Wegwort

wegwort@mailman.datenpark.ch

4064 discussions

Dienen und Verdienen nicht verwechseln - 6. November 2013

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Weg-Wort vom 6. November 2013 Dienen und Verdienen nicht verwechseln Gestern habe ich davon gesprochen, dass wir Christen durchaus und positiv Armleuchter und Nachtwächter sein können. Auch wenn uns diese Bezeichnungen eher despektierlich entgegengeworfen werden. Aber, - und das ist mir ganz wichtig -: Wir Christen haben nur Ausstrahlung, wenn wir deutliche Leuchtspuren hinter uns herziehen, die in alle Lebensbereiche hinein wirken: in den Berufsalltag, in die Familie, in die mannigfachen gesellschaftlichen Probleme und politischen Zusammenhänge - in der eigenen Gemeinde, im eigenen Land, in der Welt. Jawohl, wir können Wege markieren, neue Möglichkeiten und Chancen aufzeigen, Lösungen andeuten und auf den Weg bringen. Wir können mithelfen, Strukturen zu verändern und Zuversicht zu verbreiten, wo Frust und Resignation regieren. Wer selbst in Schwierigkeiten steckt, aber dabei noch andere ermutigen kann, wer einen randvollen Terminkalender hat und doch noch Zeit findet für einen Krankenbesuch, wer nicht zögert, im Dialog mit Nichtchristen oder Atheisten seinen Glauben zu bekennen und argumentierend und werbend für ihn einzutreten, kann Licht verbreiten auch an dunklen Tagen. Wer sich jede Miesmacherei und Verleumdung - gegen wen auch immer - verbietet, wer Dienen und Verdienen nicht verwechselt, wer seine Habsucht, seine Eitelkeiten, seine vielleicht so geliebte Weltschmerzhaltung überwindet, zeigt, dass er im Wirkungs- und Lebensbereich dessen steht, der von sich sagt: ich bin das Licht der Welt. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

11 years, 7 months

Armleuchter und Nachtwächter - 5. November 2013

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Weg-Wort vom 5. November 2013 Armleuchter und Nachtwächter "Ihr seid Söhne und Töchter des Lichts!" (1. Thess 5.5), ruft Paulus seinen Lesern und - über die Zeiten hinweg - auch uns Christen heute zu. Ihr bekennt euch und gehört zu dem, der von sich sagt: Ich bin das Licht der Welt. Vor einiger Zeit äusserten sich einige Männer und Frauen in einer Gesprächsrunde kritisch zur Kirche und sagten ihr eine zunehmende Bedeutungslosigkeit und uns Christen mangelnde Ausstrahlung und Glaubwürdigkeit nach. Einer verstieg sich sogar zu der frechen Bemerkung, wir wären in seinen Augen nichts weiter als Armleuchter und Nachtwächter. Überraschend war die Schlagfertigkeit, mit der ein anderer Teilnehmer darauf reagierte. Er erinnerte an einen Ausspruch des Physikers und Philosophen Lichtenberg, der einmal von sich sagte: "Wenn ich schon kein grosses Licht sein kann, so will ich doch gern ein Armleuchter sein, um anderen ein Licht aufzustecken." Weiterhin zitierte er das Wort Jesu aus der Bergpredigt: "Keiner steckt ein Licht auf, um es unter einen Topf zu stellen. Man stellt es vielmehr auf einen Leuchter, so scheint es allen, die im Hause sind" (sinngemäss Mt 5.15). Dann ging er noch auf den ebenfalls als Schmähwort gemeinten Begriff "Nachtwächter" ein: "Ein Nachtwächter", sagte er, "ist einer, der wach bleibt, wenn alle schlafen oder viele alles verschlafen. Er passt auf, dass kein Dieb und Räuber oder anderes Unheil über uns kommt. So gesehen", schloss er seine Erwiderung, "bin ich gern ein Armleuchter und Nachtwächter". Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

