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20. November 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 20. November 2006 Reich und Arm (Psalm 49) Die Schweiz ist reich, sehr reich. Nur ist der Reichtum sehr einseitig verteilt. 3% der privaten Steuerpflichtigen verfügen über gleichviel steuerbares Nettovermögen wie die restlichen 97%! Kaum in einem anderen Land ist die Diskrepanz so gross wie bei uns. Und der Trend verstärkt sich bei uns und weltweit: Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer und der Mittelstand verschwindet auf die Seite der Armen. Reich und Arm das ist auch das Thema des 49. Psalms. Was den Psalmbeter dort bewegt, ist die Tatsache, dass Reiche und Arme genau gleich sterben müssen. Von den Reichen wird gesagt: Sie verlassen sich auf ihr Geld und tun gross mit viel Reichtum. Doch können auch sie sich nicht loskaufen, nicht Gott ein Lösegeld geben. ... Auch der klügste Mann muss sterben. Und ein Narr und ein Dummkopf gehen genauso zugrunde. (Ps 49.7f,11) Und der Psalmbeter betont, dass das letzte Hemd keine Taschen hat, und tönt an, dass die Armen durch den Tod erlöst und die Reichen in die Dunkelheit geschickt werden. Mir reichen diese Gedanken nicht. Sie sind mir zu allgemein und zu schwarz-weiss, zu Jenseits-orientiert. Dazu brennt in dieser Welt das Problem zwischen Reich und Arm einfach zu stark. Veränderungen im Hier und Jetzt stehen dringendst an. Wie kann dazu Motivation und Bewegung entstehen? Ernährung, Gesundheit und Bildung für alle das würde helfen. Wie können wir bei den Reichen die Einsicht wachsen lassen, dass das breit und grenzenlos gefördert werden sollte? Wie können wir erreichen, dass es spürbar weh tut, wenn wir uns da verweigern; und dass es spürbar gut tut und Vertrauen, Frieden und Verständigung schafft, wenn wir beginnen zu teilen, zu fördern, zu ermöglichen und ermächtigen? Herr, Gott, hilf uns, hier und heute solidarisch zu teilen und zu leben, damit wir alle mit der gleichen Zuversicht leben und sterben können! © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Neu: Blog unter
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Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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17.11.06
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 17. November 2006 Die Leere aushalten Ich sitze einfach da, lustlos, ohne Kraft obwohl so vieles zu erledigen wäre. Ich fühle mich irgendwie leer, unausgefüllt. Nichts hilft wirklich. Es fällt mir schwer, diesen Leere-Zustand auszuhalten. Am liebsten möchte ich ihn sofort füllen. Egal mit was. Hauptsache, das Leere-Gefühl ist weg. Es gibt manchmal solche Tage, an denen nichts hilft. Aber das ist auch gut so! Sofern wir den Mut haben, sie auszuhalten, die Leere nicht zu verdrängen, sie nicht mit Trost, mit Selbstmitleid, mit künstlicher Sinngebung oder mit allerlei Rechtfertigungen und Schuldzuweisungen zu füllen. Einfach da sitzen. Die Leere in mir betrachten. Das Unverständliche, das Sinnlose aushalten. Vielleicht ist nichts so spannend, wie die Gestaltung der leeren Momente, der freien Plätze, der unverstellten Räume, der unbewohnten Gegenden deines Lebens. Fülle sie nicht mit dem, was andere dir anbieten, nicht mit dem Überfluss der Welt, nicht mit den Spielzeugen, die dich ablenken, nicht mit den Dingen, die dich arm machen, oder mit Gedanken, die dich gefangen setzen, nicht mit dem bunten Abfall, der dich entwürdigt. Gib der Kleinlichkeit nicht nach. Nimm wahr, dass du auch aus Löchern bestehst, die nicht gestopft werden müssen, die aber mit Bedeutungen gefüllt werden können. Weite ist deine Berufung. (Ulrich Schaffer) Es ist befreiend, zu erleben, dass nicht alles seine Ordnung, seinen Sinn haben muss in meinem Leben. Ich darf und soll auch mal bedeutungslos, sinn-los sein und nur noch sein, mich selber sein, ganz bei mir sein: Die Weite meines Wesens spüren. Und die unverstellten Räume meiner Seele. Die freien Kräfte für neue Möglichkeiten. Und die Quelle meiner ungeahnten Lebendigkeit. