Weg-Wort vom 23. Juli 2008
Gott glaubt an uns!
Wie hat er das gemacht? Wie hat Jesus aus fünf Broten und zwei Fischen
soviel machen können, dass fünftausend Menschen satt wurden? Zauberei oder
Schwindel? (Lukas 9.10-17) Nein, diese Fragen bringen uns nicht weiter. Sie
verfehlen den Sinn dieser Wundergeschichte. Der liegt an einem anderen Ort:
darin, dass Gott an uns glaubt!
Wenn Eltern ihren Kindern, wir einander zusagen: Du kannst das! Das schaffst
du! Dann wecken wir beieinander die Begabungen und Kräfte. An jemanden
glauben, heisst, ihm Zukunft geben, ihm neue Lebensmöglichkeiten eröffnen.
Da wird aus fünf Broten und zwei Fischen genug für fünftausend Menschen.
Jesus glaubt an uns, glaubt an die Menschen, die zu ihm kommen, weil sie
etwas von ihm wollen. Er glaubt an unsere Wichtigkeit, an unsere Zukunft. Er
nimmt sich Zeit für uns. Er gibt uns zu essen. Das heisst: Er gibt uns, was
wir brauchen, um leben zu können. Er speist uns nicht ab, lässt uns nicht
hängen auf halbem Weg, schickt uns nicht hungrig und ungesättigt fort.
Warum? Weil er uns liebt, weil er uns ernst nimmt, weil er an uns glaubt und
für uns da ist!
Und ihm sollen wir es gleichtun auf unserem Weg: denen Zukunft zusprechen
und geben, die keine mehr zu haben scheinen. Alles bekämpfen, was die
Zukunft bedroht.
Wir werden oft vor die Frage gestellt, ob wir an Gott glauben. Manchmal
verstellt die Frage die wirklichen Probleme - genau so wie die Frage: Wie
hat er das gemacht? uns den Blick für das wirkliche Wunder verstellt. Viel
zu selten hören wir, dass Gott an uns glaubt. Und viel zu selten denken wir
darüber nach, ob wir an unsere Mitmenschen glauben - und wen unter ihnen wir
schon längst aufgegeben haben. Wir sollten öfter darüber nachdenken!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
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