Zürcher Synode verabschiedet Finanzordnung
SCHWEIZ
Die reformierte Zürcher Kirchensynode hat am Dienstag die Beratungen zur
Finanzverordnung abgeschlossen und der Vorlage klar zugestimmt. Im
Vordergrund der Debatte stand die Neuregelung des Finanzausgleichs unter
den Kirchgemeinden. Ein Antrag, eine Obergrenze der Beiträge für den neuen
Ausgleichsfonds festzusetzen, wurde abgelehnt.
RNA/comm.
Die Zürcher Landeskirche setzt mit einer so genannten
Steuerkraftabschöpfung neu auf einen direkten Finanzausgleich. Auf der
Basis eines entsprechenden Abschöpfungssatzes entrichten die Kirchgemeinden
einen Beitrag in einen separaten Fonds. Leistungen aus dem
Finanzausgleichsfonds können Kirchgemeinden beantragen, deren Steuerfuss
drei oder mehr Prozente über dem gewogenen kantonalen Mittel der
Kirchensteuerfüsse liegt. Der Kirchenrat geht davon aus, dass mit dem neuen
Modell rund ein Drittel der Kirchgemeinden in den Fonds einzahlen und ein
weiteres Drittel daraus Leistungen beziehen wird.
Einen Minderheitsantrag der vorberatenden Kommission, die Beiträge an den
Finanzausgleichsfonds auf 4 Millionen Franken zu begrenzen, lehnten die
Synodalen deutlich ab, unter anderem mit dem Argument, dass mit der vor
zwei Wochen beschlossenen Begrenzung des generellen Beitragssatzes an die
Zentralkasse auf 3,5 beziehungsweise auf 37 Prozent der Steuereinnahmen der
Kirchgemeinden eine genügende Sicherung eingebaut wurde.
In der neuen Finanzverordnung ist weiter neu eine Fachstelle verankert,
die die Kirchgemeinden auf deren Ersuchen hin bei Bauvorhaben berät und
begleitet. Die Finanzverordnung unterliegt dem fakultativen Referendum und
soll auf Anfang 2011 in Kraft treten.
Ausserdem wurde an der Synode eine Interpellation an den Kirchenrat zum
Verhältnis der Reformierten zum Islam und zum zukünftigen Handeln nach der
Minarett-Abstimmung eingereicht.
Islam-Feind wegen Volksverhetzung vor Gericht
WELT
Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders, der mit dem
Anti-Islam-Video «Fitna» international bekannt wurde, steht von diesem
Mittwoch an wegen Volksverhetzung vor Gericht.
RNA/sda
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 46-jährigen Gründer der Partei für die
Freiheit (PVV) Beleidigung von Muslimen als Bevölkerungsgruppe sowie
Aufstachelung zum Hass gegen Anhänger des Islam vor. Dem bei weiten Teilen
der niederländischen Bevölkerung populären Politiker drohen insgesamt
maximal 16 Monaten Gefängnis sowie eine Geldbusse von bis zu 10'000 Euro.
Wilders hat die Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, lediglich sein
Grundrecht auf freie Meinungsäusserung wahrgenommen zu haben. Das Verfahren
sei ein «politischer Schauprozess».
Abgesehen vom Internet-Video «Fitna», in dem Wilders den Islam als
blutrünstige Terror-Ideologie darstellte und Bilder von Anschlägen mit
Aussagen des Koran mischte, stützt sich die Staatsanwaltschaft auf Reden
und Interviews des Politikers. Wilders hatte seit 2006 mit Forderungen nach
einem Verbot des «faschistischen» Koran, den er mit Hitlers «Mein Kampf»
verglich, nach einem Einwanderungsstopp für Muslime und nach Schliessung
«radikaler» Moscheen für Aufsehen gesorgt. Damit wurde er zugleich einer
der populärsten Politiker der einst als besonders tolerant angesehen
Niederlande. Die Wilders-Partei ist inzwischen laut Umfragen eine der
stärksten politischen Kräfte Hollands.
