Schweizerisches Katholisches Bibelwerk
Bibelpastorale Arbeitsstelle
Bederstr. 76 8002 Zürich
Tel.: (+41) 44 205 99 60 Mail: info(a)bibelwerk.ch
www.bibelwerk.ch <http://www.bibelwerk.ch/>
Newsletter 6 / September 2006
Liebe Leserin, lieber Leser,
Ganz im Zeichen von Träumen und Visionen steht das bibelpastorale
Wochenende im Dezember, über das wir Sie hier informieren. Es sind noch
Plätze frei. Ganz neu ist der 10. Band der Reihe WerkstattBibel als unser
Buch des Monats und ganz aktuell ist das Zitat der Woche. Ganz herzliche
Grüsse vom Team der BPA
Dieter Bauer, Bettina Schulze, Peter Zürn
Aktuelle Veranstaltung
Träume und Visionen ein bibelpastorales Wochenende
<http://www.kath.ch/news/news.php?mean=y&nemeid=58092&la=d>
Nach dem guten Erfolg vom letzten Jahr bietet die Bibelpastorale
Arbeitsstelle auch dieses Jahr wieder ein Bibelpastorales Wochenende an.
Eingeladen sind Menschen mit Erfahrungen in der (biblischen)
Erwachsenenbildung, die Interesse daran haben, in ihrer biblischen Arbeit
und Leitungskompetenz einen Schritt weiter zu kommen, speziell auch
ehemalige TeilnehmerInnen am Ausbildungskurs «Biblische Kurs- und
Bildungsarbeit leiten».
Themen: Dieses Wochenende geht in zwei Themenschwerpunkten vom Leben zur
Bibel und von der Bibel zum Leben.
Die Wahl des Matthäusevangeliums als biblischer Schwerpunkt für das Thema
«Träume und Visionen» ist motiviert durch die Frage, was es heisst, den
eigenen Träumen und denen anderer zu trauen. Sowohl in der Geburtsgeschichte
wie auch in der Passionsgeschichte Jesu erzählt Matthäus von wichtigen
Träumen.
«Wenn eine/r alleine träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam
träumen, so ist das der Beginn einer neuen Wirklichkeit», hat Don Helder
Camara einmal gesagt. Wie ein Ernstnehmen der Traumsprache
gemeinschaftsstiftend und weltverändernd sein kann, darum soll es im zweiten
Themenschwerpunkt gehen.
Ziele und Formen
Die Rede von den Träumen im Matthäusevangelium kennen- und verstehen
lernen
Auseinandersetzung mit der Frage der «Träume» und «Visionen» in der Bibel,
aber auch im eigenen Leben
«Träume» thematisieren: als Impulse zur Veränderung, als «vergessene
Sprache Gottes», Entwicklung einer eigenen Traumkultur
Impulse, Gespräche, Arbeit am Bibeltext, kreative Aktualisierungen,
Rollenspiele, Momente der Sammlung und Feier
Termin: 8.-10.12.2006
Leitung: Dieter Bauer und Regula Grünenfelder
Ort: Antoniushaus Mattli (Morschach)
Buch des Monats
Brigitte Schäfer (Hrsg.), Gottes Wort schafft Leben. Die Gestaltungskraft
der Sprache in der Bibel, (Verlag Katholisches Bibelwerk) Stuttgart 2006, 96
S., Kt., 11,80 Eur[D] / 12,20 Eur[A] / 21,10 sFr; ISBN 3-460-08510-X
Der neueste Band in der Reihe WerkstattBibel, der in gemeinsamer
Verantwortung vom Schweizerischen Katholischen Bibelwerk und der
reformierten wtb. Deutschschweizer Projekte Erwachsenenbildung herausgegeben
wird, hat sich einem biblisch mehr als nahe liegenden Thema verschrieben:
dem Wort.
Hat Gott zum Menschen schon viele Male und auf vielerlei Weise gesprochen,
wie es der Hebräerbrief (1,1) klassisch formuliert hat, so ist doch die
Buchform eine sehr spezielle. Nicht allen Menschen heute leuchtet unbedingt
ein, warum sie Gottes Wort ausgerechnet in einem dazu noch sehr alten
Buch, der Bibel eben, finden sollen.
Brigitte Schäfer und ihr Team haben sich dieser Herausforderung gestellt.
Mit Methoden der gestalteten Sprache haben sie sich 6 Bibeltexte erarbeitet,
in denen jeweils sehr speziell das Wort thematisiert wird:
Das wirksame Wort (Gen 1,1-2,4a) - Das ewige Wort (Texte aus Ex 24-34)
Das aufrichtende Wort (Ps 13) - Das angeeignete Wort (Offb 10,1-11)
Das geheimnisvolle Wort (Dan 5) - Das verkörperte Wort (Joh 1,1-5.14a)
Zu jeder dieser in der Praxis erprobten und erarbeiteten Bibelarbeiten
bietet das Buch einen Verlaufsplan mit Angaben zu den Zeiten, Inhalten,
Vorgehen und benötigtem Material. Inhalte und Vorgehen werden jeweils
detailliert beschrieben, und ausserdem gibt es zu jedem Text auch noch
exegetische Informationen.
Die vielfältig angewandten Methoden der gestalteten Sprache werden in einem
eigenen Kapitel detailliert beschrieben. Ausserdem hat die Herausgeberin dem
Buch eine bibeltheologische Einführung vorangestellt, so dass diejenigen,
die mit dem Buch arbeiten möchten, wirklich alles Nötige kompakt beisammen
haben.
