Aktion Weihnachtspäckli: 87000 Pakete für Osteuropa
SCHWEIZ
Im Rahmen der Aktion Weihnachtspäckli/Weihnachtsfreude sind in der Schweiz
87000 Pakete gesammelt worden. Die Geschenke sind für bedürftige Menschen
in Osteuropa bestimmt.
RNA/sda
Mit 21 Sattelschleppern wurde das Sammelgut nach Albanien, Bulgarien,
Moldawien, Rumänien, Weissrussland und in die Ukraine gebracht, wie die
Initianten am 23. Dezember mitteilten. Hinter der Aktion stehen das
AVC-Hilfswerk in Safnern, die Christliche Ostmission in Worb, die Hilfe für
Mensch und Kirche in Thun und das Hilfswerk Licht im Osten in Winterthur
Über 400 Kirchgemeinden, Frauengruppen, Schulen und unzählige engagierte
Einzelpersonen hätten die Geschenke in der ganzen Schweiz zusammengetragen.
Die jahrelange Zusammenarbeit der vier christlichen Hilfswerke mit ihren
Partnern vor Ort garantiere, dass die Päckli dort ankommen, wo die Not am
grössten sei, hiess es in der Mitteilung weiter.
«Sakral-vokal»: neue Musiksendung auf DRS 2
SCHWEIZ
Ab Sonntag, 3. Januar 2010, erklingt auf DRS 2 eine neue Sendung:
«Sakral-vokal» mit vokalen Kirchenwerken von der Renaissance bis zur
Moderne.
RNA
«Sakral-vokal» sei eine Plattform für geistliche Musik. Dieses breite und
enorm vielseitige Repertoire habe auf DRS 2 längere Zeit keinen Platz
gehabt, wie der Sender mitteilt. Die halbe Stunde nach 9 Uhr am
Sonntagmorgen war den Bach-Kantaten vorbehalten, und einen anderen
Sendeplatz für geistliche Musik habe es nicht gegeben.
DRS 2 hat den vokalen Kirchenwerken von der Renaissance bis zur Moderne
nun die Stunde von 10 bis 11 Uhr geöffnet, in der bisher das
«Klassiktelefon am Sonntag» beheimatet war.
Bevorzugt würden grössere geistliche Werke wie Messen, Kantaten, Requiem-
oder Stabat-Mater-Vertonungen gespielt. Es sollen aber auch kleinere Werke
und Raritäten aus dem Gebiet der Sakralmusik vorgestellt werden. Die
Sendungen dauere in der Regel eine Stunde, an Sonntagen mit einer
Gottesdienst-Übertragung beginne sie aber erst um 10.30 Uhr.
Ökumenischer Rat der Kirchen enttäuscht über Klimagipfel
WELT
Aus Sicht des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) entsprechen die
Verhandlungsergebnisse nicht den Erwartungen, die an den Klimagipfel
geknüpft worden waren.
RNA
«Das Abschlussdokument kam ohne Transparenz und ohne Konsens zustande. Es
wurde von den mächtigen Ländern der Welt in geheimen Sitzungen
ausgearbeitet», sagte der ÖRK-Programmreferent für Klimawandel, Guillermo
Kerber, in einer Medienmitteilung. Das ganze Verfahren habe sich als
schwerer Schlag gegen den Multilateralismus und die demokratischen
Prinzipien des UN-Systems erwiesen.
Das Abschlussdokument, der sogenannte «Copenhagen Accord», wurde zwischen
fünf Ländern – den USA, China, Indien, Südafrika und Brasilien –
ausgehandelt. Es hält fest, dass es solide wissenschaftliche Grundlagen für
eine Begrenzung der Temperaturerhöhung unter 2 Grad Celsius gibt, enthält
aber keine bindenden Verpflichtungen, die Emissionen zu reduzieren, um die
Temperaturerhöhung unter Kontrolle zu halten.
Die Mitglieder der ÖRK-Delegation, die an Konferenz teilnahmen,
kritisierten die Abschlusserklärung einmütig und stellten fest, dass die
Ärmsten der Armen einmal mehr am meisten unter diesem unfairen Deal leiden.
«Der Kampf gegen den Klimawandel geht weiter», so Kerber. «Wir müssen im
nächsten Jahr auf der unglaublich starken Bewegung aufbauen, die von
Kirchen und Zivilgesellschaft mit Gebeten, Glockenläuten, Lobbyarbeit
mobilisiert worden ist, um in Kopenhagen zu einem gerechten, ehrgeizigen
und verbindlichen Abkommen zu gelangen.» Die ökumenische Delegation wie
auch die ganze Zivilgesellschaft fühlten sich durch dieses Ergebnis
betrogen, würden sich aber weiterhin für ein Abkommen engagieren, das alle
Länder einbeziehe.
