Flüchtlingen eine «Chance geben»
SCHWEIZ
Zum Flüchtlingssonntag und Flüchtlingssabbat am 19./20. Juni rufen die
Kirchen und Religionsgemeinschaften der Schweiz zur «echten Begegnung» mit
Migranten auf. Glaubens- und Gebetsgemeinschaften böten eine «grosse
integrative Kraft» für Migranten, die gesellschaftlich und kirchlich
genutzt werden müsse, heisst es in dem Aufruf von Dienstag, 15. Juni.
RNA/kipa
Unterzeichnet ist der Aufruf vom Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund
(SEK), von der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), dem Schweizerischen
Israelitischen Gemeindebund (SIG) und der Christkatholischen Kirche der
Schweiz (CKS). Das Motto des diesjährigen Flüchtlingstags lautet «Chancen
geben». Flüchtlinge in die Gesellschaft einzuführen, sei für Kirchen und
Religionsgemeinschaften Pflicht, betonen die Unterzeichner mit Verweis auf
den biblischen Auftrag, Fremde zu integrieren. Gleichzeitig betonen sie,
dass «echte Begegnung» nur möglich werde, wenn alle Beteiligten dazu
beitragen. Integration, so die Unterzeichner, «ist keine Einbahnstrasse».
Der Aufruf verweist auf den Beitrag, den kirchliche und religiöse
Hilfswerke zur erfolgreichen Integration von Migranten leisteten, dies in
Form von Sprachkursen, Beratung und beruflicher Integrationshilfe. Aus
Sicht der Unterzeichner bieten gerade die von Migranten neu gegründeten
Kirchen, Gemeinschaften oder anderssprachigen Seelsorgestellen oder
Gebetsgemeinschaften «eine grosse integrative Kraft für ihre Mitglieder»,
die es gesellschaftlich und kirchlich zu nutzen gelte.
Reformierte Synode SO: 10000 Franken für Haiti und Chile
SCHWEIZ
Am 12. Juni hat die Synode der reformierten Kirche des Kantons Solothurn
in Welschenrohr die Jahresrechnung und den Jahresbericht 2009 einstimmig
verabschiedet.
RNA
Die Jahresrechnung 2009 der Kantonalkirche schliesst mit einem
Aufwandüberschuss von 15000 Franken ab. Die Rechnung des Finanzausgleiches
hingegen ergab ein Ertrags-Plus von 27800 Franken, von dem die Synode 10000
Franken an die Nothilfe für Haiti und Chile überwies und 17800 Franken für
Bausubventionen zurückstellte. Bewilligt wurden die Subventionen von 122000
Franken für die Renovation verschiedener Liegenschaften. Ebenfalls
diskussionslos genehmigt wurde der Jahresbericht 2009.
Gottfried W. Locher ist neuer SEK-Präsident
SCHWEIZ
Gottfried W. Locher ist heute als neuer Ratspräsident des Schweizerischen
Evangelischen Kirchenbundes (SEK) in Herisau gewählt worden. Von 69 Stimmen
erhielt er 38, David A. Weiss 31 Stimmen. Nach dem ersten Wahlgang führte
Weiss mit 28 Stimmen, gefolgt von Locher mit 27 und Didier Halter mit 14.
Nach dem ersten Wahlgang zog sich Halter zurück.
RNA
Der jetzige SEK-Ratspräsident, der Zürcher Pfarrer Thomas Wipf, gab Anfang
Jahr seinen Rücktritt auf Ende 2010 bekannt. Sein Nachfolger wird für die
Amtsperiode 2011 bis 2014 gewählt.
Dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund sind 26 Kirchen der Schweiz
angeschlossen, ausser den evangelisch-reformierten Kantonalkirchen auch die
Evangelisch-methodistische Kirche und die Église évangélique libre de
Genève.
AG: Landeskirchen begrüssen Volksentscheid zum Arbeitsrecht
SCHWEIZ
Am 13. Juni haben die Aargauer Stimmbürger mit deutlichem Nein zum
Einführungsgesetz für das neue Arbeitsrecht die vorgesehenen vier
arbeitsfreien Sonntage für das Verkaufspersonal abgelehnt. Sie haben damit
ein Signal gesetzt, das über den Kanton hinaus Beachtung finden könnte, so
die Landeskirchen in einer Mitteilung.
RNA
Die Kirchenräte der christkatholischen, römisch-katholischen und
reformierten Landeskirche stellen dankbar fest, dass die Aargauer
Stimmbürger dem arbeits- und konsumfreien Sonntag eine grössere Bedeutung
beimessen, als in der Gesetzesvorlage vorgesehen war.
Der Sonntag als zentrales Element im Rhythmus von Arbeit und Feiertag sei
für die Aargauer offensichtlich ein Kulturgut und eine wesentliche soziale
Errungenschaft der christlichen Gesellschaft, die durch das weitgehende
Verbot der Sonntagsarbeit gestärkt und nicht weiter geschwächt werden soll.
Insbesondere das Familienleben und das soziale Leben des Verkaufspersonals
und seiner Familien würden durch dieses Abstimmungsergebnis berücksichtigt,
so die Aargauer Landeskirchen in einer Mitteilung.
Die Kirchenräte der drei Aargauer Landeskirchen möchten den Sonntag als
Feiertag für die ganze Gesellschaft bewahren, damit er einen sinnvollen
Rhythmus geben kann. Sie engagieren sich nicht, damit mehr Leute am Sonntag
in die Kirche gehen – denn der Gottesdienstbesuch werde durch den Schutz
des Sonntags weder verbessert noch verschlechtert.
Die Sonntagsarbeit müsse auf jene Bereiche des gesellschaftlichen Lebens
beschränkt bleiben, wo sie tatsächlich nötig sei. Den in der Gesellschaft
immer enger werdende Raum für Begegnungen in Familie und Verwandtschaft und
für Aktivitäten in Vereinen, dem Dorf und den Kirchgemeinden gelte es zu
schützen. Nachdem 2005 die Aufhebung des Ladenschlussgesetzes nur äusserst
knapp vom Aargauer Volk angenommen wurde, haben die Aargauer nun ein Signal
in der entgegen gesetzten Richtung gegeben.
25000 Besucher am Christustag in Bern
SCHWEIZ
25500 Besucherinnen und Besucher haben laut Angaben der Veranstalter am
Sonntag im Stade de Suisse in Bern am Christustag 2010 teilgenommen. Thema
des Tages war die göttliche Fürsorge. Organisiert wurde er vom Verband
evangelischer Freikirchen und Gemeinden, der Schweizerischen Evangelischen
Allianz, Le Réseau Evangélique und dem Schweizerischen Evangelischen
Kirchenbund.
RNA/comm.
Der Christustag-Präsident René Winkler sprach von einem
abwechslungsreichen und vielfältigen Tag. Die Hauptaussage, dass Gottes
Fürsorge real erlebbar sei, sei an diesem Tag durch viele Beispiele und
persönliche Berichte zum Ausdruck gekommen. Motto des Tages war die
Fünfliber-Aufschrift «Dominus providebit» (der Herr wird vorsorgen).
Der reformierte Pfarrer Pierre Bader ermutigte die Zuhörerinnen und
Zuhörer, kühn zu sein. Christinnen und Christen sollten sich nicht über den
Erfolg oder Misserfolg Sorge machen, sondern Risiken im Glauben eingehen.
Zahlreiche Kurzinputs ergänzten die Baders Predigt. Viele Beiträge waren
interaktiv. Es gab Musik und gemeinsame Lieder, die Jurassic Praise Band,
ein Engadiner Chor und Carmen Fenk traten auf. Als spezielle Gäste waren
200 Personen mit Migrationshintergrund in ihren Landestrachten anwesend.
Sie trafen sich auf der Bühne mit Schweizerinnen und Schweizern in ihrer
Tracht.
Am Nachmittag wurde dazu aufgerufen, die Beziehung zu Gott ins praktische
Leben aufzunehmen und die von Gott erfahrene Liebe als Liebe am Mitmenschen
weiterzugeben. Im Namen der 25000 Besucher wurde eine Deklaration an
Bundesrat und Parlament verlesen. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem
generationenübergreifenden Miteinander.
Plädoyer für die Anhebung der Radio- und TV-Gebühren
SCHWEIZ
Die SRG schreibt trotz Sparanstrengungen seit vier Jahren rote Zahlen.
Noch im Juni wird ein Entscheid des Bundesrates über die Empfangsgebühren
erwartet. Von vielen Seiten wird gegen eine Erhöhung heftig opponiert. In
der online-Zeitschrift «Medienheft» befürwortet Urs Meier, Geschäftsführer
der Reformierten Medien, eine moderate Anhebung der Gebühren.
