Weg-Wort vom 1. Juli 2008
Grund zur Hoffnung
Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand fragt, warum ihr
so von Hoffnung erfüllt seid. (1Petr 3,15)
Schön wäre es, wenn andere uns Christen hie und da so fragen würden! - Was
aber wäre Ihre Antwort auf diese Frage? Welchen Grund zur Hoffnung haben wir
Christen angesichts des Elends und der Ungerechtigkeit auf dieser Welt?
Von Jesus wird berichtet, er habe Kranke geheilt, Sünden vergeben,
Niedergeschlagene aufgerichtet und Menschen, die sich aufgegeben hatten,
wieder Mut zum Leben geschenkt.
Menschen haben durch Jesus mitten in ihrem Leben Befreiung und Erlösung
erfahren. Das heisst auch für uns: Erlösung ist konkret. Sie fängt schon im
Hier und Jetzt an, in unserem täglichen Leben:
Wenn ich mich von Gott bedingungslos geliebt weiss, bin ich befreit vom
Zwang, mich ständig vor mir selber und vor anderen beweisen zu müssen. Ich
bin erlöst vom Druck, meine Mängel und Schwächen zu verstecken, um gut oder
besser dazustehen. Ich kann mich immer wieder lösen aus inneren
Verkrampfungen und Verhärtungen. Ich bin frei, mich selber anzunehmen wie
ich bin. Ich bin erlöst davon, mich abwerten und schlecht machen zu müssen.
Denn ich erfahre mich vor Gott stets neu als wertvoll und liebenswert.
Die bedingungslose Liebe Gottes gibt uns allen Grund zur Hoffnung. Es ist
eine Hoffnung, deren befreiende Kraft wir immer wieder in unserem Alltag
erfahren. Sie nimmt uns die Angst und lässt uns das Leben mit den Augen
erlöster Menschen sehen:
Wir lassen uns die Hoffnung nicht nehmen, auch wenn uns vieles oder alles
als hoffnungslos erscheint. Wir lassen uns durch seine Liebe immer wieder
aufrichten und uns neuen Mut zum Leben schenken. Wir sind frei, im Umgang
mit anderen selbst lösend und befreiend zu wirken. Wir sind in der Lage,
etwas von seiner befreienden Liebe in unsere Welt zu tragen.
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Hauptbahnhof Zürich
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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