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Zum Glück zwingen - 24. April 2017

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 24. April 2017 Zum Glück zwingen Die Ferienwoche auf einer ostfriesischen Insel in der Nordsee geht langsam aber unweigerlich zu Ende. Wir überlegen uns, was wir als Mitbringsel unseren Liebsten mitbringen wollen. Sanddornbonbons für unsere zu Hause gebliebenen Töchter, einen ortstypischen Likör für eine gute Freundin. In solcher Einkaufsstimmung gehen wir an einem Kleiderladen vorbei. Unser Sohn zeigt zum Spaß auf die ausgelegten, typisch norddeutschen Schiffermützen. Meine Frau nimmt die Anregung auf und setzt mir einen dunkelblauen «Elbsegler» auf den Kopf. Nach einem kurzen Blick in den Spiegel denke ich: «Nein, sowas würde ich niemals freiwillig anziehen!» Aber meine Frau ist begeistert. Sie fängt an, auf mich einzureden, unterstützt von der Ladenbesitzerin. Ich riskiere einen zweiten und einen dritten Blick in den Spiegel. Zum Spaß entstehen noch ein paar Handyfotos. Und je länger je mehr merke ich: «Diese Mütze passt zu mir, auch wenn ich das nie gedacht hätte.» Wir zahlen und die Verkäuferin sagt mit einem verschmitzten Lächeln: «Man muss Männer manchmal zu ihrem Glück zwingen.» Jemanden zum Glück zwingen. Für einen Moment schrecke ich vor dieser Formulierung zurück. Ich muss daran denken, wie in totalitären Systemen – auch in religiösen – Menschen zu ihrem vermeintlichen Glück gezwungen wurden. Aber in der konkret beschriebenen Situation überwiegt tatsächlich das Gefühl von Zufriedenheit und Glück: Es gibt etwas, das zu mir passt, das mir guttut, worauf ich selber nie gekommen wäre. Wenn das nicht Glück ist! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Geburtstag - 21. April 2017

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 21. April 2017 Geburtstag Feiern Sie gerne Geburtstag? In letzter Zeit häufen sich in meinem Bekanntenkreis die sogenannt runden Geburtstage. 30; 40; 60; und von allen Seiten höre ich: Jetzt bin ich schon sooo alt. Unter 20 oder 18 - kann man es kaum erwarten endlich volljährig und erwachsen zu sein. Danach sieht es plötzlich anders aus. Alt werden wird schon fast zur Bedrohung. So werden die runden Geburtstage zwar häufig gefeiert, aber immer mit einem kleinen Wermutstropfen. Das muss nicht so sein. Vor kurzem rief ich eine Bekannte an, sie wird bald 97, sie hat sich riesig gefreut über den Anruf und wir haben lange geplaudert. Sie lebt noch alleine in ihrem Haus, die Spitex kommt zweimal täglich, die Kinder gehen regelmässig einkaufen und sie ist zufrieden. Diese Zufriedenheit und Dankbarkeit für das lange Leben faszinieren mich. Kein Gejammer über die Altersbeschwerden, höchstens ein Feststellen, dass dies und das nicht mehr funktioniert, dass man langsamer wird. Aber da ist auch die reiche Erfahrung, die vielen Erinnerungen an das lange Leben. Es war nicht immer einfach. Schicksalsschläge verschonen niemanden. Aber die Frau strömt eine Zufriedenheit aus, dass es ansteckend wirkt. Wenn sie erzählt, werden frühere Zeiten lebendig, bekommen Ereignisse ein Gesicht. So möchte ich auch alt werden, denke ich dann jeweils. Und natürlich hätte ich auch gerne ein Rezept wie das geht. Aber das ist wohl nicht zu haben. Nur etwas wurde mir immer bewusst im Gespräch mit der alten Dame: Ihre Lebens-Weisheit besteht wohl darin, nicht das halbleere Glas zu sehen, sondern das halbvolle. Wünschen wir uns, dass dies auch uns gelingt. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Ostern - 20. April 2017