Man merkt beim Lesen dieses Buches, dass es der Praxis entstammt. Wie die
Herausgeberin selbst formuliert, hatten SkeptikerInnen eine gewisse
Kopflastigkeit der Bibelarbeiten befürchtet. Die Befürchtungen haben sich
nicht erfüllt. Die Bibelarbeiten sind zwar durchaus anspruchsvoll, was die
Inhalte angeht. Die Methoden jedoch sind dermassen vielfältig, dass eine
Bibelgruppe, die Gottes Wort selbst zum Thema ihrer Arbeit machen möchte,
keine Angst zu haben braucht, reine Theorie zu treiben. Es geht zwar ans
Eingemachte, aber eben nicht nur mit dem Kopf.
Dieter Bauer
Zitat der Woche
"Die Legalität ist unsere Anständigkeit..." (Peter Bichsel)
<http://www.kath.ch/news/news.php?mean=y&nemeid=64715&la=d>
""Die Legalität ist unsere Anständigkeit", sagte Bichsel. Was nicht gegen
das Gesetz verstosse, empfänden wir als richtig und gerecht. "Was wir in
einer Woche beschliessen, wird die neue Legalität sein und die neue
Anständigkeit".
Die eigentliche Predigt dann hielt Bichsel über den Bibeltext Lukas 14,15
bis 24. Ein Mann veranstaltet ein Gastmahl, doch alle Geladenen sagen ab mit
Ausreden und Entschuldigungen. Da lässt der Mann alle Bedürftigen,
körperlich, Seh- und Gehbehinderten holen (oder die Armen und Krüppel und
Blinden und Lahmen, wie es in der Bibel heisst). Und als noch Raum ist für
mehr Gäste, lädt er auch die von der Landstrasse und von den Zäunen zum
Essen ein. Jene aber, die ursprünglich zum Mahl eingeladen werden, bekommen
nichts.
Bichsel erinnert sich, wie er sich als Kind dieses Gastmahl vorgestellt hat,
ein romantisches Bild: "Sie haben mir gefallen, diese Bettler, Behinderten
und Diebe. Ich wäre gerne einer von ihnen gewesen". Damals habe es bei ihm
zu Hause aber keine gegeben, die an Hecken und Zäunen herumhingen ... Doch
Jahrzehnte später waren sie plötzlich wieder da, die Bettler und Alkis, die
Drögeler und die Sans-papiers. "Und sie sahen nicht aus wie in meiner
Vorstellung damals".
Wer würde sie heute einladen zum Gastmahl? "Ich wohl nicht - und Sie? Bitte,
ich wäre froh, wenn Sie sie einladen, ich würde mich auch mit einem kleinen
Beitrag an den Kosten beteiligen", sagt Bichsel. "Mich entschuldigen Sie
bitte" ...
"Nicht die Gäste fallen heute aus, sondern die Gastgeber", fährt Bichsel
fort."
Predigt von Peter Bichsel zum Bettag im Zürcher Grossmünster, zitiert nach
dem Tages-Anzeiger vom 18.9.2006, S. 13.
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Newsletter 5 / August 2006
Liebe Leserin, lieber Leser,
mit diesem Newsletter blicken wir bereits auf das Jahr 2007 voraus und
informieren Sie über den gerade neu erschienenen Bibelleseplan. Dazu wie
immer das Buch des Monats. Diesmal ein echter Segen! Herzliche Grüsse vom
Team der BPA
Dieter Bauer, Bettina Schulze, Peter Zürn
Aktuelle Publikationen
Bibelleseplan 2007
In Zusammenarbeit mit missio Schweiz-Liechtenstein bringen wir den
jährlichen Bibelleseplan heraus. Die Ausgabe für 2007 ist ab sofort zum
Preis von Fr. 5.00 erhältlich. Der Bibelleseplan bietet in schöner
Aufmachung die Stellenangaben der Ökumenischen und der Katholischen Lesungen
des jeweiligen Tages. Der Ökumenische Leseplan führt in vier Jahren durch
das Neue Testament und in acht Jahren durch alle Schriften der Bibel. Im
Leseplan finden sie Einführungen in die biblischen Bücher aus denen die
Lesungstexte 2007 stammen. Der Katholische Leseplan entspricht den Lesungen
in den Gottesdiensten des jeweiligen Tages. Ein nützlicher Begleiter durch
das Jahr.
Lagerverkauf der Zeitschriften ab Jahrgang 2002 und früher
Noch einmal hinweisen möchten wir auf unseren Lagerverkauf der Zeitschriften
Bibel heute und Bibel und Kirche. So lange der Vorrat reicht, erhalten
Sie die Ausgaben der Jahrgänge 2002 und früher zum Preis von Fr. 7.00 (ab 10
Ex. Fr. 3.50).
Buch des Monats August
Li Hangartner, Brigitte Vielhaus, Segnen und gesegnet werden. Reflexionen,
Impulse, Materialien. Mit Beiträgen von Dorothea Greiner, Silvia Schroer,
Thomas Staubli, Fulbert Steffensky, Klens Verlag Düsseldorf 2006, 168 S.,
ISBN 3-87309-233-6, 11.80 Euro, 21.10 CHF.
Das Buch führt zunächst durch die biographischen Zugänge der
Herausgeberinnen ans Thema heran und erschliesst damit gleichzeitig, warum
Segen heute (wieder) ein Thema ist. Es bietet im 1. Hauptteil fünf überaus
dichte "Theologische Überlegungen". Dorothea Greiner unternimmt eine sehr
klare und klärende Bestimmung dessen, was mit Segen formal und inhaltlich
gemeint ist; Silvia Schroer und Thomas Staubli führen in das dichte Gewebe
der biblischen Vorstellungen von Segen und Fluch ein; Fulbert Steffensky
entwirft in einem wiederum stark biografisch geprägten Zugang Skizzen zur
Geste des Segnens, die in den wunderbaren Vergleich des Segens mit einem
Kuss münden; Li Hangartner schliesslich überblickt das Segnen in der
gegenwärtigen kirchlichen und gesellschaftlichen Praxis und entwickelt
inhaltliche und formale Kriterien wie Segen gelingen kann.
