«Frömmler gehen auf Kindergärten los»
SCHWEIZ
Laut «20 Minuten» online vom 4. Februar «terrorisieren» radikale Christen
Kindergärtnerinnen in der Schweiz: «Keine Hexen, keine Zwergli, keine
Fasnacht», so das Blatt in seiner Online-Ausgabe.
ref.ch
Mitglieder radikaler Freikirchen wollen gemäss «20 Minuten» gewisse
Bräuche im Kindergarten verbieten. Das Blatt zitiert dazu zwei anonym
bleibende Kindergärtnerinnen, die vom Druck radikaler Christen berichten,
wenn im Unterricht Zauberer, Hexen, ja sogar Fasnacht oder der Samichlaus
vorkämen. Denn auch die Fasnacht und der Samichlaus gälten bei radikalen
Christen offenbar als heidnisch, so «20 Minuten». Das Blatt zitiert die
Vizepräsidentin des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH),
Marie-Hélène Stäger, mit den Worten: «Hexen, Feen, Zwerge, Kerzen –
Mitglieder radikaler Freikirchen wollen alles verbieten.»
Beat Zemp, LCH-Präsident, wusste auf Anfrage von ref.ch nichts vom Terror
radikaler Christen gegen Kindergärtnerinnen. Marie-Hélène Stäger war nicht
erreichbar, und auch bei der Pädagogischen Hochschule Zürich war niemand
von der Medienstelle erreichbar.
Drei Einsprachen gegen Moschee in Grenchen SO
SCHWEIZ
Gegen den Bau einer Moschee im solothurnischen Grenchen sind bis zum
Ablauf der Frist am Donnerstag drei Einsprachen eingegangen. Laut dem
Grenchner Stadtbaumeister Claude Barbey könnten weitere bis am Montag
eintreffen.
RNA/sda
Die drei bisherigen Einsprachen richten sich eher prinzipiell gegen das
Vorhaben, wie Barbey nach einer ersten Sichtung am Donnerstag auf Anfrage
der Nachrichtenagentur SDA sagte. Das Baugesuch der Albanisch-Islamischen
Glaubensgemeinschaft (AIG) lag bis am Donnerstag öffentlich auf.
Diese will in einem Industriegebiet für rund 1,5 Millionen Franken ein
zweistöckiges Kulturzentrum mit einer Moschee errichten. Darin sollen eine
Galerie für Frauen sowie mehrere Sitzungszimmer entstehen. Auf dem Dach
will der Verein eine grosse und drei kleine Kuppeln bauen. Das Baugesuch
trägt den Namen "Nebau Vereinslokal."
Pikant am Projekt für ein Kulturzentrum ist die Tatsache, dass das
Industrieland bis zum vergangenen Sommer einem SVP-Kommunalpolitiker gehört
hatte. Dieser hatte es an einen Garagisten in Bellach SO verkauft, der es
an die AIG weiterverkaufte.
Das Projekt erhitzte denn auch die Gemüter: Die SVP Stadt Grenchen
kündigte in einem Zeitungsinserat Widerstand an. Man wolle sich mit allen
"politischen und juristischen Mitteln" dagegen wehren.
Im Gemeinderat blitzte die SVP damit allerdings ab. Das Vorhaben
widerspreche nicht dem Zonen- und Baureglement, hielt der Gemeinderat fest.
Auch gemäss der Stadtverwaltung dürfte das Bauprojekt zonenkonform sein.
Haiti: Heks verteilt täglich 3000 warme Mahlzeiten
WELT
Das Hilfswerk der Evangelische Kirchen Schweiz (Heks) hat mit der
Umsetzung der Soforthilfe für die Bevölkerung begonnen, wie es auf der
Website von Heks heisst.
RNA
42 lokale Angestellte bereiten in einer Grossküche täglich 3000 warme
Mahlzeiten zu. Häufig gebe es Reis, Bohnen oder Gemüse. Diese Mahlzeiten
würden in acht Camps an die Bevölkerung verteilt. Die Soforthilfe sei
vorerst auf drei Monate angelegt. Zusätzlich werde bei der Soforthilfe eine
Fachperson aus der Schweiz für drei Monate die Heks-Angestellten in Haiti
unterstützen und die zweckmässige Verwendung der Gelder sicherstellen, wie
es weiter heisst.
Daneben werde auch der Wiederaufbau vorbereitet. Die zuständige
Heks-Programmbeauftragte habe in Port-au-Prince erste Abklärungen über das
Vorgehen getroffen. In den nächsten Wochen werden zwei weitere
Heks-Delegierte (ein Baufachmann und ein Generalist) in Haiti die
Wiederaufbauprojekte planen. Der Wiederaufbau soll sich auf ländliche
Gebiete konzentrieren, die bisher kaum von der Hilfe berücksichtigt wurden
und die mit einer Vielzahl von Flüchtlingen aus Port-au-Prince konfrontiert
sind.
