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Identität - 13. August 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 30. August 2014 Identität Wer sind wir? Wer bin ich? Die Frage nach der eigenen Identität ist heute mutmasslich schwerer zu beantworten als zu Zeiten, in denen soziale Rollen festgelegt waren. Die Lebensverhältnisse seien - so liest man zuweilen - instabiler geworden. Beruflich wird Flexibilität gefordert. Junge Menschen kommen schwerer in feste Anstellungen. Familienplanung ist schwieriger geworden. Beziehungen brechen früher auseinander. Familien wohnen oft weit von einander getrennt. Institutionen - auch die Kirche - verlieren an Bedeutung. Die Vielzahl der Angebote im Freizeit- und Unterhaltungsbereich, bei der religiösen Orientierung, ist oft verwirrend. Lebensgeschichten sind brüchiger geworden. Wir leben gleichzeitig in widerstrebenden Rollen. "Es ist so schwer, alles unter einen Hut zu kriegen!", hört man klagen. Das "Ich" ist überlastet. Das moderne Ich – schreibt Salman Rushdie, islamischer Schriftsteller in England lebend – ist ein schwankendes Bauwerk, das wir aus Fetzen, Dogmen, Kindheitsverletzungen, Zeitungsartikeln, Zufallsbemerkungen, Filmen, kleinen Siegen oder Niederlagen zusammensetzen". Es herrscht "Identitätskonfusion". Nicht nur Individuen, auch Gruppen, ja unsere Gemeinwesen scheinen es bisweilen schwer zu haben, sich auf gemeinsame Grundwerte zu verständigen. Da mag es gut sein, sich wieder neu zu vergewissern, zu schauen, was trägt - jeden einzelnen von uns und unser Gemeinwesen insgesamt. Gott liebt diese Welt und wir sind sein eigen. Wohin er uns stellt, sollen wir es zeigen: Gott liebt diese Welt! Liebe prägt. Nicht nur die erfahrene. Auch die Liebe, an die wir glauben. Egal, an welcher Stelle wir stehen. Wir haben etwas zu bewahren: Auf Gottes Liebe können wir uns immer wieder neu besinnen. Sie bleibt die Schatzkammer in unserer Seele. Darum können wir auf das zugehen, was jede Woche uns als Aufgabe stellt. Denn "Furcht ist nicht in der Liebe!" Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Ich war fremd und ihr? - 12. August 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 12. August 2014 Ich war fremd und ihr? Es ist August. Das Wetter trägt zur Ferienstimmung bei. Die Lust, in den Urlaub zu fahren, wächst - einfach wegfahren, den Alltag hinter sich lassen, hinein in eine andere Welt, den Tapetenwechsel geniessen, sich verwöhnen und nach einiger Zeit wieder frisch und munter heimkommen und den Alltag mit neuen Kräften meistern. So oder so ähnlich könnte unsereins denken. Optimale Bedingungen. Doch gibt es genug Menschen auf unserem Planeten, die ihre Heimat aus anderen Gründen hinter sich lassen. Nicht weil sie die Urlaubslust packt, sondern weil sie in ihrem Land für sich keine Perspektive mehr sehen. Weil Leben unter Krieg, Gewalt und Armut schier unmöglich ist - sie werden verfolgt, diskriminiert und sogar getötet. Menschenrechte finden keine Beachtung. Ist es da nicht allzu verständlich und nachvollziehbar, dass ein Mensch solchen lebensverachtenden Umständen den Rücken zukehren möchte, auch wenn er Familie, Freunde, sein vertrautes Umfeld, ja, seine Heimat zurücklassen muss? Dass die Flucht nicht unbedingt gut ausgeht, zeigen die Nachrichten von Flüchtlingen, die ums Leben kommen oder nach den Strapazen der Flucht wieder zurück in ihr Land geschickt werden. Flüchtlinge gibt es schon seit Menschengedenken. Auch unsere Glaubensvor-fahren mussten gezwungenermassen aufbrechen: Abraham, der wegen einer Hungersnot nach Ägypten flieht. Auch Naomi verlässt ihre Heimat und sucht im Land Moab Zuflucht. Jesus von Nazareth entkommt nur knapp mit dem Leben, weil er mit seinen Eltern nach Ägypten