Der zweite Hauptteil eröffnet eine Segenswerkstatt, in der drei Modelle zum
Umgang mit Segen vorgestellt werden, die den Blick auf die eigenen
Erfahrungen mit Segen, auf das Erarbeiten von Segensgebeten und auf die
Rolle und Bedeutung der Segnenden lenken. Der 3. Hauptteil schliesslich
beinhaltet eine Fülle von Segen und Segensgebeten, die dem Kirchenjahr,
Gottesdiensten, dem Tageslauf, Fragen des Lebens, sowie dem Anfang und dem
Ende von Veranstaltungen zugeordnet sind. Lieder und Tänze runden diesen
Teil ab, der mit seinen 60 Seiten einen faszinierenden Einblick in die
schöpferische, poetische Kraft von Liturginnen und Liturgen in der
deutschsprachigen Schweiz und die Weitergabe von Schätzen aus der Praxis für
die Praxis ermöglicht.
Als bibelpastorales Buch des Monats empfiehlt sich "Segnen und gesegnet
werden" einerseits durch den spezifisch auf die Bibel und dabei vor allem
auf das Alte Testament ausgerichteten Artikel von Schroer und Staubli (S.
30-42). Sie machen deutlich, wie stark das biblische Verständnis von Segen
mit konkreten, greifbaren und zum Leben notwendigen Dingen in Verbindung
steht und Segen überall dort vorhanden ist, wo Leben gedeiht und wodurch
Leben gefördert wird. Schliesslich machen sie auch den engen Zusammenhang
von Segen und Fluch als Teil der biblischen Heilsökonomie deutlich. Zwei
Exkurse widmen sie dem aaronitischen Segen sowie dem Segen Abrahams in
seiner Bedeutung für Juden, Christen und Muslime. Aber auch die anderen
theologischen Überlegungen im 1, Hauptteil sind klar biblisch geprägt. Die
theologische Hinführung "Was ist Segen?" von Dorothea Greiner basiert auf
dem biblischen Gottesbild vom mitgehenden Gott der Beziehung. Fulbert
Steffensky reflektiert den Zusammenhang von Macht und Segen anhand der
Geschichte von Bileam (Num 22-24) und kommt zur Erkenntnis, dass es eine
Grundaufgabe von Kirche sein könnte, den Segen, der zum Fluch für andere
wird, zu verweigern. Zwei der Modelle aus der Segenswerkstatt arbeiten mit
biblischen Texten, für die Erarbeitung eigener Segensgebete ist die
Auseinandersetzung mit Ezechiel 36,24-28 von Bedeutung und die Rolle der
Segnenden wird anhand der Begegnung von Maria und Elisabeth nach Lk 1
reflektiert. Auch viele der Segenstexte im 3. Hauptteil sind geprägt von
Wortbildern, die in biblischem Boden wurzeln und in gegenwärtigen
Situationen fruchtbar werden.
Die inhaltlichen und formalen Kriterien für das Gelingen des Segens
schliesslich, die Li Hangartner entwickelt und in einer Arbeitsvorlage auch
im Überblick zusammenstellt (S. 76), lassen sich durchaus auch als Kriterien
für gelungene Bibelpastoral verwenden (erneuertes Menschen- und Gottesbild,
Kargheit und Körperhaftigkeit der Sprache, Rettung der alten Sprache gegen
den Zwang zur Originalität...) und können insbesondere für das Bibliodrama
fruchtbar gemacht werden (körperhafte Sprache, Form und Formel, Keuschheit
und Deutlichkeit der Geste). Das Buch selbst wird diesen Kriterien gerecht
und ist insofern ein Segen!
Peter Zürn
Zitat der Woche
Die Geschichte Gottes mit uns Menschen lebt davon, dass sie immer
weitererzählt wird - und es gehört zur Eigenart biblischen Erzählens, dass
etwas mehrmals erzählt wird, nie ganz identisch, immer mit eigener
Schwerpunktsetzung. Die Vielstimmigkeit des biblischen Kanons, also der
Gesamtheit der biblischen Texte, legt beredt Zeugnis von diesem Konzept des
"Immer-wieder-Erzählens", des Neu- und manchmal auch Anders-Erzählens ab. So
wird nachfolgenden Generationen und damit auch uns als heutigen Leserinnen
und Lesern die Möglichkeit gegeben, uns selbst in dieser erzählten
Geschichte zu verorten."
Diana Klöpper, Kerstin Schiffner, Gütersloher Erzählbibel. Mit Bildern von
Juliana Heidenreich, Gütersloh 2004, S. 376f.
Schweizerisches Katholisches Bibelwerk
Bibelpastorale Arbeitsstelle
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Newsletter 4 / Juli 2006
Liebe Leserin, lieber Leser,
inmitten der hochsommerlichen Hitze wirft der Bibelsonntag vom November
seinen Schatten voraus. Damit es neu anfängt ist das Ziel der
Auseinandersetzung mit der Markusapokalypse. Damit wir im Schatten neben
Wolf und Lamm ruhen und Gott bei uns ist. Nicht weniger ist uns versprochen!
Ihr BPA-Team
Aktuelle Publikationen
Bibelsonntag 2006: Damit es neu anfängt
Das Schweizerische Katholische Bibelwerk und die Schweizerische
Bibelgesellschaft laden alle Gemeinden ein, einen Ökumenischen Bibelsonntag
2006 zu gestalten. Als Termin für die katholischen Pfarreien schlägt das
Schweizerische Katholische Bibelwerk den 18./19. November 2006 vor.
Wie jedes Jahr ist auch wieder ein Materialheft zu diesem Bibelsonntag
erschienen: Die Materialien wurden von einer ökumenischen Arbeitsgruppe
erstellt und werden von der Bibelpastoralen Arbeitsstelle in Zürich und der
Schweizerischen Bibelgesellschaft in Biel herausgegeben.