Heks ist seit 37 Jahren auf Haiti mit Entwicklungs- und
Soforthilfeprojekten tätig, verfügt über lokale Partnerorganisationen und
hat ein Koordinationsbüro in Port-au-Prince.
Frankreich verweigert Mann mit verschleierter Frau die Einbürgerung
WELT
Frankreich verweigert einem Muslimen die Staatsbürgerschaft, weil er seine
französische Frau zum Tragen des Ganzkörperschleiers zwingt.
Premierminister François Fillon sagte im Radiosender Europe 1, er werde auf
Antrag von Einwanderungsminister Eric Besson eine entsprechende Anweisung
unterzeichnen.
RNA/sda
Der Mann sei ein radikaler Geistlicher. Er zwinge die Frauen seiner
Familie, die Burka zu tragen, lehne die Gleichstellung von Männern und
Frauen ab und weigere sich, Frauen die Hand zu geben, sagte Fillon am
Mittwoch. Solche Menschen hätten «keinen Platz in unserem Land».
Das Ehepaar gehört der Tabligh-Bewegung an, die eine Rückkehr zum «reinen»
Islam predigt. Die Frau bleibt im Haus und verschleiert sich vollständig,
wenn sie die Wohnung einmal erlassen muss. Die Frau könne Französin
bleiben, sagte Fillon. Sie könne bis zu einer Gesetzesänderung auch weiter
ihren Schleier tragen. Die französische Regierung lässt derzeit ein Verbot
der Ganzkörperverschleierung muslimischer Frauen prüfen.
Reformierte Kirchgemeinde Luzern unterstützt Heks-Nothilfe auf Haiti
SCHWEIZ
Der Kirchenvorstand der reformierten Kirchgemeinde Luzern spricht 15000
Franken für die Heks-Nothilfe auf Haiti. Bereits im Herbst 2009 habe er das
Hilfswerk mit demselben Betrag für Haiti unterstützt, wie es in einer
Pressemitteilung heisst.
RNA
Schon im Herbst 2009 unterstützte der Kirchenvorstand der reformierten
Kirchgemeinde Luzern das Landesprogramm des Heks auf Haiti mit 15000
Franken. Nach dem verheerenden Erdbeben habe der Kirchenvorstand
entschieden, sein finanzielles Engagement auf Haiti fortzusetzen. Er
spendet nochmals 15000 Franken an die Heks-Nothilfe, zusätzlich zu bereits
gesprochenen 5000 Franken der reformierten Kirche des Kantons Luzern. Heks
versorgt zurzeit in Port-au-Prince etwa 3000 Menschen mit warmen Mahlzeiten
und Wasser.
Bistum Basel: Geschiedener wird zum Priester geweiht
SCHWEIZ
Bischof Kurt Koch weiht am kommenden Sonntag im aargauischen Zeihen
Stephan Schmitt zum Priester, wie das Ordinariat Solothurn am Dienstag auf
Anfrage erklärte. Das Besondere an dem 52-Jährigen: Er war verheiratet und
seine Ehe wurde kirchlich für ungültig erklärt.
RNA/kipa
Als der Weihekandidat 1992 für den Dienst in einer Pfarrei mit der
«Missio» beauftragt wurde, hiess er Stephan Schmitt-Baumann. Unterdessen
ist die Ehe vor dem Staat geschieden. Vor sechs Jahren wurde sie in einem
kirchlichen Ehenichtigskeitsverfahren für ungültig erklärt, schrieb die
«Mittelland Zeitung» am Dienstag. Somit steht der Weihe nichts im Weg.
Schmitt ist Pfarreileiter in Zeihen. In der benachbarten Pfarrei Herznach
möchte auch Diakon Rolf Zimmermann-Köhler (50), geschieden und Vater von
fünf Kindern, Priester werden. Bei ihm läuft allerdings das
Ehenichtigkeitsverfahren noch.
10'000 Franken für Nothilfe in Haiti
SCHWEIZ
Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn haben für die Heks-Nothilfe
zugunsten der Erdbebenopfer in Haiti 10'000 Franken gesprochen. Der
Synodalrat unterstützt damit das etablierte Wirken des Hilfswerkes Heks auf
Haiti.
RNA/comm.
Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (Heks) wird
traditionellerweise von den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und
ihrer vielen Kirchgemeinden in starkem Mass unterstützt. Mit dieser
zusätzlichen Spende von 10'000 Franken anerkennt die Kirchenexekutive die
auf Nachhaltigkeit und Wirkung ausgerichtete humanitäre Leistung von Heks.
Ägypten: Grossmufti verbietet Koran-Verse als Handy-Klingeltöne
WELT
Der ägpytische Grossmufti Ali Gumaa hat in einer Fatwa Koranverse als
Handy-Klingeltöne verboten, wie die NZZ in der Ausgabe vom 2. Februar
berichtet.
