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3. März 2014 - Welche Frabe tragen wir

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich Weg-Wort vom 3. März 2014 Welche Farbe tragen wir? Welche Farben haben unsere Parkbänke? Welche unsere Standpunkte? Während der olympischen Winterspiele war ich in Israel und an einem der Tage besuchten wir die Holocaust-Gedenkstätte Yad VaShem in Jerusalem. Dort habe ich einen Text gefunden, der mich beängstigend aktuell dünkte. Er erinnert an die olympischen Sommerspiele von 1936 in Berlin. Susanne Neuländer-Faulkner hat ihn geschrieben. Sie ist Jahrgang 1921und lebte damals in Deutschland: "Nach den Nürnberger Gesetzen wurden in den Parkanlagen die Bänke gelb angestrichen und gekennzeichnet, dass sie nur für 'Nicht-Arier' seien. Die andern Parkbänke waren grün. Etwa eine Woche, bevor die olympischen Spiele begannen, wurden auch die andern Bänke plötzlich wieder grün angemalt. Jesse Owens [ein schwarzer amerikanischer Leichtathlet] erbrachte diese unglaubliche Leistung und gewann Goldmedaillen, und ich erinnere mich, dass ich ins Kino ging und wusste, dass die Deutschen alles unternommen hatten, um ihn zu schikanieren und ihn von einem Sieg abzuhalten. Sie liessen ihn immer wieder von Neuem starten oder beschwerten sich, dass er Rückenwind gehabt habe und dadurch begünstigt worden sei. Wie auch immer, jedes Mal rannte er schneller als zuvor. Eine Woche, nachdem die Olympiade zu Ende gegangen war, wurden die Parkbänke wieder gelb angestrichen." (aus: Durch unsere Augen gesehen, Yad Vashem, 2009, Seite 42) Welche Farbe trugen die eben erst vergangenen olympischen Winterspiele? Gibt es da auch ein Farbspiel mit einem Vorher, Während und Nachher? Ja und dabei können wir auch uns selber fragen: Wie sind unsere Bänke angestrichen, welche Farbe tragen sie? Wechseln sie auch so schnell die Farbe? Sind unsere Farben beständiger? Mit dem nächsten Sonntag beginnt die Passionszeit, der Aschermittwoch signalisiert katholischerseits das Ende der Fasnacht und den Beginn der Fastenzeit. Tage und Wochen, in denen wir uns darauf besinnen können, welche Farbe unsre Bänke tragen, welche Farbe tragen wir. Welche Farbe tragen wir? Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw. iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Älterwerden - 28. Februar 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich Weg-Wort vom 28. Februar 2014 Älterwerden Älter werden: wie geht das? Beim Älterwerden sagt einem niemand, wie das geht. Die eigenen Söhne und Töchter werden Eltern, ein starkes Zeichen, dass eine neue Generation ins Leben gerufen wird. Wenn uns eine gute Gesundheit geschenkt ist, kann auch die dritte Lebensphase spannend und erfüllend sein! Auch dann, wenn die sichtbaren Veränderungen des Körpers sich bemerkbar machen oder kleinere Altersbeschwerden dazu kommen! Das allmähliche Verstehen und das Wissen um die Endlichkeit des Lebens lassen auch Fragen aufkommen! Wo will ich eigentlich noch hin mit meinem Leben? Oder wo will das Leben noch hin mit mir? Hab ich genug gelebt? Was zählt wirklich im Leben? Einen Vorsatz beherzige ich, wann immer es möglich ist: Ich will nichts Wichtiges aufschieben und versuche, Träume zu leben. "Die Angst vor dem Tod hält uns nicht vom Sterben ab, sondern vom Leben." (Anonymus) Das Leben erkennen und lieben! Dazu braucht es Mut und Einsicht. Mein Ziel ist es auf Spuren zurückzuschauen - und nicht den verpassten Wegen nachzutrauern-, sondern mich freuen am Gelungenen und Schönen. Henry Miller spricht mir aus dem Herzen: "Leben ist das, was wir daraus machen." Mit freundlichen Grüssen (c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.worldpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- und iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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27. Februar 2014 - Max