ZH: Empörung um angebliche Weihnachtslieder-Zensur an Schulen
SCHWEIZ
Mit einer Empfehlung, in der Schule an Weihnachten vom Singen von Liedern
mit religiösem Inhalt abzusehen, erntet das Volksschulamt im Kanton Zürich
viel Kritik. Der reformierte Kirchenratspräsident Ruedi Reich wandte sich
gegen die Zensur «unserer Weihnachtslieder».
RNA/kipa
«Wir feiern hier nicht die Wintersonnenwende oder irgendein Friedensfest,
sondern die Geburt Christi. Wenn man das ausklammern will, schafft man das
Fest besser ganz ab», sagte Ruedi Reich, reformierter Kirchenratspräsident
des Kantons Zürich, dem Winterthurer «Landboten»
Der Satz in der Richtlinie, der für Empörung sorgt, lautet: «Von der
aktiven Teilnahme muslimischer Kinder an Handlungen und Liedern mit
religiösen Inhalten, welche ihrem Glauben widersprechen (z. B. solchen, die
Jesus als Sohn Gottes bezeichnen), soll abgesehen werden.»
«20 Minuten» vom 22. Dezember zitiert nun die Bildungsdirektorin Regine
Aeppli, man könne auf diesen Satz verzichten, wenn er Verwirrung stifte. Es
ändere sich damit aber nichts an der Richtlinie, dass man muslimische
Kinder an Handlungen und Liedern mit religiösen Inhalten, welche ihrem
Glauben widersprechen, nicht aktiv teilnehmen lassen solle. An den Schulen
dürften aber alle Weihnachtslieder gesungen werden, die zur Schweizer
Tradition gehören, so Aeppli.
Doch auch das stösst auf Kritik. FDP-Nationalrätin Doris Fiala sagte «20
Minuten»: «Wir leben in einem christlich geprägten Land. Der Integration
zuliebe sollen auch muslimische Kinder bei ‹Stille Nacht› mitsingen.» Genau
wegen dieses übertriebenen Multi-Kulti-Geistes habe die Schweizer
Bevölkerung die Minarett-Initiative angenommen.
Aktion von Papierlosen im Zürcher Niederdorf
SCHWEIZ
Ein Jahr nach der Kirchenbesetzung in Zürich haben am Samstag Papierlose
erneut auf ihre Situation aufmerksam gemacht. "Immer noch da, immer noch
ausgegrenzt" war das Motto der Platzaktion vor der Predigerkirche im
Zürcher Niederdorf.
RNA/sda
Vor einem Jahr hatten Sans-Papiers und Aktivisten des Zürcher
Bleiberechts-Kollektivs die Predigerkirche während knapp drei Wochen
besetzt. Sie wollten mit ihrer Aktion auf die Notlage der Papierlosen
aufmerksam machen und forderten unter anderem eine humanere Praxis bei der
Behandlung von Härtefällen.
Ein Jahr später zogen rund 70 Personen am gleichen Ort Bilanz. Gemäss
Kollektiv sind die Probleme immer noch die gleichen wie vor einem Jahr. Die
"von oben" diktierte Migrationspolitik sei unverändert.
Die Sans-Papiers und Aktivisten forderten deshalb eine sofortige
Abschaffung des Nothilferegimes und Aufhebung des Arbeitsverbots für
abgewiesene Asylsuchende. Zudem solle Schluss mit Ausschaffungen und der
Ausschaffungshaft sein.
Eine einzige konkrete Veränderung in der Zürcher Migrationspolitik habe es
im letzten Jahr gegeben: die neu geschaffene Härtefallkommission im
September. Diese Kommission sei aber keine Lösung: Selbst wenn nun
tatsächlich mehr Gesuche zur Anerkennung nach Bern weitergeleitet werden
sollten, reiche das bei weitem nicht. Die Gewährung einer
Aufenthaltsbewilligung dürfe kein Gnadenakt - abhängig von den Launen von
Beamten, Experten und Regierungsrat - sein.
Gemäss Kollektiv hat sich im vergangenen Jahr aber "von unten" einiges
bewegt. Unter dem Dach der Autonomen Schule Zürich (ASZ) in Zürich-Oerlikon
sei ein selbstverwaltetes Bildungsprojekt entstanden. Dreimal in der Woche
finden hier Deutschkurse statt.