RNA
In einem Artikel des ökumenischen Fachorgans «Medienheft» legt Urs Meier
die Gründe dar, weshalb er eine Anhebung der Gebühren in der Grössenordnung
von zwei Prozentpunkten befürwortet. Diese würde die heutigen Kosten der
Privathaushalte für den Radio- und Fernsehempfang um rund zehn Franken
jährlich erhöhen. Die SRG müsste auch mit höheren Gebühreneinnahmen
weiterhin sparen. Ihre finanziellen Aussichten sind zurzeit düster: Die
Zahl der Gebührenbefreiungen aus sozialen Gründen steigt, es stehen grosse
Investitionen für neue Technologien bevor, und die Rechte für die
Übertragung grosser Sportereignisse auf dem Weltmarkt verteuern sich
rasant.
Die Gebührendiskussion wird meistens verknüpft mit medienpolitischen
Ideen, die SRG zu verkleinern und stattdessen den privaten Radio- und
Fernsehveranstaltern grössere Marktanteile zu verschaffen. Urs Meier
plädiert dafür, solche Alternativkonzepte im Blick auf eine zukünftige
Regelung des Rundfunks zu diskutieren. Deren Verquickung mit der
kurzfristig zu entscheidenden Gebührenfrage lehnt er jedoch ab.
Link zum Artikel:
www.medienheft.ch/de/nc/14/date/0000/00/00/der-preis-des-service-public/sel…
Life-Twitter zur Wahl des neuen SEK-Präsidenten
SCHWEIZ
Am Montagmorgen, 14. Juni, wählt die Abgeordnetenversammlung des
Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK in Herisau den neuen
SEK-Präsidenten. Auf twitter.com/refpunktch werden Sie live informiert.
RNA
Gehen Sie im Internet auf twitter.com/refpunktch, und Sie erhalten ab
Montagmorgen acht Uhr laufend die neusten Nachrichten zur Wahl des neuen
SEK-Präsidenten. Kein Einloggen notwendig. Auch der SEK selber twittert
über die Wahl auf www.twitter.com/sekfeps.
Auf www.ref.ch wird ebenfalls laufend über die Wahl informiert. Die drei
Kandidaten, Didier Halter, Gottfried W. Locher und David A. Weiss nehmen
zudem auf www.ref.ch noch einmal zu wichtigen Fragen Stellung.
Heks bleibt Heks
SCHWEIZ
Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz bleibt bei seinem
bisherigen Namen Heks (in der Deutschschweiz) und Eper (in der
französischsprachigen Schweiz). Dies das Resultat einer
Konsultativabstimmung, die in den vergangenen viereinhalb Monaten
durchgeführt worden ist. Von 10124 Stimmen entfielen 80 Prozent auf
Heks/Eper. Dies teilte das Heks am 11. Juni mit.
RNA
Heks hat während mehr als vier Monaten eine Aktion durchgeführt, bei der
sich die Bevölkerung zum zukünftigen Auftritt des Hilfswerks äussern
konnte. Von den über 10000 Personen, die sich an der Abstimmung
beteiligten, hätten sich 80 Prozent für Heks/Eper ausgesprochen. 13 Prozent
wählten «Respecta» und 6 Prozent «Vitalibra». Die beiden Begriffe standen
als Alternativen zur bisherigen Bezeichnung zur Auswahl. Zehn
Kantonalkirchen und drei Kirchgemeinden hätten sich ebenfalls für die
bisherige Bezeichnung ausgesprochen.
«Wir verfügen über eine interessierte und engagierte Basis, die sich für
ihr Hilfswerk einsetzt. Das freut uns», so Heks-Direktor Ueli Locher in der
Mitteilung: «Mit dieser Abstimmung gehört Heks zu den wenigen
Organisationen, die von sich sagen können, ihr Name sei basisdemokratisch
legitimiert.» Angesichts des klaren Ergebnisses habe der Stiftungsrat
bereits beschlossen, beim bisherigen Auftritt zu bleiben.
Die Auswertung der Abstimmungsergebnisse zeige grosse Unterschiede in den
verschiedenen Altersgruppen. So habe sich zum Beispiel bei den unter
30-jährigen Personen eine knappe Mehrheit von 51 Prozent für einen
Namenswechsel ausgesprochen.
Die grosse Herausforderung für die kommenden Jahre bleibe die Erhaltung
und Stärkung der «gesunden Basis» des Hilfswerks, heisst es weiter. Um die
zahlreichen Projekte im Ausland weiterführen zu können, sei ein moderates
Wachstum der Erträge nötig. Deshalb müsse die finanzielle Abstützung von
Heks verbreitert und gefestigt werden. Dazu gehöre auch, dass das Heks neue
und jüngere Zielgruppen erreiche.