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 20. April 2017 Ostern Die Feiertage sind vorbei. Wir können zurückschauen auf geruhsame Tage zuhause mit der Familie, auf Stunden an der südlichen Sonne, erkauft mit pilgerähnlichem Staufahren, einige wenige haben die Zeit auch genutzt und Gottesdienste besucht. Feiern der Auferstehung Christi. Es tut der Seele gut, wenn wir uns eine Auszeit nehmen: Eine Auszeit nicht nur von der Arbeit, vom Alltag, sondern eine Auszeit für uns ganz allein und miteinander. Es ist nicht die Staufahrt in den Süden, die die nötige Erholung bringt, es ist das Sein vor Gott, das unserer Seele Luft verschafft. Ein Blickwechsel. Es gibt so vieles, was uns gut tut. Das Wandern in den Bergen, das Spazieren über die Felder, der Blick ins Grüne vom Zimmer aus, das Joggen jeden Tag, die Kraftübungen im Fitnesscenter. Wir kennen unsere Möglichkeiten der Erholung und der Rekreation, des Kräfte Tankens und wir wissen auch um die Regelmässigkeit, die nötig ist, dass das alles seine positive Wirkung zeigt. Dass der Gottesdienstbesuch - der sonntägliche - auch noch dazu gehören könnte, haben viele ad acta gelegt. Der Sonntagmorgen gehört der Familie: Auch gut. Er könnte auch anders der Familie gehören. Tun, was auch der Seele gut tut, dieses Mannschaftssporttraining der religiösen Art. Manchmal habe ich das Gefühl, es sei wie bei der Leichtathletik. Wir trainieren zwar zusammen, aber laufen tut jeder für sich. Nicht jeder Sonntag braucht eine Mannschaft, die vorbereitet, aber jeder Sonntag braucht eine Mann- und Frauschaft, die sich "sportlich gesprochen" zum gemeinsamen Seelentraining einfindet. Es würde nicht nur dem Gottesdienst guttun, sondern auch jedem und jeder einzelnen - früher hiess das allgemeine Seelsorge. Und dann geschähe das Wunder: Die Kirchen wären voll, die Gesänge toll, der Geist kräftig und die VerkäuferInnen hätten am Sonntag wieder frei, die Ladenbesitzer würden die 24-Stunden-Gesellschaft ablehnen, weil das Bedürfnis doch nicht so gross wäre, der Verdienst an kleinem Ort. Ostern eignet sich gut für einen Neustart. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Mehr als mitgeweint - 19. April 2017

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 19. April 2017 Mehr als mitgemeint So oft war ich schon lange nicht mehr im Kino! Die Frauenpower-Filme haben es mir angetan. „Hidden Figures“ und „Die göttliche Ordnung“ musste ich einfach gesehen haben. Was macht es aus, dass gerade jetzt diese Filme ins Kino kommen? März, der Monat des internationalen Tags der Frau? Dem allein ist es ganz bestimmt nicht zu verdanken. Der neue amerikanische Präsident hat diesbezüglich ja zwar schon einiges an Widerstand und -spruch provoziert; ihm möchte ich es aber auch nicht zuschreiben. Für die pink-farbigen Mützen an den Demos mag er „mitschuldig“ sein, die Filme wurden jedoch vor seiner Präsidentschaft geplant und gedreht. "Hidden Figures" erzählt die Geschichte von Katherine Johnson, Dorothy Vaughn und Mary Jackson. Die drei Frauen sind herausragende, kluge, afro-amerikanische Köpfe. Sie haben bei der NASA gearbeitet, zuerst im Unter- und Hintergrund. Als ihre brillanten, mathematischen Fähigkeiten dringend benötigt wurden, um den Astron John Glenn in die Umlaufbahn zu schicken, treten sie aus dem Schatten hervor. Ich muss gestehen, dass ich (bis zu diesem Film) nichts von jenen Frauen wusste und mir auch nicht vorstellen konnte, über welche Hindernisse und Schwellen sie auf ihrem langen Weg zur Anerkennung gehen mussten. Das Frauenpower Trio überwand Geschlechts- und Rassengrenzen. Ihre Hartnäckigkeit, an Träumen festzuhalten, kann bis heute ermutigend und inspirierend wirken. Vielleicht sind Filme dieser Art darum jetzt so hoch im Kurs? Wir brauchen Träume, und es ist wichtig, dass wir an Veränderung glauben. Dass es Frauen sind, die die Welt bewegten und heute noch bewegen, erstaunt (mich) nicht weiter. Schon immer haben Frauen neue Wege gesucht, neue Träume geträumt und sich für das Leben stark gemacht. Nicht umsonst gibt es das afrikanische Sprichwort, dass die Ausbildung einer Frau die Ausbildung eines ganzen Volkes bedeutet. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Hat Hott mich noch lieb? - 18. April 2017

