Liebe Filmfreundinnen und Filmfreunde
Es wird bereits wieder früher dunkel und auch die – noch – vereinzelten, morgendlichen
«Nebelschwädlein» erinnern uns daran, dass bald schon der Herbst heraufzieht. Für
Sommerfans ein dramatischer, für Filmfreunde ein hoffnungsvoller Moment. Endlich wieder
ohne schlechtes Gewissen drinnen bleiben und Filme geniessen! Um den Übergang vom Sommer
zum Herbst erträglicher zu machen, empfehlen wir «Ava», ein berührendes Werk, das vor
Kraft, Licht und Energie nur so strotzt.
Mit spätsommerlichen Grüssen
Natalie Fritz
Redaktorin Medientipp
Film des Monats September
Ava
«Ava» ist ein besonderer, lichtdurchfluteter Film in Zeiten, wo es um die adoleszente
Protagonistin dunkel wird
Die 13-jährige Ava wächst bei ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in einem
französischen Badeort auf und geniesst die Sommerferien am Strand. Als ihr der Arzt bei
einer Routineuntersuchung eine bald eintretende Erblindung diagnostiziert, entwickelt sie
ihre eigenen Methoden, um mit der Situation umzugehen. Zusammen mit dem älteren Juan
stürzt sie sich in das Abenteuer Leben. Der Erstlingsfilm der französischen Schauspielerin
und Drehbuchautorin Léa Mysius thematisiert das Heranwachsen, also den Beginn von etwas
Neuem und gleichzeitig den Abschied des Bisherigen. Doch hier ist die Problematik
zugespitzt, denn die junge Protagonistin verliert langsam ihr Augenlicht und damit alles,
was ihr bisher vertraut war. «Ava» ist trotzdem kein Drama im herkömmlichen Sinn geworden,
sondern ist eine optimistische Ode an die Andersartigkeit und das bewusste Erleben des
Moments. Dies spiegelt sich auch in der märchenhaft anmutenden, surrealen Erzählung wider.
In Traumbildern, in denen Ava ihre Ängste verarbeitet, tanzt sie auf offener Strasse oder
sie stellt sich amazonenhaft ihrer Wirklichkeit mit einer Waffe. Sie nimmt sich, was sie
will und dabei verschwimmen die Grenzen. Am diesjährigen Festival in Cannes gewann Ava den
SACD-Preis in der Rubrik Semaine de la Critique. Ein besonderer, lichtdurchfluteter Film
in Zeiten der Dunkelheit. Mit einer besonderen Heldin. Noée Abita ist eine Entdeckung!
Sarah Stutte, Filmjournalistin
«Ava», Frankreich 2017, Regie: Léa Mysius, Besetzung: Noée Abita, Laure Calamy, Juan
Cano,Verleih: Praesens,
www.praesens.com <http://www.praesens.com>
Kinostart: 21. September 2017
https://www.youtube.com/watch?v=AF01BrHIioU
https://www.medientipp.ch/events/ava/