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich Weg-Wort vom 27. Februar 2014 Max "Komm jetzt", ruft mir meine Tochter zu, "nicht dass du noch den Zug verpasst." "Ich komm ja schon", ruf ich zurück, ziehe mir die Schuhe an und freue mich, dass sie mich zum Bahnhof fährt. Sie macht das gern. Wir verabschieden uns und ich winke ihr noch zu, als sie mit ihrem kleinen Flitzer abfährt. Nur noch über die Strasse, das Billet abstempeln und in aller Ruhe auf den Zug warten. Doch, wo ist mein Portemonnaie? Nicht in der Jacke, nicht in der Hosentasche; es liegt dort, wo es immer liegt, wenn ich zuhause bin. Ich habe mich grün und blau geärgert. Kein Geld, kein gültiger Fahrausweis, nicht einmal eine SBB-App, um übers Handy ein Ticket zu kaufen. Meine Tochter bringt mir meinen Geldbeutel mit allem drin, aber der Zug ist weg. Soll sie mich zur nächsten Station fahren, ja eigentlich schon. Sie macht auch das für mich - sie hat gerade Zeit. Doch dann frage ich mich, ob es sich lohnt zu hetzen und zu versuchen den abgemachten Termin doch noch einzuhalten. Ich entscheide mich um. Ich nehm das nächste Postauto, den nächsten Zug und muss halt eingestehen, was mir passiert ist. Handy sei Dank, meine Terminpartner kann ich informieren. So holt mich meine Tochter wieder vom Bahnhof ab und bringt mich nach Hause. Es geht nicht lang, da breche ich wieder auf, diesmal ausgerüstet mit allem, auch mit Billet und Portemonnaie. Das Postauto bringt mich zum Bahnhof, das Billet ist abgestempelt. Wie gewohnt steige ich in den Zug und setze mich an den gewohnten Platz. Ein Aufschrei: "Das isch doch de Pfarrer!" - Max kommt auf mich zu, ein Strahlen in den Augen. Vor anderthalb Jahren haben wir in der Rehaklinik am selben Tisch gesessen und uns bestens verstanden und uns so die Zeit der Rekonvaleszenz erholsam gestaltet. Seither haben wir uns nicht mehr getroffen. Und jetzt sehen wir uns in einem Zug, den ich unter normalen Umständen nie genommen hätte. Es war einfach schön. Eine Viertelstunde Freude - unverhofft - unerwartet und der Ärger war wie weggewischt. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw. iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Einfache Magie - 26. Februar 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 26. Februar 2014 Einfache Magie Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Menschen, die die Seelsorge aufsuchen, sich wünschten, dass wir zaubern können. Ich könnte jetzt sagen: Das können wir auch! Und viele Seelsorgegespräche würden mir Recht geben. Die Leute gehen aus dem Gespräch mit dem Gefühl: Die Seelsorgerin, der Seelsorger hat gezaubert! Mir geht es wieder richtig gut! Aber ganz ehrlich: Wir können nicht zaubern! Und wenn jemand das Gefühl hat, wir könnten es, dann lässt sich, was passiert ist, mit der Sprache der Psychologie erklären oder mit den Augen des Glaubens deuten. Aber Zauberei ist es auf keinen Fall. Und ehrlich gesagt: Vor Menschen, die wirklich zaubern können (mehr als Siegfried und Roy), hätte ich einen Heidenrespekt (hier passt das Wort). Sie könnten ja auch ver-zaubern (nicht mit Liebe), und das würde ich ganz sicher nie wollen. Zauberei führt nicht weiter. Magie schon gar nicht, ausser sie meinen die Magie der einfachen Dinge: Zuhören, Aushalten, nicht ver- oder be-urteilen, einfach annehmen, Freundlichkeit und Liebe entgegenbringen. Diese Magie, diesen Zauber mag ich und wenden wir sehr wohl an. Aber es gehört manchmal auch noch etwas Anderes dazu, dem absolut kein Zauber inne liegt: Das Konfrontieren, das Beim-Namen-Nennen, das Aussprechen dessen, worum ein Bogen gemacht wird, die klare Stellungnahme. Damit hat niemand gerne Kontakt. Aber da ist es wie mit einer Medizin: Sie kann nicht gut schmecken, aber äusserst gut wirken. So kann es in der Seelsorge vorkommen, dass am Ende jemand dafür dankt, dass ich als Seelsorger kein Blatt vor den Mund genommen und ihn nicht mit Samthandschuhen angefasst habe. Auch darin liegt Magie, die durchaus "(er)lösungsführend" sein kann. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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So wie ich - 25. Februar 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 25. Februar 2014 So wie ich ... Aufgeregt und nicht sehr sympathisch, mit bösen und verletzenden Worten berichtet sie von der schlechten Behandlung, die sie von ihrer Umwelt erlebt. Niemand mag sie. Niemand will etwas mit ihr zu tun haben. Niemand will ihr zuhören. Ich mache ihr Mut, mit mir einmal ein Probegespräch zu führen, vielleicht das letzte Gespräch, wo sie abgeblitzt ist, mit mir nochmals nach zu machen. Das Ergebnis ist katastrophal. Wenn sie so, wie sie es beim letzten Mal getan hat, mit mir spricht, würde sie auch bei mir abblitzen! Und meine Seelsorge beginnt, indem ich ihr zeige - behutsam und portioniert - wie sie wirkt. Ich halte ihr den Spiegel vor. Und am Schluss frage ich sie: "Würden sie so mit sich selber sprechen wollen?" Tränen kommen und ein geflüstertes "Nein!" So wie ich in den Wald hineinrufe, so tönt es heraus! Das sagt der Volksmund. "Wie immer ihr wollt, dass die Leute mit euch umgehen, so geht auch mit ihnen um!" (Mt 7,12) So formuliert es Jesus. "Das ist verdammt schwer! Da muss ich viel an mir arbeiten!" Das sagt die Frau am Ende des Seelsorgegespräches. Ich weiss darum - auch aus eigener Erfahrung. Lässt nämlich unsere Konzentration nach, ergreifen unsere Gefühle die Steuerung. Und wir beginnen Gespräche, die gar keine werden können! Nein! Wenn wir gehört, wenn wir verstanden, wenn wir gestützt, wenn wir getragen werden wollen, dann ist es entscheidend, wie wir auf Andere zugehen! Am besten so wie wir es von ihnen erwarten würden. Wo Geschirr verschlagen wird, wird auch Geschirr zurückgeworfen. Wo wir mit Freundlichkeit kommen, wird uns auch mit Freundlichkeit geantwortet. Die Situation, in der wir stecken, mag belastend, ja fürchterlich sein. Sie darf uns aber nicht verleiten, das auf den Anderen, von dem wir etwas wollen, auszulagern. Das ist harte, aber notwendige Arbeit für uns alle! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Kraft der Rituale - 24. Februar 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich Weg-Wort vom 24. Februar 2014 Kraft der Rituale Kleine Gewohnheiten wie das Kaffeetrinken am Morgen, das Weg-Wort lesen oder Yoga zu machen, können Anker in unserem Leben sein. Eine Kerze anzünden und einem Menschen liebe Gedanken schicken, das tut gut! Die "Guet-Nacht-Geschichte" möchte wohl kein Kind missen! Es ist leicht schöne Besinnungsrituale zu schaffen und gute Momente zu zelebrieren, in der Krise ist man dazu meistens überfordert! Rituale können helfen schlechte Zeiten anzugehen, um sie besser zu bewältigen. Rituale sind auch da, Veränderungen in unserem Leben zu begrüssen. Rituale machen uns eine Situation bewusst. Neben meiner Teilzeitstelle an der Bahnhofkirche arbeite ich noch im Spital als Seelsorgerin. Es gibt immer wieder Menschen, die bitten mich um ein Ritual: bei einem Schicksalsschlag, bei schwerer Erkrankung und am Sterbebett. Gerne biete ich diese Möglichkeit an! Der Situation angepasst gebe ich den Betroffenen und den Angehörigen die Gelegenheit, ihre Gedanken und Gefühle auszusprechen, zu beten und ihre Wünsche und Bitten zu formulieren. Ich bin oftmals berührt, was sich bei diesen Gelegenheiten bewegen kann! Verhärtungen können sich lösen, Tränen fliessen An der Hochzeit unseres Sohnes wurden ganz am Schluss des wunderschönen Tages viele Himmelslaternen mit den besten Wünschen für das Brautpaar in den Himmel geschickt. Ein starkes Bild voller Symbole zeigte sich am Nachthimmel