Thema ist dieses Mal der Evangelientext des entsprechenden Sonntags, die
Markusapokalypse (Mk 13). Was vielen Hörerinnen und Hörern zunächst einmal
Angst macht, entpuppt sich doch bei näherem Hinsehen als eine hochaktuelle
Sehschule für die Zeichen der Zeit.
Die Materialien zum Bibelsonntag sind zum Preis von Fr. 10.-- zuzüglich
Versandkosten bei uns erhältlich.
Bibel heute plus die zweite Ausgabe: Wenn der Wolf beim Lamm zu Gast
ist
Eine Bibelarbeit zu Jes 11,6-9 ist Inhalt der zweiten Ausgabe von Bibel
heute plus. Nach einer Einführung zum Buch Jesaja und zum Tierfrieden nach
Jesaja folgt die Bibelarbeit dem bewährten Dreischritt Auf den Bibeltext
zugehen, Auf den Bibeltext hören und Mit dem Bibeltext weitergehen.
Neben der Arbeit am Text geht es um die Auseinandersetzung mit dem Bild Das
Königreich des Friedens von Edward Hicks, das in den Unterlagen abgebildet
ist.
Bibel heute plus ist ein neues Angebot der BPA: Zu jedem Heft der
Zeitschrift liefern wir eine zweite ausgearbeitete und auf die pastorale
Praxis ausgerichtete Bibelarbeit zum Thema des Heftes im gleichen Layout wie
die Bibelarbeit im Praxisteil in der Heftmitte.
Sie können Bibel heute plus mit 4 Ausgaben pro Jahr zum Preis von Fr. 15.-
zzgl. Versandkosten bei uns abonnieren.
Buch des Monats Juli
Christian Nürnberger, Die Bibel. Was man wirklich wissen muss,
(Verlag Rowohlt) Berlin 4. Aufl. 2005, Geb., 224 S., 16,90 Eur[D] / 17,40
Eur[A] / 30,10 sFr, ISBN 3-87134-534-2
Erst mit dem Schwinden christlicher Kultur in Europa ist es so richtig
aufgefallen: Die Bibel ist das Buch, ohne das man nichts versteht, weder die
Grundlagen unserer Kultur, noch die Schöpfungen der Kunst und Literatur.
Aber wie holt man dieses christliche Allgemeinwissen nach? Dass es damit
nicht getan ist, einfach das Bibellesen zu empfehlen, weiss jeder, der es
schon versucht hat, die Bibel von vorne bis hinten zu lesen. Und doch müsste
es so etwas geben wie biblische Basics, die wichtigsten biblischen
Geschichten, so erzählt, dass sie auch heutige Menschen ansprechen.
Der Journalist und Theologe Christian Nürnberger hat es unternommen, die
wichtigsten Geschichten des Alten und Neuen Testaments so zu erzählen, dass
nicht nur die Inhalte geläufig werden, sondern auch die revolutionäre
Botschaft dieser Geschichten aufscheint. Das ist hohe Kunst und Nürnberger
braucht sich damit nicht zu verstecken. Dadurch dass er sein Christentum
ernst und die Bibel wirklich beim Wort nimmt, entsteht auch für eher
Fernstehende ein faszinierendes Bild eines biblisch geprägten
Christentums. Natürlich ist dieses Bild ein Ideal, hinter dem wir Christen
bis heute weit zurückbleiben und der Autor macht aus seiner Herkunft von
der Integrierten Gemeinde und deren Theologie kein Hehl. Aber Theologen
wie die Brüder Lohfink, auf die sich Nürnberger vor allem beruft, haben ihre
Erkenntnisse seit jeher nicht nur allgemeinverständlich dargestellt, sondern
auch zu leben versucht. Dieser biblische Ernst macht die Faszination auch
dieses Buches aus.
Und: Nürnberger möchte durchaus Konsequenzen ziehen aus der biblischen
Lektüre. In einer Zeit, in der kirchliche Verantwortungsträger zwischen New
Church-Management und Neo-Fundamentalismus aufgerieben zu werden drohen,
sieht er eine dritte Möglichkeit: Es gäbe neben Fundamentalismus, Kirche
als Verkaufsshow und der Kombination von beidem noch eine dritte, zugegeben
etwas aus der Mode gekommene Möglichkeit: Kirche als Volk Gottes. Kirche als
Produzent eines neuen Glaubenskapitals. Gewiss, sie hat vergessen, wie man
das macht und wie das geht Aber sie könnte ja die Buchdeckel ihrer
kurzlebigen Management- und Know-how-Literatur einfach zuklappen und
ausnahmsweise mal wieder jenes alte Buch aufschlagen, in dem steht, was in
der Kirche zu tun ist, wenn es nicht mehr weitergeht (S. 215).
Dieter Bauer
Zitat der Woche
Meine Tradition hat uns wirklich mehr versprochen!
Ein Leben vor dem Tod,
gerechtes Handeln und die Verbundenheit
mit allem, was lebt,
die Wölfe neben den Lämmern und
Gott nicht oben und nicht später,
sondern jetzt und hier.
Bei uns, in uns.
Dorothee Sölle
Schweizerisches Katholisches Bibelwerk
Bibelpastorale Arbeitsstelle
Bederstr. 76, 8002 Zürich,
Tel. 044 205 99 60, Mail: <mailto:info@bibelwerk.ch> info(a)bibelwerk.ch
Newsletter 3 / Juni 2006
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir brauchen dringend Platz in unserem Lager und verkaufen die Zeitschriften
Bibel heute und Bibel und Kirche des Jahrgangs 2002 und früher zum
halben Preis.