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 18. April 2017 Hat Gott mich noch lieb? Verzweifelt schreit es aus ihr heraus, es wird laut. Wie viele Menschen sehnen sich danach geliebt zu werden, geliebt zu sein. Sie müssen es aber tausendmal gesagt bekommen und auch spüren. Wie gut tut da die Umarmung eines lieben Freundes, wie geborgen ist man in den Armen von Mutter oder Vater. Nichtsdestotrotz die Frage bleibt. Sie bleibt an den Menschen kleben, die eh schon einen rechten Sack mit sich herumschleppen: Seelischer Ballast. Er haftet an und ist nur schwer abzuschütteln. Die Frage bleibt: Hat Gott mich noch lieb, wenn ich so leiden muss, wenn mich meine Sorgen, meine Ängste, mein Schmerz so drücken, dass sie mir fast den Garaus machen, dass ich kaum mehr kann, weder atmen noch mich bewegen. Hat Gott mich noch lieb, wie kann er dann zulassen, dass ich so leide. Die Frau ist nicht die einzige, die so schreit, fragt, leidet. Generationen von Menschen haben sich das vor ihr gefragt und werden es nach ihr fragen. Wir wünschten uns einen Gott, der wie beim römischen Theater rettend eingreift und alles zum Guten wendet. Es gibt jedoch keine Patentlösung auch keine Patentheilung. Der Schmerz, das Leiden lässt sich nicht einfach mit einem "Heile, heile Säge wegblasen". Es kann dazu kommen, dass wir wie Hiob den Tag unserer Geburt verwünschen, dass wir den Eindruck haben, Gott habe Ferien oder uns ganz vergessen oder klagen wie Jesus am Kreuz: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen." Aushalten ist angesagt, dem Kummer und Schmerz die Stirn bieten und sich nicht vertreiben lassen. Wenn wir das Blatt nicht wenden können, dann können wir mit aushalten. Gottes Liebe zeigt sich dann wie die Liebe einer Mutter, die ihr Kind auf den Schoss nimmt, und vor dem Schmerz nicht davonläuft. Aushalten, da sein und dableiben. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Frohe Ostern - 16. April 2017

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 16. April 2017 Frohe Ostern! Meine Grossmutter hat an Ostern all die Lieben, die sie nicht besuchen konnte oder die nicht bei ihr zu Besuch waren, angerufen. Dabei meldete sie sich am Telefon nicht mit ihrem Namen, sondern sagte als erstes: „Jesus Lebt.“ Damit stand sie in der Tradition der Frauen am Grab. Die Frauen werden in den Evangelien mutiger als die Männer geschildert. Es sind die Frauen, die unter dem Kreuz ausharren. Es sind auch die Frauen, die zuerst zum Grab kommen und dann die frohe Botschaft zu den Jüngern tragen. Ostern ist das Fest der Auferstehung Jesu, das Fest der Hoffnung. Wir feiern, dass das Leben und die Liebe stärker sind als der Tod. All die (Oster-) Hasen und Eier, die unser Osternest schmücken, sind Symbol für das Leben. Ostern ist ein wunderbares Frühlingsfest. Die Natur ist aus der Winterstarre erwacht. Neues Leben ist in der Natur sichtbar, hörbar und riechbar. Frühling wird es jedes Jahr, ob wir Ostern feiern oder nicht. Österlich leben können wir jeden Tag im Jahr. Auch wenn ich heute am Telefon meine Lieben nicht mit dem Satz: „Jesus lebt“ begrüsse, sondern mit: „Frohe Ostern“, so stelle ich mich trotzdem in die Tradition der Frauen, die vom „Leben(den)“ berichten. Gerade in dieser verrückten Zeit, in einer Welt, in der Trump Präsident werden konnte und Terror den Menschen Angst macht, gerade in dieser Zeit ist es wichtig, Hoffnung zu säen. Die Osterbotschaft kann Halt geben und Mut machen. Sie lädt uns ein, das Leben zu feiern. Beflügelt von der Osterbotschaft können wir aufrecht gehen und Liebe verschenken. So wünsche ich Ihnen mit „Frohe Ostern“ Freude am Leben, am Leben, das Grenzen überwindet und mit Liebe gesegnet ist. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Gottverlassenheit - Karfreitag, 14. April 2017

