Weg-Wort vom 24. April 2012
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Ein junger Mann sitzt mir gegenüber. Nur noch kurze Zeit, dann hat er die Schule hinter
sich. Er ist aber ganz verzweifelt und erklärt: "Ich habe schon 73 Bewerbungen
geschrieben. Alles nur Absagen. Ich werde wohl keine Lehrstelle bekommen. Mich braucht
eben keiner."
So denken wohl viele Jugendliche, wenn alle ihre Bemühungen vergeblich bleiben. Sie
resignieren, geben auf, laufen vielleicht Gefahr, am Ende auch sich selbst aufzugeben.
Auf mein Zureden hin versucht der junge Mann es dann noch einmal. Und hat Erfolg! Er
bekommt zwar nicht die gewünschte Lehrstelle, sondern etwas ganz anderes. Aber genau das
war dann das Richtige für ihn.
Im Brief an die Gemeinde in Rom schreibt der Apostel Paulus im 5. Kapitel: "Hoffnung
aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen
durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist." (nach der Übersetzung von Martin
Luther)
Nicht aufgeben, es immer wieder neu versuchen, sich selbst etwas zutrauen: Es ist die
Hoffnung, die uns dazu antreibt. Die Hoffnung hilft, Krankheiten zu überwinden. Die
Hoffnung ist die Motivation für Retter bei Katastrophen, es bis zuletzt zu versuchen. Die
Hoffnung treibt Menschen an. Sie ist neben der Liebe die grösste Kraft. Solange einer
hofft, liegt er nicht ganz am Boden. Solange Hoffnung da ist, ist einer nicht völlig
verloren.
Unser Glaube an Gott bedeutet: Da ist Hoffnung für uns. Hoffnung, dass unser Leben
gelingen wird. Hoffnung, dass aus uns etwas werden kann. Hoffnung, dass Gott es gut meint
mit uns.
Diese Hoffnung begleitet uns im Leben!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php
Das Weg-Wort als iPhone-App:
http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1