Bundesgericht tritt auf Beschwerden gegen Minarett-Initiative nicht ein
SCHWEIZ
Das Bundesgericht ist auf zwei Beschwerden gegen die Minarett-Initiative
nicht eingetreten. Die Richter in Lausanne verweisen darauf, dass sie
angenommene eidgenössische Volksinitiativen ohne konkreten Anwendungsfall
nicht prüfen dürfen.
RNA/sda
Die beiden Beschwerdeführer aus der Deutschschweiz und der Romandie hatten
eine Aufhebung der Volksinitiative "Gegen den Bau von Minarette" verlangt.
Die nach ihrer Ansicht "diskriminierende" und "verfassungswidrige" Vorlage
war vom Schweizer Stimmvolk am vergangenen 29. November angenommen worden.
Das Bundesgericht ist auf die beiden "offensichtlich unzulässigen"
Eingaben im vereinfachten Verfahren nun gar nicht eingetreten. Das Gericht
verweist darauf, dass die Beschwerdeführer die angenommene eidgenössische
Volksinitiative abstrakt gerügt und keinen konkreten Anwendungsfall geltend
gemacht hätten.
Dagegen stehe nach schweizerischem Recht keine Beschwerde ans
Bundesgericht zu Verfügung. Gegen die Abstimmung als solche könne sodann
nur Beschwerde wegen einer Verletzung des Stimmrechts oder wegen
Unregelmässigkeiten bei der Abstimmung geführt werden. Solche Einwände
seien indessen nicht erhoben worden.
Noch offen ist, wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR)
in Strassburg die Zulässigkeit der bei ihm erhobenen Beschwerden in
gleicher Sache beurteilen wird. Wie der Gerichtshof auf Anfrage der
Nachrichtenagentur SDA mitteilte, hat er bisher insgesamt sechs Eingaben
zur Minarett-Initiative erhalten.
Die erste hatte der ehemaligen Sprecher der Genfer Moschee, Hafid
Ouardiri, eingereicht.
Am Donnerstag teilten die Muslimische Liga Schweiz, die Stiftung
Muslimische Gemeinschaft Genf, die Kulturelle Vereinigung der Muslime in
Neuenburg und die Genfer Vereinigung der Muslime mit, ebenfalls den Gang
vor den EGMR angetreten zu haben.
Eine wichtige Stimme des Schweizer Protestantismus verstummt
SCHWEIZ
Nach 58 Jahren stellt die Zeitschrift «Reformatio» ihr Erscheinen ein.
Damit verschwindet eine Plattform intellektueller Auseinandersetzung und
Selbstverständigung im Schweizer Protestantismus.
RNA
Gründe seien der Rückgang der Abonnentenzahlen, der gescheiterte Versuch,
langjährige Redaktionsmitglieder zu entlasten sowie das Problem, genügend
viele Köpfe für die publizistische Freiwilligenarbeit zu gewinnen. Dies
schreibt David A. Weiss, Präsident des Vereins Reformatio, in der letzten
Nummer. Die Website www.reformatio.ch bleibt bis auf weiteres online.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der «Reformierten Presse» Nr.
51/52, die morgen Freitag erscheint.
Markus Sahli wird theologischer Leiter im Kloster Kappel
SCHWEIZ
Per 1. Juni 2010 übernimmt Markus Sahli die theologische Leitung des
Klosters Kappel. Seit 10 Jahren war der Pfarrer in verschiedenen Funktionen
im Kirchenbund tätig.
RNA/comm.
Markus Sahli ist seit 1999 beim Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund
SEK tätig, zuerst als Geschäftsführer, seit 2001 als Leiter
Innenbeziehungen und ab 2007 als persönlicher Mitarbeiter des
Ratspräsidenten. Seit 2006 ist er zudem Sekretär des Schweizerischen Rats
der Religionen. Zuvor war Sahli Theologischer Sekretär des Kirchenrates der
Reformierten Landeskirche Aargau sowie Gemeindepfarrer im Kanton Freiburg.
Sahli ist verheiratet und wohnt im aargauischen Moosleerau.
Per Juni 2010 tritt der 50-jährige Theologe die Nachvolge von Pfarrerin
Dorothea Wiehmann Giezendanner an, die dann in Pension geht. Im
Seminarhotel und Bildungshaus der reformierten Zürcher Landeskirche in
Kappel wird er die Verantwortung für den theologischen Bereich tragen. Im
Vordergrund stehen die Gestaltung des spirituellen Lebens wie auch des
kulturellen und erwachsenenbildnerischen Angebots.
