BE-JU-SO: Grundsätze für Dialog der Religionen in Kirchenordnung verankert
SCHWEIZ
Eine Teilrevision der Kirchenordnung zur Zusammenarbeit mit dem Judentum
und mit weiteren Religionen hat am Dienstag in der Synode der Reformierten
Kirchen Bern-Jura-Solothurn (siehe auch RNA vom 24. Mai) einhellig
Zustimmung gefunden. Die ökumenischen Messeauftritte werden, so beschloss
die Synode zudem, um weitere drei Jahre verlängert.
RNA/comm.
Mit der Broschüre «Begegnung und Dialog der Religionen» legen die
Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn laut einer Medienmitteilung als
erste Landeskirche eine umfassende Standortbestimmung für den
interreligiösen Dialog vor. Die in der Wintersynode 2009 vorgeschlagenen
Präzisierungen konnten integriert werden. Die neue Regelung, so das
Communiqué, ermögliche es den Kirchgemeinden, den interreligiösen Dialog
lokal individuell und auf verlässlicher Grundlage zu pflegen.
Weeiter genehmigte die Synode die Fortsetzung der ökumenischen
Kirchenauftritte an der Ausstellung Bea und an der Hochzeitsmesse MariNatal
für drei Jahre. Die Synode sieht den Nutzen einer niederschwelligen
Kirchenpräsenz in der Öffentlichkeit: «Wir gehen unter die Leute und zu den
Leuten», sagte Synodalratspräsident Andreas Zeller. Es wurde betont, dass
auch ein kirchenfernes Publikum die Landeskirche als offene Such- und
Weg-Gemeinschaft erlebe. Das Kirchenmikado als Aufhänger des diesjährigen
Bea-Auftrittes fand gute Akzeptanz.
Bern-Jura-Solothurn: Kirchensynode erhöht Anstellungspensen der
Ratsmitglieder
SCHWEIZ
Die Anstellung der sechs nebenamtlichen Synodalratsmitglieder der
Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn wird von 30 auf 45 Prozent erhöht.
Damit reagiert das Kirchenparlament auf eine Untersuchung, die eine stark
gestiegene Arbeitsbelastung nachgewiesen hat.
RNA/comm.
Nachdem die Arbeitsbelastung für die nebenamtlichen Synodalratsmitglieder
durchschnittlich mehr als 60 Prozent beträgt, war der Grundsatz
unbestritten, den Beschäftigungsgrad als Sofortmassnahme per 1. Januar 2011
von 30 auf 45 Prozent zu erhöhen. Gleichzeitig wurde die Exekutive
beauftragt, auch mittel- und langfristige Massnahmen zu formulieren und der
Synode innert Jahresfrist Bericht zu erstatten.
Neben der starken zeitlichen Belastung erschwert auch die verlangt hohe
Flexibilität der Exekutivmitglieder eine parallele Berufstätigkeit. Die
jetzt beschlossene Anpassung ermöglicht es nun auch Personen mit einem
geringen Zusatzeinkommen, ein Synodalratsamt übernehmen zu können.
Beim Tätigkeitsbericht löste das präsidiale Editorial für eine offene,
reformierte Volks- und Landeskirche eine gehaltvolle Diskussion aus. In der
Beantwortung einer Interpellation zur «Zukunft der Reformierten» wird die
Synode am zweiten Synodetag diese Thematik mit Blick in die Öffentlichkeit
noch vertiefen können.
In Kürze:
Die Jahresrechnung 2009 wird genehmigt. Sie schliesst mit einem Gewinn von
770'000 Franken.
Der Bieler Pfarrer Peter Winzeler wird in die SEK-Delegation gewählt.
Das Protokoll der Wintersynode 2009 wird genehmigt.
Studie: Weiterhin beträchtliches Austrittsrisiko bei den grossen
Landeskirchen
SCHWEIZ
Mehr als ein Viertel aller, die noch Mitglied einer der beiden grossen
Landeskirchen sind, überlegen sich auszutreten. Das geht aus einer
repräsentativen Befragung des Forschungsinstituts gfs-zürich hervor.