flieht. Ja, und auch die ersten Christen waren "Fremde" (vgl. 1Petr 1,1). Die Medien berichten immer wieder von Flüchtlingsströmen aus Krisenregionen dieser, unserer Welt. Sie zeigen die Überforderung der Ankunftsländer und üben Kritik an den Missständen in den Unterkünften für Asylbewerber. Sicherlich, es ist schwierig, an den miserablen Zuständen mancher Länder etwas zu ändern. Aber was wir tun können: Diesen Menschen mit offenen Armen und Herzen zu begegnen und sie mit Würde zu behandeln - ihnen ein Gefühl des Willkommens entgegenbringen. Vor der oder dem "Fremden" muss man keine Angst haben. Sagt nicht auch Jesus im Matthäusevangelium "Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen." (Mt 25,35)? Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Eine Karte - 11. August 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 11. August 2014 Eine Karte Ich habe sie zufällig gefunden. Naja, zufällig? Ich suche immer wieder Karten mit speziellen Bildern oder Texten. Und so ist es doch: Wer sucht der findet! Ich habe gleich mehrere Exemplare der Karte gekauft, verschenkt und natürlich eine auch für mich behalten. BE YOU (tiful). Ich musste sie zwei Mal lesen. Be You, sei dich selber, und was macht dieses tiful, soll das das Namenskürzel der Schriftstellerin sein? Beim zweiten Lesen wird es klar: Beautiful ist die Botschaft! Sich selber sein, heisst "schön sein". Authentisch sein, echt sein, sich selber sein, das ist gar nicht immer so einfach. Unter den 10 Geboten findet sich auch das Gebot: "Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört." (Ex 20,17) Klar spricht diese Gebot von Besitz, der einem nicht gehört und von der Gier danach. Für mich geht das Gebot noch einen Schritt weiter. Es geht auch darum, nicht sein zu wollen wie Ariella Käslin, Justin Bieber, Steff la Cheffe oder Roger Federer. Wir sollen unsere eigenen Talente entfalten und keine Kopie von irgend jemandem sein. Die Person sein, die man ist, das Beste machen aus den Begabungen. Sich selber sein und sich mögen, so wie man eben ist. Ich bevorzuge positive Formulierungen, auch bei Geboten. Der Text positiv formuliert klingt dann so: Sei zufrieden mit dem, was dir gehört. Du bist Gast auf dieser Erde. Und die Erweiterung: Sei dich selber und freue dich daran. BE YOU (tiful) Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Wasser - 8. August 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 8. August 2014 Wasser Manchmal frage ich mich, ob wir das noch wissen: Ohne Wasser kein Leben. Ich meine das ganz wörtlich. Nicht, dass ich mir Mangel und Hitzewellen herbeiwünsche. Aber nach einem langen, staubigen Weg an eine Quelle kommen; an einem heissen Tag ein Glas kühles Wasser trinken: Wenn der Durst gross genug ist, gibt es nichts Schöneres. Da spüren wir, worauf es im Leben ankommt: Nicht, möglichst viel zu haben, Überfluss, Luxus. Sondern das, was in diesem Augenblick nötig ist. In der Tat: Ein Schluck frisches Wasser im rechten Moment kann mehr Glück bedeuten als viele Güter, mit denen wir uns umgeben. Ohne Wasser kein Leben. Wir müssen nur wieder auf den Geschmack kommen. Das gilt auch in einem tieferen Sinn. Nicht umsonst redet Jesus vom Wasser, wenn er von sich spricht. Es gibt ja nicht nur den Durst, der die Kehle trocken macht. Es gibt auch einen Durst nach Leben, nach Freude, nach Glück, der unser Leben buchstäblich vertrocknen lässt, wenn er nicht gestillt wird. Was lässt uns hoffen, wenn wir am Ende sind? Wer macht uns Mut, zu lieben, wenn Beziehungen erstarren? Wer schenkt uns einen neuen Anfang, wenn wir uns verrannt haben und nicht weiter wissen? Wer lehrt uns ein Leben, das mehr kennt als Sorgen und Schaffen, mehr als Bankkonto und Grundbesitz, mehr als Erfolg und die Anerkennung, wie sie den Tüchtigen gilt? Jesus sagt: "Wenn jemand Durst hat, komme er zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, aus dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fliessen." (Joh 7,37b–38). Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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"Am Ende bleibt das Leben und die LIebe" - 7. August 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 7. August 2014 Dies ist ein Tagebucheintrag von Daniela Widmer, die mit David Och 259 Tage als Geiseln von den Taliban festgehalten wurden. Ihre Reise der Seidenstrasse entlang endete in der Gewalt pakistanischer Taliban. Ihre eindrucksvolle Geschichte habe ich kürzlich gelesen. Bewusst habe ich mir das Buch zu Gemüte geführt. Als die Nachricht am 1. Juli 2011 im Radio verbreitet wurde, war ich betroffen. Ihr Schicksal hat mich bewegt. Viel Kritik war zu hören: die sind selber schuld, das EDA warnt die Touristen vor Reisen in dieses Gebiet. Obwohl das stimmt, finde ich die vorlauten Stimmen, das sofortige beurteilen und verurteilen von Menschen unfair! Das Paar hat die Reise seriös vorbereitet. Sie wollten lediglich durch Pakistan reisen, um nach Indien zu kommen. Sie liessen sich auf heiklen Strecken von Polizei und Militär eskortieren. Aber aller Vorsichtsmassnahmen zum Trotz wurden sie an einer Schnittstelle zwischen zwei Begleitungen entführt! Eine totale Sicherheit gibt es nirgends auf der Welt! Ich habe vor ein paar Jahren in Burkina Faso (Westafrika) in einem Waisenhaus gearbeitet. Auch dort gibt es Entführungen! Aus lauter Angst und Vorsicht keine Lebensträume verwirklichen, engen ein! Ich bin beeindruckt, wie Daniela und David die extrem belastenden Situationen unter Todesängsten gemeistert haben! „Hut ab“ vor Beiden. Ihre gut ausgeklügelten Strategien haben sie gerettet! Kraft gab ihnen ihre Liebe, die Gedanken an und von ihren Liebsten, das Tagebuchschreiben, die Runden, die sie in den Innenhöfen drehten, um ihre Muskeln fit zu halten. Sie haben auch Zeiten der Krankheit miteinander gemeistert. Nach den langen acht ein halb Monaten Gefangenschaft gelang ihnen die Flucht am 15. März 2012. Gott sei gedankt! Danke auch allen, die an sie glaubten und mit ihnen hofften und sie mit ihren Gedanken unterstützten. Was hält, wenn alles versagt: die Liebe. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Macht der Worte - 6. August 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 6. August 2014 Macht der Worte Schon Platon war der Meinung, dass Worte durchaus die Kraft haben, Kranke zu heilen. Dass Worte mächtig sind, merken wir spätestens, wenn uns Schimpfworte und Verwünschungen tief verletzen. Werden Worte positiv genutzt, bereiten sie Freude. Wenn wir uns bewusst sind, wie mächtig Worte sind, können wir dieses Wissen auch einsetzten. Mit Worten können Wege zum Frieden eröffnet werden, Versöhnungsgespräche sind möglich. Worte können zum Verzeihen ausgesprochen werden, sie können aufrichten und "zum Leben erwecken". "Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt." (Mk 5,41f) Wir Seelsorgenden arbeiten viel mit dem Wort. Wir erwecken nicht gerade Tote zum Leben, so wie Jesus das Mädchen im Markusevangelium, aber unsere Gespräche sind Leben fördernd, wecken Menschen auf und ermächtigen sie zum Weitergehen. Vielleicht geben wir den Ratsuchenden manchmal auch etwas Handfestes mit (eine Adresse, ein kleines Bhaltis), oft aber sind es Worte, tröstende und ermunternde, die wir den Menschen mitgeben. Zu den Worten gehören auch Gebete und Segen. Sie sind Zeichen, Kraft-Worte, Mut-Worte. Welche Macht Worte haben, können wir auch dem Johannesevangelium entnehmen: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben. und das Leben war das Licht der Menschen." (Joh 1,1-4) Worte schaffen Welten! Nutzen Sie das zum Guten! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Frauen! - 5. August 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 5. August 2014 Frauen! Einmal mehr verlässt eine Frau die Bahnhofkirche nach einem Seelsorgegespräch mit der abschliessenden Frage: "Sind Sie Pfarrerin?" Ich bin katholisch, da gibt es keine "Pfarrerinnen", ich bin Theologin. "Ah, dann sind Sie also Pfarrerin!" Und sie fährt gleich weiter: "Ich hoffe, ich darf das noch erleben, dass es Priesterinnen gibt." "Girls' power" ist ein Artikel in der Zeitschrift "Tablet" überschrieben. Ein Priester schreibt, wie er profitiert hat, dass seine Mutter eine Schulbildung geniessen durfte. Dass Mädchen in die Schule gehen und studieren dürfen ist bis heute nicht überall auf der Welt eine Selbstverständlichkeit. Eine Kirche ohne Frauen ist nicht denkbar! Einen Mann unterrichten bedeutet, eine Person zu unterrichten. Eine Frau unterrichten heisst, eine Familie, eine Generation, eine Nation zu unterrichten. Der oben erwähnte Priester, Alvan I. Amadi sagt: "Eine Mutter, die gebildet war, machte für mich und mein Leben einen Unterschied!" Es braucht keine Wissenschaften um das zu beweisen, das Leben ist der beste Beweis. Auch Jesus hat von Frauen gelernt. "Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält. Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie (von ihrer Sorge), denn sie schreit hinter uns her. Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist gross. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt." (Mt 15,21-28) Viel Freude an Frauenpower wünsche ich Ihnen! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Gottes Grösse - 4. Juli 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 4. Juli 2014 Gottes Grösse "Was macht Gott so gross?" Das will der Mann von mir wissen. "Seine Allmacht, seine Allwissenheit?" Ich schaue ihn an. Ich überlege. Was soll ich ihm sagen? Und ich beginne so: "Das wäre für uns sehr gut, wenn es seine Allmacht wäre, auch seine Allwissenheit! Dann könnten wir uns so richtig hinter ihm verstecken. Er macht ja alles! Er weiss ja alles! Wir sind nur kleine Figuren auf seinem Spielfeld." Und mir schleicht sich ein Wort von Stanislaw Jerzy Lec in den Hinterkopf. Er schreibt: "Manchmal scheint mir, das göttliche System gleiche dem der englischen Monarchie: Gott herrscht, aber er regiert nicht." Nein, der Grösse Gottes kommen wir mit den Begriffen der Allmacht und Allwissenheit nicht nahe. Sie lassen uns nicht darin vorkommen. Und wir sind doch seine Kinder! Da werden mir darum vielmehr andere Begriffe wichtig: Liebe, Güte. Barmherzigkeit. Darin liegt Gottes Grösse, dass er Liebe ist, bedingungslose und grenzenlose Liebe ist, die niemanden von uns aufgibt! Darin liegt Gottes Grösse, dass er gütig ist und sich dabei von uns in keinem Fall aufhalten lässt. Darin liegt Gottes Grösse, dass er barmherzig ist, immer, in jedem Fall, sogar dann als die Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war, gesteinigt werden sollte. "Wer von euch ohne Sünde ist (das heisst: in einer ungetrübten Beziehung zu Gott steht), der werfe den ersten Stein." (Joh 8) Auf diesen grossen Gott sind wir alle angewiesen, auf Gott, der uns liebt, der es gnädig und gütig mit uns mein, der barmherzig mit uns umgeht. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Betet - 1. August 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 1. August 2014 Betet, freie Schweizer, betet! So singen wir im Schweizerpsalm. Die Frauen sind natürlich mitgemeint: Betet, freie Schweizerinnen, betet. Fühlen Sie sich als freie Schweizerin, als freien Schweizer? Was braucht es, um Schweizer zu sein oder zu werden? In meinem Freundeskreis gibt es "Ausländer", die in mancherlei Hinsicht fast "bessere Schweizer" sind als wir "Eingeborene". Und was macht ein "besserer Schweizer" aus? Welche Eigenschaften sind da gefragt? Abfall trennen, an die Urne gehen, mehr als eine Landessprache sprechen, das Land und die Menschen, die es bevölkern, lieben, Sorge tragen zu Mensch und Umwelt, Freude haben am "Schweizersein", Grossherzigkeit im kleinen Land. Es gibt eine Volksbefragung (Juni 2014). "Point de Suisse" hat rund 1'000 SchweizerInnen aus allen Landesteilen befragt. Die repräsentative Umfrage beinhaltet 25 Fragen zu verschiedenen Lebensbereichen. Vorbild ist die Schweiz, so antworten über 90% der Befragten, bezüglich der Demokratie, der Neutralität und der Mehrsprachigkeit. Guter Schweizer sein kann man auch, wenn man nur eine Landessprache spricht (80,4%) oder die Nationalhymne nicht mitsingt (74%). Zum Abstimmen gehen ist für 64% der Befragten wichtig. Die Befragung endet mit: "Was muss die Schweiz Ihrer Meinung nach im Moment am dringendsten tun?" Ich frage mich viel mehr, was ist Ihnen wichtig? Fühlen Sie sich als gute Schweizerin? Als freien Schweizer? Was können und wollen Sie beitragen zum Schweizer -Sein? Beten allein ist es wohl nicht, oder? Und zum Schluss noch dies! Aus der Befragung zum Thema Berufe: Welchen Beruf würden Sie gern ausüben? LehrerIn 71%. Welchen Beruf würden Sie nicht wählen? PfarrerIn 73%! Ich bin gerne was ich bin und wo ich bin. Und das wünsche ich auch Ihnen! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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31. Juli 2014

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-- Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 31. Juli 2014 *Geduld* Ungeduld ist -- zum Glück für mich und andere -- nicht meine grösste Schwäche. Wenn ich aber in der Schlange vor der Ladenkasse anstehe, werde ich schon einmal kribbelig. Oder wenn ein Redner weit ausholt und nicht auf den Punkt kommt, dann droht bald einmal mein Geduldsfaden zu reissen. Schlimmer ist es, wenn ich durch meine Ungeduld ein gutes Gespräch oder eine vielversprechende Entwicklung verhindere. Davon erzählt ein kleines Gleichnis im Matthäus-Evangelium: »Mit der neuen Welt Gottes ist es wie mit dem Mann, der guten Samen auf seinen Acker gesät hatte: Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind, säte Unkraut zwischen den Weizen und verschwand. Als nun der Weizen wuchs und Ähren ansetzte, schoss auch das Unkraut auf. Da kamen die Arbeiter zum Gutsherrn und fragten: Herr, du hast doch guten Samen auf deinen Acker gesät, woher kommt das ganze Unkraut? Der Gutsherr antwortete ihnen: Das hat einer getan, der mir schaden will. Die Arbeiter fragten: Sollen wir hingehen und das Unkraut ausreissen? Nein, sagte der Gutsherr, wenn ihr es ausreisst, könntet ihr zugleich den Weizen mit ausreissen. Lasst beides wachsen bis zur Ernte! Wenn es so weit ist, will ich den Erntearbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut ein und bündelt es, damit es verbrannt wird. Aber den Weizen schafft in meine Scheune« (Mt 13,14-30). Wo immer Gutes entsteht, da zeigen sich auch Kräfte, welche die Entwicklung des Guten verhindern. Im frühen Stadium sind aber Unkraut und Weizen nicht leicht zu unterscheiden. Die eigentliche Gefahr besteht dann darin, dass wir uns aus Angst und Ungeduld vorschnell auf die Ausrottung des Unkrauts stürzen und damit das Wachstum von etwas Gutem gefährden. Das gilt in der Kindererziehung ebenso wie bei der Entstehung innovativer Projekte oder gesellschaftlicher und religiöser Bewegungen. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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