Wegwort July 2014

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Gerechtigkeit - 7. Juli 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 7. Juli 2014 Gerechtigkeit "Ich will Gerechtigkeit!" sagt der Sechzehnjährige im Seelsorgegespräch. Aber was ist Gerchtigkeit? Der hebräische Wortstamm "zedakah" bedeutet so viel wie: Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit. "Zedakah" meint nicht "Gerechtigkeit" als einen nicht hinterfragbaren Wert, absolut; es meint vielmehr eine Gerechtigkeit, die zwischen Menschen geschieht. Wenn die hebräische Bibel von einem "isch ha-zedakah" spricht, einem "Menschen der Gerechtigkeit", dann sagt sie damit: Auf den ist Verlass. Der belügt dich nicht. Gerechtigkeit ist ein Beziehungswort. Deshalb ist das Motiv des biblisch-alttestamentlichen Begriffs der Gerechtigkeit auch nicht die Waage (das trifft eher auf einen hellenistisch-abendländischen Begriff der Gerechtigkeit zu), sondern die Brücke, auf die sich jemand wagt, wenn er auf seinen Mitmenschen zugeht. Für Jugendliche ist die gelebte Gerechtigkeit ein heisses Thema. Wie sehr können sie sich aufregen (zum Glück!) über eine Lehrerin, die ungerechte Noten gibt; über Eltern, die Geschwister bevorzugen! Auch für sie ist Gerechtigkeit kein Abstraktum, sondern ein Beziehungsgeschehen. Die Gerechtigkeit, die sie vehement einklagen, geschieht (oder geschieht nicht) im Alltag, im Miteinander, wenn Menschen ehrlich miteinander umgehen. "Ein Rabbi fragte einen gläubigen Juden: 'Wann weicht die Nacht dem Tag? Woran erkennt man das?' Der versuchte eine Antwort: 'Vielleicht wenn man den ersten Lichtschimmer am Himmel sieht? Oder wenn man einen Busch schon von einem Menschen unterscheiden kann?' 'Nein', sagte der Rabbi, 'die Nacht weicht dem Tag, wenn ihr im Gesicht des anderen den Bruder oder die Schwester erkennt.'"(Chassidische Erzählung, Quelle unbekannt) Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Feriengebet - 4. Juli 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 4. Juli 2014 Feriengebet Es ist Ferienzeit, gerne gebe ich Ihnen ein Gebet mit in den Urlaub. Die Bitte um ein langsameres Gehen, Verweilen und Geniessen kommt aus Südafrika und kann auch im Arbeitsalltag hilfreich sein. Feriengebet: Lass mich langsamer gehen, Gott! Entlaste das eilige Schlagen meines Herzens, durch das still Werden meiner Seele. Lass meine hastigen Schritte stetiger werden, mit dem Blick auf die weite Zeit der Ewigkeit. Gib mir inmitten der Verwirrung des Tages die Ruhe der ewigen Berge. Löse die Anspannung meiner Nerven und Muskeln durch die sanfte Musik der singenden Wasser, die in meiner Erinnerung lebendig sind. Lass mich die Zauberkraft des Schlafes erkennen, die mich erneuert. Lehre mich die Kunst des freien Augenblicks. Lass mich langsamer gehen, um eine Blume zu sehen, ein paar Worte mit einem Freund, einer Freundin zu wechseln, einen Hund zu streicheln, ein paar Zeilen in einem Buch zu lesen. Lass mich langsamer gehen, Gott, und gib mir den Wunsch, meine Wurzeln tief in den ewigen Grund zu senken, damit ich emporwachse zu meiner wahren Bestimmung. Aus Südafrika Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Wandel und Werden - 3. Juli 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 3. Juli 2014 Nach dem Heiligen Geist zu fragen, heisst nach unserer eigenen Spiritualität zu fragen und hinzuschauen. Was für ein „Wind“ weht in unserem Leben? Wie gestalten wir unsere Aufgabe im Leben? Die Sehnsucht ist eine Grunderfahrung des Menschseins! Sie steht am Anfang aller Spiritualität. Das Gefühl ganz daheim zu sein, erfüllt sein und heil sein, ist oft nur ein kurzes Erleben. Wir spüren, dass das ganz aufgehoben sein nicht machbar ist, es bleibt die Sehnsucht nach etwas Grösserem und Weiterem, als wir es sind! Wir sind bestrebt und wollen angetrieben werden, immer weiter zu suchen. Im Matthäusevangelium steht: „Denn wer bittet, der empfängt, wer sucht, der findet: und wer anklopft, dem wird aufgetan.