RNA
Es sei bekannt, dass in der Schweiz die Zahl der Konfessionslosen
kontinuierlich zunehme, schreibt gfs-zürich in einer Mitteilung. «Während
in der Romandie die Hälfte der Konfessionslosen gar nie in der Kirche war,
sind in der Deutschschweiz fast 90% der Konfessionslosen im Laufe der Zeit
aus der Kirche ausgetreten.» Davon seien beide grossen Landeskirchen
betroffen gewesen, die aktuelle Befragung zeige aber, dass der Aderlass bei
den Reformierten bisher deutlich grösser war als bei den Katholiken.
Insgesamt habe die reformierte Kirche 29% mehr Mitglieder verloren als die
katholische.
Bei der näheren Betrachtung, wann diese Austritte erfolgt seien, erkenne
man aber, dass 44% der Austritte der Katholiken in den letzten 5 Jahren
erfolgt sei, während bei den Reformierten nur 14% der Austritte im diesen
Zeitraum fielen. Die Kirchenaustritte der jüngsten Zeit seien zudem
praktisch ausschliesslich ein Deutschschweizer Phänomen.
Das Austrittsrisiko sei weiterhin beträchtlich: 27%, also über ein Viertel
aller Mitglieder der Landeskirchen, äussern latente oder gar deutliche
Austrittsabsichten. Besonders ausgeprägt seien diese in der Deutschschweiz
(31%), bei den unter 40-jährigen (36%) und bei den gebildeten Menschen
(36%). «Damit riskieren die Kirchen nicht nur den Nachwuchs zu verlieren,
es gehen ihnen unter Umständen auch die besten Zahler verloren. Mit 43% den
höchsten Anteil an latent Austrittswilligen verzeichnen die gebildeten
Katholiken», heisst es.
Das Forschungsinstitut gfs-zürich führte vom 14. April bis 1. Mai 2010
insgesamt 1014 telefonische Interviews durch. Die Befragung ist gemäss
gfs-zürich repräsentativ für die Deutsch- und die Westschweiz.
Bundesrätin Widmer-Schlumpf traf sich zum dritten Mal mit Muslimen
SCHWEIZ
Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf hat am 19. Mai zum dritten Mal
seit der Anti-Minarett-Abstimmung Vertreter muslimischer Organisationen zum
Gespräch getroffen. Dabei ging es unter anderem um die
Informationsbedürfnisse von Muslimen in Spitälern und Heimen sowie um
muslimische Grabfelder.
RNA/sda
Wie der Vizedirektor des Bundesamts für Migration (BFM), Mario Gattiker,
auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte, ging es bei diesem dritten
Treffen darum, Fragestellungen zu sammeln und Schwerpunkte zu setzen.
Entsprechend wurde eine breite Palette an Themen angeschnitten: von der
Wissensvermittlung an Schulen über die Rolle des Staates bis hin zur Frage
der muslimischen Grabfelder. Laut Gattiker findet das nächste Treffen am
30. Juni statt. Und Ende Jahr – am 2. November – sollen dann konkrete
Antworten auf die aufgeworfenen Fragen diskutiert werden.
Bundesrätin Widmer-Schlumpf hatte sich bereits vorher zweimal seit Annahme
der Anti-Minarett-Initiative mit Muslimvertretern getroffen: im Dezember
2009 und im Februar 2010. Wie schon damals waren auch am dritten Treffen
neben Einzelpersonen die folgenden Organisationen dabei: die Föderation
Islamischer Dachorganisationen Schweiz, die Koordination Islamischer
Organisationen Schweiz und die Fondation de l'Entre-Connaissance dabei.
Vom Dialog ausgeschlossen bleibt hingegen der umstrittene islamische
Zentralrat (IZRS) mit seinem Präsidenten Nicolas Blancho, weil er sich
nicht von extremistischen Haltungen und Praktiken wie der Steinigung von
Frauen distanziert.
