Weg-Wort vom 17. August 2012
Wo der Tod ist entsteht etwas völlig Neues
Wir haben das Leben vom Sterben getrennt. Der Zwischenraum ist die Furcht.
Kaum etwas bewegt uns so sehr wie die Begegnung mit dem Tod. Für viele
Menschen ist der Tod ein Gespenst, das in die hinterste Ecke verbannt wird!
Die Auseinandersetzung mit dem Tod trägt dazu bei, unsere Trauer und unseren
Schmerz zu verarbeiten. Abschiednehmen braucht seine Zeit, seine Ruhe. Der
Abschied braucht sein Weinen und Trauern, immer wieder Schritt für Schritt,
Tag für Tag, Erinnerung um Erinnerung muss in Angriff genommen werden.
Trauern ist harte Arbeit, Lieben ist harte Arbeit. Das Trauern wird von
jedem Menschen anders empfunden und gestaltet. Es ist ein langer
umfassender, lebendiger und schmerzhafter Prozess, der viel Mut und Kraft
braucht. Es ist wichtig Formen des Gedenkens und Erinnerns zu suchen und zu
gestalten. Die Trauerarbeit ist Voraussetzung, um neue Lebensenergie und
Lebensfreude zu finden.
Auch wenn wir immer wieder versucht sind, Abschiednehmen als Ende zu
erleben, es ist nicht so!
"Wo der Tod ist entsteht etwas völlig Neues." (Jiddu. Krishnamurti)
Abschied nehmen
sich trennen
einen Teil von sich aufgeben
etwas dem Wind überlassen
den Fluten
dem Wasser
der Erde
das Sterben lernen
jeden Tag einwenig
für das Neue
das folgt
Abschied nehmen ist immer auch ein Neuanfang. Ein Neuanfang, denn der Tod
eines nahestehenden Menschen verändert uns. Ein Teil von uns ist
weggegangen! Doch es muss da etwas sein, das Gegenwart und Vergangenheit
verbindet." (M. Halbwachs)
Möge diese Weisheit uns tragen und nähren.
Mit freundlichen Grüssen
(c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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Weg-Wort vom 13. August 2012
Das Schweigen brechen
Wenn eine Frau aufgrund einer gewalttätigen Partnerschaft, die unerträglich
geworden ist, sich Hilfe holen will, ist das ist kein einfacher Schritt.
Auszubrechen aus der oft entwürdigenden und schmerzvollen Gewalterfahrung
braucht Mut und Kraft. Meist liegt ein langer Leidensweg hinter ihr.
Der Weg aus der Gewalt ist nicht einfach. Es gibt verschiedene Strategien,
die Gewalt zu ertragen oder sich endlich von ihr zu befreien. Es gibt
Möglichkeiten, um der Gewalt in einer Beziehung Einhalt zu gebieten oder
auch auszusteigen. Der erste Schritt besteht darin, das Schweigen zu
durchbrechen, sich jemandem anzuvertrauen. Im Gespräch benennen, was
beschämt, was ängstigt, was belastet! Das schafft bereits Entlastung. Die
betroffene Frau weiss, ich bin nicht mehr allein. Vertrauenspersonen aus dem
nahen Umfeld können GesprächspartnerInnen sein, ÄrztInnen, SeelsorgerInnen,
SozialarbertInnen oder die Polizei. Nach erlebter Gewalt fühlt sich die
Betroffene hilflos und ohnmächtig. Es ist wichtig, dass sie möglichst rasch
Schutz und Sicherheit erfahren. Professionelle Hilfe stärkt die Frauen die
unerträgliche Situation anzugehen. Aus der demütigenden Situation
auszubrechen heisst auch, die eigene Würde wieder besser zu spüren.
Anderseits tauchen auch Unsicherheiten auf. Wie werden sie ihr zukünftiges
Leben meistern? Wie kommen die Kinder klar mit der neuen Situation? Wie wird
der Partner auf diesen Schritt reagieren? Ist Rache zu befürchten? Viele
Fragen belasten die Betroffenen und müssen angegangen werden!
Auf Beratungsstellen oder im Frauenhaus finden diese Frauen Unterstützung.
Durch kompetente und einfühlsame Fachpersonen, können die Frauen ihre
Situation besprechen, und es zeigt sich manchmal schon im Erstgespräch ein
Lösungsansatz an.
Häusliche Gewalt wird staatlich bekämpft!
Mit freundlichen Grüssen
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Weg-Wort vom 9. August 2012
Auftanken - Ferienzeit
Wie wohltuend bereits die Vorfreude auf die Ferien ist! Ich freue mich
jeweils schon Wochen vorher auf die freien Tage: weg vom Alltag, von der
täglichen Arbeit.
Meine Ferientage stehen vor der Tür!
Haben Sie Ihre freien Sommertage bereits erlebt?
Ferien geben uns viel Freiheit uns Schönem, etwas selbst Gewähltem zu
widmen. Es tut gut unseren Horizont zu weiten, eine Reise zu unternehmen,
andere Gegenden kennen zu lernen. Viele Möglichkeiten werden angeboten! Wir
können selber kreativ sein und uns von unseren Träumen leiten lassen.