“ (Mt. 7,8) Dieses sehnsuchtsvolle Suchen nach Verbindung mit dem Heiligen ist erfahrbar in der Stille, der Kunst, in der Natur, in der Musik, in der Ekstase des Tanzes, im Geschenk erfüllender Intimität und Sexualität. Diese Erfahrungen bringen uns dem Wesentlichen näher. Es gehen Räume auf, die uns vielleicht vorher verschlossen waren! Wenn wir nach dem Sinn fragen, sind wir auf dem Weg. Auch wenn wir keine Antworten auf Schicksale und Leiden erhalten, wachsen wir vielleicht im Gehen des Weges in die Antwort hinein! Die Heiliggeistkraft möge uns dabei helfen und begleiten! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Geschenkt! - 2. Juli 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 2. Juli 2014 Geschenkt! "Mir hat keiner was geschenkt", sagt mir der Mann im Gespräch. "Und wenn es Gott wirklich geben würde, dann würde er auch für mich sorgen! Ich erlebe aber nur Schweres in meinem Leben!" So fährt der Mann weiter. Ich frage ihn: "Hat ihnen irgendwann einmal Gott versprochen, dass, falls sie an ihn glauben würden, es für sie gar keine Probleme und schweren Zeiten gäbe?" Nein, das hat er natürlich nicht. Und in der Bibel steht auch nichts davon. Vielmehr wird dort von Menschen berichtet, die trotz schweren Zeiten und ohne Geschenke beim Vertrauen in Gott geblieben sind - und damit das Schwere auch besser überstanden haben. Nein, das stimmt nicht, dass uns nichts geschenkt wird. So vieles ist uns geschenkt worden, wird uns geschenkt. Wir leben alle vom Erbarmen. So sagt es der Apostel Paulus: "Es liegt also nicht an jemandes Wollen oder Mühen, sondern an Gott, der sein Erbarmen zeigt." (Rö 9,16) Das fängt mit unserem ersten Schrei nach der Geburt an. Was wäre, wenn uns da niemand auf den Arm genommen und getröstet und lieb gehabt hätte? Durch unser ganzes Leben führt eine Spur des Erbarmens. Wir leben davon, dass uns jemand hilft, uns zu essen gibt, den Nuggi aufhebt, der zum fünfzigsten Mal auf dem Boden liegt, uns pflegt, wenn wir krank sind, uns bei den Hausaufgaben hilft, uns aufbaut, wenn wir versagt haben, uns tröstet, wenn wir traurig sind. Auch als Erwachsene spüren wir es immer wieder: Natürlich ist es wichtig, dass ich etwas will, dass ich mich anstrenge. Und trotzdem: Die wichtigsten Dinge können wir uns nicht erarbeiten: die Liebe der Partnerin, des Partners, das Glück. So vieles ist uns zugefallen, geschenkt worden. Von wem? Von Gott. Das Leben ist sein Geschenk, unsere Kraft, unser Verstand, unsere Zuversicht – sie sind kein Zufall, sie fallen uns zu aus der grossen Barmherzigkeit Gottes. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Söhne und Töchter des Lichts - 1. Juli 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 1. Juli 2014 Söhne und Töchter des Lichtes Licht ist etwas Faszinierendes. Wir lieben das Licht der Sonne, auch wenn es manchmal so stark ist, dass wir den Schatten aufsuchen. Das künstliche Licht machen wir an oder aus. Auf jeden Fall, wir sind immer wieder auf Licht angewiesen. Licht ist warm oder kalt. Licht nennen wir nötig oder einen Luxus. Licht, vorab das Sonnenlicht kann einem schwermütigen Menschen, so sagt man, wohltun. Einen Gefangenen über etliche Tage und Nächte grellem Licht auszusetzen, bedeutet dagegen Folter. Das Evangelium spricht ganz anders vom Licht: "Solange ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne und Töchter des Lichts werdet!" (Joh 12,36a) Die Frohe Botschaft meint kein käufliches Leuchtstoffmittel, das wir einsetzen oder anwenden, sondern es meint ein inneres Leuchten, ein Licht, das mir kommt oder das mir aufgeht. Ich kann es nicht horten, sondern höchstens pflegen, indem ich es glaube. Sobald ich mich diesem Licht öffne, macht es mich seinerseits dem Licht verwandt. Darum spricht das Evangelium auch von Söhnen und Töchtern des Lichts. Im Zeichen der Taufe eröffnet Gott dem Menschen die Möglichkeit, zu einem Sohn bzw. zu einer Tochter des Lichtes zu werden. Kinder des Lichtes erfahren durch das ihnen innewohnende Licht, dass diese Welt nicht nur ein Jammertal ist. Sie erfahren, dass das eigene Leben liebenswert ist und dass es sich lohnt, auch künftig vom Reich Gottes und von Jesus Christus zu erzählen. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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