Pakistan lässt Facebook wegen Mohammed-Karikaturen sperren
WELT
Der seit Jahren schwelende Streit um Mohammed-Karikaturen hat in Pakistan
für das Kontaktnetz Facebook Konsequenzen. Ein Gericht des Landes ordnete
die Sperrung der Internetseite an, weil dort Medienberichten zufolge ein
Mohammed-Zeichenwettbewerb geplant war.
RNA/sda
«Wegen dieser blasphemischen Veranstaltung hat das Gericht die Regierung
angewiesen, Facebook ab sofort bis zum 31. Mai zu blockieren», sagte einer
der Beschwerde führenden Anwälte am Mittwoch. Viele Muslime empfinden
jegliche Abbildung des Religionsstifters als Beleidigung. Kritiker der
geplanten Facebook-Sperrung hielten dagegen, dass die Entscheidung des
Gerichts übers Ziel hinausschiessen könnte. «Die ganze Internetseite zu
sperren, dürfte vor allem die jungen Nutzer verärgern», sagte der Chef des
Internet-Dienstleisters Nayatel, Wajaj-us-Siraj. Schliesslich sei das
Netzwerk bei ihnen sehr beliebt, sie verbrächten dort sehr viel Zeit.
Die Organisatoren des Zeichenwettbewerbs erklärten auf ihrer am Mittwoch
noch zu erreichenden Facebook-Informationsseite, es gehe ihnen um die
Meinungsfreiheit. Der geplante Wettstreit sei die Antwort auf einen
muslimischen Blogger, der wegen einer Darstellung Mohammeds unlängst
Drohungen gegen die Produzenten der Serie «South Park» ausgesprochen habe.
«Sie (die Extremisten) können uns nicht unser Recht auf Redefreiheit nehmen
und uns mit ihren Drohungen zum Schweigen bringen», hiess es auf Facebook.
Mohammed-Karikaturen in der dänischen Zeitung «Jyllands-Posten» im Jahr
2005 hatten weltweit Proteste ausgelöst, bei denen mindestens 50 Menschen
starben.
Erzbischof beklagt Schikanen gegen irakische Christen
WELT
Der syrisch-katholische Erzbischof im nordirakischen Mossul, Basile
Georges Casmoussa, ruft die internationale Gemeinschaft zu einem stärken
Engagement für die verfolgten Christen in seinem Heimatland auf.
RNA/kipa
«Massiver Druck auf die irakische Regierung ist die einzige realistische
Chance für uns Christen», sagte Casmoussa am Dienstag bei einem Besuch des
katholischen Hilfswerks Missio in Aachen. «Es gibt einen massiven Druck auf
die Christen, die mit Gewalt, Drohungen, Entführungen und sogar Mord
vertrieben werden sollen.» Als jüngsten negativen Höhepunkt nannte der
Erzbischof einen Anschlag Anfang Mai auf einen Konvoi christlicher
Studenten in der Nähe von Mossul. Dabei seien zwei Studierende getötet und
mehr als 180 verletzt worden. An einer Aufklärung der Tat sei aber offenbar
niemand interessiert. Die Politik bekenne sich zwar offiziell zum Schutz
religiöser und anderer Minderheiten, doch im Alltag sei davon nichts zu
spüren, kritisierte Casmoussa. Viele Politiker seien vor allem darauf
bedacht, ihren eigenen religiösen oder ethnischen Gruppen zu mehr Macht und
Einfluss zu verhelfen.
Dabei wollten offenbar einflussreiche Kreise um jeden Preis verhindern,
dass sich gut ausgebildete junge Christen in Wissenschaft, Wirtschaft und
Politik engagierten und die Weiterentwicklung des gesamten Landes mit
beeinflussten. Gezielte Anschläge auf Gruppen christlicher Studenten seien
ein deutliches Indiz dafür, betonte der Direktor des
Missionswissenschaftlichen Instituts bei Missio, Harald Suermann.
Schweizer Juden und die Mischehe
SCHWEIZ
Mehr als 50 Prozent der Schweizer Juden gehen Mischehen ein. Jetzt
diskutiert der Israelitische Gemeindebund, ob und wie er Gegensteuer geben
kann.
