Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 14. September 2020
Reden
Reden ist eine Kunst. Es gibt so viele Sprachen, wir können höchstens einige wenige davon
beherrschen. Es gibt auch Missverständnisse, wenn wir in der uns vertrauten Mutter- oder
Vatersprache kommunizieren. Reden will gelernt sein.
Faszinierend finde ich, wie beim Reden oft die Gedanken klarer werden.
In Seelsorgegesprächen stelle ich das oft fest. Die Person, die mir gegenüber sitzt, sucht
nach Worten, beginnt zu formulieren und beim Sprechen öffnen sich ihr neue Ideen und Wege.
Durch Reden kann man durchaus in den eigenen Gedanken mehr Klarheit schaffen. Als
Zuhörerin ist mir vielleicht einiges nicht klar und die "Ordnung" erschliesst
sich mir nicht, die Sprechende jedoch beginnt plötzlich zu strahlen und es geht ihr
buchstäblich ein Licht auf.
Im Redeprozess kommen so Ideen und Lösungsansätze zu Wort.
Das heisst bei mir auch: Sachen, die ich mir einfach in Gedanken vorgenommen habe, bleiben
oft Gedanken. Tausche ich aber mit jemandem aus, mache Pläne mit Hand und Fuss, dann ist
das verbindlicher und ich bemühe mich das Gesagte auch in Taten umzusetzen.
"Am Anfang war das Wort, der Logos (die Weisheit) und der Logos war bei Gott, und von
Gottes Wesen war der Logos. Dieser war im Anfang bei Gott. Alles ist durch ihn geworden,
und ohne ihn ist auch nicht eines geworden, das geworden ist." (Joh 1,1ff)
Kein Text sagt deutlicher, dass Worte Hand und Fuss bekommen müssen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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