Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 1. Dezember 2015
Weichen stellen
Jetzt hatten wir doch eben erst den 1. Januar - und jetzt steht auf dem
Kalenderblatt: 1. Dezember 2015! Die Zeit vergeht im Flug. So scheint es mir
wenigstens. Je älter ich werde, desto mehr erlebe ich es so.
Was mache ich mit meiner Zeit? Was machen sie mit ihrer Zeit? Ist sie
gefüllt mit dem, was uns erfüllt, was uns glücklich macht? Gut, sie werden
jetzt sagen: Nicht alles, was uns obliegt, kann und wird uns glücklich
machen. Es sind immer nur ausgewählte Zeiteinheiten, in denen wir tun
können, was uns glücklich macht. Wir stehen ja alle in Abhängigkeiten, in
Zwängen, die von aussen uns bestimmen. Selten können wir wählen, was wir
wirklich gern tun möchten. Dazu kommt auch, dass viele noch gar nicht
herausgefunden haben, was sie wirklich glücklich macht.
Ist die Zeit des Adventes nicht dafür gerade eine Chance, dass wir uns Ruhe
zum Nachdenken gönnen? Was war seit dem 1. Januar? Was war gut? Was war gar
nicht gut? Wo haben wir bestimmt, wo wurden wir fremdbestimmt? Was gilt es
zu ändern?
Der, auf dessen Ankunft wir im Advent warten, ist auch der, der uns dann
Weichen stellen lässt hin auf ein anderes, besseres Leben. Hin auf mehr
Selbst- und Mitbestimmung! Hin auf mehr Glück und Zufriedenheit!
Die Besinnung im Advent soll etwas bringen für uns. Sie ist ein Marschhalt,
der helfen kann, Veränderungen einzuleiten, neue Prioritäten im Licht von
Gottes Menschwerdung zu setzen.
Advent und Weihnachten soll uns wirklich auf neue Bahnen lenken. Wir sollen
Weichen stellen. Denn er ist schon auf der Bahn.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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