Weg-Wort vom 12. Oktober 2012
Von den Engeln lernen
(helena aeschbacher-sinecka)
alles müssen wir
von den Engeln lernen
die Stille des Nichts
zu ertragen
das Schweigen des Mondes
zu verstehen
den lautlosen Gang der Sterne
nachzuahmen
die entfesselte Stunde
die keinen Morgen und keinen Abend kennt
zu lieben
die Lebensschwere
in die Leichtigkeit der Flügel
zu verwandeln
aber es ist überschwer
Flügel zu tragen
das wissen die Engel
Was ist Ihnen wichtig von den Engeln zu lernen?
Mit freundlichen Grüssen
(c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.chwww.offene-tuer.net
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Weg-Wort vom 8. Oktober 2012
Die Umarmung
Unser Leben beginnt und wächst zuerst in der leibhaften Höhle der Mutter.
Die Gebärmutter ist wie eine bergende Höhle. Und kaum geboren bergen uns die
liebenden Arme der Mutter, des Vaters.
Mit der Umarmung des eigenen Kindes, des Partners ist wohl die innigste Art
zu sagen:
Ich habe dich gern! Ich liebe dich!
Mit der Umarmung sprechen wir auch freundschaftliche Formen der
Nächstenliebe an, mit der auch Zuneigung, Freude, Trost und Zuspruch
ausgedrückt wird!
In unserer berührungsscheuen Kultur tut es gut zu wissen, dass die erste und
stärkste Weise einem Menschen in Liebe zu begegnen, die bergende Umarmung
ist. Es braucht Spontaneität und Entschlusskraft um zu zeigen, wie wir
fühlen, was uns bewegt. In der Umarmung ist Nähe und Wärme spürbar. Wir
müssen uns jedoch bewusst sein, dass wir uns verletzlich machen, wenn wir
uns umarmen. Wir drücken unsere Empfindung offen aus. Das scheint mir der
Grund, dass viele Menschen eher zurückhaltend sind, weil sie Angst vor dem
verletzt werden haben. Doch zeigen wir unsere Gefühle: das ist Leben, echtes
Leben!
Die wichtigste Höhle ist und bleibt die Umarmung. Jeder wird dem anderen zur
Höhle, jeder umfängt den anderen und sagt ihm so: Ich will dir Heimat sein.
Sei du bei mir daheim.
Und wie Kurt Marti sagt:
"schöne höhle du gott wo wir
immer schon gingen
und wussten es nicht." (Aus: Schöne Höhle Gott)
Mit freundlichen Grüssen
(c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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Weg-Wort vom 4. Oktober 2012
Mit der Einsamkeit umgehen
"Wissen Sie, Frau Pfarrer, ich bin einsam", sagte mir kürzlich eine Frau.
Ich bin froh, wenn ich mit jemandem reden kann." Solche Äusserungen höre ich
öfters. Viele Menschen, die zu uns in die Bahnhofkirche kommen, treiben
Einsamkeit und das Isoliert sein zu uns.
"Kein Mensch ist eine Insel, in sich selbst vollständig",
sagte der Schriftsteller John Donne einmal. Inmitten von Mobiltelefonen,
kabellosen Computern und umgeben von vielen Menschen, können sich die Leute
von heute trotzdem einsam fühlen. Die Betriebsamkeit nimmt uns die
Einsamkeit nicht ab!
Leben ist aber immer auch ein Stück einsam sein. Das gehört zum Leben. Wir
müssen lernen damit umzugehen. Jeder Mensch ist ein Individuum und einmalig.
Das bedeutet auch, dass kein Mensch den anderen GANZ kennen und verstehen
kann! Das lässt uns manchmal einsam sein. Wenn wir in uns den Frieden haben,
ertragen wir unsere Einsamkeit besser.
Wir können uns auch selber helfen, indem wir unser Innenleben pflegen und
hegen, zu uns selber Sorge tragen. Auch der Glaube, dass wir getragen sind
von Gott, kann uns in der Einsamkeit Halt geben.
Der Weg, die Einsamkeit gut auszuhalten kann gelernt werden. Unser soziales
Netz kann uns dabei helfen oder auch professionelle Hilfe.
Jesus nahm Menschen am Rand, Arme, Kranke, Einsame, Ausgestossene in Krisen
immer wieder in seine Mitte, hat sich Zeit für sie genommen.
Wenn Sie es wünschen, nehmen wir SeelsorgerInnen uns in der Bahnhofkirche
Zeit für Ihre Anliegen. Sie können über ihre Not sprechen, das kann ein
erster Schritt aus Ihrer Krise bedeuten.
Mit freundlichen Grüssen
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