Weg-Wort vom 27. August 2010
Ein bisschen mehr Farbe ins Spiel bringen
Letzthin habe ich eine Email von einem Freund bekommen, mit dem ich
Konfirmandenlager durchführe: Er meinte, ich solle mein Portrait bei der
Bahnhofkirche durch sein Foto ersetzen. Es würde mehr Farbe ins Spiel
bringen. Das Portrait ersetze ich nicht, aber für ein Wegwort darf es
herhalten. Im Konfirmandenlager unterwegs beim Einkauf in einem riesigen
Zentrum in England. Die Leiter unter sich der Pfarrer und der Polizist.
Farbe ins Spiel bringen macht Spass: Mit Gans und Schwein unter dem Arm
natürlich aus Plüsch.
Ich schreibe diese Zeilen am Tag des wohl farbigsten Festes von Zürich: Die
Street Parade ist angesagt. Das Wetter ist durchzogen, die Schatten von
Duisburg wirken noch nach aber es ist anders hier: Mehr Erfahrung, mehr
Raum, auch wenn die Menschen so dicht gedrängt sind, dass für mich kaum Luft
zum Atmen bliebe, und farbig, voller Fantasie und Freude, voller Kraft und
Leben, laut , dass einem die Ohren weh tun Das ist Farbe ins Spiel bringen
dagegen bleiben für das weisse Gänschen mit blauem Hut und das rot
gekleidete Schweinchen unter meinen Armen nur noch ein Jöööhhh, ist das
herzig übrig. Ein bisschen Farbe. Aber letztlich reicht das: Nicht jeder
Tag kann Street Parade sein, aber jeder Tag braucht seine Farbtupfer, dass
er nicht im Grau des Alltags versinkt.
Farbe ins Spiel bringen das ist Alltagsgeschäft. Da muss nicht mit grosser
Kelle angerichtet werden. Da reicht ein Tupfer, ein Lichtblick, ein
Sonnen-strahl und alles sieht gleich anders aus: heller, lichter. Alles
fühlt sich gleich anders an durch ein Lächeln, ein kleines Kompliment: Du
siehst hübsch aus!, Das hast du gut gemacht., Schön, dich zu sehen!.
Bringen Sie Farbe ins Spiel Ihres Lebens und Sie werden merken, dass auch
das Leben anderer mehr Farbe bekommt.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch