Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 6. Dezember 2018
Tierisch gut
Kürzlich habe ich ein Weg-Wort geschrieben zum Thema, was wir von Tieren lernen können.
Und schon wieder durfte ich etwas lernen, diesmal von Kamelherden. Die Kolumne von Fabian
Vogt im Publik-Forum ist lesenswert. In der Nummer 21 habe ich nun diese Geschichte
gefunden:
Kamele gibt es in Australien wie Sand am Meer. Sie wurden als Lasttiere importiert. Wegen
der Autos werden sie nicht mehr benötigt und haben sich wie wild vermehrt. Manche leben
wild, manche gehören zu Kamelfarmen. Zäune gibt es keine, was nicht verwundert, denn das
Land ist weit und die Farmen im Outback riesig.
Ohne Zäune, wie kann das funktionieren?
Und da, so schreibt Vogt, erklärt ihm eine Pfarrerin aus dem Süden Australiens: "Wir
hier in Australien haben manchmal den Eindruck: so macht ihr bei euch Kirche. Ihr denkt,
die Gemeinschaft der Glaubenden wäre von einem Zaun umgeben, und es gäbe diejenigen, die
drinnen sind und diejenigen, die draussen sind und nicht dazugehören." Reden von
Getauften und Ungetauften, Kirchendistanzierten und GottesdienstbesucherInnen, das ist
Zaundenken, so wird er belehrt.
Und wie macht ihr das?, war seine logische Frage! Sie antwortet mit dem Bild der Kamele:
"Wenn wir in Australien eine Herde zusammenhalten wollen, dann bauen wir keinen Zaun,
wir legen eine Wasserstelle an. Weil die Tiere merken, dass dort ihr Durst gestillt wird,
laufen sie nicht weg, sondern kommen immer wieder."
Advent und Weihnachten: eine Wasserstelle anlegen für die Menschen
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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