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19.09.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 19. September 2008 Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde Die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über die Entstehung und die Entwicklung der Welt (Evolution) stehen nicht im Widerspruch zum christlichen Glauben an einen Schöpfergott. Im Gegenteil sie ergänzen sich zu einer umfassenderen Sicht der Welt und des Menschen. Das betonen die Schweizer Bischöfe der kath. Kirche in ihrem diesjährigen Hirtenbrief* zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag: Beide Seiten sprechen zwar von derselben Welt, aber unter je verschiedenen Gesichtspunkten. Das sei wie bei der Rose: Wenn Sie einen Biologen oder Chemiker fragen: Was ist eine Rose?, werden Sie vermutlich eine andere Antwort bekommen, als wenn Sie dieselbe Frage einer Floristin oder einem Dichter oder gar einem verliebten Paar stellen. Und doch haben alle Antworten auf ihre Weise Recht. Alle sehen die gleiche Rose; und doch ist für jeden etwas anderes an der Rose bedeutsam. Darum hebt auch jeder etwas anderes an ihr hervor. Die biblische Betrachtung der Welt geht von den heilenden und rettenden Erfahrungen aus, die gläubige Menschen in ihrer langen Geschichte mit Gott und seiner Treue gemacht haben. Daraus entstand das heilvolle Bild vom guten Anfang der Welt, wie es in der Erzählung von der Schöpfung in sieben Tagen enthalten ist (Gen 1,1-2,3). Es ist ein poetischer Text für den liturgischen Gebrauch: Gott besiegt die Finsternis und das Chaos, indem er eine wohlgeordnete Welt schafft. Einzig und allein an dieser Heilsbotschaft ist die Bibel interessiert. Sie will uns die vom Heiligen Geist geschenkte Gewissheit verkünden: Alles, was es gibt Himmel und Erde, Materie und Energie, Gestirne und Elemente, Pflanzen, Tiere und Menschen alles verdankt sich im Letzten dem schöpferischen Willen Gottes. Sein Wort ruft alles ins Dasein. Es ist ein Wort der Liebe, ein lebensfreundliches Wort. Darum lässt Gott die Erde gleichsam zu einem Haus des Lebens werden, in dem alle Lebewesen genügend Raum und Nahrung finden. Dieses Lebenshaus Erde hat Gott den Menschen anvertraut, dass sie es pflegen und bewahren zugunsten aller Geschöpfe auf dieser Erde. Auch wenn die Menschen diesem Auftrag oft genug untreu werden Gott hält an seinem im Bund mit Noah (Gen 9,8-17) gegebenen Versprechen fest: Die Schöpfung wird am Ende nicht ins Verderben oder gar ins Nichts stürzen. Nein, sie wird, so wie sie von ihm ausgegangen ist, auch wieder zu ihm heimkehren. Gottes Treue und Führung reicht vom guten Anfang über alle Wege bis zum guten Ende. *
www.kath.ch
© Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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18.09.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 18. September 2008 Beten als Ausdruck von Hoffnung Wir alle kennen die Frau, die immer im Bahnhof oben vor den Gleisen anzutreffen ist. Sie betet für all die Vorbeigehenden und schickt den Reisenden den Segen nach. Diese Frau erinnert mich an eine andere alte Frau, die sich zwar nicht auf einem Bahnhof aufgehalten hat, sondern deren Leben an den Tempel gebunden war. Ich denke an die Prophetin Hanna. Die Züge dieser Frau bleiben undeutlich, aber dennoch klar genug, dass sie es einem antut und sympathisch wird. In wenigen Strichen malt der Evangelist Lukas ihr Porträt: Damals lebte eine Prophetin Hanna. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt, nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. (Lk 2,36-37). Hannas Geschichte ist die Geschichte einer Wartenden und Hoffenden. Sie drückt ihre Hoffnung im Beten aus. Selbstverständlich hat sie nicht jede Minute gebetet. Aber sie hat immer wieder den Tempel aufgesucht. Mit dem Tempel verbindet sie ihre Hoffnung auf den Erlöser. Von ihrem schweren Leben her sie ist sehr früh Witwe geworden und gehörte dadurch in der damaligen Gesellschaft zu den schwächsten Gliedern - hätte sie hundert Gründe gehabt, keine Hoffnung mehr zu haben. Sie hat sich aber nicht damit abgefunden, dass alles unveränderlich ist. Über ihrer Hoffnung sind Jahre vergangen. Dennoch hat sie bedingungslos an Gott und seiner Verheissung festgehalten. Sie hat nicht aufgehört zu hoffen und zu warten. Manche werden sie für ein bisschen verrückt gehalten haben: diese Alte mit ihrer Sehnsucht nach Heil und Erlösung. Hanna ist ein Hoffnungszeichen für uns. Unsere Zeit braucht Menschen, die die Sehnsucht nach einer heileren Welt in Erinnerung halten gegenüber allen Unheilssituationen. Das Gebet ist ein vortreffliches Mittel, unsere Sehnsucht nach dem Kommen Gottes und seines Heils in unserer Welt wach zu halten. Beten ist ein Ausdruck von Hoffnung und Erwartung. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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17. September 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 17. September 2008 Voll der Hoffnung Hoffnung haben wir alle gern. Aber Hoffnung braucht immer einen langen Atem und viele Menschen, die sich ihr öffnen. Oft genug scheuen wir das. Entweder wir scheuen den eigenen Einsatz und zweifeln an unserer eigenen Berufung zur Hoffnung. Oder wir verweisen auf die vielen Lichtgestalten, die uns vorgeführt werden oder die sich selbst so sehen: wo dann oft auch viel Schatten und viel Kurzatmiges ist! Da finde ich einige Sätze aus der Regierungserklärung von Nelson Mandela 1994 in Südafrika sehr treffend und beeindruckend: Unsere grösste Angst ist nicht die, unvollkommen zu sein. Unsere grösste Angst ist, dass wir grenzenlos mächtig sind. Es ist das Licht in uns, und nicht die Dunkelheit, was uns am meisten ängstigt. Wir fragen uns, wer bin ich, dass ich brillant, grossartig, talentiert und sagenhaft sein soll. Doch wer bist du, um das nicht zu sein? Du bist ein Kind Gottes. Dich selbst klein zu machen, hilft der Welt nicht. Es ist nichts Erleuchtetes dabei, sich selbst klein zu machen, um andere nicht zu verunsichern. Unsere Aufgabe ist zu scheinen, so wie die Kinder es tun. Wir werden geboren, um Gottes Herrlichkeit, die in uns ist, in die Welt zu bringen. Sie ist nicht nur in einigen von uns, sie ist in jedem. Indem wir unser eigenes Licht scheinen lassen, geben wir unbewusst anderen Menschen die Erlaubnis, es ebenso zu tun. So wie wir uns von unserer eigenen Angst befreien, wird unsere Gegenwart automatisch andere befreien. Soweit Nelson Mandela. Das sind nicht nur grosse Worte. Dahinter stehen auch wie sich gezeigt hat viele grosse Hoffnungskräfte, die in Nelson Mandela und in ganz Südafrika am Werke waren und sind! Solche Hoffnungskräfte brauchen wir, heute wie morgen! Und diese Hoffnung braucht uns! Gott will in diese Welt, in unser Land, in Ihr und mein persönliches Umfeld die Hoffnung pflanzen, dass unsere Zukunft erstrebenswert und sinnvoll ist. Gott überlässt uns nicht einem blinden Schicksal. Gott will eine zukunftsfähige, lebenswerte Welt für alle Menschen. Und daran mit zu gestalten, lohnt jede Mühe. Die Hoffnung wächst aus dem Vertrauen, dass Gott dieses Leben und diese Welt trägt, auch in Zukunft. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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16. September 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 16. September 2008 Gott sei Dank! Jeder Mensch betet täglich mehrmals in der Stunde. So ähnlich war es vor einiger Zeit in einer Radiosendung zu hören. Hoppla, denken wir dabei, ist das nicht ein bisschen hoch gegriffen? Doch dann folgt die Erklärung: Wir werden darauf verwiesen, wie oft am Tag die Worte Oh Gott, Herrje oder Gott sei Dank verwendet werden. Vielen Menschen ist dabei gar nicht bewusst, was sie da sagen. Und doch kommt darin das Bedürfnis zum Ausdruck, sich an einen zu wenden, der beisteht, eine Kraft, die hält: eben Gott, auch wenn manche das gar nicht zugeben würden. Bleiben wir bei dem Gott sei Dank! Es kommt in vielen Situationen leicht über die Lippen, oft sind sie ganz banal: Gott sei Dank hab ich den Bus noch gekriegt, sonst wäre mein ganzer Tag durcheinander geraten. Gott sei Dank war das Fenster geschlossen, als ich weg war, sonst hätte es bei dem Gewitter ganz schön ins Zimmer geregnet. Es gibt auch die ernsteren Gelegenheiten: Gott sei Dank, denkt die Frau, die nach einer Tumor-Operation das Ergebnis mitgeteilt bekommt: gutartig. Gott sei Dank, ruft der Vater, der nach sorgenvoller Suche seinen unternehmenslustigen kleinen Ausreisser in die Arme schliesst. Wann haben Sie das letzte Mal Gott sei Dank! gesagt oder gedacht? Wissen Sie es überhaupt noch oder rutscht es Ihnen so leicht heraus, dass Sie es gar nicht immer wahrnehmen? Was bedeutet es uns persönlich, dieses Gott sei Dank? Es lohnt sich, darüber nach zu denken! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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15.09.08
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Weg-Wort vom 15. September 2008-09-15 Wenn wir etwas für unsere Seele tun, tut Gott das Seine dazu von Helge Adolphsen Es tut gut, den täglichen Dauerlauf zu unterbrechen. Sich eine Auszeit zu nehmen, innezuhalten, sich zu versenken. Nichts tun, nichts planen, nicht nach der Uhr leben. Vor sich hinträumen, sinnieren, müssig sein. Die schlechten Erfahrungen beiseitelegen, die Sorge, was morgen sein wird, fallen lassen. Spüren, dass manches Schwere leichter wird. Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden können. Erleben, dass Stille zur Kraft der Seele wird. Dass aus dem Schweigen vor Gott gefüllte Zeit wird. Und Leben mehr ist als Arbeiten, Planen und Verplantwerden. Wenn wir etwas für unsere Seele tun, tut Gott das Seine dazu: Vor dir darf ich mich annehmen, so wie ich bin, mit allem Unfertigen, Misslungenen, mit meinem Gefühl, nichts wert zu sein. Ich muss meine Unfähigkeit, mich selbst anzunehmen, vor dir nicht verstecken. Ich darf mich zu meiner Unsicherheit bekennen. Ich muss keine Maske aufsetzen, wie ich es täglich tue. Ich habe ein Gesicht und ich zeige es. Ich darf mich in jene Ruhe führen lassen, in der mein Dauerlauf aufhört. Wo meine Angst weicht, etwas zu versäumen und das Leben zu verpassen. Ich darf verzichten auf alles, was mir als Muss schwer aufliegt: auf eigene schlechte Erfahrungen, auf meine inneren Bilder, die ich verkrampft aufrecht halte, auf meine Abgrenzungen von anderen, die mir nur scheinbar Sicherheit geben. Ich darf sein. Ich darf Ich sein. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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12. September 2008
