Hilfswerke wollen Bundesrat an Welternährungsgipfel sehen
SCHWEIZ/WELT
Schweizer Hilfswerke reagieren mit Unverständnis darauf, dass kein
Bundesratsmitglied kommende Woche an den Welternährungsgifpel in Rom reist.
Damit räumt die Landesregierung nach Ansicht von Alliance Sud dem
Hungerproblem nicht die höchste Priorität zu.
RNA/sda
Die in Alliance Sud zusammengeschlossenen Organisationen fordern einen
Richtungswechsel in der Landwirtschaftspolitik, wie es in einer Mitteilung
vom Freitag heisst. Um das Hungerproblem zu lösen, brauche es nicht eine
industrielle Landwirtschaft, sondern eine mit kleinen Bauern - dafür solle
sich die Schweiz international einsetzen.
Die Schweiz schickt eine Delegation unter der Leitung von Manfred Bötsch,
dem Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, an den
UNO-Welternährungsgipfel. Dieser findet vom kommenden Montag bis Donnerstag
in Rom statt. Dort will sich die Schweiz für eine bessere Koordination der
involvierten Parteien engagieren.
Zudem müsse sich die Schweiz stärker gegen die Spekulation mit
Nahrungsmitteln einsetzen, verlangt Alliance Sud. Die einheimische
Produktion müsse vermehrt dem lokalen Markt zugute kommen, damit arme
Länder nicht vom Weltmarkt abhängig seien. Dies müsse über entsprechende
Handelsregeln geschehen.
Als "absurd" bezeichnet Alliance Sud ausserdem die Tatsache, dass
Finanzfirmen in Hungerländern riesige Ländereien zum Lebensmittelanbau und
-export kauften und die gleichen Länder gleichzeitig vom Westen mit
Nahrungsmittel unterstützt
würden. Dies bedrohe die Ernährungssicherheit. Alliance Sud ist eine
Arbeitsgemeinschaft, der die Entwicklungsorganisationen Swissaid,
Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas, Caritas und Heks angehören.
Diakoniekonferenz SEK: Armut macht krank
SCHWEIZ
Armut und Krankheit seien ein Teufelskreis, der sich durch die aktuelle
Entwicklung des Schweizer Gesundheitssystems noch verschärfen könnte, so
die Diakoniekonferenz des SEK am 10. November in Bern. Die
Gesundheitskompetenz gelte es zu fördern.
RNA
Armut macht krank. Mit dieser These setzte sich gestern die
Diakoniekonferenz des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK
auseinander, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Die Delegierten der
Mitgliedkirchen sowie der diakonischen Einrichtungen in der Schweiz
debattierten dazu in Bern mit verschiedenen Fachpersonen.
«Armut und Krankheit sind ein Teufelskreis» belegte Martine Kurth,
Geschäftsführerin der Konferenz für Sozialhilfe Westschweiz und Tessin
ARTIAS, anhand verschiedener Studien. So sei die Sterblichkeitsrate armer
junger Männer unter 18 in Kanada dreimal höher als die reicher. Junge
Frauen in Armut werden dort - mit siebzehnfach höherer Wahrscheinlichkeit -
mit weniger als zwanzig Jahren bereits Mutter. Eine Studie der Universität
Genf zeigte, dass 2005 in Genf die Sterblichkeitsrate an Prostatakrebs bei
armen Männern doppelt so hoch lag wie bei wohlhabenden.
«Durch die aktuelle Verschärfung des Gesundheitssystems können die
Schwierigkeiten noch zunehmen», so Kurth. Die 2006 in der Schweiz
eingeführte Möglichkeit für die Versicherungen, Leistungen bei
zahlungsunfähigen Patienten einzubehalten, sei erst vor einem Monat durch
den Nationalrat wieder rückgängig gemacht worden. In der Zwischenzeit
wurden 150000 Personen durch eine Streichung der Leistungsrückerstattung
getroffen.