RNA/kipa
Die Delegiertenversammlung des Schweizerischen Israelitischen
Gemeindebundes (SIG) befasste letzte Woche sich mit einem Antrag aus Basel,
der forderte, dass Juden häufiger untereinander heiraten sollen. Der Antrag
lautete: «Ist die Förderung der jüdischen Ehen eine Aufgabe des SIG?»
SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner erklärte gegenüber der Berner Zeitung
von Dienstag, 18. Mai, die Antwort sei noch nicht gefunden. Das Problem:
Die Mischehenrate mit Nichtjuden habe sich von einzelnen Prozenten vor 100
Jahren auf mittlerweile über 50 Prozent erhöht.
Bei der Volkszählung im Jahr 1900 bekannten sich gemäss SIG rund 18’000
Personen zum jüdischen Glauben, 100 Jahre später waren es noch 17’000, dies
obwohl sich die Gesamtbevölkerung in jenem Zeitraum fast verdoppelt hat.
Hätte die jüdische Bevölkerung im selben Ausmass zugenommen wie die
Gesamtbevölkerung, hätten sich rund 50’000 Personen zum Judentum bekennen
müssen. Ein Teil des Verlustes sei mit der Abwanderung nach Israel zu
erklären. Die Zahl jüdischer Eheschliessungen habe sich zudem in den
letzten 50 Jahren von 250 auf 125 pro Jahr halbiert.
Jüdische Gemeinden weltweit begegnen dem Problem mit der Organisation von
Single-Anlässen, heute gebe es auch jüdische Datingplattformen im Internet.
Bei orthodoxen Juden verlaufen Eheschliessungen traditionellerweise über
Vermittler. Wie schwierig sich die Partnersuche für eine Minderheit wie die
Juden zuweilen gestaltet, hielt Gabrielle Antosiewicz 2005 im
Dokumentarfilm «Matchmaker – Auf der Suche nach dem koscheren Mann» fest.
Reformierte Schweizer bereiten sich auf Weltgemeinschaftstreffen vor
SCHWEIZ/WELT
Die Schweizer Reformierten bereiten sich am 27. Mai in Bern mit einer
öffentlichen Tagung auf die vereinigende Generalversammlung der
«Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen» (WRK) vor.
RNA/comm.
Auf die kommende Generalversammlung der «Weltgemeinschaft Reformierter
Kirchen» (WRK) vom 18.-27. Juni 2010 in Grand Rapids (USA) bereiten sich
die Reformierten Kirchen in der Schweiz mit einer international besetzten
Tagung vor. Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) und die
Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn laden dazu am 27. Mai ab 9.45 Uhr
in das Gemeindehaus Johannes, Wylerstrasse 5 in Bern ein. Die Tagung ist
öffentlich.
Unter den Leitworten «Einheit, Gemeinschaft, Gerechtigkeit» diskutieren
unter anderem der RWB-Generalsekretär Setri Nyomi mit dem
SEK-Ratspräsidenten Thomas Wipf und dem RWB-Vizepräsidenten Gottfried W.
Locher über die kommende Agenda der WRK. Im Zentrum der vereinigenden
WRK-Generalversammlung stehen die Fragen nach den Reformierten innerhalb
der Ökumene sowie nach der ökologischen und wirtschaftlichen Gerechtigkeit,
der sich die Reformierten des RWB 2004 in Accra verschrieben haben. Die
Schweizer Reformierten werden laut einer Pressemitteilung mit einer
22-köpfigen Delegation vertreten sein.
Die WRK entsteht aus dem Zusammenschluss des Reformierten Weltbundes (RWB)
und dem Reformierten Ökumenischen Rates (REC). Das entspricht rund 80
Millionen Mitglieder aus 227 Kirchen in 108 Ländern
Glocken der Heimat: Internet-Dossier wird erweitert
SCHWEIZ
Seit einem Jahr sind die «Glocken der Heimat», die jeden Samstagabend auf
DRS 1 und DRS Musikwelle ertönen, auch im Internet abrufbar. Bis am 21. Mai
wird das Internet-Dossier um 50 Glockenklänge erweitert. Das meldet das
Schweizer Radio DRS in einem Communiqué.
RNA/kipa
Glockengeläute haben eine lange Tradition auf Schweizer Radio DRS: Bereits
1925 läuteten Glocken im Radio den Sonntag ein. Seit April 2009 sind rund
100 der insgesamt knapp 2.500 digitalisierten Glockengeläute mit
zusätzlichen Informationen zu Glocken und Kirchen im Internet abrufbar. Bis
am 21. Mai, pünktlich zu Pfingsten, kommen weitere 50 Glocken hinzu,
beispielsweise jene der katholischen Kirche St. Maria in St. Gallen, der
katholischen Kirche St. Mauritius in Emmen oder der reformierten
Stadtkirche in Aarau. Die neu erfassten Glockengeläute wurden aufgrund von
Hörer-Wünschen ausgewählt.
Die Redaktion der DRS Musikwelle nimmt weitere Anregungen von Hörerinnen
und Hörern auf und wird die Website auch in Zukunft laufend mit neuen
Glockenklängen erweitern.
St. Jakob Zürich: Podium zu Migrationspolitik
SCHWEIZ
Hundert Personen haben am letzten Freitag im Offenen St. Jakob in Zürich
die Frage diskutiert, wohin die Migrationspolitik in den nächsten 50 Jahren
führen soll. Eingeladen hatte das Solidaritätsnetz (Solinetz) Zürich. Auch
die Vision eines Grundrechts auf Emigration und Immigration wurde wurde
thematisiert.
RNA/comm.
Einig waren sich Martino Mona, Assistenzprofessor für Strafrecht und
Rechtsphilosophie in Bern, und Gianni D’Amato, Professor for Migration and
Citizenship Studies, Leiter des Schweizerischen Forums für Migrations- und
Bevölkerungsstudien, dass in Zukunft unser Umgang mit Migration viel
lockerer und selbstverständlicher sein werde, ähnlich der
Personenfreizügigkeit zwischen den Kantonen oder innerhalb der EU.
Die von Martino Mona begründete Vision eines Grundrechts auf Emigration
und Immigration, das wie andere Grundrechte nur unter bestimmten
Voraussetzungen einzuschränken wäre, fand laut Medienmitteilung beim
Publikum grossen Anklang, auch wenn einzelne kritische Stimmen die
Realitätsnähe und Bodenhaftung der Idee vermisst hätten. Philipp Müller,
FDP-Nationalrat, AG, der sich in der Höhle des Löwen wähnte, aber zäh und
nicht ohne Humor kämpfte, war zu keiner utopischen oder visionären Aussage
zu bewegen. Für Doris Fiala, FDP-Nationalrätin, ZH, werden die
demographische Entwicklung und die Überalterung in Europa sowie der
Fortschritt in der Medizin zwangsläufig zu einer Umschichtung der
Bevölkerung auf dem gesamten Planeten führen. Sie möchte allerdings das
Recht auf Immigration nicht für die Schweiz verankern, sondern vor Ort in
Herkunftsländern investieren, um Migrationsströme gar nicht erst entstehen
zu lassen. Dazu müsse die gesamte Staatengemeinschaft beitragen.
Daniel Vischer, Nationalrat der Grünen, ZH, macht die Zukunft von einer
gerechten und ernsthaften Klimapolitik abhängig, die alle anderen
Entwicklungen in wirtschaftlicher, sozialer und auch migratorischer
Hinsicht bedingt. Mit Doris Fiala ist er sich einig, dass dies eine
internationale Herausforderung ist. Die liberale Idee des Rechts auf
Immigration im liberalen Staat ist durchaus nach seinem Gusto.
Der Abend genügte nicht, um einen Ansatz zum Übergang von der jetzigen
vertrackten Lage in eine Zukunft ohne Grenzen auszuarbeiten. Über diese
konkrete Kleinarbeit will das Solinetz Zürich in einer nächsten
Veranstaltung nachdenken.