Knapp sechs Prozent der 16,5 Millionen Einwohner der Niederlande sind
Muslime, wobei die meisten aus Marokko oder der Türkei abstammen. In den
grossen Städten ist ihr Anteil deutlich höher und erreicht in einigen
Vierteln gut 30 Prozent.
Pakistan: Muslime protestieren gegen die Schweiz
SCHWEIZ/WELT
Im Zusammenhang mit dem Minarettverbot haben in Pakistans Hauptstadt
Islamabad am Freitag, 15. Januar, einige Dutzend Muslime gegen die Schweiz
protestiert. Wie der «Tages-Anzeiger» am Dienstag berichtete, wurde dabei
auch eine Schweizer Fahne verbrannt.
RNA/kipa
Nach Zeitungsberichten folgten auch in Peshawar und Rawalpindi einige
hundert Demonstranten den Protestaufrufen. Sie forderten ihre Landsleute
dazu auf, Schweizer Banken zu boykottieren und protestierten mit Plakaten
gegen das «inakzeptable Verbot von Moscheeminaretten in der Schweiz». Zur
Demonstration aufgerufen hatte demnach die Gruppe «Jamiat Ahl-e Sunnat Wal
Jamaat».
Einige Tage zuvor haben Mitglieder der «Progressiven Christlichen
Bewegung» (CPM) in Islamabad gegen das Schweizer Minarettverbot
demonstriert, wie die Zeitung weiter berichtete. Sie sahen in der Schweizer
Abstimmung eine Verletzung von Menschenrechten und verlangten einen
konsequenten Minderheitenschutz.
Heks erhöht Betrag für Haiti auf eine Million Franken
SCHWEIZ/WELT
Heks erhöht seine Hilfe für die Erdbebenopfer in Haiti auf eine Million
Franken, wie das Hilfswerk auf seiner Website mitteilt. Damit würden
einerseits 2500 Menschen in Port-au-Prince mit Nahrungsmitteln und Wasser
versorgt. Andererseits gehen die Mittel in den Wiederaufbau.
RNA
Das Koordinationsbüro von Heks in Port-au-Prince habe mit der Soforthilfe
für die notleidende Bevölkerung begonnen. Über zwei Verteilzentren erhalten
2500 Personen in der Hauptstadt täglich eine warme Mahlzeit und Wasser. Die
Versorgung sei vorerst auf drei Monate angelegt. Dafür würden vorläufig bis
zu 500000 Franken bereitgestellt. Daneben werde auch der Wiederaufbau
vorbereitet. Am Mittwoch werde die zuständige Heks-Programmbeauftragte in
Haiti erwartet. Sie treffe Vorabklärungen und werde nächste Woche von zwei
weiteren Heks-Delegierten verstärkt (einem Baufachmann und einem
Logistiker). Der Wiederaufbau soll sich auf ländliche Gebiete
konzentrieren, die bisher kaum von der Hilfe berücksichtigt wurden. Nebst
temporären Unterkünften werde der Wiederaufbau von Schulhäusern geprüft.
Heks ist seit 1973 in Haiti tätig.
Das Heks-Spendenkonto lautet PC 80-1115-1, Vermerk «Erdbeben auf Haiti».
Online-Spenden sind auf der Heks-Website www.heks.ch möglich.
Weltgebetstag: am 5. März mit Kamerun
WELT
Die Weltgebetstags-Liturgie kommt dieses Jahr aus Kamerun. Mit dem Text
afrikanischer Frauen werden Christinnen am 5. März in 170 Ländern der Welt
ihren Gottesdienst am Weltgebetstag gestalten.
RNA/comm.
Trotz ihres beschwerlichen Alltags – in Kamerun dominieren noch starke
patrarchale Strukturen – stellen die Frauen aus Kamerun das Lob Gottes in
den Vordergrund ihrer Weltgebetstags-Liturgie. «Alles was Odem hat, lobe
den Herrn» ist das Motto der Feier. Damit wollen die Kamerunerinnen anderen
und sich selber Mut machen, die Anstrengungen für Selbstbestimmung,
Frieden, Gerechtigkeit, ein besseres Leben der Kinder sowie gegen Aids und
Gewalt zu intensivieren.
