Weg-Wort vom 9. Oktober 2006
Dennoch (Psalm 38)
Es gibt Situationen in unserem Leben, da müssen wir mit dem Schlimmsten
rechnen. Deine Pfeile stecken schon in mir, und deine Hand liegt schwer auf
mir. so formuliert es der 38. Psalm im dritten Vers. Und er fährt weiter:
Meine Schuld wächst mir über den Kopf; sie wird mir zu schwer, sie erdrückt
mich. Meine Wunden stinken und eitern, das hat mir meine Dummheit
eingebracht. (Ps 38.5f)
Dann sind diese Situationen, in denen wir mit dem Schlimmsten rechnen
müssen, noch schlimmer, wenn wir sie selber verursacht haben. Wenn das
eigene Gewissen uns verurteilt.
Was können wir tun bei solchem Geschehen?
Sich offenbaren! Das Gespräch suchen und alles offen darlegen. Sagen, wie es
ist, was es mit uns macht, wie wir es empfinden, wie es dazu gekommen ist.
Andere Augen sehen Anderes. Andere Ohren hören andere Töne. Andere Herzen
empfinden anders. Und Andere helfen tragen und aushalten. Andere sehen Wege
und Möglichkeiten, die wir nicht entdeckt haben. Andere haben Ähnliches
erlebt und überstanden. Sie können uns davon erzählen. Sie können uns Kraft
geben und Mut machen.
Und da ist Gott, der uns auch in diesen dunklen Stunden nicht verlässt.
Darum gilt:
Dennoch warte ich auf dich, den Herrn. Du wirst mir antworten, mein Gott
und Gebieter. ... Meine Schuld will ich bekennen, ich habe Angst wegen
meiner Verfehlung. ... Verlass mich nicht, Herr, mein Gott blieb mir nicht
fern. Eile mir zur Hilfe, mein Herr, der du mir Heil bringst. (Ps 38.16,
19, 22f)
Es lohnt sich, nie die Hoffnung aufzugeben!
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