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Verstrickt - 6. November 2015

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 6. Novmeber 2015 Verstrickt Im Moment bin ich recht verstrickt. Normalerweise kommt meine Stricksucht erst im Winter so richtig in Fahrt, dieses Jahr hat es mich früh gepackt. Ein Pulli zum Geburtstag meiner Freundin, ein Bebepullover zur Geburt eines Kindes, ein grosser Pullover für mich und ein Kinderbaumwolljäckchen zum Verschenken. Grossartig, was gerade so im Entstehen ist. Verstrickt bin ich auch in Familienbanden, in Verwandtschaft und in Beziehungen weltweit. Verstrickt hat nicht unbedingt einen positiven Nachklang. Dabei meine ich es durchaus positiv. Ich bin nicht allein und ungeschützt in dieser Welt. Ich bin hineingeboren in eine Familie, eine Verwandtschaft, Gesellschaft. Es stimmt, ich konnte die Familie nicht auswählen und auch nicht das Land, den Kontinent, in die ich hineingeboren wurde. Wie ich mit meinen "Verstrickungen" lebe, umgehe, sie pflege oder vernachlässige, das liegt sehr wohl in meiner Hand. "Niemand ist eine Insel, in sich ganz; jeder Mensch ist ein Stück des Kontinents, ein Teil des Festlandes. Wenn eine Scholle ins Meer gespült wird, wird Europa weniger, genauso als wenns eine Landzunge wäre, oder ein Landgut deines Freundes oder dein eigenes. Jedes Menschen Tod ist mein Verlust, denn ich bin Teil der Menschheit; und darum verlange nie zu wissen, wem die Stunde schlägt; sie schlägt dir selbst." (John Donne, Meditation XVII) Ich bin gern selbständig, unabhängig, beweise mir und andern gern, was ich alles ohne Hilfe kann und bin mir doch sehr bewusst, dass ich allein nicht leben kann. Jeder Mensch braucht Beziehungen. Pflegen wir diese nicht in guten Zeiten, dann fehlen sie uns in schlechten. Mit meinen Strickarbeiten pflege ich meine "Verstrickungen." Wie machen Sie es? Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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für uns gestorben - 5. November 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 5. November 2015 Für uns gestorben Der Besuch eines katholischen Kollegen und Freundes hat gut getan. Wir konnten Fragen erörtern, unsere Freude an lebendigem Glauben und an einer Kirche teilen, die diese Freude auch ausstrahlt. Dass unsere Freude an der Kirche nicht immer ungetrübt ist, dafür umso mehr an den Kirchgängern, mag das kleine Erlebnis erläutern, das er mir erzählte,: Schon längst pensioniert, gestaltet er hie und da Gottesdienste - nicht immer allein, manchmal auch mit einem Kollegen. Von einem solchen hat er mir erzählt: Bei der Eucharistiefeier, die sein Kollege und er miteinander gestaltet haben, haben sie die Wandlungsworte miteinander gesprochen. Beim Kelch heisst es dann: "Mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird." - Ein Erbe des zweiten Vatikanischen Konzils. Mein Kollege, in dieser Generation gross geworden, hat das aus tiefster Überzeugung der Gemeinde weitergegeben. Sein jüngerer Kollege sprach ebenso überzeugt die neuere Fassung katholischer Lesart: "Mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird." - Dieser kleine Unterschied hat eine ältere Frau dazu bewogen nach dem Gottesdienst zu meinem Kollegen zu gehen und ihm ihren Standpunkt zu erläutern: " Wenn ihr von der Kirche selber nicht wisst, für wen Jesus gestorben ist, dann könntet ihr eigentlich gleich einpacken" Gesagt und ging ihres Weges. - Wir haben beide darüber herzlich lachen können. Mit meinem Kollegen bin ich überzeugt, dass Christus für uns und alle gestorben ist. Eine Heilszusage, die auch dem Hintersten und Letzten zugesprochen werden darf. Vielleicht sagt Ihnen das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg etwas. Dort werden die Arbeiter mit gültigem Arbeitsvertrag wütend, weil sie nicht mehr erhalten, die sie einen Tag lang geschuftet haben, als die, die knapp eine Stunde im Weinberg gearbeitet haben: Der Weinbergbesitzer spricht diese an (Mt 20, 14bf): "Ich will aber diesem gleich viel geben wie dir. Oder ist es mir nicht erlaubt, mit dem, was mein ist, zu tun, was ich will? Machst du ein böses Gesicht, weil ich gütig bin? Warum sollten wir, gerade wir als Verkündiger des Evangeliums, die Güte Gottes beschränken? Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Ohne Ablenkung - 4. November 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 4. November 2015 Ohne Ablenkung Ein New Yorker Arzt hatte so viele Patienten, dass sein Wartezimmer immer überfüllt war und er mit der Arbeit kaum mehr zurechtkam. Um im Gespräch mit den Patienten Zeit zu gewinnen, stellte er im Wartezimmer eine Tafel auf mit der trockenen Bitte: "Have your symptoms ready." Die Menschen, die in unsere sieben Quadratmeter grossen Gesprächsräume ohne Fenster kommen, müssen wir nicht ermahnen: "Halten sie das bereit, worum es ihnen geht!" Sie sind sofort beim Thema und formulieren manchmal glasklar, wie ihre Situation aussieht und wofür sie Ideen und Unterstützung brauchen. Ich weiss es noch aus der Schule. Wenn der Blick aus dem Fenster möglich war, habe ich lieber nicht aufgepasst, sondern aus dem Fenster geschaut. Und als meine Noten aus diesem Grund schlechter wurden, sass ich in die vorderste Reihe und konnte darum dem Stundengeschehen nicht mehr ausweichen. Dazu befindet sich unsere Anlaufstelle noch in einem Bahnhof. Da geht sowieso alles auf Zeit. Der Fahrplan bestimmt das Zeitbudget. Viele Männer machen darum bei uns auch Zeitansagen: Ich habe so viel Zeit für dieses Gespräch. Und dann sind sie sofort bei ihrem Thema, bei ihrem Problem, das sie mit uns besprechen wollen. Damit wird deutlich, dass Ablenkung darum manch wichtige Weichenstellung in unserem Leben verhindern oder verschieben kann. Es ist darum immer wichtig, dass wir wissen, was uns ablenkt, was uns davon abhält, die wirklich wichtigen Probleme in unserem Leben anzugehen. Es ist gut zu wissen, wann wir Hilfe von Anderen brauchen. Und dass wir uns ganz in dieses Gespräch miteinander hineingeben. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Mein Leben macht Sinn - 3. November 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 3. November 2015 Mein Leben macht Sinn Sie ist schon einige Male stationär in der Psychiatrie gewesen. Nun sitzt sie wieder einmal bei mir. Wie üblich ist sie trotz Allem fröhlich und aufgeräumt. "Ich muss halt mein Leben immer wieder ausreizen. Und manchmal tue ich wieder dumme Dinge, die die Anderen an meinem Verstand zweifeln lassen. Aber ich lasse mich nicht unterkriegen. Mein Leben macht Sinn!" "Mein Leben macht Sinn." Können sie das auch von ihrem Leben sagen? Kann ich es von meinem Leben sagen? Seit den nun bald 15 Jahren, in denen ich in der Ökumenischen Bahnhofkirche arbeiten darf, fällt es mir immer schwerer zu sagen, was "normales" Leben ist. Ich bin darum sehr froh, dass diese durch aus sichtbar eigenartige und angeschlagene Frau mit Überzeugung sagen kann: "Mein Leben macht Sinn." Diese versöhnliche, ja zufriedene Sicht auf ein durchaus schweres und schwieriges Leben muss uns doch alle hoffen lassen. Wir können von einem Leben mit Höhen und Tiefen, mit traurigen und glücklichen Tagen, mit Gelungenem und Kaputtem sagen, dass es Sinn macht. Dazu noch diese Geschichte: In einer psychiatrischen Klinik besteht ein jüdischer Kantor am Sabbat mit der Heftigkeit eines Verrückten auf koscherem Essen. Der Arzt muss sich entschliessen, den sonst harmlosen Kranken mit einer Begleitung in ein koscheres Restaurant zu schicken. Zurück in der Anstalt, geht der Patient im Garten spazieren. Dabei raucht er mit grossem Behagen eine Zigarre. Wie er so rauchend auf und ab geht, begegnet ihm der Arzt: "Lilienfeld, ich verstehe sie nicht Koscher wollen sie durchaus essen aus lauter Frömmigkeit aber dann zünden sie sich an ihrem Sabbat seelenvergnügt eine Zigarre an?" Darauf erwidert Lilienfeld gemütlich: "Nu, wozu bin ich meschugge?" Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Der Tag danach - 2. November 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vomm 2. November 2015 Der Tag danach Es ist der Titel eines Filmes, der 1983 gedreht wurde und die Folgen eines Atomkrieges zwischen den damaligen Grossmächten Sowjetunion und USA im Herzen der Vereinigten Staaten zeigt: Zerstörung überall. Gestern war Reformationssonntag, heute der Tag danach. Keine Zerstörung. Aber was bleibt von all diesen Menschen, die sich vor 500 Jahren aufgemacht haben ihre Kirche neu auszurichten und dabei fast wider Willen neue Kirchen und neue Welten geschaffen haben? Was bleibt von diesem Geist des Aufbruchs, vom Geist dieser Frauen und Männer, die sich einem neuen Himmel auf Erden verschrieben haben? Was bleibt am Tag danach? Der Film "The day after" beschreibt die Konsequenz, wenn Machtgier der Vernunft den Rang abläuft. Die Reformation damaliger Tage war auch eine blutige Zeit. Politische, gesellschaftliche und kirchliche Veränderungen gingen nicht ohne Blutvergiessen vonstatten; auch da konnte mit den ver-schiedenen Interessen nicht vernünftig umgegangen werden. Ist es damals wie heute gleich, dass wir immer wieder solche Tage danach erleben und unsere Phantasie und unser Wille zu gemeinsamen Wegen erst dann erwacht, wenn wir die Folgen von Katastrophen aufräumen müssen? Gibt es keine andern Tage danach? Es gibt sie. Sie gehören aber in die Kategorie "unspektakulärer Alltag". Warum sonst hören Liebesfilme immer mit einem "Happy end" auf, und kümmern sich gar nicht um den Tag danach, ganz im Gegenteil. Der Tag danach gehört uns, es ist immer der nächste, der kommende, der auf den heutigen folgt und der, der uns anfragt, nach welchem Muster wir ihn gestalten wollen. Wir brauchen dazu keine Katastrophen, um aufzuräumen, kein Happy end. Wir brauchen dazu die Vision von einem Leben in Fülle. Reich Gottes nennen wir es in der Theologie. Daraufhin zu leben, zu arbeiten, sich zu freuen und sich einzusetzen, das soll unser aller Tag danach werden. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Reformationssonntag - 30. Oktober 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 30. Oktober 2015 Reformationssonntag Martin Luther war ein ehrlicher Mensch, der sich nichts vormachen wollte. Er sah sein Leben und seine Gedanken und verzweifelte daran. Bei allem Bemühen und trotz aller Bussübungen schaffte er es nicht, vor Gott vollkommen da zustehen. Die Antwort für ihn konnte nur sein: "Ich bin verworfen, ich bin von Gott verlassen, mein Ort in Ewigkeit wird die Hölle sein." Wie furchtbar! Aber dann las er in der Bibel: Ihr habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt. (Gal 5) Plötzlich tat sich für Martin Luther eine völlig neue Welt auf! "Was wäre, wenn die Lehre, die mir vermittelt wurde, in manchen Teilen gar nicht biblisch gewesen ist? Wenn meine Ängste ganz unberechtigt gewesen sind? Wenn es auf Gottes liebende Zuwendung ankommt und nicht auf meine Leistungen?" Am Reformationssonntag erinnern wir uns auch an den Tag, als Luther diese Entdeckungen in die Öffentlichkeit brachte und sie auf den Marktplätzen diskutieren wollte. Dafür schien es ihm der richtige Weg zu sein, Thesen zum Thema Beichte und Busse an die Schlosskirche in Wittenberg zu nageln. Daraus sollte ein breites Gespräch auf allen Ebenen der Gesellschaft entstehen. Er hat sein Ziel erreicht. Die Diskussion begann. Menschen wurde davon angezogen. Sie kannten die Ängste, die auch Luther umgetrieben hatten. Sie spürten die Hoffnung auf eine neue Lehre, die die Liebe Gottes und sein Gerechtsprechen der Sünder in den Mittelpunkt stellte. Neben vielem anderen erinnern wir uns am Reformationssonntag auch an diesen Tag und feiern ihn. Das "Joch der Knechtschaft", der Zwang, Gott mit guten Werken gnädig zu stimmen, sollte endlich zerbrochen werden. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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29. Oktober 2015 - Nüsse