Geke: Zusammenarbeit stärkt evangelische Kirchen im Mittleren Osten
WELT
Thomas Wipf und Michael Bünker, Präsident respektive Generalsekretär der
Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (Geke), haben sich nach ihrem
Besuch der Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen im
Mittleren Osten (FMEEC) beeindruckt gezeigt von der Zusammenarbeit und
Solidarität der dortigen christlichen Kirchen. Eine Intensivierung des
christlich-islamischen Gesprächs sei geplant.
RNA/comm.
Letzte Woche haben Wipf und Bünker in Beirut (Libanon) von kirchlichen
Delegationen aus dem Irak, dem Iran, aus Sudan und Ägypten viel aus der
Alltagssituation der christlichen Kirchen im Mittleren Osten erfahren:
Ausgrenzung, Gewaltausbrüche und besonders fehlende wirtschaftliche
Perspektiven führten dazu, dass vor allem junge Christen auswanderten. «Die
Traurigkeit darüber ist überall spürbar. Trotz dieser bedrängten Situation
sind die Kirchen lebendig. Die Zusammenarbeit und Solidarität unter den
evangelischen Kirchen sind ein wichtiges Zeichen der Hoffnung», bilanziert
Wipf.
Eine hochrangige christlich-muslimische Gesprächsrunde thematisierte im
Gespräch mit der Geke-Delegation die Herausforderungen des Zusammenlebens
der Religionen im Mittleren Osten. Der Austausch soll auf regelmässiger
Basis fortgesetzt werden. Geke-Generalsekretär Bünker: «Kirchen der Geke
könnten von ihren Schwesterkirchen im Mittleren Osten viel lernen. Diese
sind erfahren im Zusammenleben mit den Muslimen.»
Haiti: Heks-Büro in Port-au-Prince nimmt Obdachlose auf
WELT
Nach Auskunft von Susanne Stahel, Heks-Kommunikationsleiterin, ist die
Heks-Koordinatorin Inette Durandis in Port-au-Prince wohlauf und an der
Arbeit. Das Büro in Port-au-Prince sei beschädigt worden, aber
funktionsfähig.
RNA/ref.ch
Das Heks-Büro in Port-au-Prince beherberge momentan rund 20 Leute, die
dort Schutz suchen und nun versorgt werden, so Susanne Stahel,
Heks-Kommunikationsleiterin, zu ref.ch. Offenbar sei der Wassertank
explodiert, aber die Heks-Koordinatorin Inette Durandis könne Wasser von zu
Hause mitbringen. Die Koordinatorin habe teilweise Kontakt gehabt mit den
vier anderen Heks-Mitarbeitern vor Ort.
Momentan bestehe die Arbeit der Heks-Koordinatorin vor allem in der
Evaluation der Situation und Koordination der Hilfe. Es müsse geklärt
werden, wer am Leben sei und welche Gebäude noch intakt seien. Dann müsse
das Vorgehen mit den anderen Hilfswerken und Institutionen koordiniert
werden. «Die Situation ist nach wie vor chaotisch, die Kommunikation ist
schwierig, die Batterien der Mobiltelefone können nicht mehr aufgeladen
werden», so Stahel. Es zeige sich nun, wie wichtig es sei, dass Heks mit
lokalen Partnern zusammenarbeite. Deren Kenntnisse seien besonders gefragt.
Die sechs regulären Heks-Projekte im Südwesten des Landes seien nicht
beschädigt worden, so Stahel weiter.
Das Heks-Spendenkonto lautet PC 80-1115-1, Vermerk «Erdbeben auf Haiti».
Online-Spenden sind auf der Heks-Website möglich: www.heks.ch
AG: Kirchenrat spendet 20’000 Franken für Haiti
SCHWEIZ
Der Kirchenrat der Reformierten Landeskirche Aargau hat einen Beitrag von
20’000 Franken für die Opfer des verheerenden Erdbebens beschlossen, das am
Mittwoch im Karibikstaat Haiti viele zehntausende Tote gefordert hat.
