Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 31. August 2020
Geschichten
Den Rattenfänger von Hameln kennen die meisten von uns. Es ist die Geschichte von einem
Mann, der Hameln von den Ratten befreite. Da er seinen gerechten Lohn nicht erhielt,
kehrte er zurück und lockte mit seiner Flöte nicht die Ratten, sondern die Kinder aus
Hameln.
Auch das chinesische Horoskop kennt eine Ratten-Legende. Diese erklärt, warum die Ratte
das erste Tier im Tierkreis ist.
Der Jade-Kaiser beschloss, dass die Reihenfolge der Tiere nach dem Zeitpunkt ihrer Ankunft
zu seinem Fest bestimmt werden sollte. Die Ratte überredete den Ochsen, sie auf ihm reiten
zu lassen. Und dann, gerade vor dem Ziel, sprang die Ratte hinunter, rannte los und traf
als erste, noch vor dem Ochsen auf dem Fest ein.
Geschichten versuchen immer etwas zu erklären oder aufzuzeigen.
Geht es um den gerechten Lohn in der ersten, so sind es die List und
"ungewöhnliche" Lösungssuche in der zweiten Geschichte.
Biblische Geschichten versuchen auch etwas zu erklären. Sie zeigen die Erfahrungen auf,
die Menschen mit dem Wirken Gottes gemacht haben. Nicht selten aber rütteln die
Geschichten ganz schön auf, weil sie nicht so ausgehen, wie wir es erwarten.
Zum Beispiel das Gleichnis des Gutsherren, der Arbeiter suchte für den Weinberg. Er
stellte Menschen ein am Morgen und am Mittag, ja und sogar noch für die letzte Stunde des
Tages. Alle erhielten am Ende des Tages denselben Lohn. (vergleiche Mt 20,1-16)
Das gibt zu denken. Das regt an, vielleicht auch auf. Das soll es auch. Es hat nichts mit
List zu tun, dafür aber mit einer "anderen" Gerechtigkeit. Lebensgrundlage für
alle!
Die Bibel ist Anregung zum Leben, zum Staunen und zum Fragen. Und die Antworten muss unser
Leben geben.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Bildquelle:
pixabay.com
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