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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16.11.2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 16. November 2006 Leben vor und nach dem Tod Der bekannte Wiener Theologe P.M. Zulehner hat vor einiger Zeit in einem Fernsehinterview gesagt: Früher haben die Menschen vierzig Jahre plus die Ewigkeit gelebt. Heute leben sie nur noch 80 und mehr Jahre. Er meinte damit: die Lebenserwartung der Menschen früherer Zeiten war gering, jedoch lebten sie die kurze Zeit ihres irdischen Lebens mit der Erwartung auf ein ewiges und glückliches Leben bei Gott. Heute leben die Menschen länger, aber sie wagen kaum mehr einen Ausblick auf das Leben nach dem Tod. Das Bewusstsein einer endgültigen Beheimatung des Menschen im ewigen Leben bei Gott scheint unter heutigen Christen und Christinnen schwach entwickelt. Die frühere Jenseitsvertröstung ist weitgehend einer Vertröstung auf das Diesseits gewichen. Die neuzeitlichen Christen haben immer mehr den Blick vom Himmel auf die Erde gelenkt, bis dahin, dass sie den Blick zum Himmel überhaupt verloren haben. Das Sterben in der Natur in diesen Novembertagen erinnert uns an unsere eigene Endlichkeit. Wir sind nur Gast auf Erden. Unsere Lebenszeit ist begrenzt. Auch wenn wir Momente intensiven Lebens, höchsten Glücks und tiefster Erfüllung im Diesseits erleben, bleibt uns die Gewissheit, dass dieses irdische Leben eine vorläufige Form der Existenz ist. Christliches Hoffen blickt über den Tod hinaus. Es ist unlösbar mit dem Glauben an die Auferstehung Jesu Christi verbunden und gründet wesentlich darin, dass wir an Jesu Auferstehung teilhaben werden, auch wenn wir nicht wissen, wie das sein wird. Die Hoffnung auf das neue Leben, das über den Tod hinausreicht, wirft Licht bereits auf unser jetziges Leben und vermag es zu verändern. Der Glaube an ein Leben nach dem Tod kann uns zum Beispiel gelassener machen, er nimmt uns die Hast, möglichst alles erlebt und gesehen haben zu müssen. Er schützt das Leben und Zusammenleben der Menschen vor ständiger zerstörerischer Überforderung. Denn der andere neben mir bekommt das Recht, ein begrenzter, endlicher Mensch zu sein. Auch mir selber bringt dieser Glaube Entlastung: Ich kann das Bruchstückhafte, Unvollkommene und Unvollendete meines Lebens stehen lassen, weil Gott selber einmal meine Sehnsucht nach einem ganzen, entgrenzten und heilen Leben erfüllen wird. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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15. November 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 15. November 2006 Gott ist mit uns auf dem Weg (Psalm 48) Das biblische Israel ist überzeugt: Jerusalem kann nie fallen, weil der Herr dort seine Heimstatt hat. Der 48. Psalm berichtet davon: Der Herr ist gross und hoch zu loben! In unserer Gottesstadt liegt sein heiliger Berg, ein herrlicher Gipfel, alle Welt erfreut sich an ihm. (Ps 48.2-3a) Die Geschichte zeigte dann aber ein anderes Geschehen. Jerusalem fiel, wurde geschleift und später zwar wieder aufgebaut, erreichte aber nie mehr den alten Glanz. In neutestamentlicher Zeit wuchs dann die Erwartung eines noch vollkommeneren, eines himmlischen Jerusalem. Ich kann mit dieser Vorstellung nichts anfangen. Sie ist mir sehr fremd. Und sie hat einen eigenartigen Beigeschmack. Denn im realen Jerusalem ist heute der Tempelberg ein Streitobjekt erster Güte. Juden, Moslems und auch fanatische Christen erheben Anspruch darauf. Das hat nichts, gar nichts mit Gott zu tun. Für mich ist Gott nicht an Örtlichkeiten, an Gebäude gebunden auch nicht an Kirchen und Kapellen. Ich kann seine Präsenz überall spüren und am ehesten dort, wo ich mit anderen Menschen in Frieden und Solidarität zusammen bin. Gott ist mit uns auf dem Weg. Jesus Christus hat ihn uns als den Gott mit uns nahegebracht. Darum gefallen mir auch die letzten beiden Zeilen des Psalms 48 so gut. Da heisst es: Er gehört für alle Zeit zu uns; er wird uns immer leiten! (Ps 48.15b) Und weil Gott oder wie auch immer wir ihn je nach unserem Glauben und unserer Religion nennen mögen mit uns auf dem Weg ist, können wir einander ohne Angst und friedlich und solidarisch begegnen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Neu: Blog unter