RNA/comm.
Der Betrag wird an das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz
(Heks) überwiesen, das mit einer halben Million Franken Sofort- und
Wiederaufbauhilfe auf Haiti leistet. Das Hilfswerk ist akkreditierter
Partner der Glückskette und seit 37 Jahren auf Haiti mit Entwicklungs- und
Soforthilfeprojekten tätig. Es verfügt über lokale Partnerorganisationen
und hat ein Koordinationsbüro in Port-au-Prince. Heks verteilt in einer
ersten Phase Grundnahrungsmittel, sauberes Wasser, Kochmaterialien und
Hygieneartikel und errichtet sanitäre Anlagen zur Epidemieprophylaxe.
Spenden werden entgegengenommen unter: www.glueckskette.ch
Erkennen, debattieren, verändern: Das Open Forum Davos
SCHWEIZ
Vom 28.-30. Januar 2010 findet in Davos parallel zum Jahrestreffen des
World Economic Forum zum achten Mal das Open Forum statt. Die
Öffentlichkeit ist eingeladen, mit Persönlichkeiten aus Zivilgesellschaft,
Politik und Wirtschaft zu debattieren.
RNA/comm.
Organisiert wird das Open Forum Davos gemeinsam durch den Schweizerischen
Evangelischen Kirchenbund und das World Economic Forum. Es setzt Akzente in
der kritischen Auseinandersetzung mit der Globalisierung und ihren
Auswirkungen. In diesem Jahr fragt das Open Forum Davos nach den
Konsequenzen von Finanzkrise und Klimawandel, diskutiert den Zusammenhang
von Religion und Gewalt, zieht eine Bilanz nach einem Jahr Barack Obama und
debattiert die Rolle der Schweiz als Sonderling oder Vorbild.
Auch 2010 konnten hochrangige Gäste für die Panels gewonnen werden.
Erwartet werden unter anderem die Präsidentin des Schweizer Nationalrates
Pascale Bruderer, Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, Frankreichs
Wirtschaftsministerin Christine Lagarde, der Ratspräsident des
Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes Thomas Wipf, Riz Khan,
Journalist bei Al Jazeera und ehemaliger CNN-Anchorman, sowie Patrick
Odier, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung.
Die Veranstaltungen des Open Forum Davos sind öffentlich und kostenlos.
Sie finden statt in der Aula der Schweizerischen Alpinen Mittelschule,
Guggerbachstrasse 3, Davos Platz. Diskussionssprachen sind Deutsch und
Englisch (Simultanübersetzung). Nach einer ersten Diskussionsrunde unter
den Panelisten ist das Publikum jeweils aufgerufen, sie mit kontroversen
Fragen und Positionen herauszufordern.
Das Schweizer Fernsehen DRS überträgt auf dem Kanal SF info einzelne
Sessions des Open Forums Davos live oder als zusammenfassenden Bericht.
Alle Informationen sowie eine ausführliche Berichterstattung des kommenden
Open Forum Davos sind zudem über die Internetseite www.openforumdavos.ch
abrufbar. Dort werden die vollständigen Panels auch per Webcast abrufbar
sein.
Auf www.openforumdavos.ch steht seit heute ein aktualisierter Flyer mit
dem vollständigen Programm zum Download bereit.
Reformierte Luzern: 5000 Franken für die Erdbebenopfer auf Haiti
WELT/SCHWEIZ
Der Synodalrat der reformierten Kirche des Kantons Luzern unterstützt
gemäss Medienmitteilung die Soforthilfe des Hilfswerks der Evangelischen
Kirchen Schweiz Heks.
RNA
Heks versorgt die Menschen auf Haiti mit sauberem Wasser,
Grundnahrungsmitteln, Kochmaterialien und Hygienemassnahmen und errichtet
zudem sanitäre Anlagen, um das Aufkommen und Verbreiten von Krankheiten und
Seuchen zu verhindern.