Thomas Abel, Professor am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der
Universität Bern, erläuterte einige statistische Zusammenhänge zwischen
Armut und Gesundheit. Die subjektive Einschätzung der Gesundheit sei bei
Spitzenverdienern mehr als siebenmal so gut wie bei Geringverdienenden.
Genau so sei die Wahrscheinlichkeit für chronische Erkrankungen bei gut
verdienenden deutlich geringer als bei schlecht verdienenden.
Gesundheit, so Abel, hänge von mehreren Faktoren ab. Dazu zählen neben dem
Einkommen auch die Wohnbedingungen, Werte, Normen und Wissen sowie Fähig-
und Fertigkeiten. Je nach Zugang zu vermittelnden Personen und Instanzen,
je nach Ressourcen also, ergäben sich weniger oder mehr «Handlungsoptionen
des Gesundheitsverhaltens». Gesundheitskompetenz, betonte Abel, sei die
Fähigkeit, «so zu entscheiden und zu handeln, dass es für mich und meine
Umwelt gesund ist».
Diese Kompetenz müsse gefördert werden. Das könnte unter anderem durch
Sprachkurse für Migranten, aber auch schon durch allgemeine Lernziele in
der Schule erreicht werden. Auch Kurth präzisierte ihre Forderungen: Der
Staat müsse für alle solche Lebensbedingungen schaffen, die eine aktive
Teilhabe am Leben ermöglichten.
GL: Einbruch des Steuerertrages um 20 Prozent
SCHWEIZ
Die Herbst-Synode der reformierten Glarner Landeskirche stand im Zeichen
von personellen Veränderungen, Anpassungen der Kirchenordnung und
finanziellen Sorgen.
RNA
Pfarrerin Renate Bosshard-Nepustil aus Niederurnen sei infolge
bevorstehenden Stellenwechsels aus dem kantonalen Kirchenrat der
reformierten Landeskirche des Kantons Glarus zurückgetreten, wie es in
einer Medienmitteilung der Glarner Landeskirche heisst. Als Nachfolger habe
die Synode Pfarrer Ulrich Knoepfel aus Obstalden bestimmt, und zwar mit der
Aussicht, dass er in einem Jahr eventuell auch die Nachfolge des dann
zurücktretenden kantonalen Kirchenratspräsidenten Alfred Meier übernehmen
werde.
Vor einem Jahr noch zurückgewiesen, sei die Änderung der Kirchenordnung
sowie der Verordnung über die Erhebung von Beiträgen für kirchliche
Handlungen und kirchliche Dienste nun diskussionslos angenommen worden.
Mehr diskutiert wurden die Anpassungen der Kirchenordnung. Am meisten zu
reden habe das Disziplinarrecht für Pfarrpersonen gegeben. Da die
Abklärungen im heiklen Grenzbereich von Verletzungen der Integrität
besondere Fachkenntnisse erheischten, wollte künftig der kantonale
Kirchenrat zuständig sein, heisst es in der Mitteilung. Dagegen wehrte sich
Hansjürg Gredig im Namen des Kirchenrates Schwanden. Es sei blauäugig zu
meinen, das Disziplinarrecht sei beim kantonalen Kirchenrat besser
aufgehoben als beim örtlichen.
Alfred Meier betonte, dass die Integrität der Menschen geschützt werden
müsse. Ein so heikles Thema sei nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, und
man müsse mindestens die Kirchgemeindeversammlung aus dem Prozess
rausnehmen. Nach weiteren Diskussionen wurde der Ablehnungs- in einen
Rückweisungsantrag umgewandelt, den die Synode guthiess. Der kantonale
Kirchenrat werde nun die «Verhaltensgrundsätze zum Schutz der Integrität in
der pfarramtlichen Tätigkeit» umformulieren und der Frühlings-Synode eine
neue Vorlage präsentieren.
