Auch Freikirchen spenden und arbeiten für Haiti
SCHWEIZ
Nicht nur die Landeskirchen, auch Heilsarmee, Pfingstmission, Methodisten,
Baptisten und Mennoniten spenden für Haiti. Oder sie stehen vor Ort im
Einsatz.
RNA/comm.
Die Heilsarmee habe nach dem Erdbeben 150000 US-Dollar für die Soforthilfe
bereitgestellt, teilt der Verband der Freikirchen Schweiz heute mit. Die
Heilsarmee sei seit 60 Jahren in Haiti aktiv. Die schweizerische
Pfingstmission habe zudem 100000 Franken der amerikanischen Hilfs- und
Partnerorganisation «Convoy of Hope» zur Verfügung gestellt. Stark
engagiert auf Haiti sei auch die evangelisch-methodistische Kirche, obwohl
durch das Erdbeben zwei ihrer leitenden Mitarbeiter ums Leben gekommen
seien. Zurzeit stünden mehrere hundert Freiwillige auf Haiti im Dienste
ihrer Kirche im Einsatz.
Das Hilfsteam der Baptisten sei nach Umwegen über die Dominikanische
Republik auf Haiti angekommen und habe die Arbeit aufgenommen. Zum Team
gehören Katastrophenhelfer, Ärzte, Krankenpfleger, Feuerwehrleute,
Traumatologen, Alpinisten, Höhlenretter, Funker und Suchhundeführer. Die
Mennoniten in der Schweiz leisten Hilfe, indem sie ihr internationales
Hilfswerk «Mennonite Central Comittee» bei der Soforthilfe unterstützen,
wie es in der Pressemitteilung weiter heisst.
Schaffhausen ehrt den Wirtschaftsethiker und Theologen Arthur Rich
SCHWEIZ
Arthur Rich ist heute vor 100 Jahren in Neuhausen am Rheinfall geboren
worden. Die Ansprachen an der Gedenkfeier, die heute in Schaffhausen
stattgefunden hat, legten den Kirchen nahe, von Arthur Rich zu lernen, ihre
humanitären Werte aktiv und konkret einzubringen.
RNA
Die Gedenkfeier im Park-Casino in Schaffhausen stand unter dem Patronat
der drei Landeskirchen sowie der Stadt und des Kantons Schaffhausen, wie es
in einer Pressemitteilung heisst. Im Grusswort der Regierung hob Bildungs-
und Kirchendirektorin Rosmarie Widmer Gysel Arthur Richs Verantwortungssinn
für die politischen Folgen des eigenen Handelns hervor.
Die Referate von Historiker Walter Wolf, Kirchenratspräsidentin Silvia
Pfeiffer und Thomas Wipf, Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen
Kirchenbundes, verdeutlichten dies. Thomas Wipf zitierte Arthur Richs
zentralen sozialethischen Grundsatz, „dass nicht wirklich menschengerecht
sein könne, was nicht sachgemäss ist, und nicht wirklich sachgemäss, was
dem Menschengerechten widerspricht“. Arthur Rich fasste die biblischen
Werte als „Humanität aus Glauben, Liebe, Hoffnung“ zusammen. Stadtpräsident
Thomas Feurer rief in seinem Schlusswort dazu auf, von Arthur Rich zu
lernen, hinter politische Argumente zu schauen und deren Absicht zu prüfen.
Die Referate sind unter www.unsere-kirche.ch greifbar.
Schule im Rheintal beharrt auf Kopftuchverbot
SCHWEIZ
An der Oberstufe Mittelrheintal in Heerbrugg SG dürfen im Unterricht keine
Kopfbedeckungengetragen werden dürfen. Die Schule hat darum einem Mädchen
das Tragen eines Kopftuches verboten.
RNA/kipa
Die meisten Schulen in der Region hätten diese Regeln wegen der Zunahme
der Baseballkappen bei den Knaben eingeführt. Im vorliegenden Fall hat sich
die Mutter der Schülerin vor sieben Jahren zum Islam bekehrt. Auch ihre
Tochter Jessica trägt seither in der Öffentlichkeit ein Kopftuch, wie die
Zeitung «Der Rheintaler» am Mittwoch, 20. Januar, berichtete. Der Schulrat
der OMR hat gegen das Kopftuch in der Schule entschieden, weil er der
Ansicht ist, dass Mädchen mit Kopftüchern zu Aussenseiterinnen werden. Die
Mutter hat nun den Entscheid des Schulrates der OMR an die regionale
Schulaufsicht weitergezogen. Diese Instanz gab dem OMR Schulrat Recht und
verwies auf die Schulordnung, die das Tragen von Kopfbedeckungen im
Unterricht Die Schulratspräsidentin Helga Klee will keine Ausnahmen machen.
«Wie wir auch keine Baseballmützen oder Judenkäppchen tolerieren, so wollen
wir auch keine Kopftücher im Unterricht», sagt Klee gegenüber der Zeitung.
