Weg-Wort vom 8. Juni 2010
An sich arbeiten
Daran muss ich bei mir noch etwas arbeiten!, stellt eine Frau in der
Seelsorge fest. Und mir gefällt ihr klarer und kritischer Blick auf sich
selber und auf ihr Leben. Und ich frage mich: Wo ist das an mir, woran ich
noch etwas arbeiten muss?
Ich glaube, damit haben wir alle immer wieder einmal zu tun: an uns zu
arbeiten, damit sich etwas verändert, etwas stärker wird, etwas schwächer
wird. Damit uns nicht immer die gleichen Unglücklichkeiten überfallen, damit
wir nicht immer wieder so schnell einschnappen, uns unmöglich machen oder
ins gleiche Fettnäpfchen treten.
Aber es gibt auch das Andere. Der Kabarettist Eckhart von Hirschhausen
formuliert es in etwa so: Wenn du als Pinguin geboren wurdest, machen auch
sieben Jahre Psychotherapie aus dir keine Giraffe. Wir haben also unsere
Eigenarten und Bestimmungen, denen wir nicht entfliehen können. Da bringt es
gar nichts, dass wir uns dazu querstellen. Wir können diesen Eigenarten und
Bestimmungen nicht entfliehen.
Vielmehr gilt es, unsere Schwächen anzunehmen und unsere Stärken auszuleben.
Das Beste daraus zu machen, das ist das Programm, das wir umsetzen sollten.
Ich empfehle darum, auf die Suche zu gehen nach dem, was unser Element ist.
Da wird das, was Gott uns mitgegeben hat zum Tragen kommen. An sich
arbeiten meint auch das!
Um beim Bild vom Pinguin zu bleiben. Er wird sich nicht wohlfühlen in der
heissen Steppe unter den hohen grünen Regenschirmbäumen. Vielmehr soll er
sich mit kleinen Schritten auf den Weg zum Wasser machen. Wagt er dort den
Sprung hinein, wird er sein Leben finden.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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