Kein Bauverbot für Gotteshäuser in Bern
SCHWEIZ
In der Stadt Bern bleibt die Kirche im Dorf: Der Stadtrat hat am 10. Juni
einen Vorstoss von Jimy Hofer (parteilos) abgelehnt, der ursprünglich ein
Verbot für neue monumentale Kirchenbauten forderte.
RNA/sda
Die Stadt solle nur noch Bauten ohne religiöses Erscheinungsbild
bewilligen, lautete Hofers Forderung. «Religion findet im Herzen statt und
nicht in irgendeinem monumentalen Gebäude», sagte er. Monumentale religiöse
Bauten seien eine Machtdemonstration, egal von welchem Glauben sie zeugten.
Der Gemeinderat empfahl dem Parlament, die Forderung abzulehnen. Hofer
selber entschärfte seinen Vorstoss im Verlauf der Debatte und zog zwei
strittige Punkte zurück. Übrig blieb letztlich noch ein Punkt, der
verlangte, dass nur noch der Umgebung angepasste, diskrete Hinweise
angebracht werden dürften, die auf eine religiöse Nutzung von Gebäuden
hinwiesen. Doch auch diesen Punkt lehnte das Parlament mit 45 gegen 15
Stimmen ab.
Reformierte Synode AG: Kirchenrat wiedergewählt
SCHWEIZ
Die Synode der Reformierten Landeskirche Aargau hat Kirchenratspräsidentin
Claudia Bandixen und die sechs ehrenamtlichen Kirchenratsmitglieder ohne
Diskussion wiedergewählt. 135 Mitglieder des Parlaments der Landeskirche
tagten am 9. Juni in Zofingen. Dies teilte die Aargauer Landeskirche mit.
RNA
Die Synode habe Pfarrerin Claudia Bandixen als Kirchenratspräsidentin für
die Amtsperiode 2011 bis 2014 mit 115 von 135 Stimmen bestätigt, heisst es
in der Mitteilung. Wiedergewählt wurden auch alle anderen Mitglieder des
Kirchenrats. Die Rechnungen 2009 der Zentralkasse der Landeskirche, der
Heimgärten Aarau und Brugg, des Tagungshauses Rügel und der Zeitung
«reformiert.» Aargau wurden zudem beraten und genehmigt.
Die Rechnung der Zentralkasse schliesse mit einem geringen
Ertragsüberschuss von 3181 Franken, obwohl die Ausgaben mit 11,39 Millionen
Franken das Budget um fast 80000 Franken überschritten haben. Dies sei vor
allem auf unvorhergesehene Entwicklungen im Finanzsektor, genauer bei der
Bewertung von Wertschriften, zurückzuführen, erklärte der für Finanzen
verantwortliche Kirchenrat Hans Rösch.
Überraschende Motion zur Führungsstruktur der Landeskirche
Im Rahmen der Beratung des Jahresberichtes forderte die Synodale Ursula
Merz den Kirchenrat auf, «unter neutraler, sachkundiger, aussenstehender
Leitung» die seit acht Jahren bestehende neue Führungsstruktur des
Kirchenrates «zu evaluieren und das Ergebnis und die nächsten Schritte der
Synode vorzulegen». Merz verwies darauf, dass die neue
Organisationsstruktur vor acht Jahren die strategische Führung des
Kirchenrates und die operative Führung der Landeskirchlichen Dienste in
Aarau im Kirchenratspräsidium konzentrierte. Eine Evaluation dieser acht
Jahre solle die Auswirkungen dieser konzentrierten Führung in einer Hand
beurteilen.
Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung für eine Beratung des
Kirchenrates lehnte Kirchenratspräsidentin Claudia Bandixen die Motion ab,
erklärt aber die Bereitschaft, das Anliegen in Form eines Postulats
aufzunehmen und in zwei bis drei Jahren einen entsprechenden Bericht
vorzulegen. Für die Motionärin war dieses Anliegen aber dringlich. Sie
bestand auf der Form der Motion. Diese wurde von der Synode dann allerdings
mit grosser Mehrheit abgelehnt.
Die Synodalen bestätigten ausserdem die Mitglieder des Rekursgerichtes für
die neue Amtsperiode. Bei den Sachgeschäften stimmten sie der Umwandlung
der Pensionskasse in eine Stiftung und der neuen gemeinsamen Organisation
der beiden landeskirchlichen Häuser für Frauen, der Heimgärten in Aarau und
Brugg, zu.