Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 5. Mai 2015
Geschichten helfen
Viele Jahrtausende lang haben die Menschen die Welt nicht gemessen, gewogen und berechnet.
Sie haben sie vielmehr erzählt. Der Mensch ist das Tier, das erzählt. Und aus den vielen
kleinen Geschichten wurde die grosse Geschichte, die Weltgeschichte.
Aber nicht nur das. Geschichten haben die Menschen zu allen möglichen Zwecken erzählt.
Immer schon erzählten die Menschen gewisse Geschichten, um Kinder zu beruhigen, um etwas
zu erklären, um für Orientierung zu sorgen in einer unübersichtlichen Welt.
In Geschichten war und ist vor allem viel Weisheit aufgehoben, viel Erfahrung im Umgang
mit schwierigen Situationen. Häufig verspricht nicht der neueste Gag, sondern die älteste,
am längsten im mitmenschlichen Kontakt bewährte Geschichte eine gute Lösung.
Natürlich gibt es Probleme, die ganz einfach durch Informationen gelöst werden können. Das
ist das Gebiet der Gebrauchsanweisungen. Die eigentlich wichtigen Probleme des
menschlichen Lebens lassen sich aber immer noch am besten durch das Bedenken von
Geschichten lösen. Darum hat uns Jesus Christus auch so viele Geschichten erzählt. Zum
Beispiel diese:
"Wer ist denn mein Nächster? Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der
ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und
schlugen ihn und machten sich davon und liessen ihn halb tot liegen. Es traf sich aber,
dass ein Priester dieselbe Strasse hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber.
Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. Ein
Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn; und
er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein
Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Am nächsten Tag zog er zwei
Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst,
will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.
Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber
gefallen war?" (Lk 10.29b-35)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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