Weg-Wort vom 5. November 2010
Reformationssonntag
Am Sonntag feiern die reformierten Christen den Reformationssonntag. Sie
erinnern sich an das Werden ihrer Kirche und die Inhalte, denen sie bis
heute versuchen nachzuleben.
Ein Wort der Reformation möchte ich heute in den Vordergrund stellen. Aus
ihm leitet sich der Name reformierte Kirche ab. Es lautet auf lateinisch:
ecclesia reformata et semper reformanda. Das heisst übersetzt:
reformierte und immer wieder zu reformierende Kirche.
Was meint dieses Wort?
Die Erscheinungsform der Kirche ich würde meinen: aller Kirchen ist
vorläufig und zeitbedingt. Nach reformierter Auffassung kann Kirche nie eine
endgültige Gestalt haben, sondern hat immer neu die dem Evangelium und der
jeweiligen Zeit angemessene Form zu suchen.
Darum ist es so wichtig, dass wir Menschen uns immer wieder mit dem
Evangelium, mit der frohen Botschaft von Jesus Christus, mit dem Neuen
Testament auseinandersetzen. Im Lesen des Neuen Testamentes und auch des
Alten Testamentes durch die Brille des Neuen, und im Gespräch darüber können
wir unser gemeinschaftliches Leben und darin die Form und Ausgestaltung der
Kirche immer wieder neu erfinden. Wir können Kirche und Kirche-Sein
gestalten und in unser aktuelles Leben hineinnehmen. Gottes Wort bleibt so
lebendig und spricht uns immer wieder neu an.
Kirche lebt also von der Bibel her und dem, was damit die aktuellen Menschen
machen. Wir sind Kirche! Die Kirche bekommt ihr aktuelles Gesicht durch uns,
durch unsere gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Evangelium. Die Kirche,
die Kirchen brauchen uns. Hören wir darum immer wieder neu auf die frohe
Botschaft von Jesus Christus und engagieren uns in der Kirche, prägen und
reformieren sie. Eine solche Kirche gibt unserem gemeinsamen Leben und
Glauben immer wieder neue Kraft!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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