und bleibt unvergesslich! Mit freundlichen Grüssen (c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.worldpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- und iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Wir sind zu schnell - 21. Februar 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 21. Februar 2014 Wir sind zu schnell Ich erzähle ihnen nichts Neues, wenn ich ihnen sage, dass wir ganz, ganz dringend langsamer werden müssen. Nein! Trotzdem werde ich nicht müde, es zu wiederholen! Sie wissen warum! Haben sie nicht gerade zu schnell Adieu gesagt, wo doch ein längeres Gespräch eigentlich wichtig gewesen wäre, oder dass sie der anderen Person nur etwas mehr Zeit geschenkt hätten? Haben sie sich nicht zu viel aufgeladen, ohne eigentlich dafür die Zeit zu haben? Haben sie wieder zu schnell Ja gesagt, und wissen nun genau, dass ihre Luft nur schlecht dafür reicht? Was treibt uns zu diesem Tempo an? Was treibt uns dazu an, mehr auf uns zu laden als wir eigentlich tragen und erledigen können? Glauben wir, nur daraus unseren Selbstwert zu holen? Oder sind wir zu feige, uns für uns selber zu wehren, uns für eine gemächlichere Gangart einzusetzen? Es ist ja interessant, dass diejenigen, die an unserem Tempo verdienen, meist eine ruhige(re) Kugel schieben. Mir hat letzthin so einer gesagt: Ich kann mir Langsamkeit leisten, du nicht! Er irrt! Wir alle müssen uns Langsamkeit leisten können. Ohne Luft, ohne Zufriedenheit, ohne eine gesunde Arbeit-Leben-Balance sind wir nichts und zu nichts zu gebrauchen, auch nicht für Profit! Ich renne nicht mehr auf Züge und Zeiten, ich nehme mir Zeit für den Weg. Wenn ich Schlaf brauche, dann richte ich mich dafür ein. Ich gestalte meine Freizeit als Zeit für mich und die Menschen, die mir nah am Herz sind. Ich gönne mir Bewegung und Ruhe, Lachen, Reden und Stille. Ich habe dazu und dafür ein Recht! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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20. Februar 2014 - Ich möchte ein Mensch des Friedens werden

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich Weg-Wort vom 20. Februar 2014 "Ich möchte ein Mensch des Friedens werden" Dass diesem konkreten Wunsch Friedrich Schorlemmers die Bemerkung "15 Sätze zum täglichen Gebrauch" angefügt ist, zeigt, dass auch einem Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels der Friede nicht einfach in den Schoss fällt und auch ihm tägliche Übung abverlangt. Tägliche Übung, denn ich möchte auch ein Mensch des Friedens werden. 1. Ich möchte so leben, dass auch andere Menschen leben können neben mir fern von mir nach mir. 2. Ich suche eine Gemeinschaft, in der ich verstanden bin, das offene Gespräch lerne, Informationen bekomme und Stützung erfahre. 3. Ich suche das Gespräch mit Andersdenkenden. 4. Ich bedenke die Fragen, die sie mir stellen. 5. Ich möchte so leben, dass ich niemandem Angst mache. 6. Ich bitte darum, dass ich selber der Angst nicht unterliege. 7. Ich will mich von dem Frieden, der höher ist als alle Vernunft, zur Vernunft des Friedens bringen lassen. 8. Ich suche Frieden inmitten der Gewaltwelt. Deshalb wende ich nicht als Erster Gewalt an und versuche, den Gegenschlag zu vermeiden. 9. Ich bin bereit, um des Friedens willen lieber Unrecht zu leiden als Unrecht zu tun. 10. Vorwürfe, Verdächtigungen und Nachteile nehme ich auf mich. Mein Weg wird nicht leicht sein. Ich gehe ihn aber gewiss. 11. Ich entdecke an mir Spannungen, Konflikte, Widersprüche. Ich bemühe mich, diese nicht auf andere zu übertragen. 12. Ich setze meine Fähigkeiten und Kräfte für eine Gesellschaft ein, in der der Mensch dem Menschen ein Helfer ist. 13. Ich lerne das Loslassen und werde gelassen. 14. Frieden stiften friedfertig sein, das möchte ich lernen. 