Weg-Wort vom 7. August 2012
Krankenbesuch
Ein paar Jahre war ich als Spitalseelsorgerin tätig. Viele Menschen waren
mir anvertraut. Menschen, die krank sind, haben viele Fragen, oft Sinnfragen
die quälen! Wie geht das Leben weiter nach einer Hiobsbotschaft? Kranke
werden aus dem Alltag herausgerissen. Von einem Moment auf den anderen sieht
ihr Lebensentwurf anders aus! Menschen, die im Spital sind, haben Zeit und
die Nächte sind lang.
Ein Gespräch kann Hoffnung bringen. Zuwendung durch einen Krankenbesuch
bringt Zuversicht und das Mitgefühl zeigt dem Kranken, dass es Menschen
gibt, die tragen helfen. Das vertrauensvolle Gebet oder ein Segen kann dem
Betroffenen und den Angehörigen Kraft geben!
"Ist einer von euch bedrückt? Dann soll er beten. Ist einer fröhlich? Dann
soll er ein Loblied singen." (Jak. 5,13)
Wenn Sie jemanden kennen, der krank ist oder im Alter einsam und allein und
Sie einen Besuch machen, werden Sie spüren, wie dankbar der Betroffene ist.
"Säume nicht, den Kranken zu besuchen, dann wirst du von ihm geliebt." (Sir
7,35)
Schauen Sie mit Mitgefühl, was der Kranke zur Zeit Ihres Besuches gerade
braucht! Schenken Sie ihm echte Aufmerksamkeit. Wenn der Kranke das
Bedürfnis hat zu erzählen, hören Sie ihm einfach zu. Das gute Zuhören ist
eine Kunst, der Kranke wird Ihnen dafür dankbar sein. Auch Schweigen kann
das Richtige sein! Unsere Präsenz, das Anwesendsein mit dem Herzen, ist das
Wichtigste.
Ich wünsche allen Kranken und Ihren Angehörigen, dass Sie die nötige Kraft
bekommen, Ihr Schicksal zu tragen. Der Segen Gottes möge Sie begleiten.Mit
freundlichen Grüssen
(c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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