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Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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14. November 2006
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Weg-Wort vom 14. November 2006 Er liebt uns alle! (Psalm 47) Das Sprichwort, das besagt, dass viele Wege nach Rom führen, ist uns allen bekannt. Es macht klar entkleidet man es dem Bild Rom -, dass eben viele Wege zu einem Ziel führen. Für viele Christen ist die ökumenische Bahnhofkirche mit ihrer Gastfreundschaft für Menschen aller Religionen eine grosse Herausforderung. Sie verstehen nicht, dass ein Glaube, der sich Jesus verpflichtet weiss, eine solche Offenheit leben kann. Denn: Sagt doch nicht eben dieser Jesus: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. (Joh 14.6) Also gibt es doch nicht viele, sondern nur einen einzigen Weg zu Gott? Im 47. Psalm feiert das kleine Israel die Weltherrschaft Gottes. Gott herrscht über die Völker. ... Alle Machthaber sind Gott verantwortlich, er steh über ihnen allen. (Ps 47.9a,10b) Israel hat die Vision, dass alle Völker ihrem Gott huldigen. Auf der einen Seite gefällt mir die Vision der Israeliten: etwas gemeinsam haben, das alle Menschen auf dieser Welt verbindet. Davon träume ich auch. Und ich bin auch sicher, dass es so etwas gibt. Auf der anderen Seite stört mich alles Exklusive, alles Ausschliessende: Unser Gott! oder Nur durch Christus!. Für mich als Christ stimmt zwar das durch Christus. Ich glaube das. Aber es käme mir nie in den Sinn, es exklusiv zum Eintrittsbillett zu Gott zu machen. Da denke ich Gott einfach grösser und weiter. Und ich bin überzeugt, dass er viele verschiedene Namen hat und ganz viele verschiedene Wege zu ihm führen. Darum ist mir die Gastfreundschaft in der Bahnhofkirche so wichtig. Menschen aller Religionen, auch Menschen, die nicht glauben können, sind willkommen. Ich vertraue darauf, dass die Macht über uns ein grosses Herz hat. Er liebt uns. (Ps 47.5c) © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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13. November 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 13. November 2006 Gott geniessen Geniesse das Leben! oder Geniesse den Abend! ist ein Wunsch, der oft zu hören ist. Fun haben ist für viele zu einer wichtigen Lebensmaxime geworden. Hauptsache es macht Spass! Daneben gibt es Menschen, die mit dem Drohfinger auf jene zeigen, die so manches zu geniessen wagen: ein feines Essen, ein Glas köstlichen Weines, eine Zigarette, eine Stunde Nichtstun. Oder andere haben als Merksatz ins Leben miterhalten: nur wer viel leistet und auf viel verzichtet ist etwas wert. Wie ist das in der Religion? Besteht diese aus vielen Vorgaben und Regeln - oder gibt es auch einen Raum des Geniessens? Mystikerinnen und Mystiker des Mittelalters sprechen immer wieder von der Minne zu Gott und vom Geniessen Gottes. Eine Praktik des Geniessens wird in den Zisterzienserklöstern gelebt. Die Mönche pflegen neben der Handarbeit und dem täglichen Gebet die geistliche Lesung. Sie lesen meist in den Gängen des Klosters leise vor sich hin und horchen so die Sätze der Bibel auf die Freisetzung der göttlichen Quelle ab. Die Texte werden wieder und wieder gelesen. Dieses langsame Käuen und Verdauen wird zu einem süssen Wiedererinnern, das einen innern Wohlgeruch entfaltet. Von einer andern Art Gott zu geniessen, erzählt der Pfarrer von Ars. Allmorgendlich sieht er einen Bauer, der vor der Arbeit in der Kirche kniet. Dessen Nachbar, der ebenfalls auf dem Feld arbeitet, fällt das lange Fehlen auf, und er stellt ihn zur Rede. Er fragt ihn: Was machst du so lange dort? Der Bauer antwortet ihm: Ich schaue den lieben Gott an, und er schaut mich an! Das ist alles. Das ist alles. Und doch ist gerade dieses sich Anschauen Quelle grösster Kraft und Beglückung für das Bestehen des Alltages. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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10. November 2006
