Weg-Wort vom 1. Juni 2012
Trinitatis, Dreifaltigkeitssonntag
"Kann ich auch mit ihnen sprechen, ohne dass der liebe Gott zum Thema wird?" Das
hat mich eine Frau gefragt und dann weiter berichtet: "Wissen Sie, so wie mir Gott
beigebracht wurde, als menschenverachtender Polizist, als Kontrolleur und Bestrafer, so
mag ich nichts mehr von ihm hören! Ich habe genug Zeit gebraucht, um mein ständiges
schlechtes Gewissen loszuwerden!"
Wie haben Sie es mit dem lieben Gott?
Während sich zu manchen Zeiten Menschen angemasst haben, übermässig mit Gottes Strafe und
Gericht zu drohen und vielen Menschen damit grosse Angst gemacht haben, besteht heute
vielleicht eher die Gefahr, Gott zu lieb und zu harmlos zu beschreiben, so dass er
vielleicht gar nicht mehr als Gott erkannt wird. Eine Herausforderung ist es, hier im
Glauben ausgewogen zu sein: Gottes Macht zu erkennen und unsere Abhängigkeit von ihm; aber
trotzdem gewiss zu sein, dass er uns mit Liebe und Freundlichkeit begleitet.
Der kommende Sonntag trägt den Namen Trinitatis, Dreifaltigkeitssonntag: Gott ist Vater,
Sohn und Heiliger Geist, das ist die Trinität, die Dreieinigkeit Gottes. Für unseren
Glauben bedeutet das: Man kann Gott nicht auf einige wenige Aspekte beschränken, so wie
wir ihn gerne hätten. Gott hat mehr Eigenarten, als wir fassen können.
Er bleibt uns Menschen immer ein Stück weit unbegreiflich. Wenn wir das wissen, können wir
auf dieser Grundlage aufmerksamer schauen, wie Gott sich jeweils zeigt, im Zeugnis der
Bibel und in unserem Leben. Dann können wir ernsthaft versuchen, seinen Willen zu
ergründen und danach zu handeln und mit ihm zusammen diese Welt zum Guten zu wenden.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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