Klee erklärte zudem, dass in Schulzimmern auch keine Kruzifixe aufgehängt
werden dürfen, weil es muslimischen Kindern aus Gründen der
Religionsfreiheit nicht zumutbar ist. Wenn die Schüler mit einem
Kreuzanhänger in die Schule kommen, falle dies viel weniger auf: «Wir leben
ja auch in einem christlichen Land».
Die Anwältin der Schülerin und ihrer Mutter will den Entscheid gemäss
«Tages Anzeiger» zur nächsten Instanz weiterziehen. Die Schule habe sich
mit der Mutter geeinigt, dass das Mädchen während des laufenden
Rechtsmittelverfahrens mit einer Perücke zur Schule geht – ein
Kompromissvorschlag der Anwältin. «Wir sind darauf eingegangen, weil es uns
sehr wichtig ist, dass das Mädchen die Schulpflicht wahrnimmt», erklärte
Priska Ritter, Präsidentin der regionalen Schulaufsicht Rheintal. Bei
Missachtung der Schulpflicht sieht das kantonale Recht Massnahmen vor, was
unter Umständen ein Erzwingen des Schulbesuches durch Polizeigewalt
bedeuten könnte.
Reformierte Schaffhausen: 5000 Franken für Haiti
SCHWEIZ
Die Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons Schaffhausen spendet 5000
Franken für die Humanitäre Hilfe in Haiti. An der Gedenkfeier «Schaffhausen
ehrt Arthur Rich» kamen weitere Spenden von 2330 Franken zusammen.
RNA/comm.
Das Hilfswerk Heks wird als Partner der Glückskette zuerst von Port au
Prince aus das Überleben der Menschen sichern helfen mit Nahrungsmitteln,
Trinkwasser, Kochmaterial und Hygieneartikel und zur Errichtung sanitärer
Anlagen beitragen. Danach wird der Wiederaufbau zum Beispiel von Schulen
angegangen werden.
Reformierte Freiburg: 10000 Franken für Haiti
SCHWEIZ/WELT
Der Synodalrat der Evangelisch-Reformierten Kirche des Kantons Freiburg
unterstützt die Erdbebenopfer in Haiti mit 10000 Franken.
RNA
Dieser Betrag werde dem Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (Heks)
überwiesen, wie der Synodalrat mitteilt. Heks ist in Haiti seit 37 Jahren
engagiert und konnte bereits mit der DEZA (Direktion für Entwicklung und
Zusammenarbeit) die Nothilfe koordinieren.
Reformierte Baselland: 20000 Franken für Erdbebenopfer auf Haiti
SCHWEIZ/WELT
Der Kirchenrat der reformierten Baselbieter Kirche hat an seiner letzten
Sitzung beschlossen, 20000 Franken als Soforthilfe für die Erdbebenopfer in
Haiti zu leisten.
RNA
Der Betrag werde dem Heks überwiesen, welches seit 37 Jahren in Haiti
tätig ist. Gleichzeitig teilt der Kirchenrat gemäss Medienmitteilung dem
Heks mit, dass er für die zweite Etappe der Nothilfe, zum Beispiel für den
Aufbau temporärer Schulen, einen weiteren fünfstelligen Betrag in Aussicht
stelle.
Nigeria: 200 Tote bei Zusammenstoss zwischen Christen und Muslimen
WELT
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen sind
in Nigeria fast 200 Menschen getötet worden. Wietere 800 Menschen wurden
bei den Unruhen in der Stadt Jos im Zentrum des Landes verletzt. Gemäss der
Organisation Open Doors wurden auch Häuser und Kirchen niedergebrannt.
RNA/sda
Die Auseinandersetzungen hatten am Wochenende begonnen. Auslöser war der
Bau einer Moschee in einem mehrheitlich christlichen Gebiet im Bundesstaat
Plateau. Vizepräsident Goodluck Jonathan hat Einheiten des nigerianischen
Militärs in die Gegend geschickt, um die Lage zu beruhigen.
Jos liegt an der Nahtstelle zwischen dem mehrheitlich muslimischen Norden
und dem christlich geprägten Süden Nigerias. In den vergangen Jahren kam es
wiederholt zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der beiden
Religionen.
GEKE-Präsident Thomas Wipf erhofft sich konkrete EU-Ziele zur
Armutsbekämpfung
WELT
Der Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE),
Pfarrer Thomas Wipf, begrüsst das EU-Jahr gegen Armut und soziale
Ausgrenzung und hofft auf konkrete Ergebnisse.
RNA/comm.
Das Europäische Jahr 2010 zur Bekämpfung von Armut und sozialer
Ausgrenzung wird morgen offiziell in Madrid eröffnet. Ziel des Europäischen
Jahres ist, alle Teile der Gesellschaft zum politischen Engagement im Kampf
gegen Armut und soziale Ausgrenzung zu ermutigen. «Die evangelischen
Kirchen begrüssen, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten die Bekämpfung der
Armut zu ihrem Schwerpunktthema für 2010 erklärt haben. Die Kirchen haben
sich von Anfang an für dieses Europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut und
sozialer Ausgrenzung eingesetzt», erklärt Wipf. Die sozialen Auswirkungen
der Finanzkrise träffen immer mehr Menschen in Europa. «Wir hoffen, dass
dieses Jahr mehr als nur eine Öffentlichkeitskampagne sein wird. Die
Kirchen erwarten, dass sich die EU und ihre Mitgliedstaaten sehr konkrete
Ziele setzen, was sie zur Überwindung der Armut in Europa und in der Welt
in den nächsten Jahren erreichen wollen.» Die EU berät in diesen Tagen über
die Neuformulierung ihrer wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen
Zielsetzungen für das kommende Jahrzehnt.
