Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 6. April 2018
Ich sehe was, was du nicht siehst
Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist rot, sagt das Kind zur
Mutter. Die Tasche des Kondukteurs, sagt die Mutter und tippt richtig. Das
Spiel geht weiter bis es dem Kind langweilig wird.
Ich sehe was, was du nicht siehst, das könnte auch Maria Magdalena gesagt
haben, als sie den Jüngerinnen und Jüngern von ihrer Begegnung mit dem
Auferstandenen berichtet hat. Zuerst meinte sie ja auch es sei der Gärtner
der sie gerufen hat, erst als sie ihren Namen hört, spürt sie dass es Jesus
ist, der sie ruft. Sofort teilt sie ihre Erfahrung mit dieser unerwarteten
Begegnung mit den anderen.
Was machen wir heute für Begegnungen mit dem Auferstandenen Christus? Können
wir einander sagen ich sehe was, was du nicht siehst? Spüren wir seine
Nähe, wie Maria Magdalena?
Ich vermute, uns heutigen Menschen ist die Sprache für solche Erfahrungen
abhanden gekommen, das Spielerische, mit welchem Mutter und Kind im Zug ich
sehe was, was du nicht siehst spielen, hat in unserem Glaubensleben kaum
Platz. Schnell sind wir bereit einander in Schubladen zu stecken:
sektiererisch, fundamentalistisch, heidnisch oder was auch immer für ein
Prädikat wir jemandem zusagen, der nicht unsere je eigene persönliche
Wahrnehmung einer Tatsache wiedergibt.
Was bedeutet Ihnen Ostern? Was sehen sie in diesem Fest, was vielleicht
jemand anders nicht so sieht? Auch wir können heute noch Botschafterinnen
und Botschafter der Auferstehung sein, welche man so direkt nicht sieht,
welche aber immer wieder erfahrbar gemacht werden kann auch durch uns
heute.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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