Zu Sorgen Anlass gab das Budget 2010, heisst es weiter. Es rechne nach den
von der Landsgemeinde bewilligten Steuersenkungen mit einem Einbruch des
Steuerertrages um rund 20 Prozent und weise bereinigt einen Verlust von
223000 Franken aus. Quästor Markus Ramseier betonte, das Budget sei nach
dem Vorsichtigkeitsprinzip erstellt worden. Alle hofften, dass die Rechnung
besser ausfallen werde. Rückweisung bringe nichts: «Der Kirchenrat muss
seinen Verpflichtungen trotzdem nachkommen.» Der Steuerfuss blieb
unverändert bei zwei Prozent.
Christinnen und Christen für Verbot von Kriegsmaterial-Exporten
SCHWEIZ
An einer Pressekonferenz in der Heiliggeistkirche Bern haben heute
verschiedene Vertreter des Komitees „Christinnen und Christen für den
Frieden“ die Gründe ihrer Zustimmung zum Verbot von Kriegsmaterial-Exporten
dargelegt. Breite Kreise aus dem Umfeld von katholischer und
protestantischer Kirche, aber auch Angehörige der Mennoniten, der
Methodisten und verschiedener Freikirchen haben die Erklärung „Christinnen
und Christen für den Frieden“ unterzeichnet.
RNA
In der Erklärung hält das Komitee fest, dass christlich-ethische
Überlegungen nur ein Ja zur Initiative „für das Verbot von
Kriegsmaterial-Exporten“ zulassen. Das Komitee weist darauf hin, dass
Waffenproduktion und -handel in sich der christlichen Überzeugung
widerspricht, dass Wirtschaft den Menschen dienen soll.
Lukas Niederberger (Theologe und Publizist, Luzern) betonte laut
Medienmitteilung an der Pressekonferenz, dass das heutige
Kriegsmaterialgesetz, aber auch eine Verschärfung nicht ausreichten, um
Missbrauch von Waffen zu stoppen: Die Schweiz könne nicht verhindern, dass
exportierte Zivilflugzeuge mit Waffen bestückt werden oder dass exportierte
Gewehre in die Hände von Kindersoldaten in Indien gerieten. Da die Schweiz
keinerlei Mittel besitzt, um den Missbrauch von exportierten Waffen zu
kontrollieren und zu vermeiden, sei ein Exportverbot die logische
Konsequenz.
Liselotte Fueter (Evangelische Frauen Schweiz) stellte fest: „Die
Schweizer Firma Ruag ist die weltweit zweitgrösste Verkäuferin von Munition
für Kleinwaffen. Diese leichten Waffen spielen im Krieg bei
Vergewaltigungen und bei häuslicher Gewalt eine zentrale Rolle. Wir
evangelischen Frauen Schweiz engagieren uns für Leben, Frieden und Heil und
gegen Tod, Krieg und Zerstörung.“
Auch Thomas Wallimann-Sasaki, Leiter des katholischen Sozialinstituts KAB,
betonte die Ethik: Das Gemeinwohlprinzip der Katholischen Soziallehre
verlange, dass nicht einige zulasten anderer, insbesondere Schwacher
übermässig profitieren. Damit wird deutlich, dass aus christlich ethischer
Sicht auch die wirtschaftlichen Interessen (Arbeitsplätze) als Argument
nicht absolut verwendet werden dürfen.
Beat Dietschy, Zentralsekretär von Brot für alle, zeigte die
entwicklungspolitische Dimension von Waffenexporten auf:
„Kriegsmaterialausfuhr trägt nicht zur Konfliktlösung bei, sondern erhöht
die Wahrscheinlichkeit bewaffneter Konflikte. Sie unterstützt den
Machtmissbrauch und die Menschenrechtsverletzungen autoritärer Regime.
Gewaltsam ausgetragene Konflikte und Rüstungskäufe im Süden verhindern und
zerstören Entwicklung. Sie sind Hauptursachen für die Verarmung vieler
Länder des Südens.“
GR: Rückgang der Kirchensteuererträge um 2 Millionen Franken
SCHWEIZ
Der Evangelische Grossen Rat (Synode) der reformierten Bündner
Landeskirche tagte am Mittwoch in Chur. Zu reden gab eine geplante
Verwaltungsreform.