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 29. Oktober 2015 Nüsse Es ist Herbst. In dieser Jahreszeit werden wir reich beschenkt von der Natur. Es gibt Sachen, die während des Sommers gepflegt und bearbeitet werden müssen, andere werden uns von der Natur geschenkt. Dazu gehört eine grosse Vielfalt von Nüssen. Mir sind keine Nüsse bekannt, die man nicht zuerst knacken muss um zum Kern vorzustossen. Nicht alle Nüsse sind leicht zu öffnen, oftmals verletzen wir dabei den Kern. Im Leben begegnen uns oftmals Knacknüsse, die mit einem Nussknacker nicht zu öffnen sind! Das können Probleme sein, die uns alle beschäftigen, wie die Flüchtlinge oder der Hunger in der Welt. Ein verschlossener Mitmensch, zu dem wir keinen Zugang haben, oder unsere eigenen Fragen, die wir nicht beantworten können! Wir können nicht etwas Verschlossenes im Menschen mit Gewalt und Druck öffnen, ohne dabei den Kern zu verletzen. Das müssen wir sorgfältig angehen. Dazu braucht es Geduld und viel Feingefühl. Wir müssen auch zulassen können, dass etwas verschlossen bleibt. Nicht jede harte Nuss muss von aussen her aufgebrochen werden. Die Natur zeigt uns eine andere Vorgehensweise: warten, hoffen, dem Leben vertrauen, Geduld haben, bis eine Sache reif ist. Eine solche Haltung können wir bei Jesus finden, wenn wir an die Art und Weise denken, wie er mit den Menschen seiner Zeit umgegangen ist. Auch den härtesten "Nüssen" begegnete er mit Aufmerksamkeit und Liebe. Auch Ausgegrenzte nahm er in seine Mitte. So konnten er und seine Gefährten miterleben, wie ein harter Kern aufbrechen und den Menschen von innen her verwandeln kann. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Goldene Herbstzeit - 28. Oktober 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 28. Oktober 2015 Goldene Herbstzeit Der Herbst hat so einiges bereit für uns Menschen. Zuerst kommen die Nebelschwaden, Hochnebelfelder, die uns entweder auf die Berge locken oder im Nebel sitzen lassen. Dann folgt der erste Schnee. Die Tage werden kürzer und manchen Menschen bereitet das tägliche Aufstehen und in den Tag Gehen grosse Mühe. Da ist aber auch der Segen der Natur. Birnen und Äpfel sind reif, aus Küchen kommt der Duft von Quittengelee, und die Keller füllen sich mit Vorräten. Kabis, Kürbisse, Karotten und Kartoffeln können geerntet werden. Was mir sehr viel Freude macht, sind die bunten Farben der Bäume und Wälder. Als Pendlerin beobachte und geniesse ich die Veränderungen, die in der Natur sichtbar werden. Darum wohl spricht man von der goldenen Herbstzeit, weil die Bäume golden sind und weil man Gold (in der Regel) nicht essen kann, die reiche Ernte der Felder im Herbst jedoch schon. Das ist Gold wert! Mit einem Gedicht von Rose Ausländer wünsche ich Ihnen viel Freude am goldenen Herbst! Manchmal spricht ein Baum durch das Fenster mir Mut zu Manchmal leuchtet ein Buch als Stern auf meinem Himmel Manchmal ein Mensch den ich nicht kenne der meine Wort erkennt. Rose Ausländer Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Herr Ribbeck - 27. Oktober 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 27. Oktober 2015 Herr Ribbeck "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, Ein Birnbaum in seinem Garten stand, Und kam die goldene Herbsteszeit" Haben Sie das Gedicht auch auswendig gelernt in der Schule? Ich habe das Gedicht geliebt, aus verschiedenen Gründen. Zwei möchte ich hier erwähnen. Zum Ersten: der goldene Herbst und