15. Ich denke täglich über ein Wort Jesu nach. Darin finde ich meine "Nachtherbergen für die Wegwunden". (Nelly Sachs) (Aus: Friedrich Schorlemmer, Den Frieden riskieren. © 2003 by Radius-Verlag, Stuttgart 2003, S. 51 f.) Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw. iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Christsein - 19. Februar 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 19. Februar 2014 Christsein Die Frage nach Gott, Alltagsgott oder Sonntagsgott wirft sofort die Frage auf, und was für eine Christin bin ich? Sonntags-Christin, Werktags-Christin? Ich treffe mich regelmässig in der Gruppe der Werktags-Christen. Das ist eine Gruppe von Menschen, die über ihr Christsein reflektiert, und wir fragen uns immer wieder wo, wie stehe ich im Alltag als Christin, als Christ. Auch eine Sonntags-Christin bin ich. Ich liebe es, am Sonntag in den Gottesdienst zu gehen, still zu werden, zuzuhören, zu staunen und Gemeinschaft zu feiern. Was mir wichtig ist: Mensch sein. Respekt allen Menschen gegenüber gehört dazu. Nicht müde werden im Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Und alles beginnt im ganz Kleinen, bei mir, bei dem, was ich tun kann. "Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart. Der bedeutendste Mensch ist immer der, der dir gerade gegenübersteht. Das notwendigste Werk ist stets die Liebe." (Meister Eckhart) So wenig, wie es einen Sonntagsgott oder Alltagsgott gibt, so wenig will ich mich festlegen auf eine Sonntags- oder Werktags-Christin, viel mehr sehe ich mich als Gegenwarts-Christin. "Mache es wie Gott, werde Mensch" dient mir als Leitsatz. Menschlichkeit leben, ernst machen mit dem Wort MIT-Mensch, denn ich bin nie alleine Mensch! Gott lässt mich dabei nie im Stich, denn Gott ist der: "Ich bin der 'Ich-bin-da'", so wie er sich Mose offenbart hat (Ex 3,14). Und Gott ist Mensch geworden. Jesus hat uns vorgelebt, wie wir Mensch(-lich) sein können. Und Ihr Christsein? Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Alltagstrott! Alltagsgott! - 18. Februar 2014

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 18. Februar 2014 Alltagstrott! Alltagsgott! Da steht deutlich geschrieben "Alltagstrott" und ich lese genau so deutlich "Alltagsgott". Deformation professionelle, so kann dieses "Falschlesen" freundlich umschrieben werden. Es ist tatsächlich so: wir können ganz viel lesen, hören, sehen, das nicht dem Geschriebenen, Gesprochenen oder Sichtbaren entspricht. Unser Leben und unsere Lebenssituation prägen uns in dem, was wir wahrnehmen, wie wir etwas sehen. Wir können also nie ganz objektiv sein, weil wir immer schon eine Sichtweise mitbringen. Mich hat das "Falschlesen" dazu inspiriert, über Gott nachzudenken. Habe ich einen Sonntagsgott? Werktagsgott? Alltagsgott? Und was hat Gott mit dem Alltagstrott zu tun? Nun, einen Sonntagsgott stelle ich mir als sonnigen, "braven", "gezähmten" Gott vor. So wie ich einer Freundin ab und zu Sonntagskinder wünsche. Bei Werktagsgott klingt ein Gott für alle Fälle an, Begleitung in den täglichen Herausforderungen, ein Gott, der mir auch beim Kloputzen zu Seite steht. Gott, der da ist, auch wenn ich nicht in Sonntagsstimmung bin und vor allem auch, wenn ich störrisch und nicht unbedingt Gott zugewandt bin. Und der Alltagsgott umfasst für mich noch etwas mehr: Routine, Zuverlässigkeit und Geborgenheit verbinde ich mit dem Alltagsgott. Gott aber übersteigt all das! "Gott ist ein Zeitwort", lautet ein Buchtitel. Gott ist ein Verb, ein Tätigkeitswort, auch das habe ich schon gehört. Gott ist nicht so einfach fassbar oder greifbar. 1000 Namen reichen nicht, um ihn zu benennen, und kein Bild ist Gott gleich. Alltagsgott, Werktagsgott, Sonntagsgott? Gott ist mehr, anders, vielfältig, unglaublich darum glaube ich! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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