Die Landeskirche plane eine Verwaltungsreform, wie es in einer
Medienmitteilung heisst. Laut Kirchenratspräsidentin Lini Sutter gehe der
bisherige Aktuar Giovanni Caduff Mitte 2011 in Pension. Er soll unter
anderem ersetzt werden durch einen theologischen Aktuar (60
Prozent-Anstellung) und einen juristischen Verwaltungsleiter (100
Prozent). Darauf entspann sich eine lange und kontroverse Diskussion im
Parlament. Grossrat Urs Hardegger wollte die konkreten Auswirkungen auf ein
Betriebsjahr wissen, Grossrat Romedi Arquint beantragte gar die Streichung
des Betrags um 40000 Franken. Am Ende genehmigte das Parlament aber den
Voranschlag des Kirchenrates. Gegenüber dem Budget 2008 rechne man mit
einem Rückgang der Kirchensteuererträge um 2 Millionen Franken bei Ausgaben
von 9.5 Millionen Franken.
Rund 70 Prozent der Empfänger lesen die Mitgliederzeitung der Landeskirche
"reformiert". Dies habe eine Leserschaftsbefragung des Instituts Demoscope
ergeben, heisst es weiter. Für eine gratis verteilte Zeitung, so Pfarrer
Fadri Ratti, der die Studie vorstellte, sei dies ein sehr guter Wert.
Die Landeskirche hat nach der Volksabstimmung «1+1» über den
Religionsunterricht eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ein innerkirchliches
Bildungssystem entwickeln soll. Ausserdem ist die Landeskirche laut
Kirchenrat Roland Just vom Kanton eingeladen worden, die Umsetzung des
Volksentscheides mitzuentwickeln.
Mit der Bündnerin Christine Tuor war die zuständige Leiterin des Instituts
für Theologie und Ethik des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK
in Chur anwesend. In einem Grundsatzreferat versuchte sie den evangelischen
Parlamentariern deutlich zu machen, welche Schwierigkeiten bei einer
Stellungnahme des Kirchenbundes bewältigt werden.
Reformierte Landeskirche Aargau geht auf Partnersuche für das Tagungshaus
Rügel
SCHWEIZ
Am Mittwoch hat die Synode der reformierten Aargauer Landeskirche einen
ersten Entscheid zur Zukunft ihres Tagungshauses Rügel gefällt: Der
Kirchenrat soll Partner vorschlagen, mit denen es «in geteilter
Verantwortung» mit einem neuen Themenschwerpunkt betrieben werden kann.
Zuvor verabschiedeten die Synodalen in Aarau die Präambel zur neuen
Kirchenordnung und das Budget 2010. Ausserdem stimmten sie der
Weiterführung der ökumenischen Fachstelle an der Fachhochschule
Nordwestschweiz und der Stiftungsprofessur in Basel zu.
RNA
Der Kirchenrat legte der Synode drei Modelle zur Beratung vor: Betrieb wie
bisher in alleiniger oder neu in «geteilter Verantwortung» oder
Veräusserung des «Rügels», wie es in einer Pressemitteilung der Aargauer
Landeskirche heisst. Nach überraschend kurzer Diskussion habe die Synode
mit wenigen Gegenstimmen dem vom Kirchenrat empfohlenen, zweiten Modell,
«geteilte Verantwortung», zugestimmt. Damit beauftragte sie den Kirchenrat,
bis Mitte 2011 für das Tagungshaus Rügel mögliche Partner zu suchen und
zwei bis drei ausgearbeitete Partnerschaftskonzepte der Synode vorzulegen.
Beim neuen Modell «geteilte Verantwortung» werde der Rügel zukünftig als
Tagungshaus mit einem speziellen Themenschwerpunkt wie «Jugendarbeit» oder
«Kirche und Wirtschaft» betrieben, der aus der Zusammenarbeit mit einer
Partnerorganisation resultiere. Dabei soll der Rügel auch weiterhin für die
Öffentlichkeit und kirchliche Aktivitäten im Sinne eines «Gast-Hauses»
zugänglich bleiben. Mit drei Organisationen ist die Landeskirche bereits
unverbindlich im Gespräch, sechs weitere sind zu Gesprächen bereit.