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Weg-Wort vom 12. September 2008 Ein neues Schulfach Deutsch, Französisch, Englisch, Mathematik, Geschichte, Natur und Umwelt, Turnen und noch vieles mehr haben wir in der Schule gelernt. Lernen das die Kinder und Jugendlichen, die jetzt in den Schulen sind, auch noch? In den Zeitungen lesen wir mehr von Konflikten, von körperlicher und seelischer Gewalt an Schulen. Müsste da nicht noch ein weiteres Fach den Kindern und Jugendlichen, den Eltern und Lehrern, uns allen gelehrt werden, nämlich Fair streiten und Streit schlichten? Kann man das lernen? Muss man das lernen? Eines ist sicher: im Umgang mit Konflikten sind die meisten von uns bei allem, was wir gelernt haben für das Leben oft genug Analphabeten. Das gilt für eine Schulklasse wie für einen Kirchenchor, für eine Jugendgruppe wie für die Gemeinschaft im Verein gleichermassen. Vieles gäbe es da zu lernen. Und sage niemand: Bei uns gibt es keine Streitigkeiten! Ich erlebe es immer wieder: da fühlt sich einer zu Recht oder nicht von einem anderen ungerecht behandelt, missverstanden, zurückgesetzt, vorsätzlich verletzt, vielleicht lächerlich gemacht vor den anderen. Was wird daraus? Wer erfährt davon? Was tun Sie, wenn Ihnen solches widerfährt in der Familie, im Bekanntenkreis, in einer Gemeindegruppe? Sicher: körperliche Gewalt, die es da und dort in Schulen gibt, bleibt bei uns sehr selten Gott sei Dank . Stattdessen aber hören wir oft Sätze wie: Der kann mich mal. Die ist für mich gestorben. Der soll mich kennen lernen. Mit der rede ich kein Wort mehr. Und allzu oft erleben wir: geredet wird am Ende viel über den Streit, über seinen Anlass, über die Kontrahenten nur die Hauptbeteiligten reden nicht; jedenfalls nicht miteinander. Gar nicht selten, dass auf diese Weise schnell zur Staatsaffäre wird, was als Bagatelle seinen Anfang nahm. Ich möchte nicht zum Mond gelangen, jedoch zu meines Feindes Tür. So heisst es in einem Kirchenlied unserer Zeit. Wir müssen dringend lernen, fair zu streiten und kreativ Streit zu schlichten. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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11.09.2008
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Weg-Wort vom 11. September 2008 Sich ins Beten einüben Denk doch an mich! Wie oft sagen wir das, wenn wir etwas Besonderes, etwas Unangenehmes oder Schweres vor uns haben. Das Bewusstsein, dass geliebte Menschen uns in einer schwierigen Situation nicht vergessen, schafft Verbundenheit, gibt uns Kraft. Eine Bitte um das Daran denken enthält auch der Psalm 25: Denk an dein Erbarmen und deine Liebe, die du schon immer bewiesen hast (V. 6). Aus anderen Versen geht hervor, dass der Beter die Orientierung verloren hat und nach dem Willen Gottes für seinen Weg sucht. Und wenn ein Mensch Gott an sein Erbarmen und an seine Liebe erinnert, versteht es sich eigentlich von selber, dass er in einer Situation ist, in der er Gottes Erbamen und Liebe nicht mehr gewiss ist. Gott als Liebender ist ihm abhanden gekommen. Für den biblischen Beter ist es eine Selbstverständlichkeit, sich in dieser Situation an Gott zu wenden. Dieses Grundvertrauen, von dem sich der Beter getragen weiss, ist für uns Menschen der Moderne keine Selbstverständlichkeit mehr. Wenn wir ganz unten sind, können wir meist auch nicht mehr beten. Wir müssen zuerst etwas finden, das die Enge der inneren Versklavung an unsere Not aufzubrechen vermag. Der Dichter Rainer M. Rilke beschreibt in einem Brief an seinen Verleger, dass ihm das Psalmenbuch eine Hilfe in allen Erfahrungen ist: Ich habe die Nacht einsam hingebracht in mancher inneren Abrechnung und habe schliesslich beim Schein meines noch einmal entzündeten Weihnachtsbaumes die Psalmen gelesen, eines der wenigen Bücher, in denen man sich restlos unterbringt, mag man noch so zerstreut und ungeordnet und angefochten sein. In den Psalmen kann ein Mensch sein ganzes Leben mit allen Erfahrungen unterbringen. Es ist schon einiges erreicht, wenn die Not, die uns bedrängt, nicht mehr das ganze Denken und Fühlen bestimmt. Vertrauen als Grundhaltung wird uns nicht einfach geschenkt, sondern ist oft das Ergebnis eines harten Ringens. Das Psalmengebet ist eine vorzügliche Schule, uns in diese Haltung einzuüben. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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10.09.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 10. September 2008 Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht (Bonhoeffer) Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer schrieb in einem seiner Haftbriefe das Wort: Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht. Damit meint er: Es ist zu wenig zu bekennen, dass es einen Gott gibt, wie wir das im Glaubensbekenntnis aussprechen. Er bekennt sich zu einem Weg auf Gott zu und zu einer Beziehung zwischen mir und Gott: Ich glaube an Gott... Was Bonhoeffer noch relativ vorsichtig zu Wort brachte, formulierte Karl Rahner deutlicher. Er schrieb das provozierende, auch heute noch häufig zitierte Wort: Der Christ von morgen wird ein Mystiker sein, einer, der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein. Damit meint er: Es genügt nicht, vom Glauben einiges zu wissen und darüber sprechen zu können, sondern ich muss Gott an mich heran- und in mich hereinlassen. Gott will für mich ein Du sein, das ich ansprechen kann, von dem ich mich berühren lasse. Karl Rahner spricht von einer Mystik, zu der jeder Christ, jede Christin ohne Ausnahme berufen ist. Er denkt nicht an aussergewöhnliche Erlebnisse und Erfahrungen, die jenseits der Lebenswelt des normalen, gewöhnlichen Christen sind. Rahner geht es um eine Glaubenserfahrung, die aus der Mitte des Menschen kommt. Er ist der Überzeugung, dass es uns heute nur aus den letzten Quellen der Gottesverwurzelung im eigenen Inneren heraus gelingen wird, Christen, Christinnen zu sein. Dabei sagt er nicht, wie viel der Mensch erfahren haben muss, um morgen bestehen zu können. Er sagt nur, der etwas erfahren hat. Dieses Etwas kann sehr wenig sein und mich doch weit in die Zukunft tragen, wenn es mich mitten ins Herz trifft. Dabei spielt die Sehnsucht eine wichtige Rolle. Denn ein Glaube, dem die Sehnsucht fremd geworden ist, lebt nicht mehr. Die Sehnsucht ist die Triebkraft lebendigen Glaubens. Alle Gebetsformeln, die wir sprechen, müssen immer neu von einer erlebten oder doch ersehnten Beziehung getragen werden. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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9. September 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 9. September 2008 Du hast es mir reifen lassen! Wenn ich manchmal im Tram meine Ohren spitze, höre ich: Das ist cool! Oder: Kein Problem das schaffe ich leicht! Aus solchen Aussagen sind gängige Leit-bilder zu spüren, wie jemand sein soll: ohne Probleme, fehlerlos, stark und erfolg-reich. Wie viele getrauen sich unter solchem Erwartungsdruck nicht zu sagen, wenn etwas nicht gut läuft. Sie fürchten als Schwächling abgetan zu werden. Kummer, Angst und Klage werden versteckt. Wer aber nicht klagen kann, verdrängt den Kummer, frisst die Angst in sich hinein. Das schadet! Dass ein anderer, heilsamer Umgang möglich ist, zeigen uns die Psalmenschreiber in der Bibel. Sie bringen das, was sie bedrückt, in Verbindung mit Gott. Sie