11 years, 7 months

Neustart - 4. November 2013

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Weg-Wort vom 4. November 2013 Neustart Diese Computer, was die sich alles erlauben! Plötzlich ist mein Bibelprogramm einfach nicht mehr zu öffnen. Ich flattiere dem Computer, rede ihm zu, lasse ihn stehen und gönne mir einen Kaffee. Sturer Kerl, er hat seine Meinung nicht geändert: "Dieses Programm kann nicht geöffnet werden!" Der gute Rat meines lieben Kollegen: "Neustart!" Und es funktioniert! Ich finde: Unerhört! Unglaublich! "Völlig normal", sagt mein Kollege! Neustart ist unerhört, unglaublich genial, es klappt! Mein Bibelprogramm funktioniert. So geht das also: Neustart hilft, wenn es knorzt und ärgert. Neustart ist ein Zauberwort, das nicht nur beim Computer funktioniert. Die römisch-katholischen Christen kennen die Beichte, Vergebung der Sünden als Neustart. Unabhängig von der Beichte, ob wir römisch-katholisch, reformiert oder andersgläubig sind, es ist uns allen möglich, täglich neu zu starten. Gott gibt uns allen immer wieder eine neue Chance, unendlich viele Chancen, die wir nutzen können. Und so habe ich nicht nur für den Umgang mit dem Compi etwas gelernt, sondern auch für meinen Glauben! Denn bei Gott gibt es immer wieder die Möglichkeit für einen Neustart! "Doch die Huld des Herrn währt immer und ewig für alle, die ihn fürchten und ehren; sein Heil erfahren noch Kinder und Enkel; alle, die seinen Bund bewahren, an seine Gebote denken und danach handeln." (PS 103,17) Auch im Glauben ist ein Neustart völlig normal. Gott lässt uns nie fallen. Neustart ist möglich, unerhört und unglaublich genial. Machen wir davon Gebrauch! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

11 years, 7 months

Oekumenisches - 1. November 2013

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Weg-Wort vom 1. November 2013 Ökumenisches In den langen Jahren als Pfarrer habe ich viele Paare getraut. Ich habe nicht gezählt, wie viele davon konfessionell gemischt waren - es waren etliche. Und alle diese Paare standen vor der Frage, wie gehts weiter mit unserem religiösen oder kirchlichen Weg. Der zeitlich und emotional günstigste ist wohl der Abschied: Wir gehen weder da noch dort hin. Wer so entschieden hat, den interessiert es auch nicht, dass heute Allerheiligen ist und morgen Samstag Allerseelen und am ersten Tag der neuen Woche Reformationssonntag. Wer aber, und da sind oekumenische Paare besonders herausgefordert, die eigenen religiösen Traditionen weitertragen will und die des Partners oder der Partnerin nicht minder schätzt, der ist herausgefordert und braucht Zeit und Musse. Bilingue sein erweitert den Horizont, ist aber anspruchsvoll. So gehts auch im Glaubensmässigen. Bilingue sein heisst, dass ich mich in zwei Kulturen bewege, mich in zwei Sprachen auszudrücken verstehe, dass ich vermitteln kann und nachvollziehen, was da und dort einen bewegt. So ist es sicher möglich an Allerheiligen den in der Wohnorts-Gemeinde angebotenen, katholischen Gottesdienst zu besuchen. Der gemeinsame Weg zum Friedhof tut gut, um dort in dankbarer Erinnerung an die Vorfahren eine Kerze anzuzünden. Am Reformationssonntag hätte dann die Teilnahme am reformierten Abendmahlsgottesdienst Platz. Es würde dem guttun, der die eigenen Traditionen schätzt und bewahren will und dem, der zu neuen Ufern aufbrechen möchte. Es ist doch etwas besonderes mit Ehemann oder Ehefrau und der Familie an beiden Orten zuhause sein zu dürfen und sowohl beim Abendmahl wie bei der Eucharistie willkommen zu sein. Dass das heute in unsern Kirchen noch nicht überall so ist, macht traurig. Umso mehr ist es wichtig, dass Menschen aufbrechen, ihr Anrecht auf Heimat zu fordern und was könnte uns mehr Heimat sein, als am "Tisch des Herrn" miteinander zu feiern. Es ist doch Christus, der einlädt, und nicht wir. Mit freundlichen Grüssen (c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.worldpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- und iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

