Weg-Wort vom 21. Juni 2013
Biografie
Es gibt Menschen, die haben einen Stammbaum in der Wohnung aufgehängt.
Kürzlich, im Schloss Hallwil, habe ich den Stammbaum der "von Hallwyl"
bestaunt. Am längsten habe ich mich im "Frauenzimmer" aufgehalten. Spannend
zu lesen, was es damals bedeutete, eine verheiratete, ledige, geschiedene
oder verwitwete Frau zu sein.
Ist es eine Alterserscheinung, dass ich mich mehr für Biografien
interessiere als früher? Vielleicht hat es aber auch mit der Bibel, der
Theologie und der Kirche zu tun. Immer mehr bin ich auf der Suche nach
Frauenbiografien, Vorbildern, Vorstreiterinnen und Wegbereiterinnen.
Unsere Wurzeln sind wichtig. Wie Bäume und Pflanzen nicht ohne Wurzeln
wachsen können, brauchen auch wir Menschen Wurzeln. Wir brauchen Vorbilder,
Idole und Menschen, denen etwas gelungen ist, Menschen, die uns Eindruck
machen und zur Nachfolge ermuntern. So lese ich von biblischen Frauen, von
Heiligen und von ganz alltäglichen Frauen. Die Biografien lese ich immer im
Blick auf das Leben heute. Was ist hilfreich? Was erstaunt mich oder ist
befremdlich? Was verdanke ich den Vorfahren? Wie ist es möglich, in die
Fussstapfen der Vorkämpferinnen zu treten?
Sie beflügeln mich und machen Mut, den nicht immer einfachen Weg als Frau in
der Kirche zu gehen.
Was heisst es heute, als verheiratete, ledige, geschiedene, verwitwete Frau
zu leben? Wie stützen wir uns? Werden unsere Biografien für unsere Töchter
und Grosskinder hilfreich sein?
Lebenskunst, Lebensfreude, das wünsche ich Ihnen beim Entdecken Ihrer
Wurzeln und beim Schreiben Ihrer Biografie!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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