Klage wegen Minarettverbot in Strassburg
SCHWEIZ/WELT
Hafid Ouardiri, früherer Sprecher der Moschee in Genf, hat am Dienstag
beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg eine
Beschwerde gegen das Schweizer Minarett-Verbot eingereicht. Es sei
unvereinbar mit der Europäischen Menschenrechtskonvention.
RNA/sda
Gleichzeitig mit seiner Klage in Strassburg schickte Quardiri einen Brief
an den Bundesrat und an alle Mitglieder des Europarates. Der Genfer Jurist
Pierre de Preux, einer von fünf schweizerischen, französischen und
belgischen Anwälten, die Quardiri vertreten, bestätigte einen Bericht auf
der Internet-Online-Seite des Westschweizer Fernsehens TSR. Ouardiri ist
der Ansicht, dass die Schweiz mit dem generellen und absoluten Verbot des
Baus von Minaretten die Religionsfreiheit der Muslime beschränke. Das
Verbot sei zudem diskriminierend, weil es nur für eine Religion gelte und
nicht für alle.
Quardiri macht geltend, die Schweiz habe mit der Unterzeichnung der
Europäischen Menschenrechtskonvention akzeptiert, dass gewisse fundamentale
Werte unter die Kontrolle einer höheren Autorität fielen, das heisst unter
jene des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Diese Werte seien
nicht verhandelbar, auch nicht durch das Volk, erklärte de Preux. Wenn das
Strassburger Gericht seinem Klienten Recht gebe, könne das Minarett-Verbot
in der Schweiz nicht vollzogen werden.
Gemäss dem Schweizer Strafrechtsprofessor Stefan Trechsel, ehemals
Präsident der Europäischen Kommission für Menschenrechte und derzeit
Richter am Jugoslawien-Tribunal in Den Haag, stehen die Chancen für die
Beschwerde nicht besonders gut. Trechsel sprach gegenüber der «Tagesschau»
des Schweizer Fernsehens von zwei grossen Hindernissen. Der Europäische
Gerichtshof für Menschenrechte sei nur eine Art Notbremse. Zuerst müssten
alle Instanzen in der Schweiz bis hin zum Bundesgericht angerufen werden.
Zudem seien die Beschwerdeführer persönlich vom Minarett-Verbot gar nicht
betroffen, weil ihnen kein Gesuch für den Bau eines Minaretts verwehrt
wurde.
Elf Tote bei Attacken auf Kirchen im Nordirak
WELT
Bei Bombenanschlägen vor zwei christlichen Kirchen in der nordirakischen
Stadt Mossul sind am Dienstag elf Menschen ums Leben gekommen. Nach
Informationen der Nachrichtenagentur Al-Yaqan explodierte ein Sprengsatz
vor der Jungfrau-Maria-Kirche im Westen der Stadt. Eine weitere Bombe
detonierte vor einem christlichen Gotteshaus im Osten von Mossul.
RNA/sda
Insgesamt wurden den Angaben zufolge mehr als 80 Menschen verletzt. Im
Regierungsviertel von Bagdad starben – eine Woche nach der letzten grossen
Bombenserie – Menschen durch die Explosion von drei Autos, die mit
Sprengstoff präpariert waren. Nach Angaben des Innenministeriums starben
vier Menschen, 14 wurden verletzt. Unbekannte feuerten zudem mehrere
Granaten auf die streng abgeriegelte Grüne Zone von Bagdad ab, in der unter
anderem die US-Botschaft liegt. Die drei Bomben detonierten auf einem
Parkplatz nahe deriranischen Botschaft, neben dem Aussenministerium und in
der Nähe des Ministeriums für Migration.
Am Dienstag vergangener Woche waren in Bagdad durch Terroranschläge in der
Umgebung von öffentlichen Gebäuden nach offiziellen Angaben 132 Menschen
ums Leben gekommen. In der Stadt Kirkuk starb ein Offizier durch eine
Haftbombe, die an einem Militärfahrzeug befestigt worden war. Drei Soldaten
wurden laut Al-Yaqan verletzt. Die Kämpfer der iranischen Oppositionsgruppe
Volksmudschahedin protestierten in ihrem Lager nördlich von Bagdad am
Dienstag gegen ihre von der irakischen Regierung geplante Umsiedlung.