Weg-Wort vom 4. April 2007
Abrechnung mit den Scheinheiligen (Psalm 82)
Starke Worte stehen im 82. Psalm: Wie lange wollt ihr das Recht verdrehen?
Wie lange noch Schuldige begünstigen?
Die Welt ist in ihren Grundfesten
erschüttert. (Ps 82.2+5c) Wer die Zeitung aufschlägt, die
Fernsehnachrichten anschaut, kann von Vielem berichten, wo genau das
passiert. Und nicht selten geben sich Menschen, die da voll mitmischen, als
Gläubige aus. Für mich aber sind sie nur Scheinheilige. Und genau mit diesen
rechnet der Psalm ab!
Jesus, dessen Geschichte und Schicksal uns in dieser Woche ganz besonders
vor Augen steht, hat diese machthungrigen Machenschaften und
Ungerechtigkeiten von Scheinheiligen bis und mit dem Tod erleben müssen.
Dann aber greift Gott ein! Endlich! Jesus wird von den Toten auferweckt!
Gott durchkreuzt nicht nur die schrecklichen Machenschaften der
Scheinheiligen, er durchkreuzt auch die Macht des Todes. Und Jesus macht
sich neu auf den Weg im Einsatz für ein besseres Leben und eine bessere
Welt. Und er schickt alle, die sich in dieses Geschehen von Karfreitag und
Ostern mit hinein nehmen lassen, mit ihm auf den Weg.
Um was es auf diesem Weg geht, formuliert der 82. Psalm so: Verteidigt
Schwache und Waisen. Gebt Elenden und Hungernden ihre Würde zurück. Rettet
den Armen, Geringen, reisst ihn aus der Gewalt der Ausbeuter. (Ps 82.3f)
Davon soll unser Leben geprägt sein. Das ist der wahre Gottesdienst in
unserem Alltag. Da wirkt Gott mit und wir können ihn erfahren. Da werden
wir und die Anderen heil und heilig. Das macht unseren Glauben stark.
An unserem Tun und Lassen soll die Welt uns erkennen. Das will Gott von uns
- mehr als unsere Worte und Bekenntnisse. Und wer nicht mehr Tun kann, der
kann dafür Beten. Denn im Gebet liegt eine unendliche Kraft, die viel Gutes
da und dort Wirklichkeit werden lässt.
Mit freundlichen Grüssen
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Hauptbahnhof Zürich
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