11 years, 7 months

31. Oktober 2013 - One child, one teacher, one book, one pen

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Weg-Wort vom 31. Oktober 2013 One child, one teacher, one book, one pen can change the world. "Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch, ein Stift kann die Welt verändern" Das Wort von Malala Yousafzai geht um die Welt und es berührt. Die Worte sind leicht gesagt, doch die 16 Jahre junge Frau steht dazu mit ihrem Leben. Ich habe in den letzten Jahren kaum einen Satz von solcher Einfachheit und Eindringlichkeit gehört wie diesen. Es sind eben nicht nur die Worte, die überzeugen, es ist die ganze Geschichte des Menschen Malala, die diese Worte mit einer unglaublichen Wahrhaftigkeit füllen. Dazu kommt, dass es die einfache Wahrheit ist: Bildung ist eine Form von Macht und Kompetenz, vor der Unterdrücker zu jeder Zeit Angst hatten. Die Taliban hatten versucht, das Mädchen zu töten. Sie kamen nicht mit ihrem Widerstand zurecht und wussten in ihrer Hilflosigkeit nichts Anderes zu tun als zur Waffe zu greifen. Der Angriff auf die junge Frau hat sie nicht mundtot gemacht, nur stärker, überzeugter, kräftiger. Und sie hat recht und wird recht behalten, denn Lebensstrukturen, die nur mit irgendeiner Form von Gewalt erhalten werden können, sind von Anfang an zum Tod verurteilt. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man nur einen Stift zum Schreiben in der Hand hält oder meint, man müsse alles im Griff haben und darum krampfhaft und auch mit brachialster Gewalt versucht, alles und jedes in den Griff zu bekommen. Bildung ist ein Gut von unschätzbarem Wert, das denen Angst macht, die dieses Gut nur für sich beanspruchen. Im Falle der jungen Afghanin ist es wohl so, dass sie den Männern in ihrer Heimat Angst macht, weil die gebildete Frau die traditionellen Macht- und Unterdrückungsstrukturen in Frage und damit ihr ganzes Glaubens- und Lebenshaus auf den Kopf stellt. Was mich begeistert, ist die einfache und klare Sprache der jungen Frau, wenn sie Bildung auch für Mädchen und Frauen fordert. Bildung ist auch weiblich. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw. iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

11 years, 7 months

Felsenfest - 30. Oktober 2013

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Weg-Wort vom 30. Oktober 2013 Felsenfest Eine Reise ins wunderschöne Wallis habe ich mir gegönnt! Die Fahrt via Göschenen, Furka, Brig und dann nach Zermatt ist ein Erlebnis! Sogar das Matterhorn zeigt sich. Ich bin begeistert von der Bergwelt und bewundere top-fite BergsteigerInnen, die die Schönheiten der Natur nicht nur anschauen, sondern auch besteigen. Ich begnüge mich mit Bewundern, Staunen und Schauen. Felsenfest!, das Wort schleicht sich in meine Gedanken. Ein Wunder, dass die Berge nicht einstürzen, die Felsen nicht abbrechen, ins Rollen kommen. Felsenfest! Ganz fest, unerschütterlich, das sind die Assoziationen, die ich beim Wort felsenfest habe. Und so präsentiert sich auch die Natur; gewaltig, unglaublich schön, standhaft und stark, so stehen die Berge da. So felsenfest ist gar nicht alles! Der Bergsturz von Randa liegt zwar ein paar Jahre zurück, die Abbruchstelle ist aber immer noch deutlich zu sehen. Lawinen rollen jedes Jahr ins Tal. Die Schönheit der Natur ist nur ein Teil, Naturgewalten ein anderer. Ich höre zum ersten Mal von Gelübde-Gottesdiensten, die in dieser Gegend gefeiert werden. In Randa werden durchs Jahr sechs Gelübdetage gefeiert. Als Schutz gegen die Gletscher, gegen Feuersbrunst, gegen Wasser und Steinschlag, gegen alle Naturkatastrophen und gegen Lawinen werden diese Feste begangen. Die Menschen beten und bitten um Schutz vor Naturgewalten. Menschen, die in dieser traumhaft schönen Natur leben, sie wissen, wie zerbrechlich alles auch sein kann, wie wenig felsenfest ist - ausser ihr Glaube. Das nehme ich mit von der Reise: Wunderschöne Eindrücke von der Natur! Eine grosse Dankbarkeit für all das Erlebte und das Geniessen Können. Und ein Glaube, der felsenfest steht. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

