Weg-Wort vom 23. Oktober 2013
Gott heilt!
Eine einfache Frage stellt er mir: "Glauben sie, dass Gott Menschen gesund machen
kann?"
Wenn ich nicht glaube, dass Gott Menschen gesund machen kann, welchen Sinn haben dann die
Fürbittengebete, die ich spreche? Welchen Sinn hatten dann die Gebete um Frieden, als
irgendein Krieg drohte? Welchen Sinn haben dann die Gebete eines schwer erkrankten
Menschen, einer Unglücklichen, eines Christen, der in einer schwierigen Situation steckt?
Erwarten wir bei solchen Gebeten wirklich nur, dass Gott uns hört und uns hilft, mit der
Situation, so wie sie ist, fertig zu werden?
Wenn ich genau in mich hinein höre, dann erwarte ich mehr: Ich erwarte echte, konkrete
Hilfe, erwarte, dass ein Politiker, eine Politikerin zur Vernunft kommt, erwarte, dass ein
Mensch nicht mehr so viel leiden muss, erwarte, dass Gott eingreift und Dinge in Ordnung
bringt. Ob durch Menschen, die in seinem Namen handeln oder anders, ist dabei nicht
unbedingt meine Frage. Naiver Glaube? Ich muss zugeben, ich kann vieles nicht mit Logik,
bis ins Letzte begründen - aber ich weiss, dass dieser Glaube mich trägt. Ich weiss auch,
dass dieses Vertrauen nicht bedeutet, dass alles so geht, wie ich es mir erhoffe. Ich bin
mir bewusst, dass Gott kein Automat ist, in den ich oben ein oder 10 Gebete hineinstecke
und unten kommt das von mir gewünschte Ergebnis heraus. Darum bete ich auch immer wieder
bewusst: "Dein Wille geschehe" - und nicht meiner.
Wenn ich Gott nicht zutraue, dass er in das Geschehen dieser Welt eingreifen kann und es
verändert, wie soll ich ihm dann zutrauen, dass er einst alles neu machen wird? Wie soll
ich ihm zutrauen, dass er Jesus von Nazareth auferweckt hat und die Toten auferwecken wird
- auch sie und mich zu einem Leben in seiner Nähe? Und das glaube ich, darauf vertraue
ich. Und darum ist Gott mir wichtig: weil ich glaube, dass dieser Jesus mein Leben in die
Hand nehmen kann. Er kann mich ändern und sie - und auch andere Menschen. Er kann uns
heilen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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