Tschechien: Bibel war 2009 das meistverkaufte Buch
WELT
Eine neue Übersetzung der Bibel hat sich in Tschechien zum Bestseller
entwickelt: Die sogenannte «Bibel 21» sei 2009 über 80000mal verkauft
worden, berichtet die Zeitschrift «ideaSpektrum» in der Ausgabe vom 13.
Januar.
RNA
Für ein kleines Land wie Tschechien mit 10 Millionen Einwohnern sei das
bemerkenswert, so «Idea Spektrum». Die erste Auflage, die im Frühling
erschien, sei binnen weniger Wochen ausverkauft gewesen. Der Höhenflug der
Bibel sei auch deshalb bemerkenswert, weil in Tschechien 67 Prozent der
Bevölkerung Atheisten sind.
Jahrhundertbeben verwüstet Teile Haitis – Heks leistet Soforthilfe
WELT
Ein schweres Erdbeben hat am Dienstag den bitterarmen Karibikstaat Haiti
erschüttert und vermutlich hunderte Menschen getötet. Bei dem Beben der
Stärke 7,0 wurden der Präsidentenpalast und das Hauptquartier der UNO in
Port-au-Prince dem Erdboden gleichgemacht. Das Hilfswerk der Evangelischen
Kirche Schweiz (Heks) leistet Soforthilfe.
RNA/ref.ch
Heks leistet auf Haiti Soforthilfe mit einer halben Million Franken. Dies
geschehe in erster Linie in der Bereitstellung von sauberem Wasser, von
Grundnahrungsmitteln und behelfsmässigen Strassenküchen. Sehr wichtig sei
auch die Epidemieprophylaxe, so Susanne Stahel, Leiterin der
Heks-Kommunikation, zu ref.ch. Heks sei seit 1973 in Haiti tätig und
unterhalte ein Büro in Port-au-Prince. Momentan sei der telefonische
Kontakt mit dem Heks-Büro unterbrochen.
Katholische Kirche will in Ostdeutschland verstärkt missionieren
WELT
Die römisch-katholische Kirche will ihre missionarische Tätigkeit in den
ostdeutschen Bundesländern verstärken. Dazu hat mit Jahresbeginn die erste
Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz in Ostdeutschland in Erfurt
ihre Tätigkeit begonnen.
RNA/apd
Der Standort in der Thüringer Landeshauptstadt sei «bewusst gewählt»
worden, um in der räumlichen Nähe zur katholischen Diaspora «neue kreative
Konzepte» für die missionarische Arbeit in der früheren DDR zu entwickeln.
Arbeitsfelder der Katholischen Arbeitsstelle für Missionarische Pastoral
sind nach Angaben des Bistums Erfurt neben Grundsatzfragen die
Beschäftigung mit Sekten, Weltanschauungsfragen und neureligiösen
Bewegungen.
Schweizer Grüne: Knaben-Beschneidung soll diskutiert werden
SCHWEIZ
In einem neuen Positionspapier zur Gleichstellung will der Vorstand der
Schweizer Grünen, dass auch die Beschneidung von Knaben «offen diskutiert»
wird. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) hat mit Befremden
darauf reagiert.
RNA/ta/kipa
In der traditionellen Beschneidung sehen die Juden ein zentrales Element
ihrer Religionsfreiheit. Jeder Versuch, die von der jüdischen oder der
muslimischen Religion praktizierte Beschneidung («Zirkumzision»)
einzuschränken, wäre nach Ansicht des SIG ein Eingriff in das Recht auf die
freie Religionsausübung. Im Positionspapier heisst es unter anderem: «Die
Grünen kämpfen gegen die Genitalverstümmelung, diese sind bei Mädchen und
Frauen strikte zu bestrafen.» Das Papier hat laut verschiedenen
Medienberichten vom 12. Januar in der Partei der Grünen selber ein
teilweise sehr kritisches Echo ausgelöst. Es sei veraltet und wirke
verstaubt und überholt, kritisierte etwa die Zürcher Kantonalsektion und
verlangt die vollständige Rückweisung des Papiers. – Das Papier macht sich
unter anderem auch für Frauenquoten für Verwaltungsräte, eine
Militärdispens für Männer mit Betreuungspflichten sowie eine gezielte
Verstärkung der Forschung über Gender-Fragen stark.
Das Papier soll am Samstag, 16. Januar, den Delegierten vorgelegt werden.
Es dürfte allerdings noch wesentlich überarbeitet werden.
Vatikan: Extreme Armut als Asylgrund anerkennen
WELT
Der für Migrationsfragen zuständige Kurienerzbischof Antonio Maria Veglio
hat sich für eine Anerkennung extremer humanitärer Notlagen als Asylgrund
ausgesprochen. Eine Auswanderung aus Verzweiflung sei keine freie
Entscheidung, sondern eine Flucht vor oft grossem Elend.
RNA/kipa
In dem am 12. Januar vorab veröffentlichten Beitrag kritisierte der
Kurienerzbischof und Präsident des Päpstlichen Migrantenrats in einem
Interview der italienischen Zeitschrift «Jesus» eine Abschottungspolitik
gegenüber Zuwanderern. Reiche Staaten schlössen sich immer mehr in einer
«Festung ihres erworbenen Wohlstands» ein und verteidigten ihren
Lebensstandard ohne Rücksicht auf fremde Not, so der Antonio Maria Veglio.
Er befürwortete auch eine raschere Einbürgerung von Migranten. Wer eine
geregelte Arbeit habe und Steuern zahle, die Gesetze und Traditionen
respektiere sowie die Sprache lerne und sich in das soziale Gefüge
eingliedern wolle, müsse auch am politischen Leben seines neuen
Heimatlandes aktiv teilnehmen dürfen.
