Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 16. April 2020
Aufruf zum Frieden
Vor wenigen Wochen hatte der Generalsekretär der Vereinten Nationen im Hinblick auf die
Corona-Krise zu einem sofortigen weltweiten Waffenstillstand aufgerufen, und auch Papst
Franziskus hat sich diesem Appell angeschlossen. Tatsächlich hört man zurzeit in den
Medien kaum etwas über bewaffnete Auseinandersetzungen in der Welt. Waren die
eindringlichen Aufrufe dermassen erfolgreich? Tatsächlich gab es einige Konfliktgruppen,
die sich an dieser Idee interessiert zeigten. Es bleibt allerdings zu vermuten, dass es
mehr am weltweiten Fokus der Medien auf die Pandemie liegt, dass kriegerische Akte im
Moment kaum mehr Erwähnung finden.
Friede ist wahrscheinlich die grösste Sehnsucht der Menschen und Völker durch die Zeiten
hindurch. Friedlosigkeit verängstigt und lähmt, bindet Lebensenergie für allerlei
Schutzmechanismen, macht misstrauisch und feindselig gegenüber anderen und führt zur Enge
der Herzen und schnell in einen Strudel von Gewalt und Gegengewalt. In dieser Haltung und
Logik hat Friede noch nie dauerhaft gesichert werden können.
„Friede sei mit euch!“ So begrüsst in den biblischen Berichten der auferstandene Christus
seine verängstigten und fassungslosen Jünger und Gefährtinnen. Darin höre ich Jesu
Ermutigung und Auftrag, auf neue Weise miteinander umzugehen: sich nicht von Ängsten
leiten zu lassen, sondern im Vertrauen auf das grössere Ganze zu handeln, gemeinsam nach
der Wahrheit zu forschen, anstatt eine Sichtweise absolut zu setzen, und das Recht eines
jeden Menschen auf ein gutes Leben anzuerkennen. So fördern wir Frieden in Zeiten des
Konflikts ebenso wie während einer Pandemie.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Bild von Baptiste Heschung auf Pixabay
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