Einzelheft: Fr. 5.00 pro Heft (statt Fr. 10.00)
ab 10 Hefte*: Fr. 3.50 pro Heft (*auch assortiert)
nur solange Vorratzzgl. Versandkosten
Schauen Sie doch in unserem Shop auf www.bibelwerk.ch
<http://www.bibelwerk.ch/> nach, um welche Themen es sich handelt und
bestellen Sie dort. Wir berechnen Ihnen den reduzierten Preis. Oder
verwenden Sie das Bestellformular, das diesem Newsletter beigefügt ist.
Aktuelle Publikationen
Der Film The Da-Vinci-Code beschäftigt nicht nur uns. Er ruft ein breites
öffentliches Interesse an biblischen Fragen hervor. Wir haben in
verschiedenen Medien Artikel zum film und seinen biblischen Hintergründen
publiziert und machen sie in einem Dossier allgemein zugänglich. Sie finden
das Dossier: Unsere Publikationen zu "The da Vinci Code" / "Sakrileg" auf
unserer Homepage www.bibelwerk.ch <http://www.bibelwerk.ch/> unter der
Rubrik Wir bringen die Bibel ins Gespräch / Unsere Publikationen.
Folgende Beiträge können Sie dort nachlesen:
Dieter Bauer, Wer bist du, Maria Magdalena? Was die historischen Quellen
sagen und was später daraus geworden ist, Horizonte 22/2006
Peter Zürn, Paulus, Markus, Maria Magdalena - 3 Modelle für die
Auseinandersetzung mit dem Da-Vinci-Code, Predigt in St. Gallus,
Zürich-Schwamendingen am Mediensonntag 27./28.5.2006
Dieter Bauer, Was hat die Kirche unterdrückt? Zu den biblischen
Hintergründen von "Sakrileg/Da Vinci Code", Horizonte 17/2006
Dieter Bauer, Nur was verboten ist, ist interessant! Ein Zwischenruf, Bibel
und Kirche 2/2005
Peter Zürn, Sakrileg. Ein Beitrag in der Sendung 90 Sekunden bei Radio
Aargovia
Buch des Monats
Andreas Merkt (Hrsg.), Fussballgott. Elf Einwürfe, Kiwi Paperback 2006, 220
S.
Wie könnte unser Buch des Monats Juni 2006, genau in der Zeit der
Fussball-WM, ein anderes sein, als ein Buch über Fussball. Das Buch
Fussballgott versammelt 10 Artikel von Theologieprofessoren und einen
Artikel einer Theologieprofessorin, die sich jeweils aus ihrem theologischen
Fach heraus mit Fussball beschäftigen. Alle lieben sie Fussball, hängen aber
unterschiedlichen Vereinen an. Alle haben sich bei ihren Artikeln an der
Fifa-Regel Nr. 15 über den Einwurf orientiert. So sind Texte vom Rand des
Spielfeldes entstanden, die den Ball wieder ins Spiel bringen wobei die
Spielerin und die Spieler dabei fest mit beiden Beinen auf dem Boden stehen
zu bleiben versuchen. Die 11 einwürfe bewegen sich auf der Grenze der
Spielfelder von Fussball und Theologie. Einwürfe setzen voraus, dass man
das Spielfeld verlässt, seine Grenzen überschreitet und dann das Feld von
aussen betrachtet (S. 16). Diese Grenzüberschreitungen sind gelungen.
Bibel und Fussball
Drei der Autoren sind Bibliker. Der Alttestamentler Jürgen Werlitz
untersucht die Bedeutung von Zahlen im Fussball, stellt fest, dass sie eine
kaum zu überschätzende Bedeutung haben (Spielergebnisse, Tabellen,
Statistiken, Spielfeldabmessungen, Rückennummern, Spielminuten, ja selbst
das Fussballtoto was wäre Fussball ohne Zahlen? (S. 110)). Insbesondere
aus den Rückennummern und ihrer Bedeutung für Spieler und Fans und dem
kreativen Umgang damit, ergeben sich faszinierende Beziehungen zur Gematria,
der Bibelauslegung mittels der Zahlenwerte der hebräischen Buchstaben.
Schliesslich macht er sich Gedanken über die zentrale Zahl des Fussballs,
die 11 im Horizont der biblischen Zahlensymbolik und kommt zum Schluss,
dass sich die 11 als Komplettzahl seit Menschen Gedenken geradezu
aufdrängt. (S. 123) Ein wenig schade ist es, dass Fussballer bzw.
Sportreporter durch Zitate, die in den Text eingestreut sind, als von Zahlen
überfordert dargestellt werden. Hier verliert der Artikel seine ansonsten
durchaus respektvolle Haltung, dem beschriebenen Glauben und Aberglauben
gegenüber.
Die Neutestamentler Thomas J. Krauss und Tobias Nicklas untersuchen einen
Fussball-Mythos, den Mythos vom Titan Kahn. In diesem modernen Mythos wird
am Beispiel des deutschen Fussballtorhüters Oliver Kahn erzählt wie
Fussballer zu Göttern und wieder zu Menschen werden - so der Untertitel des
Artikels. Das Zusammenspiel von Medien-Schlagzeilen und der
Selbstinszenierung Kahns wird herausgearbeitet. Der moderne Mythos vom
Titan Kahn wird auf dem Hintergrund antiker Mythen göttlicher Menschen
gelesen, die Hybris und der Göttersturz wird mit der biblischen Götterkritik
in Verbindung gebracht. Die Autoren lesen insgesamt Fussball als einen
Spiegel der Komplexität des Lebens (S. 214) und im Mythos des besonderen,
göttergleichen Fussballers unsere Sehnsucht nach dem Aussergewöhnlichen,
unsere Hoffnung danach ein Fünkchen Unsterblichkeit gewinnen zu können
(ebd.). Sie erschliessen damit einen Zugang zum biblischen Verständnis wie
Menschen tatsächlich göttlich werden können: Der wirklich göttliche Mensch
ist der Mensch gewordene Gott (S. 218). Dieses Modell Jesus Christus
finden sie ebenfalls im Fussball wieder, in mannschaftsdienlichen
Spielertypen wie Ballack und Zidane.