Veglio äusserte sich zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge, der von
der katholischen Kirche am kommenden Sonntag, 17. Januar, begangen wird.
Mehrheit der Israelis für Minarette
WELT
Eine Mehrheit der Israelis hat nichts gegen den Bau von Minaretten in
ihrem Land einzuwenden. Das ergibt eine von der Tageszeitung «Jerusalem
Post» am Montag veröffentlichte Meinungsumfrage einer amerikanischen
Nichtregierungsorganisation (NGO).
RNA/sda
Rund 500 jüdische Israelis seien befragt worden. Dabei antworteten sie auf
die gleiche Frage, wie das Schweizer Volk im vergangenen November. 43
Prozent der Befragten hätten nichts gegen den Bau von Minaretten
einzuwenden. 28 Prozent sprachen sich dagegen aus. Laut der NGO, die sich
für den Respekt von Menschenrechten einsetzt, sind es vor allem «religiöse
und Personen mit rechtem Gedankengut», die sich gegen den Bau ausgesprochen
haben. Die Tatsache, dass sich nur knapp ein Drittel der israelischen
Bevölkerung dagegen ausgesprochen hat, gebe Anlass zur Hoffnung auf ein auf
Respekt basiertes Zusammenleben zwischen Arabern und Juden, sagte der
Präsident der NGO gegenüber der «Jerusalem Post».
In der Krise arbeiten die protestantischen Kirchen zögerlich zusammen
SCHWEIZ
Die protestantischen Kirchen der Schweiz sind extrem kantonalisiert. Dies
schreibt die welsche Agentur Protestinfo am Montag. Auch die Bereitschaft
der Kantonalkirchen, regionale und nationale Organe mitzutragen, variiere
stark.
RNA
Die Kirchen hätten völlig verschiedene finanzielle Ressourcen, je nachdem,
ob sie sich in Neuenburg, Genf, Zürich oder Bern befänden, meint
Protestinfo. «Während die Romands in Krisenzeiten regionale oder nationale
Organisationen mittragen oder gar deren Entwicklung avisieren, ist die
Nützlichkeit solcher Organisationen für gewisse Deutschschweizer Kirchen
weniger dringlich.»
Wegen der Krise fänden es die reichen Kirchen der Deutschschweiz
schwierig, regionale und nationale Organe zu finanzieren, schreibt die
Agentur und zitiert den Zürcher Kirchenratspräsidenten Ruedi Reich: «Wenn
Sie die Gehälter und die Zahl der Pfarrstellen reduzieren müssen, ist es
heikel, den Menschen in den Kirchgemeinden zu erklären, dass
ausserkantonale Organisationen finanziert werden müssen.»
Zürcher Kantonsrat erklärt Initiative gegen Sterbetourismus für gültig
SCHWEIZ
Die Volksinitiative «Nein zum Sterbetourismus im Kanton Zürich!» kommt im
Herbst vor das Volk, obwohl die Zürcher Regierung dem Kantonsrat empfohlen
hatte, sie für ungültig zu erklären.
RNA/sda
Die Zürcher Regierung hält die Initiative für unvereinbar mit dem
Bundesrecht. Ihren Argumenten folgten am Montag aber nur 98 Parlamentarier
und nicht 114 (das hier nötige Zweidrittelsmehr).
Im Herbst 2009 hatte die EDU die Initiative mit fast 9.000 Unterschriften
eingereicht. Sie soll Auswärtigen aus anderen Kantonen und Ländern
verbieten, sich im Kanton Zürich beim Suizid helfen zu lassen. Die EDU
fordert ein grundsätzliches Verbot von Suizidbeihilfe, sofern die
sterbewillige Person nicht mindestens ein Jahr lang im Kanton gelebt hat.
Damit soll Sterbetourismus verhindert werden.
Bern: Pfarrpersonen für Hochzeitsmesse gesucht
SCHWEIZ
Vom 5. bis 7. Februar findet in der BEA bern expo die Messe für Hochzeit
und Geburt MariNatal, statt. Die Landeskirchen sind ökumenisch mit einem
Stand vertreten und suchen dafür Pfarrerinnen und Pfarrer.
RNA/comm.
Laut Homepage und Kreisschreiben der Reformierten Kirchen
Bern-Jura-Solothurn lebt der Auftritt der Berner Kirchen an der MariNatal
vom Einsatz der Pfarrpersonen. Denn die drei Landeskirchen legen bei ihrem
Auftritt das Hauptgewicht auf die vertiefte Beratung. Primär geht es darum,
angehende Brautpaare in Bezug auf die kirchliche Hochzeit zu beraten und
ihnen Anregungen und Tipps für die Gestaltung der Trauung zu geben. Dabei
wird auch die Bedeutung der kirchlichen Trauung sowie der Taufe zur Sprache
kommen, und es werden Fragen beantwortet, zum Beispiel zu
konfessionsverschiedenen Ehen oder Patenschaft.
Todesstrafe gegen Kanadier in Saudi-Arabien aufgehoben
WELT
In Saudi-Arabien wird der Prozess gegen den zum Tode verurteilten Kanadier
Mohamed Kohail neu aufgerollt. Dies erklärte der kanadische Aussenminister
Lawrence Cannon.
Kohail und sein jüngerer Bruder waren vor zwei Jahren in Saudi-Arabien
festgenommen worden, weil sie einen syrischen Studenten im Streit ermordet
haben sollen. Kohail wurde wegen Mordes zum Tode verurteilt, sein zur
Tatzeit noch minderjähriger Bruder zu einem Jahr Gefängnis und 200
Peitschenhieben.
Im streng islamischen Saudi-Arabien werden gemäss der Scharia Mord,
Vergewaltigung, Abkehr vom Islam, bewaffneter Raub und Drogenhandel mit dem
Tod bestraft.