RNA
Handy-Klingeltöne, bei denen Koran-Verse rezitiert werden, sind gemäss NZZ
in Ägypten ausgesprochen beliebt. Doch nun habe der Grossmufti Ali Gumaa
ein Machtwort gesprochen und die Koran-Klingeltöne mit einer Fatwa, einem
islamischen Rechtsgutachten, verboten. Begründung: Die Glaubwürdigkeit des
Korans leide, denn die Verse würden unterbrochen und zerhackt, wenn man das
Gespräch annehme. Zudem fehle es an der nötigen Konzentration. Einer Sure
müsse man konzentriert zuhören und nicht nebenbei noch reden oder bezahlen.
Der Grossmufti habe aber gemäss NZZ seinen Glaubensbrüdern empfohlen,
andere religiöse Klingeltöne zu verwenden, zum Beispiel islamische Lieder.
BS: Entwurf der totalrevidierten Kirchenverfassung liegt vor
SCHWEIZ
Der Revisionsprozess der 100-jährigen Verfassung der
Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt ist im Fahrplan. Am 2. Februar
hat die von der Synode eingesetzte Kommission ihren Bericht mit dem Entwurf
des neuen Verfassungstexts vorgestellt.
RNA/comm.
Am 25. Oktober 2009 haben die Mitglieder der Evangelisch-reformierten
Kirche Basel-Stadt an der Urne beschlossen, ihre Kirchenverfassung einer
Totalrevision zu unterziehen. Die geltende Verfassung ist mit der
kantonalen Trennung von Kirche und Staat anno 1911 in Kraft getreten und
wird somit nächstes Jahr 100 Jahre alt. Die Synode hat bei der Erfüllung
dieses Auftrags auf die Einsetzung eines Verfassungsrats verzichtet und die
Revisionsarbeiten von einer synodalen Kommission vorberaten lassen.
Am Dienstag, 2. Februar, berichteten der Präsident dieser synodalen
Kommission, Dr. Hans-Jörg Kundert, und der ressortverantwortliche
Vizepräsident des Kirchenrats, Dr. Bernhard Christ, den Medien über die
Arbeit der Kommission und legten zusammen mit dem Kommissionsbericht einen
ersten Entwurf der revidierten Verfassung vor. Darin werden als wichtigste
Veränderungen gegenüber der alten Verfassung die Kompetenzen der
verschiedenen kirchlichen Organe übersichtlicher geordnet, das Initiativ-
und Referendumsrecht aktualisiert und bei den Wahlen in die
Kirchenvorstände und die Synode das Proporz- durch das Majorzsystem
ersetzt.
Die Synode wird nun den Bericht und den Entwurf in zwei Sondersitzungen am
10. und 24. März 2010 beraten und gemäss geltendem Zeitplan in der
ordentlichen Frühjahrsynode im Juni 2010 verabschieden. Im Herbst 2010 muss
der Verfassungstext in einer zweiten Urnenabstimmung dem Kirchenvolk
vorgelegt werden. Zur Annahme ist ein Zweidrittelsmehr erforderlich. Die
neue Verfassung soll mit ihrer Annahme in Kraft treten, so dass die
Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt zum 100. Jahrestag ihres vom
Staat unabhängigen Bestehens eine neue Verfassung haben wird.
Zürcher Rathaus: Synoden sollen bald Miete bezahlen
SCHWEIZ
Der Kanton Zürich will künftig von den Landeskirchen Mietzahlungen. Bisher
tagten deren Parlamente, die reformierte und die katholisch Synode, gratis
im historischen Gebäude.
RNA/sda
«Wir tagen seit jeher im Rathaus», sagte Nicolas Mori, Sprecher der
reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, am Montag auf Anfrage der
Agentur SDA. Für die Nutzung des 1698 vollendeten Gebäudes gebe es für das
Kirchenparlament denn auch keinerlei Vertrag oder Mietzinserhebungen.
Gleich ist die aktuelle Situation für die Katholiken. Auch sie nutzen den
historischen Saal seit 1983 gratis und ohne Vertrag, wie Sprecher Aschi
Rutz sagt. Dies soll sich nun ändern. Die Baudirektion sei auf sie
zugekommen, es habe auch schon eine erste Sitzung stattgefunden, sagte
Rutz. Für sie sei es «klar und verständlich», dass der Kanton Vertrag und
Mietzins anstrebe. Man sei für eine Neuregelung offen, «aber nicht um jeden
Preis».
Im Gegensatz zu den Kirchen verfügt die Stadt Zürich über einen Vertrag,
gemäss dem die Nutzung des Rathaussaales für die wöchentlichen Sitzungen
des Gemeinderates mit 35000 Franken im Jahr abgegolten wird. Nun will der
Kanton mehr Geld für den Saal, wie Thomas Maag, Sprecher der Baudirektion,
eine Meldung der NZZ bestätigte. Er kündigte der Stadt deshalb den Vertrag
auf Ende 2010. Die Stadt wehrt sich dagegen und will zumindest eine
mehrjährige Mieterstreckung erreichen.