Die neue Kirchenordnung bekommt im Gegensatz zur alten eine Präambel, eine
Einleitung, die mit kurzen, prägnanten Sätzen die Grundlagen der
Reformierten Landeskirche Aargau beschreibt. Die von der Synode ohne
Änderungen verabschiedete Präambel beginnt mit den Worten: «Das ist der
tragende Grund unserer Kirche: Die allumfassende Liebe Gottes, wie sie sich
in Jesus Christus offenbart. Und der Glaube an den dreieinigen Gott. Der
tragende Grund der Reformierten Landeskirche Aargau.»
Das Budget 2010 sieht einen Ertragsüberschuss von 264200 Franken vor und
wurde einstimmig angenommen. Es sieht Ausgaben in Höhe von 11,5 Millionen
Franken vor.
Einstimmig habe die Synode die Weiterführung der ökumenischen Fachstelle
«Religion Technik Wirtschaft» der Fachhochschule Nordwestschweiz bis Juli
2013 mit einem Stellenpensum von 60% beschlossen. Die beiden Landeskirchen
tragen die Kosten von 140000 Franken pro Jahr je zur Hälfte. Ausserdem wird
die Stiftungsprofessur für Mission, Ökumene und interkulturelle
Gegenwartsfragen an der Theologischen Fakultät der Universität Basel im
Umfang von 100% bis 2015 weiterhin mit einem jährlichen Beitrag von
höchstens 48000 Franken unterstützt.
SCHWEIZ
Der Verband der 34 reformierten Kirchgemeinden der Stadt Zürich geht an
einen grossangelegten Reformprozess. Die reformierte Wohnbevölkerung hat in
den letzten 30 Jahren vor allem migrationsbedingt stark abgenommen. Viele
Kirchenzentren sind zu gross und belasten die kleiner gewordenen Gemeinden.
Viele Kirchgemeinden würden sich gern vom administrativen Aufwand
entlasten.
RNA/comm.
Aufgrund von Empfehlungen einer 2007 und 2008 durchgeführten Studie sollen
sich in den nächsten Jahren sechs Teilprojekte unter anderem mit der
materiellen Situation von Kirchgemeinden und Stadtverband, den
Verbandsstrukturen und der Geschäftsstelle, einer ganzheitlichen Strategie
der stadtkirchlich und regional bedeutsamen Angebote und Institutionen
sowie Reformen auf Gemeindeeebene (Kooperationen, Neugliederung, Fusionen,
Strukturen etc.) befassen. Ein eigenes Teilprojekt soll unter dem Titel
«Stadtkirche Zürich 2020» eine Plattform sein, wo inhaltliche Fragen zur
urbanen Kirche und zur Stadtzürcher Kirche gestellt und geprüft und wo
Lösungswege vorgeschlagen werden. Für die Durchführung der Reformvorhaben
wurde eine siebenköpfige Projektleitung eingesetzt. Deren Präsident ist der
Höngger Kirchgemeindepräsident und Synodale Jean E. Bollier.
Freiburger Synodalkasse 2010 in den Schwarzen Zahlen
SCHWEIZ
Für das ökumenische Projekt «FestiBible 2010» in Freiburg hat die Synode
der Reformierten einen Beitrag von 30 000 Franken im Budget 2010 bewilligt.
Der Voranschlag 2010 der Synodalkasse sieht wieder schwarze Zahlen vor.
RNA/comm.