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom Karfreitag, 14. April 2017 Gottverlassenheit Jemand erzählt mir im Gespräch: «Ich habe so viel durchgemacht. Es begann schon mit meiner Geburt. Meine Mutter wollte mich gar nicht haben. Zum Glück haben mir die vielen Schwierigkeiten nichts antun können. Sie haben mich erst recht stark gemacht. Der Glaube an Gott war mir in schwierigen Zeiten eine Hilfe. Aber manchmal frage ich mich, ob das denn nie aufhört. Heute kann ich nicht mehr zu Gott beten. Warum hilft er mir schon so lange nicht mehr? Ich habe Gott verlassen. Oder hat Gott mich verlassen? Aber das ist im Endeffekt das Gleiche.» «Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?» Diese Worte hat Jesus am Kreuz hängend rausgeschrien. Es sind keine leichten Worte. Es erschüttert mich jedes Mal, wenn ich mir diese Szene vorstelle, oder wenn ich diese Worte in einer Passionsvertonung höre. Trotzdem haben sie für mich etwas Tröstliches. Mein Glaube, meine Hoffnung und meine Liebe haben ihre Grundlage nicht in jemandem, der von Leid und Elend immer verschont blieb. Jesus hat selber Gottverlassenheit erlebt. Er konnte ihr nicht ausweichen. Dadurch kommt er mir nah. Das, was an Karfreitag passiert ist, gibt mir Mut und Kraft, Gottverlassenheit nicht zu überspielen sondern auszuhalten. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Ostern ist mehr als Jöö - 13. April 2017

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 13. April 2017 Ostern ist mehr als Jöö Ich bin mit diesem Unternehmen gross geworden und regelmässiger Kunde und eigentlich ganz zufrieden mit ihm, wenn nicht diese doofe Reklame wäre. Sie ärgert mich. Reicht es nicht, dass mit der Schoggihasenkonsumkultur und der Blechlawinenmanie in Richtung Süden unsere christlichen Feiertage in ihr Gegenteil verkehrt werden. Muss Ostern jetzt auch noch Jöö werden? Was soll der Nutzen sein? Mehr Konsum? Soviel, dass wir daran ersticken? Nein, nein, nein - Ostern ist nie Jöö gewesen und wird es nie sein. Ein Spaziergang könnte notfalls noch Jöö sein, auch ein Osterspaziergang, aber dann ist es mit Jöö schon aus. Eberhard Jüngel schreibt: "Das unterscheidet Ostern von einem Osterspaziergang, Spaziergänge ändern nichts. Sie enden in der Regel genau da, wo sie anfingen. Ostern hingegen ist ein Aufbruch ohne Ende." Ostern stellt die Welt auf den Kopf, oder Ostern stellt uns erst recht auf die Füsse. Oder nochmals anders: Wie sollte es möglich sein die Auferstehung Christi marktgerecht zu vereinnahmen? Es geht nicht, ausser man foutiert sich um alle Inhalte, auch um den Boden, auf dem man steht, und macht ein Jöö draus. Gott überwindet in Jesus den Tod. Christus stirbt am Kreuz. Unser Heiland lässt sich gefangen nehmen, foltern und ans Kreuz nageln. Es ist Sterben und Auferstehen für uns, sein Einsatz - gewaltlos und bis an die Grenzen des Menschenmöglichen - für uns. Ist das wirklich Jöö??? Ist da Jöö nicht einfach zu billig? Frauen brechen am Ostermorgen, auf um den Leichnam des geliebten Menschen zu salben. Sie finden das Grab leer. Was für ein Schock wäre es für uns, einen geliebten Menschen am Freitag zu beerdigen und am Sonntag nicht mehr dort zu finden. Zwei Männer sprechen die schockierten Frauen an. Ihr Schrecken wird dadurch nicht kleiner. "Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferweckt worden." Das ist ein Aufbruch, der auch uns angeht, betrifft, durchschüttelt. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Vom Heiligen berührt - 12. April 2017

