kommst hin, du siehst die Armut, du bist aufgewühlt, und du
weisst, dass du etwas tun musst
Die karge Ernte reicht kaum für das Vieh.
Hirse und Bohnen vertrocknen auf dem Feld.
Den Mangotrieb haben die Ziegen gefressen.
Nach drei Jahren, vier Jahren Arbeit für nichts,
lässt man die Arme sinken.
Die Menschen müssen sich Essen kaufen,
sie machen Schulden, noch und noch.
Bis einer kommt, der etwas Neues gelernt hat
und sagt: Habt Mut!
Mit besserem Wissen, geeigneter Technik
ist auch die Hoffnung zurückgekehrt.
Jetzt kämpfen sie wieder mit ihren Schaufeln,
heben Gräben und kleine Kanäle aus,
ziehen Mauern aus Ackersteinen hoch,
um den Regen zu fassen, wenn er dann fällt,
und die Erde zu schützen vor der Flut.
Gemeinsam bringen wir es fertig, sagen sie,
dass unser Land uns wieder ernährt.
Es wird wieder Wald geben hier.
Die Tränke wird voll sein jeden Tag.
Und samstags werden sie einen Ochsen schlachten
und aufteilen unter allen.
(Katharina Morello, Fastenagenda 2009)
Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag!
Die Seelsorger und Seelsorgerinnen der Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Beat Schlauri, Susanne Wey
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