Peter Zürn
Zitat der Woche
"Was also können die Kirchenmänner beim regelmässigen Fussballschauen für
das kirchliche Leben und die communiogemässe Umsetzung der Volk-Gottes-Regel
lernen? So wie ein Fussballverein nur dann erfolgreich ist, wenn die ganze
Mannschaft der Star ist und nicht die Mannschaft nur aus Stars besteht, so
kann auch die communiogemässe Volk-Gottes-Regel nur dann in der Praxis
wirklich gelingen, wenn das ganze Volk Gottes der Star ist, wenn Kleriker
und Laien gemeinsam agieren und sich nicht die "Stars" der Mannschaft über
die anderen Mitspieler erheben."
Sabine Demel, Das Abseits. Wie regeln für Spannung und Leben sorgen können,
in: Andreas Merkt (Hrsg.), Fussballgott. Elf Einwürfe, Kiwi Paperback 2006,
S. 145-159, hier S. 150)
Herzliche Grüsse aus der BPA
Dieter Bauer, Bettina Schulze, Peter Zürn
Schweizerisches Katholisches Bibelwerk
Bibelpastorale Arbeitsstelle
Bederstr. 76, 8002 Zürich,
Tel. 044 205 99 60, Mail: <mailto:info@bibelwerk.ch> info(a)bibelwerk.ch
Newsletter 2 / Mai 2006
Liebe Leserin, lieber Leser,
schon wieder ein Newsletter von der Bibelpastoralen Arbeitsstelle? Der Erste
erschien anlässlich der Neugestaltung unserer Homepage www.bibelwerk.ch
<http://www.bibelwerk.ch/> Anfang Mai. Mit diesem, dem Zweiten, sind wir
jetzt im normalen Rhythmus. Jeweils gegen Monatsende werden Sie in Zukunft
den Newsletter erhalten. Mit Hinweisen auf Neuerscheinungen und
Veranstaltungen, mit dem Buchtipp des Monats und dem Zitat der Woche. Wir
wünschen interessante Entdeckungen!
Das BPA-Team - Dieter Bauer, Bettina Schulze, Peter Zürn
Aktuelle Publikationen und Veranstaltungen:
Marie-Theres Wacker, Ester. Jüdin, Königin, Retterin.
Katholisches Bibelwerk Stuttgart 2006, 84 S., Fr. 12.00, ISBN 3-932203-96-1
oder 978-3-932203-96-8
Die Münsteraner Exegetin Marie-Theres Wacker interpretiert das Esterbuch
kapitelweise als spannende Geschichte um Gewalt, Frauenwiderstand,
Antisemitismus und die Gottesfrage. Ausgearbeitete Konzepte für die
bibelpraktische Arbeit mit dem Buch runden die Broschüre ab. Ausserdem
werden Materialien vorgestellt, die vielfältig in Gemeinde und Schule auf
das Esterbuch neugierig machen, z.B. Gedichte, Filme und Bilder zu Ester,
eine Predigt, Rezepte für Hamantaschen oder Informationen zum Purimfest.
In der Reihe Frauen der Bibel sind weiterhin lieferbar:
Maria von Magdala. Jüngerin Apostolin Glaubensvorbild,
Br., 56 Seiten Fr. 6.00
Abigail. Prophetin Weise Frau Politikerin,
Br., 64 Seiten Fr. 7.00
Die Töchter Zelofhads. Fordernde Erbinnen Vertrauende,
Br., 68 Seiten Fr. 7.00
Lydia. Geschäftsfrau Gastgeberin Gemeindeleiterin,
Br., 100 Seiten Fr. 10.00
Die Sklavin des Naaman. Kriegsgefangene Prophetin Friedensfrau,
Br., 64 Seiten Fr. 9.00.
Marta und Maria. Gegensätze Vorbilder Jüngerinnen,
Br., 56 Seiten Fr. 8.00
Bibliodramaspieltage
Bibliodrama kennen lernen oder wieder einmal spielen, Impulse für die
Seelsorge bekommen, Einkehr halten
12. Juni 9.30 -16.30 Uhr
Leitung: Peter Zürn
Ort: Propstei Wislikofen AG
Anmeldung und weitere Informationen unter Tel. 056 201 40 40 Mail
<javascript:email('info','propstei.ch')> infopropstei.ch
Sonnenuntergangswanderung mit biblischen Schöpfungsliedern
21. Juni 2006 (nur bei schönem Wetter)
Leitung: Christoph Riedo und Stephan Fuchs
Treffpunkt: 19.30 Uhr Bildungszentrum Burgbühl FR
Keine Anmeldung erforderlich - weitere Informationen bei der Arbeitsstelle
für Erwachsenenbildung, Bildungszentrum Burgbühl, 1713 St. Antoni, Tel. 026
495 11 73, Mail <javascript:email('afeb','bluewin.ch')> afebbluewin.ch
Biblische Frauengestalten in den Oratorien des Georg Friedrich Händel.
Drei Abende mit Hörbeispielen, Auslegungen und Impulsen.
13., 21., 28. Juni, jeweils 20.00-21.30 Uhr
Leitung: Thomas Markus Meier
Ort: Pfarrhaus St. Peter und Paul, Poststrasse, 5000 Aarau
Information und Anmeldung: thomas.markus.meier(a)ag.kath.ch
Buch des Monats Mai:
Hermann-Josef Venetz, Es ist an der Zeit. Biblische Zwischenrufe,
Paulusverlag Fribourg 2006
Der frühere Neutestamentler an der Universität Fribourg hat ein neues
Büchlein vorgelegt. Unter dem Titel Es ist an der Zeit hat er darin
Biblische Zwischenrufe veröffentlicht die sehr verstreut in verschiedenen
Zeitschriften und anderen Publikationen erschienen sind. Doch: Was zunächst
aussieht wie ein chaotisches Sammelsurium verschiedenster Gedankensplitter
die 70 Beiträge sind jeweils sehr kurz! erweist sich beim genauerem
Hinsehen als eine geniale Fundgrube.