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 12. April 2017 Vom Heiligen berührt Vor etlichen Jahren arbeitete ich an einer ökumenischen Seelsorgestelle für Menschen mit einer Behinderung. Zusammen mit meinem katholischen Kollegen führte ich kurz vor Ostern ein Besinnungswochenende mit Erwachsenen in einem Tagungshaus durch. Am Samstagabend hatten wir eine Fusswaschung vorgesehen. Wir dachten, dass wir dadurch das Anliegen und das Vorbild von Jesus einander zu dienen erlebbar machen können. In der katholischen Tradition werden nicht allen Anwesenden die Füsse gewaschen, sondern es werden dafür im Voraus zwölf Personen ausgewählt. Wir wollten an jenem Abend niemanden von diesem Ritual ausschliessen. Wir dachten aber, dass es bestimmt solche geben würde, die auf keinen Fall bereit wären sich die Füsse waschen zu lassen. Deshalb planten wir, in diesem Moment die biblische Erzählung ins Spiel zu bringen. Der Jünger Petrus wollte sich auch nicht von Jesus die Füsse waschen lassen. Es war für Petrus unvorstellbar, dass sein Meister diese Sklavenarbeit für ihn auf sich nahm. Wir sassen an jenem Abend alle zusammen in einem großen Kreis. Nachdem wir ein paar Lieder gesungen hatten, nahmen mein Kollege und ich je eine Schüssel, ein Frottiertuch und einen Wasserkrug, knieten uns vor die erste Person hin und begannen mit der Fusswaschung. Jemand musste lachen, weil ich beim Füsse waschen unvorsichtig war und ihn dabei kitzelte. Es herrschte eine ganz besondere Stimmung in der Runde. Für alle war klar, dass das jetzt ein heiliger Moment ist. Mein Kollege und ich mussten den geplanten Ablauf spontan ändern. Denn niemand lehnte es ab, sich von uns die Füsse waschen zu lassen. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Wegkreuze - 11. April 2017

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 11. April 2017 Wegkreuze Die Fastenzeit ist für mich ein spezielles „Unterwegssein“. Begleitet werde ich in dieser Zeit vom Fastenkalender von „Brot für Alle“ und „Fastenopfer“. Ich nutze die Zeit um einen inneren Weg zu gehen. Aber auch in der Natur bin ich aufmerksamer und sorgsamer unterwegs. Auf meinen Spaziergängen fallen mir die vielen Wegkreuze auf. In katholischen Gegenden sind sie recht häufig anzutreffen. Sie sind Zeichen christlichen Glaubens und sie begleiten uns bewusst oder unbewusst auf unseren Wegen. Die Wegkreuze dienen als Wegzeichen für Pilger, sind Anhaltspunkte auf Wallfahrtswegen oder es handelt sich um Gedenkkreuze, die in Erinnerung an Ereignisse stehen. In meiner Wohnung hängt auch ein Kreuz, daneben aber auch Bilder, Fotos, und es gibt nicht wenig Erinnerungsstücke, die ihren Platz am Fenster oder auf dem Tisch gefunden haben. Es sind diese Erinnerungen, die mich begleiten und auch mahnen. Sie machen mir Mut. Sie erinnern mich an schöne Erlebnisse und frohe Begegnungen, die mir Kraft schenkten und aus denen ich heute noch Kraft schöpfe. Sie machen mir Mut, auch in schwierigen Zeiten nicht stehen zu bleiben, sondern weiter zu gehen, Frohem und Hellem entgegen. Und nicht selten laden die Erinnerungsstücke oder Fotos mich auch zum Träumen und Innehalten ein. Der Frühling, die Fastenzeit, die Souvenirs und die Wegkreuze geben mir Impulse und sind treue Wegbegleiter. Gerne nehme ich ihre Aufforderung zum Innehalten, Weiterdenken und Umdenken an! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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