breiten ihre Not vor Gott aus, ja sie schreien zu ihm und bitten um Hilfe. So tönt es etwa im Psalm 13: Du, mein Gott, wie lange willst du mich denn noch vergessen? Wie lange sollen mich die Sorgen quälen, Tag für Tag der Kummer meine Seele schwer machen? Schau her! Gib Antwort! Das Aussprechen einer Not macht sie leichter. Wer wie der Psalmist seinen Kum-mer vor Gott ausbreitet, erfährt, dass ihm zugehört wird, dass er nicht allein ist. Die Schwere beginnt sich zu wandeln. Der eben zitierte Psalm endet mit dem hoff-nungsvollen Satz: Ich singe ein Lied für dich, denn du hast es mir reifen lassen! Das hört sich zuerst vielleicht seltsam an. Wir sind es gewöhnt, Kummer und Schmerzen als etwas Unproduktives und Negatives zu sehen, das uns lähmt und zurück wirft. Der Psalm jedoch weist auf eine verborgene Weisheit hin: Gott gibt uns Chancen zum Wachsen und Reifen! Vielleicht habe auch ich in meinem Leben solche Erfahrungen gemacht. Nicht immer ist mir gelungen, was ich so gerne erreichen wollte. Dafür aber habe ich ganz andere Fähigkeiten in mir entdeckt, die ich nicht kannte. Da blühte viel Neues auf. Auch kann es sein, dass eine Beziehung, die Spass machte, zerbrochen ist. Aber ich gewann die Einsicht, dass Vertrauen und Liebe eine Beziehung tragen. Es reifte eine tiefere Lebenssicht heran. So dürfen auch wir in den Psalm einstimmen: Ich singe ein Lied für dich, Gott, denn du hast es mir reifen lassen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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8. September 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 8. September 2008 Gott lieben, auch wenn wir ihn nicht immer verstehen Wie gehen wir um mit dem, was uns unvollkommen, ungerecht oder böse erscheint in der Welt und in unserem Leben? Wie gehen wir mit einem Gott um, der keine perfekte Welt erschaffen hat? Ein Gott, der nicht im klassischen Sinn allmächtig ist und Elend, Hunger, Tod und Katastrophen, Gewalt und Krieg ganz einfach nicht verhindern kann? Ich glaube, wir müssen umdenken. Gott umdenken und unser Verhältnis zu Gott neu gestalten. Wenn Gott nicht mehr der Allmächtige ist und Gottes Willen nicht mit brachialer Gewalt geschieht, wenn Gott nicht straft und nicht belohnt, was ist Gott dann für uns, für Sie? Vielleicht die Lebenskraft, die in mir steckt, der Atem, wie es in der Schöpfungsgeschichte heisst. Gott als Geist, der uns beflügelt, nicht Böses auszureissen, sondern selbst zu wachsen und Gutes zu erschaffen. Gott als Kraft, die tröstet und Halt gibt, Gott als Vertrauen in die Stabilität der Welt. Gott zum Staunen, als überfliessendes Leben, als unendliche Vielfalt und Entwicklung. Gott unerforschlich. In seinem Buch Wenn guten Menschen Böses widerfährt zitiert der Rabbiner Harold Kushner aus einem Essay über Hiob. Dort heisst es: Wir lieben Gott nicht deshalb, weil Er vollkommen ist. Wir lieben Ihn nicht, weil Er uns vor Bösem bewahrt. Wir lieben Ihn nicht, weil wir uns vor Ihm fürchten oder weil Er uns ein Leid antut, wenn wir uns von Ihm abwenden. Wir lieben Ihn, weil Er Gott ist, der Urheber all der Schönheit und Ordnung um uns herum, die Quelle unserer Stärke und unserer Hoffnung und unseres Mutes. Wir lieben Ihn, weil er das Beste unseres Selbst und unserer Welt ist. Das bedeutet lieben. Liebe ist nicht Bewunderung von Vollkommenheit, sondern das Akzeptieren eines unvollkommenen Wesens mit all seinen Unzulänglichkeiten. Wir lieben Gott, auch wenn wir ihn nicht immer verstehen. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
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