Im Gegensatz zum Vorjahr hat der Synodalrat für 2010 ein ausgeglichenes
Budget in der Höhe von 1'727'500 Franken ausgearbeitet. Die Grundlage dafür
sind die guten Steuereinnahmen von 2007 und die Erhöhung der Beiträge der
Kirchgemeinden an die Synodalkasse um 121’500 Franken (7,6%). Dieser
Anstieg gab zwar zu reden, doch wurde er von den Synodalen akzeptiert. Sie
riefen aber zum Sparen auf und kürzten den Beitrag für ein
Informationskonzept um 4’000 Franken. Unbestritten waren die 30'000 Franken
für den ökumenischen Grossanlass in Freiburg «FestiBible 2010». Zudem
genehmigte die Synode trotz eines Gegenantrages der Finanzkommission einen
Betriebskredit von 10'000 Franken für die Flüchtlingsseelsorge.
Die Vernehmlassung zur Teilrevision von Kirchenverfassung und -ordnung ist
im Sommer 2010 vorgesehen.
Reformierte Synode Solothurn überweist Heks 10000 Franken
SCHWEIZ
Am Samstag, 7. November, tagte die reformierte Synode in Breitenbach. Der
Synodalrat wurde erwartungsgemäss wiedergewählt, ebenso der
Synodepräsident, und auch das Budget wurde angenommen. Die Synode lässt
Heks zudem 10000 Franken überweisen.
RNA
Das Budget 2010, das die Synodalen genehmigten, wird mit einem Defizit von
68000 Franken abschliessen, bei einem Aufwand von 890000 Franken. Ebenso
wurde die Auszahlung der Bausubventionen (700000 Franken) angenommen. Nach
einem Calvin-Vortrag von Thomas Wipf, Ratspräsident des Schweizerischen
Evangelischen Kirchenbundes SEK, bewilligte die Synode in einem
Zusatztraktandum 10000 Franken für die Opfer des Erdbebens vor Sumatra
sowie des Tropensturms „Ketsana“, der die Philippinen verwüstet hatte. Der
Betrag wird Heks überwiesen.
Bern: Kirchliche Hilfswerke zwischen Markt und christlicher Identität
SCHWEIZ
Kirchliche Hilfswerke müssen sich heute an der Schnittstelle zwischen
Markt und christlicher Identität behaupten. Über 150 Fachleute und
Interessierte haben am Samstag an der Herbsttagung der OeME-Fachstelle der
Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn zum Thema «Helfen macht selig!
Kirchliche Hilfswerke im Spannungsfeld von Markt, Entwicklung und
christlicher Identität» teilgenommen.
RNA/comm.
Kirchliche Hilfswerke müssten sich heute bewähren in einem Umfeld, in dem
sich viel mehr konkurrenzierende «Player» bewegten, sagte Susanne
Schneeberger von der Fachstelle OeME. Durch ihre Nähe zu den Menschen in
den Projektländern spürten sie aber sehr früh, wenn es – beispielsweise
durch die Finanzkrise oder eine Nahrungsmittelverknappung – bei der lokalen
Bevölkerung zu einer Notlage komme. Kirchliche Hilfswerke seien ausserdem
gehalten, sich auf ihre christliche Identität zu besinnen.
Auch Hanspeter Bigler vom Heks betonte, dass die Arbeit des Heks auf der
christlichen Identität basiere. Gleichzeitig stammten die treusten
Spenderinnen und Spender aus dem kirchlichen Umfeld. Dennoch sei das Heks
zu einem grossen Teil auf Spenden aus weltlichen Kreisen angewiesen, wo
«Kirchlichkeit» heute keinen Vorteil mehr darstelle. Für die nähere Zukunft
sieht Bigler sogar noch grössere Finanzierungsprobleme auf die kirchlichen
Hilfswerke zukommen, denn der Spenderkuchen werde nicht grösser, hingegen
die Zahl jener, die daran knabberten.
Für Beat Dietschy, Zentralsekretär von «Brot für alle», werden die
Aufgaben der kirchlichen Hilfswerke in Zukunft komplexer. Zwar gehe es in
erster Linie darum, bedrängten Menschen zu helfen, gleichzeitig müsse
jedoch auch die politische und ökologische Dimension im Auge behalten
werden.