SEK-Präsident Thomas Wipf tritt Ende 2010 zurück
SCWEIZ
Thomas Wipf, Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes
(SEK), sowie vier weitere Mitglieder des Rates treten auf Ende der
Amtsperiode 2010 zurück. Die Abgeordnetenversammlung wählt im Juni 2010 den
neuen Rat.
RNA/comm.
Der Ratspräsident des SEK, Thomas Wipf, wird am 31. Dezember 2010 nach
zwölf Amtsjahren auf das Ende der laufenden Legislatur zurücktreten.
Zeitgleich endet auch sein Mandat als evangelischer Vertreter und
Vorsitzender des Schweizerischen Rates der Religionen (SCR). Dieser ging,
ebenso wie das jährlich parallel zum Weltwirtschaftsforum stattfindende
Open Forum Davos, aus einer Initiative Wipfs hervor. Das Amt des
Präsidenten der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) wird
Wipf bis zur kommenden Vollversammlung 2012 fortführen.
Mit dem Ende der Ratslegislatur treten Ende 2010 ausserdem Irène Reday
(Genf), Silvia Pfeiffer (Schaffhausen), Helen Gucker-Vontobel (Zürich)
sowie Urs Zimmermann (Aargau) zurück. Bereits Ende 2009 ist Karl Kohli
(Thurgau) aus Altersgründen zurückgetreten. Ende des Jahres wird ausserdem
der Geschäftsleiter des SEK, Theo Schaad, in den Ruhestand treten.
Die Abgeordnetenversammlung vom 13. bis 15. Juni 2010 in Herisau wird den
siebenköpfigen Rat für die Amtszeit 2011-2014 wählen. Zu bestimmen sind
eine vollamtliche Präsidentin oder ein Präsident sowie sechs nebenamtliche
Mitglieder des Rates. Die Verkleinerung des Rates von neun auf sieben
Mitglieder wurde bereits während der Abgeordnetenversammlung 2005
beschlossen. Aus dem derzeitigen Rat stellen sich Kristin Rossier Buri
(Waadt), Lucien Boder (Bern-Jura-Solothurn) und Peter Schmid
(Basel-Landschaft) zur Wiederwahl.
Heks könnte bald anders heissen: «Respecta» oder «Vitalibra»
SCHWEIZ
Der Name Heks und das französische Pendant «Eper» sind in kirchlichen
Kreisen gut bekannt, aber eben nur dort. Das Heks denkt deshalb über einen
Namenswechsel nach und lanciert eine Vernehmlassung mit dem Titel «Mein
Hilfswerk».
RNA
Soll das evangelische Hilfswerk Heks bald «Respecta» heissen? Oder
«Vitalibra»? Die beiden neuen Begriffe resultieren aus einem aufwendigen
Findungsprozesses, an dem Heks-Verantwortliche und zwei Zürcher Agenturen
rund zwei Jahre gearbeitet haben, wie Heks mitteilt. «Respecta» solle dabei
den Respekt und das anwaltschaftliche Handeln des Hilfswerks ausdrücken,
«Vitalibra» dagegen betone den Einsatz für ein selbstbestimmtes, würdiges
Leben, das sich aus Abhängigkeiten befreie. Beide Namen sind in allen vier
Landessprachen verwendbar.
Das Heks möchte das Publikum aber nicht einfach vor vollendete Tatsachen
stellen. Deshalb können Interessierte bis am 31. Mai über den zukünftigen
Namen abstimmen. Explizit vorgesehen ist, dass man auch für den alten Namen
stimmen kann. Auf der Website www.meinhilfswerk.ch kann man seine Stimme
abgeben, aber auch auf Faltblättern, die man beim Heks oder bei anderen
reformierten Stellen beziehen kann. Damit solle eine gut protestantische
und breite Mitbestimmung ermöglicht werden.
Die Abstimmung habe konsultativen Charakter. Je nach Ergebnis werde der
Heks-Stiftungsrat über das weitere Vorgehen entscheiden. Ein neuer Name
müsste zudem in den Stiftungsstatuten geändert werden, und dazu befugt ist
nur die Abgeordneten-Versammlung (AV) des Schweizerischen Evangelischen
Kirchenbundes (SEK). Dieser könnte frühestens im November 2010 darüber
befinden, so dass ein Namenswechsel erst auf 2011 möglich wäre.
Hintergrund der Namensdiskussion: Die Bekanntheit von Heks liegt bei
Umfragen regelmässig hinter anderen Werken zurück. Ein guter
Bekanntheitsgrad ist aber für die Spendebereitschaft der Bevölkerung sehr
wichtig.
www.meinhilfswerk.ch