Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 15. April 2014
Wartsaal Gottes
Was stellen sie sich vor, wenn Sie Wartsaal Gottes hören?
Die Bahnhofkirche ist nur durch einige Schliessfächer vom Wartsaal der SBB
am Hauptbahnhof Zürich getrennt, als Wartsaal Gottes würde ich unsere
Kapelle nicht unbedingt bezeichnen.
Von meiner Mutter habe ich den Ausdruck zum ersten Mal gehört. Als ich am
Telefon fragte wie es ihr geht, antwortete sie: es geht so, ich bin eben im
Wartsaal Gottes.
Wenn ich so nebenan in den Wartsaal schaue, sehe ich dort ein buntes Gemisch
von Menschen. Gelangweilt gähnend, mit oder ohne Gepäck, müde, geduldig oder
ungeduldig wartend bis die Zeit gekommen ist, um aufzubrechen und
weiterzugehen. Da hat es Menschen, die hektisch SMS schreiben und eine
Steckdose suchen. Sie sind mitten drin und würden am liebsten jede Minute
zwei Mal nützen. Es gibt Personen mit einem Buch oder einer Zeitung in der
Hand, die die Zeit gelassen nutzen. Auch gibt es Personen, die im Gespräch
sind. Im Allgemeinen herrscht aber eher Stille im Wartsaal, wenn nicht
gerade Jugendliche sich für den Abend verabreden.
Lässt sich das nicht alles auch auf das Leben übertragen?
Im Grunde ist das ganze Leben nichts anderes als der Wartsaal Gottes. Womit
und wie wir die Zeit und den Raum füllen liegt ganz bei uns.
"Darum wartet der Herr darauf, euch seine Gnade zu zeigen, darum erhebt er
sich, um euch sein Erbarmen zu schenken. Denn der Herr ist ein Gott des
Rechtes; wohl denen, die auf ihn warten." (Jes 30,18)
Und die Bahnhofkirche? Doch ein Wartsaal Gottes?
Der Seele Raum geben
.. und weitergehen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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