Weg-Wort vom 23. März 2008
Ostern
Ganz früh am Sonntagmorgen, als die Sonne gerade aufging, kamen sie (die
Frauen) zum Grab. Unterwegs hatten sie noch zueinander gesagt: Wer wird uns
den Stein vom Grabeingang wegrollen? Denn der Stein war sehr gross. Aber
als sie hinsahen, bemerkten sie, dass er schon weggerollt war. (Mk 16,2-4)
In unser aller Leben gibt es Steine kleine, grosse und schwere die wir
allein nur mühsam oder gar nicht wegwälzen können. Ostern, die Auferstehung
Jesu, ist die Botschaft, dass kein Stein, wie schwer und unverrückbar er
auch scheinen mag, das Letzte ist. Not und Schmerz, Ungerechtigkeit und
Gewalt, Leid und Tod sind nicht das Endgültige auf dieser Welt. Das Leben,
die Liebe Gottes ist mächtiger als alles Unheil und alle Bosheit. Und das
nicht erst in der kommenden Welt, sondern immer auch jetzt schon mitten in
unserem Leben:
Aufgestanden bist du ein für alle Mal gegen den Tod
drum kann ich auch den Aufstand wagen
gegen die vielen täglichen Tode
jetzt schon mitten im Leben
Weggewälzt hast du ein für alle Mal den Stein vom Grab
drum kann auch ich wegwälzen
die Steine des Unrechts die Steine der Versklavung
jetzt schon mitten im Leben
Angestimmt hast du ein für alle Mal
das Lied vom neuen Leben
drum kann ich neue Lieder singen
Lieder der Hoffnung Lieder des Friedens
jetzt schon mitten im Leben
Damit das Recht auf Nahrung
kein frommer Wunsch bleibt
und Brot geteilt wird und der Tisch gedeckt
und Hoffnung wächst und Leben ist
Leben in Fülle für alle
(Von Gabriele Berz, in der diesjährigen Fastenagenda von Brot für alle
und Fastenopfer)
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Hauptbahnhof Zürich
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