Venetz hat die Beiträge, obwohl sie thematisch ursprünglich meist gar nichts
damit zu tun hatten, um die Vaterunser-Bitten gruppiert. Und dies wiederum
hat einen ungemein erfrischenden Effekt: Das ungewohnte Nebeneinander
erzielt ganz neue Konnotationen und ist weil nicht künstlich womöglich
durch Überleitungen des Autors erzwungen ein Weg in die Freiheit
biblischen Denkens.
Wenn man so hoch greifen will, dann entfaltet Venetz hier eine kleine
biblische Theologie: die Rede vom liebenden Gott, der uns Menschen zu einem
liebenden Verhältnis zu Mitmenschen und Natur ermutigt, und seiner Option
für die Armen und Entrechteten. Wissend um einen Gott, der die Freiheit des
Menschen will und den aufrechten Gang, prangert Venetz durchaus auch
Missstände an in Politik und Wirtschaft, ja auch in der eigenen Kirche, wenn
Menschen dort ihre Grundrechte vorenthalten werden.
Dadurch, dass die kleinen Beiträge in überschaubarem Umfang daher kommen,
eignet sich das Büchlein hervorragend auch für die eigene biblische
Meditation, etwa einen Text für jeden Tag (vor dem Schlafengehen zu lesen),
oder als geistliches Vademecum. Gerade das Unsystematische des Büchleins
entspricht der Bibel in kongenialer Art und Weise und ist immer wieder für
eine Überraschung gut.
Etwas schade finde ich, dass dem Büchlein kein Bibelstellenregister
beigegeben ist. Gerade weil die Überschriften kaum etwas über die
behandelten biblischen Stellen aussagen, ist es schwer, etwas aus der
Erinnerung nachzuschlagen. Das ist aber wirklich das einzige, das ich an
diesem klugen, liebevollen und durchaus auch provozierenden Büchlein
auszusetzen habe.
Dieter Bauer
Zitat der Woche:
"Die biblischen Schriften über Jesus wurden ausnahmslos in einem mystischen
Horizont verfasst und können daher auch nur in einem mystischen Horizont
verstanden werden ... Die Durchsetzungskraft von Texten von und über Jesus
beruht weniger darauf, dass sie ein Appell an den menschlichen Willen sind
... , sondern dass sie die Liebesfähigkeit und Sehnsucht des menschlichen
Herzens anrühren.
Klaus Berger, Jesus, München 2004, S. 15f.
Schweizerisches Katholisches Bibelwerk
Bibelpastorale Arbeitsstelle
Bederstr. 76, 8002 Zürich,
Tel. 044 205 99 60, Mail: <mailto:info@bibelwerk.ch> info(a)bibelwerk.ch
Newsletter 1 / Mai 2006
Kann man Wichtigeres lesen? heisst es in unserem Zitat der Woche, das Sie
am Ende dieses Newsletters finden. Das Zitat von Hans-Martin Gauger bezieht
sich auf die Evangelien und seine Antwort lautet: Nein. Wir sind so frei,
die Frage auch auf unseren Newsletter zu beziehen, dessen erste Ausgabe Sie
gerade lesen. Kann man/frau Wichtigeres lesen? Ja, natürlich, die Bibel zum
Beispiel. Aber der Newsletter ist genau dafür - für das Lesen der Bibel -
eine nicht zu unterschätzende Hilfe. Ab sofort bringt er Ihnen Monat für
Monat die neuesten Informationen aus dem Schweizerischen Katholischen
Bibelwerk und der Bibelpastoralen Arbeitsstelle: Aktuelle Publikationen und
Veranstaltungen, Materialien zur Auseinandersetzung mit der Bibel... In
einer Vorschau zeigen wir Ihnen, welche Themen Sie in den nächsten Ausgaben
unserer Zeitschriften erwarten können. Ausserdem informieren wir Sie über
das Buch des Monats, das wir aus unserer praktischen Erfahrung heraus
empfehlen können. Mit dem Zitat der Woche" schliesslich wollen wir Sie
teilhaben lassen an unserer Lektüre rund um die biblischen Themen, die uns
beschäftigen.
Noch aktueller informiert sind Sie nur mit einem Besuch auf unserer neu
gestalteten Homepage: www.bibelwerk.ch <http://www.bibelwerk.ch/>
Mit herzlichen Grüssen Ihr BPA-Team
Dieter Bauer, Bettina Schulze, Peter Zürn
Aktuelle Publikationen und Veranstaltungen:
1. Materialpaket zum Kinostart von "The Da-Vinci-Code" (dt. Sakrileg)
1x Bibel und Kirche 2/2005: Die apokryphen Evangelien
1x J.P. Miranda, Kleines Lesebuch zu den Apokryphen
1x Bibel und Kirche 4/2000: Maria Magdalena
1x S. Ruschmann, Maria von Magdala
Gesamtpreis: Fr. 25 inkl. Versandkosten
2. Dan Browns Sakrileg / The da Vinci Code als Chance für die
Bibelarbeit
Ein Kursangebot für Verantwortliche für Oberstufenkatechese,
Erwachsenenbildung, Bibelgruppen... Näheres unter Wir bilden weiter auf
unserer Homepage. Dort finden Sie unter Wir bringen die Bibel ins Gespräch
weitere Publikationen zu diesem Thema.
