Weg-Wort vom 14. Juli 2010
Heimkehr
Eine Tür tut sich auf.
Dahinter liegt ein Land mit deiner Gestalt.
Deine Sehnsucht findet ein Haus und du hörst auf,
ein Vertriebener in deinem eigenen Herzen zu sein.
Es ist gut anzukommen, wo du schon immer warst
und wo du hingehörst: an deine eigene Seite,
und nicht zu den Sprüchen der Cleveren,
nicht zu den Dogmen der Rechtgläubigen,
nicht zu den Erwartungen derer,
die meinen, ein Recht auf dich zu haben,
nicht zu den Träumen von Glück,
die andere für dich haben,
nicht zu den Werten,
die schon lange nicht mehr deine Werte sind.
In dem Land findet statt, was dein Wesen ist,
da ereignest du dich in deiner ganzen Einmaligkeit.
Da tanzt du nicht auf den Hochzeiten anderer
und bestehst nicht Abenteuer,
die jemand dir verkauft hat, ohne an dich zu denken.
Da wächst du wie ein Baum, den es noch nie gab
und den es nie wieder geben wird.
Und bist du so bei dir, in dir,
in deinen Händen, Lippen, Augen,
dann tut sich eine weitere Tür auf,
die dich zum Wesen des anderen führt.
Dann erkennst du dich und wirst erkannt.
Da werden die Trennungen aufgehoben
und die Wege werden weit wie der Himmel über dem Meer.
Ulrich Schaffer
Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag!
Die Seelsorgenden der Bahnhofkirche
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