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Weg-Wort vom 10. November 2006 Ein feste Burg ist unser Gott (Psalm 46) Im Psalm 46 stehen die machtvollen Worte, die Martin Luther zu Melodie und Text seines Liedes Ein feste Burg ist unser Gott angeregt haben. Gott gibt uns Sicherheit und Kraft, er ist der starke Helfer in der Not. Darum haben wir keine Angst, auch wenn die Welt zu schwanken anfängt, selbst wenn die Berge mitten ins Meer stürzten. Mögen die Fluten schäumend aufbrausen, mögen die Berge von ihrem Aufprall erzittern: Der Herr der Heerscharen ist bei uns, der Gott Jakobs beschützt uns. (Ps. 46.2-4) Ein feste Burg ist unser Gott dieses Lied ist ein Mutmacher-Lied von der Reformation an bis heute. Der 46. Psalm ist ein Mutmacher-Psalm, der seit seiner Entstehung bis heute nichts an Kraft verloren hat. Ich bin sicher, dass auch der Heilige Martin, dessen Tag, Martini, wir morgen feiern, Mut und Kraft aus seinen Worten geschöpft hat. Martin, ursprünglich aus Ungarn stammend, um 316 geborgen, wird zuerst Soldat und Offizier bei den Römern. In dieser Zeit vollbringt er unglaublich schreckliche Taten. Dann quittiert er den Kriegsdienst und ändert sein Leben. Er wird Mönch in der Touraine. Mit seiner Art wird er über die Grenzen der Touraine, ja ganz Frankreichs bekannt. 372 wird er Bischof von Tours. Die bekannteste Geschichte von ihm ist diejenige, die Jahrzehnte lang bezeichnender- und richtigerweise auf unseren alten 100-Franken-Noten abgebildet war: Noch als römischer Soldat soll er in Amiens seinen gefütterten Offiziersmantel mit einem Armen geteilt haben, indem er ihn mit seinem Schwert in zwei Teile schnitt. Kommt, bestaunt die Taten des Herrn! (Ps 46.9a) © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Neu: Blog unter
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Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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9.November 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 9.November 2006 Gib die Hoffnung nicht auf Wie gerne denken wir an die Vergangenheit zurück und erinnern uns an gute alte Zeiten, wo alles noch ganz anders war. Das Schwierige und Unangenehme verdrängen wir nur zu gerne und das ist wahrscheinlich auch gut so. Bei Kahlil Gibran lese ich dazu einen Text: Gleiche nicht jenem, der am Kamin sitzt und wartet, bis das Feuer ausgeht, und dann umsonst in die erkaltete Asche bläst. Gib die Hoffnung nicht auf, und verzweifle nicht wegen vergangener Dinge! Unwiederbringliches zu beweinen, gehört zu den ärgsten Schwächen des Menschen. Die gute alte Zeit, von der manchmal die Rede ist, gibt es allerdings nicht. Unser Blick soll sich nach vorne, in die Zukunft richten. Es gibt Momente im Leben, an denen möchte man gerne verweilen, weil es so schön oder eindrücklich war. Momente in denen es gut ging man Glück fühlte. Es gibt aber auch schwierige Zeiten, die man so schnell als möglich hinter sich lassen möchte. Doch auch solche Augenblicke gehen vorüber und es liegen neue, gute Zeiten vor mir. So kann Paulus über seine Vergangenheit schreiben: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt. (Phil. 3,14) Deshalb ist der Satz wichtig: Gib die Hoffnung nicht auf. Hoffnung weitet uns den Blick nach vorn, auf das, was wir erwarten und erreichen möchten. Das ist Brennmaterial für das Feuer, das nicht verlöschen darf, denn in die verglühte Asche zu blasen wirbelt nur Staub auf, da hat Kahlil Gibran recht. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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08.11.06
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Weg-Wort vom 8. November 2006 In allem die Liebe Einmal im Monat besucht er seine Mutter im Altersheim. So viel müsse schon sein, meint er. Einige Male im Jahr geht sie mit an die Geschäftsanlässe ihres Mannes. So viel liege gerade noch drin, meint sie. Wir erleben täglich Situationen, wo wir uns mehr oder weniger wohl fühlen. Wir kennen viele Tätigkeiten, die für uns eher Pflichtübungen sind, die halt gemacht werden müssen. Die wir möglichst rasch hinter uns bringen wollen. Die Frage ist allerdings, wie sehr diese unliebsamen Dinge unser Leben, unsern Alltag prägen und beeinflussen. Denn zu viel davon ist wie in vielen andern Bereichen auch eher ungesund: Pflicht ohne Liebe macht verdriesslich. Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos. Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart. Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch. Klugheit ohne Liebe macht kleinlich. Ehre ohne Liebe macht geizig. Glaube ohne Liebe macht fanatisch. Ein Leben ohne Liebe ist sinnlos. (Quelle unbekannt) Die Liebe aber vermag selbst das Unangenehme, das Störende und Unliebsame sanft und leise zu verändern. Weil sie ganz da ist, ganz gegenwärtig. Weil sie in allem das Wesentliche sieht. Weil sie mit einem wohlwollenden Herzen gut sieht. Weil sie in allem das Beste anzusprechen vermag. Für Mutter Teresa kommt es nicht darauf an, wie viel wir tun, sondern wie viel Liebe, wie viel Aufrichtigkeit, wie viel Glauben wir in unser Tun legen . Mit der Liebe wird aus einer Verpflichtung meine persönliche Verantwortung, mein persönliches Engagement. Die Liebe erweitert die Gerechtigkeit mit Barmherzigkeit und lässt die Klugheit zur Weisheit werden. Die Liebe erst erfüllt das Leben mit Sinn mit Freude und Glück. Für den Apostel Paulus ist die Liebe das Grösste (nach 1Kor 13): Wenn ich die Sprachen aller Menschen spreche, aber ich habe keine Liebe dann bin ich doch nur ein dröhnender Gong oder eine lärmende Trommel. Wenn ich alle Erkenntnis besitze, aber ich habe keine Liebe dann bin ich nichts. Und wenn ich all meinen Besitz verteile, aber ich habe keine Liebe dann nützt es mir nichts. Auch wenn alles einmal aufhört die Liebe wird niemals vergehen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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07.11.06
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 7. November 2006 Vorrat an Licht und Wärme Welch prächtiger Herbst! Wie selten habe ich in den letzten Tagen und Wochen die angenehme Wärme, die farbenprächtigen Bäume und das golden schimmernde Abendlicht herzhaft genossen. So oft es mir möglich war, suchte ich das Licht und die Wärme der Sonne, wie um sie mitzunehmen für die wieder kürzeren Tage und dunkleren Stunden der kommenden Wochen, wenn keine Sonnenstrahlen mehr durch die grauschwarze Nebeldecke dringen. Mit den trüben Novembertagen beginnt für viele Menschen eine eher schwermütige und niederdrückende Zeit, die sie nur wenig Freude und Leichtigkeit erleben lässt. Tief beeindruckt hat mich eine Frau, die sich jeweils lange im Voraus auf diese für sie schwierige und depressive Zeit vorbereitet mit einem Vorrat an Licht und Wärme, wie sie sagte. Sie zeigte mir eine rotsamtene Schachtel, in der sie ihre Lichthäppchen, ihre wärmenden Aufsteller jedes Jahr neu sammelte: Einige ihrer Lieblingsbilder; Fotos mit freudvollen Erinnerungen; Gedichte oder Texte, die ihr zu Herzen gingen; Gebete; Zeitungsausschnitte mit Berichten, die sie erfreuten; Briefe, die zu lesen ihr immer wieder gut taten; Gegenstände, die sie an kraftvolle, wichtige Ereignisse erinnerten; Zitate von Dichtern und Denkern, die sie beeindruckten; eigene, handschriftlich aufgezeichnete Gedanken, die sie bewegten und ihr Mut machten; eine Aufzählung von dem, was sie an sich mochte und schätzte; für jede ihrer Stärken eine eigene Karte; Fotos von lieben Menschen, mit denen sie sich gut verstand, denen sie auch in dunklen Stunden anrufen konnte ... Sie erklärte mir dann: Ich weiss, ich darf das Depressive in mir, die Schwere nicht einfach verdrängen oder mit all diesen guten Dingen zudecken. Ich muss das Dunkel immer wieder zuerst annehmen, ja dazu sagen und es aushalten. Dann aber hole ich die Schachtel hervor und schenke mir ein wenig von meinem Vorrat an Licht und Wärme. Zum Abschied drückte sie mir den folgenden Text von Dietrich Bonhoeffer in die Hand: In mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht; ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht; ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe; ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede; in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld; ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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