Vielleicht lässt sich etwas schon lang Erhofftes realisieren? Ich liebe es
in eine andere Umgebung einzutauchen, eine neue Kultur kennen zu lernen,
neue Orte zu besuchen, das Herz zu öffnen für Neues.
Ein wunderbares Heimatgefühl erlebe ich, wenn ich einen mir bekannten, wie
liebgewonnenen Ort wieder aufsuche.
Was wir auch immer in der Ferienzeit unternehmen: Hauptsache wir versuchen
es ganz zu geniessen, aufzutanken, uns aufzumachen fürs Schöne und Gute, das
uns umgibt und uns dem Schöpfer von Himmel und Erde unsere Dankbarkeit zu
erweisen.
Psalm 104 ist ein Loblied auf unseren Schöpfer. "Herr, wie zahlreich sind
deine Werke! Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, die Erde ist voll von
deinen Geschöpfen. Da ist das Meer, so gross und weit, darin ein Gewimmel
ohne Zahl: kleine und grosse Tiere." (Psalm 104,24) DANKE, Schöpfergott für
die wundervolle Natur. Wir tun gut daran sorgsam und weise mit unserer
Umwelt umzugehen!
Ich wünsche Ihnen von Herzen eine ganz schöne und erholsame Ferienzeit!
Mit freundlichen Grüssen
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Weg-Wort vom 8. August 2012
Wie erhalte ich meine Kraft
Führungskräfte müssen auch in schwierigen Situationen die Kraft aufbringen
am Ball zu blieben. Auch in schweren Lebenssituationen können wir den Kopf
nicht in den Sand stecken! Die einen schaffen es, die anderen brennen
irgendeinmal aus oder sie zerbrechen sogar an ihrem Schicksal!
Was für Möglichkeiten gibt es, um in solchen Zeiten gut über die Runden zu
kommen? Das Zurückgreifen auf Ressourcen ist dann notwendig. Ein neuerer
Ausdruck dafür dafür: Resilienz, kommt vom lat. abprallen, Resilience eng.:
Widerstandsfähigkeit, Spannkraft. Resilienz ist eine Lebenskraft, welche
Regeneration und Entwicklung fördert, wie auch die Fähigkeit, Widrigkeiten
zu begegnen, ohne Hoffnung und Glauben am Sinn im Leben zu verlieren.
Förderlich für den Einzelnen ist ein gutes soziales Netz. Die Erfahrung von
Bindungsfähigkeit, Gefühle zu benennen und Gefühle adäquat auszudrücken und
zu reflektieren. Und ein wichtiger Teil ist der Glaube und die
Spiritualität. Im Urvertrauen auf Gott können wir Kraft tanken! Er trägt uns
auch in schwierigen Zeiten. Wir sind nie allein.
Die folgenden Zeilen von Margaret Fishback Powers bringen dies zum Ausdruck:
Spuren im Sand
Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem
Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich,
Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fussspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn. Als das letzte Bild an meinen Augen
vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
dass in vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und
das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens. Besorgt fragte ich den
Herrn: "Herr, als sich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen,
auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den
schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum
hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?" Da
antwortete er: "Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein
lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine
Spur gesehen hast, DA HABE ICH DICH GETRAGEN."
Mit freundlichen Grüssen
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Weg-Wort vom 7. August 2012
Krankenbesuch
Ein paar Jahre war ich als Spitalseelsorgerin tätig. Viele Menschen waren
mir anvertraut. Menschen, die krank sind, haben viele Fragen, oft Sinnfragen
die quälen! Wie geht das Leben weiter nach einer Hiobsbotschaft? Kranke
werden aus dem Alltag herausgerissen. Von einem Moment auf den anderen sieht
ihr Lebensentwurf anders aus! Menschen, die im Spital sind, haben Zeit und
die Nächte sind lang.
Ein Gespräch kann Hoffnung bringen. Zuwendung durch einen Krankenbesuch
bringt Zuversicht und das Mitgefühl zeigt dem Kranken, dass es Menschen
gibt, die tragen helfen. Das vertrauensvolle Gebet oder ein Segen kann dem
Betroffenen und den Angehörigen Kraft geben!
"Ist einer von euch bedrückt? Dann soll er beten. Ist einer fröhlich? Dann
soll er ein Loblied singen." (Jak. 5,13)
Wenn Sie jemanden kennen, der krank ist oder im Alter einsam und allein und
Sie einen Besuch machen, werden Sie spüren, wie dankbar der Betroffene ist.
"Säume nicht, den Kranken zu besuchen, dann wirst du von ihm geliebt." (Sir
7,35)
Schauen Sie mit Mitgefühl, was der Kranke zur Zeit Ihres Besuches gerade
braucht! Schenken Sie ihm echte Aufmerksamkeit. Wenn der Kranke das
Bedürfnis hat zu erzählen, hören Sie ihm einfach zu. Das gute Zuhören ist
eine Kunst, der Kranke wird Ihnen dafür dankbar sein. Auch Schweigen kann
das Richtige sein! Unsere Präsenz, das Anwesendsein mit dem Herzen, ist das
Wichtigste.
Ich wünsche allen Kranken und Ihren Angehörigen, dass Sie die nötige Kraft
bekommen, Ihr Schicksal zu tragen. Der Segen Gottes möge Sie begleiten.Mit
freundlichen Grüssen
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