3. Bibel heute plus ein neuer Service der BPA:
In jeder Ausgabe von "Bibel heute" finden Sie im Innenteil eine Bibelarbeit
zum Thema des Heftes. Wir bieten Ihnen ab sofort einen neuen Service: eine
zweite Bibelarbeit zum gleichen Thema, zur Vertiefung, zur Weiterarbeit, im
gleichen Layout und in bewährter Qualität. Ein echtes Bibel heute plus!
Das Abonnement mit 4 Ausgaben pro Jahr kostet CHF 15.- zzgl. Versand.
Die erste Ausgabe zum Thema Judas liegt vor. Näheres unter Wir beraten
und informieren auf unserer Homepage
4. Veranstaltungen:
Biblische Kapellenwanderung durch das Sense-Oberland
13. Mai 2006 (bei jedem Wetter)
Leitung: Rolf Maienfisch und Stephan Fuchs
Treffpunkt: 8.10 Uhr, Pfarrkirche Plaffeien (FR)
Weitere Informationen bei der Arbeitsstelle für Erwachsenenbildung,
Bildungszentrum Burgbühl, 1713 St. Antoni, Tel. 026 495 11 73, Mail
afeb(a)bluewin.ch
Es sind immer noch kurzfristige Anmeldungen zum Ersten Schweizer
Bibliodrama-Symposion vom 11.-13. Mai möglich. Näheres unter Wir bilden
weiter/Veranstaltungen der BPA auf unserer Homepage
Vorschau auf die Themen unserer Zeitschriften:
Bibel heute
2/2006 Tiere in der Bibel
3/2006 Ester
4/2006 Psalmen
Bibel und Kirche
2/2006 Wunder. Geschichten von Gottes Kraft
3/2006 Frieden!
4/2006 Jesaja
Welt und Umwelt der Bibel
2/2006 Ostern und Pesach Feste der Befreiung
3/2006 Mose
4/2006 Auf den Spuren Jesu: Galiläa, Samaria, Judäa
Buch des Monats:
Anselm Grün, Bilder von Jesus,
Vier-Türme-Verlag Münsterschwarzach, 2. Auflage 2001
Jesus als Fresser und Säufer ist eines der Bilder, die Anselm Grün
zeichnet. Es spielt auch eine Rolle beim neuen Kurs Glaubenssache (Wir
bilden weiter/Kurse und Kursmaterialien auf der Homepage). Daneben finden
sich 49 andere, ebenso ungewohnte und ganz bekannte Bilder: Jesus der
Feindschaftsfähige, der Fusspfleger, das Gespenst, Jesus der Jude, der gute
Hirte, der Auferstandene u.v.m.
Grün regt jeweils in drei Schritten zur Auseinandersetzung mit einem Bild
an. Zunächst beschreibt er was wir aus den neutestamentlichen Schriften zum
jeweiligen Jesusbild erfahren. Dazu liefert er nach Bedarf auch
Informationen über den zeitgeschichtlichen Hintergrund..
Anschliessend legt er die Texte bzw. Elemente des Bildes aus. Diese
Auslegung mündet in Fragen an die Leserin bzw. den Leser, die zur Begegnung
mit (dem Bild von) Jesus im eigenen Leben einladen. Diese Fragen wollen
heutige Menschen, Menschen zu Beginn des neuen Jahrtausends ansprechen.
Sie sprechen aktuelle Lebenserfahrungen an und setzen keine religiöse
Sozialisation voraus.
Das Buch schliesst mit einer ganz persönlichen Reflexion Anselm Grüns und
dem Bekenntnis, wie die Begegnung mit Jesus sein Leben und seinen Glauben
prägt.
Die Balance zwischen persönlichem Bekenntnis und historisch-kritischer
Auseinandersetzung mit dem Neuen Testament ist für mich gut gelungen. Einzig
eine Formulierung in der Einleitung (ein neues Jesusbuch Eines, das Jesus
so zeigt, wie er wirklich war S. 9) fällt hinter die Erkenntnis zurück,
dass wir in allen Quellen über Jesus bereits Bilder von Jesus vorfinden,
Zeugnisse späterer Generationen, was ihnen Jesus für ihr Leben und
Zusammenleben bedeutet.
In der Einleitung reflektiert Grün unter der Überschrift Bilder sind wie
Fahrzeuge über die Chancen dieser offenen und pluralistischen Form des
Zugangs zu Jesus (und wie ich finde zu allen anderen biblischen Personen und
Geschichten): Bilder legen nicht fest. Sie sind wie ein Fenster, durch das
wir in die Weite hinausschauen. Jedes Fenster bietet eine andere Aussicht.
Bilder laden jeden ein, sich sein eigenes Bild zu machen. Bilder öffnen die
Augen. Aber sie lassen uns auch die Freiheit, über ein Bild hinwegzusehen,
wenn es uns nicht anspricht Bilder sind wie Fahrzeuge. Sie bringen uns in
Bewegung. Aber manchmal bleiben Fahrzeuge auch stehen Dann müssen wir in
ein anderes Fahrzeug umsteigen, dann müssen wir andere Bilder suchen (S.
10).
Peter Zürn
Zitat der Woche:
Das Zitat dieser Woche stammt aus dem Buch "Vom Lesen und Wundern" - Ein
wunderbarer Titel für ein Buch zum Markusevangelium, und auch ein
wundervolles Zitat für die Woche, in der unsere neue Homepage startet...
Kann man Wichtigeres lesen? Niemand, zunächst, hat die Weltgeschichte so
bestimmt wie der Mensch, von dem diese vier Schriften, die auch Biografien
sind, berichten. Oder richtiger: nichts hat so in sie eingegriffen wie die
Bewegung, die ausging von ihm. wobie gleich gesagt werden muss, dass dies
Eingreifen keineswegs immer glücklich war. Es wäre aber eine andere
Geschichte."
(Hans-Martin Gauger, Vom Lesen zum Wundern. Das Markus-Evangelium,
Bibliothek der Lebenskunst, Suhrkamp 2005, S. 7)