Weg-Wort vom 20. Februar 2008
Ich glaube an Jesus Christus, der empfangen ist vom heiligen Geist,
geboren aus Maria der Jungfrau.
Als der Engel Maria die Geburt Jesu ankündigt, sagt er zu ihr: Heiliger
Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten.
Darum wird auch das Heilige, das gezeugt wird, Sohn Gottes genannt werden.
(Lk 1.35)
Was bedeutet das? Ich verstehe es so: Jesus ist nicht einfach nur der Sohn
eines Zimmermannes und einer jungen Frau aus Nazareth. Jesus ist mehr! Er
ist das Werk des Heiligen Geistes! Sein Leben, sein Tun und Lassen ist
mehr als das Leben eines gewöhnlichen Menschen.
Was bringt uns dieses Sprechen von der jungfräulichen Geburt? Damit wird der
leibliche Vater von Jesus praktisch bedeutungslos. Wie ich die Männerwelt
damals und heute verstehe und kenne, wäre er sonst ohne Zweifel zu einem
Gegenstand besonderer Verehrung geworden. Ein Kind ist aber immer mehr als
das Produkt des elterlichen Erbgutes. Jesus ist mehr als nur der Sohn seiner
Eltern. In ihm ist mehr als Josef und mehr als Maria. In ihm ist der heilige
Geist.
Als Jesus einmal Besuch von seiner Mutter, seinen Brüdern und Schwestern
bekam, sagte er zu ihnen und den Menschen um ihn herum:
Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Geschwister?
Und er schaut, die im Kreis um ihn sitzen, einen nach dem andern an und
spricht: Das hier ist meine Mutter, und das sind meine Brüder und
Schwestern! Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mir Bruder und Schwester
und Mutter. (Mk 3.33-35)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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Weg-Wort vom 19. Februar 2008
Ich glaube an Jesus Christus, seinen (=Gottes) eingeborenen Sohn, unseren
Herrn.
Jesus heisst übersetzt: Gott ist unsere Rettung. In Jesus begegnet uns
also Gott. Ganz menschlich nah kommt er uns. Jesus macht uns nichts vor. Er
macht keine frommen Sprüche. Er weckt keine falschen Hoffnungen. Er teilt
unseren Weg und macht uns Mut zum Leben. So einfach nah kommt uns Gottes
Rettung.
Die ersten Christengemeinden haben Jesus Gottes Sohn genannt. Sie haben
ihm diesen Titel verliehen, weil ihnen dieser am deutlichsten das Wesen und
die Einmaligkeit dieses Jesus umschrieben hat. Auf die Frage von Jesus: Für
wen halten mich die Menschen? gibt Simon Petrus zur Antwort: Du bist der
Messias (= Christus, = der Gesalbte), der Sohn des lebendigen Gottes. (Mt
16.16)
Jesus ist der Messias (hebräisch), der Christus (griechisch), der Gesalbte.
Im alten Israel wurden die Könige mit Öl gesalbt als Zeichen des Beistandes
durch Gottes Geist. In Jesus war der Geist Gottes so offensichtlich am Werk,
dass seine ersten Anhänger ihn den Messias, den Christus, den Gesalbten
nannten. Er ist König, Priester und Prophet zugleich.
Und weil alle, die ihm vertrauen, mit ihm verbunden sind, haben sie mit
Anteil am Geist, der ihn erfüllt, an der Zuversicht, die er lebt und
ausstrahlt, an der Hoffnung, die er bringt. Darum nennen wir uns Christen.
Und was ist mit Herr gemeint? Auch dies ist ein Ehrentitel, den die ersten
Christen Jesus verliehen haben. Sein Wort wurde dadurch für alle, die sich
an ihm orientieren, zur letzen Autorität.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
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Weg-Wort vom 15. Februar 2008
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der
Erde.
Wir sagen das im Glaubensbekenntnis so schnell dahin. Aber was ist damit
gemeint? Ich verstehe es so: Ich glaube, dass unsere Welt einen Anfang
hatte. Ich glaube, dass Gott sie aus dem Nichts ins Dasein gerufen hat. Wie
das geschehen ist, kann ich mir nicht vorstellen.
Ich weiss nur, dass die Vorstellung, dass er sieben Tage dafür gebraucht
haben soll, eine schöne und bildgewaltige Vorstellung ist. Aber sie ist
nicht Wissen oder Wahrheit, sondern eine liebevolle Aussage dafür, dass Gott
hinter allem steht. Staunend erfahre ich das auch hinter all den
Zusammenhängen und Entdeckungen, die wir Menschen gemacht haben und machen,
und zum Beispiel - in der Lehre von der Evolution zusammenfassen.
Ich glaube auch, dass Gott diese Welt in Gang hält. Ich glaube, dass ihm
jedes Leben, auch mein kleines Leben, wichtig ist. Darum bin ich überzeugt,
dass Leiden und Enttäuschungen einen Sinn haben, einen Sinn, den ich häufig
erst noch entdecken muss.
Die Schöpfung mit ihren Wundern, die mich immer wieder staunen lassen,
zeigen mir die Grösse Gottes. Und in meinem Herzen sage ich zu ihm:
Vater!
Beim Propheten Jesaia steht:
Denn so spricht der Herr, der Schöpfer des Himmels, er, der Gott, der die
Erde gebildet und sie gemacht hat, er gründet sie fest - nicht als Leere hat
er sie erschaffen, damit man auf ihr wohne, hat er sie
Gebildet - : Ich bin der Herr und keiner sonst. (Jesaia 45.18)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
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Weg-Wort vom 11. Februar 2008
Musik und Gottesdienst (Psalm 150)
Lobt alle den Herrn!
Lobt ihn mit Hörnerklang!
Lobt ihn mir Harfe und Leier!
Lobt ihn mit Pauken und Tanz!
Lobt ihn mit Saiten und Flöten!
Lobt ihn mit klingendem Schlagzeug!
Lobt ihn mit Schlagzeug, das dröhnt!
Alles, was atmet, lobe den Herrn!
Lobt ihn, lobt ihn alle! (Ps 150.1a, 3-6)
Seit die Menschen zusammenkommen und religiöse Riten und Gottesdienste
feiern, gehört Musik dazu. Musik verstärkt das, worum es im Gottesdienst
geht. Und sie vertieft es, spricht zusätzliche Sinne an, verhilft zu einem
ganzheitlicheren Verstehen. Die musikalische Sprache in unseren
Gottesdiensten mag sich zwar verändern, ihre Aufgabe bleibt immer die
gleiche: das Lob Gottes und die Vertiefung seiner Botschaft. Vermutlich hat
Musik überhaupt ihren Ursprung im religiösen Leben.
Heute aber, mit ihrer Verweltlichung und Popularisierung, wo jede und jeder
seine Musik findet, wo Menschen sich über die Vorliebe zu einem Musikstil
definieren, ist es mit der Musik im Gottesdienst schwierig geworden. Musik
grenzt nun auch aus und blockt bei denen, die sie nicht mögen, das Lob
Gottes und die religiöse Vertiefung ab. Die eine Musik, die wir alle lieben,
gibt es nicht mehr. Darum bieten heute die Kirchgemeinden Gottesdienste mit
den verschiedensten musikalischen Begleitungen an.
Manche von uns sind vielleicht traurig über diese Entwicklung. Rückgängig
können wir sie aber nicht machen. Aber dass Musik und Gottesdienst auf immer
zusammen gehören, das ist so sicher wie, das Amen in der Kirche.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
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