11 years, 8 months

Planänderung - 29. Oktober 2013

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Weg-Wort vom 29. Oktober 2013 Planänderung Die Züge sind zu Stosszeiten recht voll. Ich wage es, mich neben eine junge Frau zu setzen. Damit dies möglich wird, muss die Frau ihr Gepäck vom Sitz nehmen. Sie ist nicht erfreut darüber. Sie arbeitet weiter mit Handy und Büchlein. Missmutig nimmt sie wahr, dass ich meinen Platz gut ausfülle und legt etwas gereizt die Armstütze zwischen uns. Beim Aussteigen mache ich ihr Platz, aber prompt stehe ich auf der falschen Seite. Ich bin überzeugt, ich hätte machen können was auch immer, sie hätte sich geärgert. Sie war so "programmiert". Warum ich mir so sicher bin? Ich kenne das von mir selber. Manchmal bin ich einfach müde, schlecht gelaunt und negativ programmiert. Da berichtet mir eine Freundin von ihrer "Programmänderung". Arztbesuch, Diagnose, Operation! Der Arztbesuch war ihr zuwider und die Diagnose machte ihr Mühe. Sie hat sich gewehrt, gesträubt, geärgert. Und dann hat sie sich für eine Programmänderung entschieden. Sie befand, sie hätte sich genug geärgert. Sie beschloss, ihr Schicksal anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Ganz so einfach, wie es sich schreibt, war es doch nicht. Grundsätzlich ging es ihr aber besser, als sie sich entschied, ihre Kräfte nicht mit Ärger zu verpuffen. Wenn wir in der Bibel von Umkehr lesen, geht es um die Abkehr von Sünde. Ist das nicht verwandt? "Denn so spricht der Herr, der Heilige Israels: Nur in Umkehr und Ruhe liegt eure Rettung, nur Stille und Vertrauen verleihen euch Kraft." (Jes 30,15) Meine Freundin hat in der "Umkehr" Ruhe und inneren Frieden gefunden. Sie hat mich motiviert, es auch zu probieren. Ich rufe mir eine alte Weisheit in Erinnerung: "Wir können uns den ganzen Tag ärgern, aber wir sind nicht verpflichtet dazu!" Und ich bin überzeugt: Planänderung ist eine gute Sache! Probieren Sie es aus! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

11 years, 8 months

28. Oktober 2013 - Du kannst nicht...

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Weg-Wort vom 28. Oktober 2013 "Du kannst nicht die Faust im Sack ballen, wenn Du die Finger überall drin hast", meinte Dieter Hildebrandt in einer cabarettistischen Rede an Genossinnen und Genossen. Die Faust im Sack ist so oder so unnütz. Man sieht sie ja nicht. Tommy Smith und John Carlos haben sie aus dem Sack geholt, und sie im schwarzen Handschuh und ausgestrecktem Arm allen gezeigt. Sie haben dazu die Siegerehrung über 200 Meter bei den Olympischen Spielen in Mexiko genutzt. Die, die Finger überall drin hatten, sahen das nicht gern. Politische Kundgebungen bei so "harmlosen" Spielen, wie den Olympischen, wurden gar nicht gern gesehen. In Wikipedia finden wir den folgenden Beitrag: "Bei der Siegerehrung wurde die amerikanische Nationalhymne für Smith abgespielt. Carlos und Smith senkten die Köpfe und erhoben jeweils eine Faust, die mit einem schwarzen Handschuh bekleidet war. Smith trug ein schwarzes Tuch um den Hals, um den Schwarzen Stolz (black pride) zu symbolisieren, Carlos trug die Trainingsjacke offen, um seine Solidarität mit den blue collar workers, den Arbeitnehmern, zu symbolisieren. Außerdem trug er eine Kette, um an 'diejenigen zu erinnern, die gelyncht oder anders ermordet wurden, diejenigen, für die nie gebetet, derer niemals gedacht wurde. Für die, die man auf dem Weg nach Amerika über Bord geworfen hatte'. Alle drei, Smith, Carlos und auch Norman trugen Anstecker des Olympic Project for Human Rights. Norman war ein Gegner von Australiens rassistischer White Australia Policy, und wollte so seine Solidarität zeigen." Auch heute noch sollen die Spiele unpolitisch bleiben - für die einen. Die andern nutzen und missbrauchen sie schamlos. Über 40 Jahre ist das her und die nächsten Olympischen Spiele - in Sotschi - glaube ich, bewahren gemäss den offiziellen Organen in Moskau ihren "unpolitischen" Charakter. "Amen, ich sage: Was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr mir nicht getan." So redet Jesus, wenn es um alles geht. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw. iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

