Weg-Wort vom 27. Dezenmbber 2011
Die Krippe
Unsere Krippen an Weihnachten zeigen, neben der Heiligen Familie, den
Königen und den Hirten mit ihren Schafen, meist auch Ochs und Esel. Im
Lukas-Evangelium steht nichts von Ochs und Esel. Die Tiere kamen aufgrund
eines Textes des Propheten Jesaja dazu:
"Noch immer hat ein Ochse seinen Besitzer gekannt und ein Esel den
Futtertrog seines Herrn - Israel hat nichts erkannt, uneinsichtig ist mein
Volk." (Jes 1,3)
Die Tiere stehen symbolisch an der Krippe, sie werden als die Weisen
gesehen. Im Gegensatz dazu steht das Volk Israel, das den "Herrn" nicht
erkennt.
Tiere verbinden wir in Gedanken oft mit bestimmten Eigenschaften. Die Biene
ist fleissig, die Ameise emsig, der Esel starrköpfig, der Tiger wild, stolz
der Pfau und kräftig der Stier, die Henne mütterlich die Schlange
hinterlistig und es gäbe noch viele Beispiele mehr.
Mir gefällt eine Krippe, um die viele, sehr viel Tiere versammelt sind. Wenn
die schlaue Eule und der listige Fuchs Platz haben an der Krippe, dann habe
auch ich meinen Platz an der Krippe. Ich stelle jeweils zur "normalen
Krippe" alle Tiere die sich in meiner Wohnung tummeln. Von Schmetterlingen
über Frösche zu Elefanten und Giraffen, alle versammeln sie sich um die
Krippe. So wird mir bewusst und ich sehe es mit meinen Augen, wie wir alle,
Gross und Klein, Klug oder Naiv, Platz haben an der Krippe. Für uns alle ist
Jesus geboren. Gott ist Mensch geworden. Gott will in uns Menschen, in jeder
und jedem von uns, Mensch werden. Gott will durch uns Mensch werden, damit
auch wir immer menschlicher werden.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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