Weg-Wort vom 24. Februar 2012
Die 57-jährige Salamatou Gazéré Dotia ist Mitglied der Bauerngewerkschaft
Synergie Paysanne in Benin und setzt sich für die Rechte der Bäuerinnen und
die Anerkennung ihrer Arbeit ein. Sie erzählt: "Eigentlich müsste mein Tag
mehr Stunden haben, es gibt immer so viel zu tun. Ich bin Ehefrau, Mutter
von sechs Kindern und zwei Adoptivkindern, Bäuerin, Ausbildnerin, Lehrerin
und Gewerkschafterin bei Synpa (Synergie Paysanne). Als eines von 10 Kindern
bin ich in einer Bauernfamilie aufgewachsen. Ich fühle mich der Erde, die
uns ernährt, sehr verbunden.
Heute züchte ich Kaninchen, Ziegen und Hühner, baue Hirse und Erdnüsse an.
Dank meiner Einkünfte kann ich auch die Ausbildung meiner Kinder
finanzieren. Ich habe viel über Biolandbau gelernt. Früher baute ich unter
staatlicher Regie Baumwolle an. Doch der Einsatz von Chemikalien und
Pestiziden war teuer und schlecht für den Boden.
In der Trockenzeit - wenn wir nicht auf dem Feld arbeiten - berate ich
Frauen in Haushaltsführung, Biolandbau und Konfliktbearbeitung und lehre sie
lesen und schreiben. Für viele bin ich ein Vorbild geworden, weil sie sehen,
dass man auch als einfache Landfrau etwas erreichen kann. Mein Mann
unterstützt mich, und er ist sehr stolz auf das, was ich erreicht habe."
Dieses Portrait ist der Agenda von Fastenopfer und Brot für alle 2012
entnommen (2. April 2012). Die Agenda der beiden Werke begleitet vom
kommenden Sonntag an durch die Passions- oder Fastenzeit bis Karfreitag und
Ostern. Tag für Tag weitet sie unsern Blick für eine Welt, die unsere
offenen Augen braucht, unsere offenen Ohren, unsere tätigen Hände und nicht
zuletzt ein Herz, das sich nach Gerechtigkeit in dieser Welt sehnt.
Amos, der Prophet ruft uns zu: "Möge das Recht heranrollen wie Wasser und
die Gerechtigkeit wie ein Fluss, der nicht versiegt."
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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