11 years, 8 months

Der direkte Draht zum Himmel - 25. Oktober 2013

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Weg-Wort vom 25. Oktober 2013 Der direkte Draht zum Himmel Sie hat einen direkten Draht zum Himmel. Sie weiss genau, was Gott will. Dies verkündet sie allen, die es wissen wollen und natürlich auch denen, die es nicht wissen wollen. Ziemlich schwierig finde ich. Es muss anstrengend sein für sie selber und auch für die liebe Mitwelt. Weil sie so genau weiss, was Gott will, hat sie wohl das Hören vergessen oder verlernt. Ein Dialog, bei dem nur eine Person spricht und die andere zum Zuhören verurteilt ist, nennt man Monolog. Beten aber verstehe ich als Dialog mit Gott. Zum Bitten und Danken, Sprechen zu und mit Gott, gehört als wesentlicher Teil des Gebets, das Hören auf Gott. Stille aushalten und sich bescheiden eingestehen, dass Gottes Pläne nicht meine Pläne sind. Nicht umsonst beten wir im "Unser Vater" / "Vater unser": "Dein Wille geschehe!" Das Hören auf Gott hat eine grosse Tradition. Juden beten täglich mindestens zwei Mal das Sch'ma Jisrael, Höre Israel. "Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig." (Dt 6,4) Die Regel des heiligen Benedikt beginnt mit dem Wort: "Höre"! "Höre, mein Sohn, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens, nimm den Zuspruch des gütigen Vaters willig an und erfülle ihn durch die Tat!" (Prolog der Ordensregel des Hl. Benedikt) Ein wesentlicher Bestandteil des direkten Drahts zum Himmel ist also das Hören auf Gott. Mit dem Herzen hören, das heisst liebendes Hinhören auf Mitmenschen, Mitwelt, die innere Stimme und die Stille. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

11 years, 8 months

24. Oktober 2014 - 987654321 - 0

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Weg-Wort vom 24. Oktober 2013 987654321- 0 Als ich vor einem Monat einen regelmässigen Besucher der Bahnhofkirche fragte, was das sei, antwortete er ohne nachdenken zu müssen: "Ein Countdown!" Ich gab zur Antwort: "Nein, ein schlechter Pin-Code!" - Wir lachten. Er hat natürlich recht gehabt mit seiner Antwort: Es ist und bleibt ein Countdown, aber für wen? Der letzte, den ich in Erinnerung habe, war, als irgendeine Trägerrakete ins All startete. Aber sonst? Könnte der Countdown uns gelten, unserer Welt, Gottes Schöpfung und wir steckten mitten drin? Dabei ginge es nicht um den Start in neue Welten, sondern um den Weg der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Und ich frage, wie lange sind wir noch von Ground Zero für unsere Welt entfernt? Es ist kein Harmaggedon, sondern nüchternes Erkennen, dass wir es an Sorgfalt gegenüber unserer Welt und Gottes Schöpfung vermissen lassen und dass das Folgen hat. Folgen, deren Ansätze wir zu spüren bekommen und wir wissen dabei nicht, was alles noch auf uns und unsere Nachkommen zukommt. Und es ist nicht Gott, der unsrer Welt ein Ende zu bereiten droht, viel schlimmer, wir sind es selbst. Da rechne ich meine Autofahrten und meinen Konsum, meinen ökologischen Fussabdruck dazu. Aber auch die grässlichen Verbrechen, wie die, welche in einem Einkaufszentrum in Nairobi, verübt worden sind. Verbrechen im Namen irgendeines Gottes pervertieren allen Glauben und zerstören jegliche Glaubwürdigkeit der sogenannt Glaubenden. Was sie machen ist wirklich Gotteslästerung. Wie schnell ist dabei zerstört? Wie lange braucht ein Leben, um gross zu werden? Gott ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten und er hat uns im ersten Testament verheissen, dass nie wieder eine Sintflut kommen werde, um alles Fleisch zu vernichten. Der Regenbogen als Zeichen des Bundes zwischen Gott und seiner Schöpfung steht dafür. Warum tun wir es dann und wo stecken wir in diesem selbstverursachten Countdown, bei 7 oder schon bei 2? Warum bekommen die Kräfte, die dem Erhalt der Schöpfung dienen, so wenig Unterstützung? Könnten wir uns nicht vermehrt danach ausrichten? Erhalten ist doch besser als Zerstören. Gott behüte uns. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw. iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

11 years, 8 months

Jump to page:

2025

2024

2023

2022

2021

2020

2019

2018

2017

2016

2015

2014

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

Wegwort