zum Zweiten: seine Grabbeigabe. Herr Ribbeck erbittet sich eine Birne mit ins Grab. Zum goldenen Herbst folgt morgen ein eigenes Weg-Wort, heute geht es um die Birne im Grab. Herr Ribbeck kannte seinen Sohn und Erben, ein Geizhals. Die Birnen, die er im Herbst grosszügig verschenkte, waren nach seinem Tod hinter Hag und Mauer. Die Birne aber, die er sich mit ins Grab erbeten hat, war von allem Anfang an nicht gedacht als Totenbeigabe. Herr Ribbeck wollte nicht ein "Leichenhemd mit Taschen". Die Birne war, wie sein Herz, da für Andere. Als Kind hab ich mich gefragt, ob es denn so einfach wäre, einen Birnbaum zu ziehen. Meinen Versuchen mit Apfelkernen, die ich in Töpfchen steckte, war jedenfalls kein Erfolg gegönnt. Die Lehre daraus war aber eine andere. In der Bibel schreibt Lukas: "Verkauft euren Besitz und gebt Almosen! Macht euch Geldbeutel, die nicht verschleissen: einen unerschöpflichen Schatz im Himmel, wo kein Dieb naht und keine Motte frisst. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein." (Lk 12,33f) Und das Gedicht des Herr Ribbeck auf Ribbeck im Havelland endet so: "So spendet Segen noch immer die Hand, des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland." Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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26. Oktober 2015 - Die Mausefalle

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 26. Oktober 2015 Die Mausefalle Auf einem Bauernhof lebte eine kleine, kluge Maus, die mit ihren Knopfaugen alles gut beobachtete. So nahm sie eines Tages wahr, dass der Bauer Mausefallen aufstellte und witterte Gefahr. Sofort begab sie sich zu den anderen Tieren, um sie zu warnen. Doch die nahmen ihre Worte nicht ernst. "Mach nicht so ein Geschrei," wies das Huhn sie zurecht, "eine Mausefalle mag für dich ein Problem sein, jedoch keinesfalls für mich!" Das Schaf zeigte wenigstens Mitgefühl, indem es sagte: "Ich fühle mit dir und werde heute Abend für dich beten, doch mich betrifft das nicht." Schliesslich blieb noch die Kuh, die sie verstehen könnte. Doch auch die war abweisend. Sie lachte nur: "Meinst du, eine Mausefalle könnte mir etwas anhaben? Hahaha! Was also habe ich damit zu tun?" Da sie nirgendwo ein offenes Ohr fand und erst recht keine Hilfe erwarten konnte, trippelte sie bedrückt in ihr Mauseloch zurück und versteckte sich dort in der hintersten Ecke. Schlafen konnte sie vor lauter Aufregung nicht. So kam es, dass sie am frühen Morgen ein Poltern hörte - die Mausefalle war zugeschnappt. Kurz darauf kam die Bäuerin in die Küche, die das Geräusch auch gehört hatte und nun sehen wollte, ob die Maus getötet war. Im Dunkeln sah sie zunächst nicht, dass die Falle lediglich den Schwanz einer giftigen Schlange erwischt hatte. Ehe sie das Licht einschalten konnte, wurde sie von der Schlange gebissen und fing laut an zu schreien. Sofort stürzte der Bauer in die Küche, sah, was geschehen war und fuhr seine Frau ins Spital, wo sie behandelt wurde und den giftigen Biss überlebte. Nur das Fieber wollte nicht weichen. Deshalb beschloss er, das Huhn zu töten, um ihr eine kräftige Brühe zu kochen. Als die Bauersfrau wieder ganz gesund war, wurden alle Nachbarn eingeladen, und es gab ein grosses Fest. Dazu musste er allerdings sein Schaf schlachten. Als dann die Krankenhausrechnung kam, sah sich der Bauer genötigt, die Kuh zum Schlachthof zu bringen, um von dem Erlös alles bezahlen zu können. Die kleine, kluge Maus hatte all die Geschehnisse genau beobachtet und machte sich nun ihre eigenen Gedanken: "Warum nur haben sie meine Warnung nicht ernst genommen? Warum haben sie nicht begriffen, dass ein Problem, das einer von uns hat, auch alle anderen in Gefahr bringen kann?" (Autor unbekannt) Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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